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Das Königreich der Katzen 2

Ein neues Abenteuer des Baron Humbert von Gikkingen
von

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Der allergrößte Fan

„Also, warum sind wir nochmal hier?“ Der Baron neigte leicht den Kopf und blickte mit fast gequältem Gesichtsausdruck zu Muta.

„Jetzt hört’s aber auf. Jetzt geh schon rein und frag sie! Oder soll ich vielleicht den Boten spielen?“

„Ja… Moment, nein! Niemand spielt hier den Boten. Am besten, wir lassen das Ganze und gehen wieder zurück zu Toto und dem Katzenbüro. Er fühlt sich bestimmt einsam. Wie wäre es denn, wenn ich euch ein paar Waffeln backe?“

„Die Krähe hat doch gesagt, dass sie sehr wohl allein zurecht kommt und auf das Büro aufpassen wird. Und außerdem- sagtest du Waffeln?“

„Ganz frische“, nickte der Baron zustimmend. Muta spürte, wie ihm das Wasser im Munde zusammen lief.

„Oh, WAFFELN…! Hey! Hör sofort auf damit, mich mit Essen zu locken!“

„Das tu ich doch gar nicht, mein lieber Muta. Ich erzähle dir lediglich, wie ich vorhabe, den weiteren Abend zu gestalten.“

Muta schaute ihn verdattert an. „Tust du nicht…? Egal, wie dem auch sei!! Du gehst jetzt da rein und fragst Haru, ob sie mit dir auf diese dämliche Party geht!!“

„Guck doch mal! Ein Nachtfalter!! So einen habe ich schon lange nicht mehr gesehen.“

„BARON!“, knurrte der große Weiße durch zusammen gebissene Zähne. „Willst du mich zum Narren halten?“

„Aber keines Wegs.“, antwortete er mit seiner sanften, melodischen Stimme.

Muta machte einen Schmollmund und beschloss, dass mit dem werten Baron heute nichts mehr anzufangen war. Er drehte sich auf dem Absatz um und trat den Rückweg in das Katzenbüro an. „Dann mach doch, was du willst.“ Er winkte nochmal kurz mit der Hand ab, bevor er in den Weiten der Nacht verschwand. Fast schon entsetzt schaute Baron Humbert von Gikkingen seinem Freund hinterher. „Muta, wo willst du…?“

„Ich hab’s satt, mir dein Schmierentheater zu geben, ganz einfach!“

„Aber…“, beschämt blickte er zu seinen Füßen. Natürlich wollte er mit Haru zu dieser Party gehen. Allein bei dem Gedanken daran überkam ihn eine solche Verzückung, dass er am liebsten die ganze Nacht durchgetanzt hätte. Doch wusste er nicht, wie das Mädchen- das Menschen-Mädchen- auf ihn reagierte, schließlich hatten sie sich nun seit über einem Jahr nicht mehr gesehen. Doch ihm kam es so vor, als hätten sie ihr Abenteuer im sagenumwobenen Königreich der Katzen erst gestern bestritten. „Muta, warte! Bitte.“

So schnell wie Muta in der Dunkelheit verschwand, so schlagartig war er auch wieder neben dem Baron erschienen, mit einem breiten Grinsen im Gesicht. „Ja-haa?“

„Ich… also-!“

„ATTACKE!!!“

Mit einem lauten Aufschrei packten sich die beiden hastig an die Stelle, an der ihr Herz saß, um sich zu beruhigen und schauten neben sich auf ein mit Gras besetztes Stückchen Erde, auf dem sich etwas kleines Weißes herumkugelte.

„Muta, hast du etwa einen Haarball verloren?“, schaute ihn der Baron skeptisch an.

Bevor er ihm antwortete, prüfte er nochmal alle Stellen seines dichten Fells, nur um ganz sicher zu gehen, dass er auch wirklich noch komplett heil war. „Nö. Was zum HENKER war das denn gerade?!“

„Ich weiß nicht so recht… Aber wir werden es gleich herausfinden.“ Der Baron zückte seinen Gehstock und stupste das weiße Fellbündel vorsichtig mit der Spitze an. Dieses kugelte daraufhin nur noch mehr.

„Ja, was denn…?“ Mutas Neugier war geweckt und auch er begutachtete nun das kleine Ding. Mit einer Pfote trat er kurz dagegen, bis ihn plötzlich ein markerschütternder Schmerz durchströmte. „AUAAAA!“

Die schmerzende Pfote in den Händen haltend, hüpfte er auf der anderen mit merkwürdigen Tönen auf und ab. Der Baron verzog keine Miene, als er sich zu dem Etwas auf das Gras hinunter bückte. „Na, was haben wir denn da?“ Mit seinen Pfoten piekste er leicht auf dem weichen Fellbündel herum, bis dieses letztendlich ein quietschendes Geräusch von sich gab und auseinander rollte. „Aha!“ Er lachte auf.

Auch Muta hörte sofort auf, wie ein Indianer herum zu hüpfen und schaute die kleine Katze mit großen Augen an. „Na, sowas… Du ungezogenes Gör hast mich gebissen!!“ Bevor er das Kätzchen anfauchen konnte, stellte sich der Baron schützend vor es.

„Na, na. Es ist doch noch ein Junges.“

„Aber es hat mich gebissen!“

„Das war sicher nur ein Versehen. Stimmt’s?“

Vorsichtig lugte die kleine Katze mit einem großen, blauen Auge unter den Pfötchen hervor und glubschte die beiden neugierig an. Als er den Baron eingehender studierte, sprang er sofort auf. „Ihr seid es!!“, jubelte es sogleich. Die Stimme verriet, dass es ein kleiner Kater war, auch wenn dieser natürlich noch das helle Stimmchen eines Kindes hatte. „Ihr seid der tapfere Baron von Gikkingen!!“

„Für dich immer noch HUMBERT von Gikkingen“, grummelte Muta.

Der Baron war etwas erstaunt. „Nanu, du kennst mich?“ Er beugte sich runter zu dem Kleinen, um ihn besser in Augenschein zu nehmen.

„Ja, natürlich! Ein jeder Bürger des Königreichs der Katzen kennt doch den großen Baron Humbert von Gikkingen und Lady Haru!!“

Bei ihrem Namen durchzuckte es ihn kurz.

„Du kommst also aus dem Königreich der Katzen, du Zwerg?“

Beleidigt schaute der kleine Kater zu dem Großen. „Ich bin kein Zwerg!! Ich bin ein tapferer Ritter!!“ Er stellte sich auf alle Viere und fauchte demonstrativ durch die Gegend.

„Oh, jetzt hab ich aber Angst, du Ritter!!“ Muta brach in schallendes Gelächter aus und klopfte sich lachend auf die Oberschenkel.

„So hört doch auf ihr zwei…“

„Züngle sofort die Zunge, Elender!!“ Mit einem Ruck war er Muta prompt wieder an das Bein gesprungen. Dieser jaulte als bald auch erneut auf.

„AHHHHHHHHHHHH!!!“

„Jetzt reicht es mir aber!!“ Der Baron hob den Kleinen im Nacken an und setzte ihn sanft auf einen Stein. „Du darfst doch keine anderen Katzen beißen! Haben dir das deine Eltern etwa nicht beigebracht?“

„Doch, natürlich! Aber ich darf beißen, wenn ich bedroht werde. Und der Kater da hat mich gaaaanz dolle bedroht!“

„So, so.“

„Me~~eew.“

„Dieses ungezogene Gör sollte man verprügeln...!“

Doch der Baron schenkte ihm keine Aufmerksamkeit, sondern richtete diese voll und ganz auf das Kitten. „Wie heißt du denn, mein Kleiner?“

Stolz hob er das das Kinn an, ehe er antwortete. „Ich bin Prinz Riku aus dem Königreich der Katzen und zugleich Euer allergrößter Fan!!“



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