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Moonlight Shadow

von

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On the run - for the last time

Was würdest du tun, wenn jemand deine Heimat in ein einziges Schlachtfeld verwandelt? Was würdest du dagegen unternehmen, wenn eine Handvoll Verrückter das bewerkstelligen konnte, ohne dabei irgendwelche größeren Mühen auf sich zu nehmen als sich einzuschleichen und ein Blutbad zu hinterlassen?
 

Fragen, die Yuffie Kisaragi sich stellte, während sie rannte und versuchte, möglichst keine Spuren zu hinterlassen. Sie hatte gelernt, sich zu verstecken, zu tarnen, zu täuschen und zu tricksen. Und man konnte ihr ansonsten nachsagen was man auch immer lustig war, aber sie konnte sehr gut mit Materia umgehen und wusste mehr über die Kugeln, als manch einer bei ihrem manchmal doch etwas zu freizügigen Anblick vermuten würde. Klar, es konnte kein Wutainese abstreiten, dass er ein solcher war - bis auf eine gewisse Person, deren Namen die Schwarzhaarige im Moment nicht einmal zu denken wagte.

Sie war zwar auf der Suche nach ihm, doch allein sein Name brachte eine Menge schmerzhafter Erinnerungen mit sich, die die Tochter Godos nur wieder würden wütend und damit unvorsichtig werden lassen. Und des Nachts konnte man sich Unaufmerksamkeit nicht leisten, war man nicht zufällig jemand, der Todessehnsucht hatte.

Wo steckte der schwarzhaarige Kerl? Und wo steckte der kleine Reno, der ihr entgegen all seiner Prinzipien und Vorurteile doch geholfen hatte oder umgekehrt? War sie jetzt etwa daran Schuld, dass der Kleine einfach verschwunden war, um ein paar Nachforschungen anzustellen, wie er es bezeichnet hatte? Er hatte gesagt, er würde schon vorsichtig sein, aber das konnte nun dieser Tage wirklich jeder behaupten, ohne dabei auch noch rot zu werden.
 

Zwischen auf Grund der beissenden Kälte brachliegenden Reisfeldern hindurch führte die Schwarzhaarige ihr Weg. Wo steckten sie - Tseng und Reno? Und wieso hatte sich Ersterer neulich so seltsam benommen, als wäre er nicht er selbst?

Sie stellte sich schon wieder viel zuviele Fragen, die jetzt wirklich keine Beantwortung finden konnten, und vermutlich auch nicht finden würden, denn gerade als Yuffie an eine leichte Hügelkuppe kam und ihre Schritte verlangsamen musste, hörte sie das, was sie eigentlich am meisten gefürchtet hatte: Schüsse. Und dann rannte sie auch noch nach nicht einmal drei Schrecksekunden jemand halb um und stob davon, ohne sich weiter darum zu kümmern.

Ob es Mann oder Frau war, konnte Yuffie nicht sagen, dazu war das Mondlicht zu schwach gewesen und die Überaschung über den kräftigen Rempler viel zu groß, als dass sie überhaupt jemanden hätte erkennen können.

"Halt! Stehenbleiben! Bleib stehen!" Doch alles Gebrülle in die mondklare Nacht hinaus half am Ende doch nichts, denn kein Mensch, der etwas verbrochen hatte, wäre so bescheuert, jetzt wirklich allen Ernstes brav stehenzubleiben und darauf zu warten, dass Yuffie Kisaragi ihm eine gehörige Tracht Prügel oder dergleichen verpasste, oder einen gleich umbrachte.
 

Und selbst die junge Frau realisierte scheinbar recht schnell, dass es wohl sinnlos war, sich erstens weiter die Lunge aus dem Leib zu brüllen und zweitens dem rüpelhaften was auch immer hinterherzujagen. Sie würde erst einmal nachsehen, für wen die Schüsse von eben bestimmt waren, und wen sie getroffen hatten.
 

Wieder rannte sie los, den Abhang hinunter, stolperte unglücklich und kullerte den restlichen Weg mehr oder weniger schmerzhaft nach unten und rappelte sich leise auf wutainesisch schimpfend wieder auf. Hier im silbrigen Licht des Mondes konnte man nicht wirklich viel erkennen, ausser Schatten und Konturen, doch irgendetwas war hier passiert, da war sich die Tochter Godos mehr als sicher. Ihre Vermutung bewahrheitete sich eine Weile später - in etwa nach einer halben Stunde - als sie mit der Spitze einer ihrer Schnürstiefel gegen etwas Weiches stieß und sich hinhockte, um besser sehen zu können und dann gleich noch einen Schock fürs Leben davonzutragen. Im schwachen Mondlicht zwar kaum zu erkennen, konnte Yuffie dennoch die feinen Gesichtszüge erkennen, die im Moment des Todes irgendwie vollkommen verzerrt wirkten - fast so wie in einem Alptraum. Es war Tseng, und die sonst so kalten grauen Augen starrten leer in den Himmel über seiner Leiche.
 

Und Yuffie musste sich zusammenreissen, dass sie sich nicht spontan übergab, denn es roch nach Blut und Tod.

Irgendwie jedoch freute sich die Wutainesin auf eine absurde Art und Weise, dass dieser arrogante, eiskalte Kerl jetzt das bekommen hatte, was er verdiente, nämlich seine eigene Medizin. Doch wer um Leviathans Willen war die andere Person gewesen, die dort so überstürzt weggelaufen war, ohne auf ihre Umwelt zu achten? Das würde die Tochter Godos wohl niemals herausfinden können, denn in dem Augenblick, da sie sich ihrerseits wieder aufrichtete, traf ein mehr als gut gezieltes Wurfgeschoss ihren ungeschützten Rücken, auf dem sie normalerweise ihr riesiges Shuriken mit sich herumschleppte.

Warum musste sie ausgerechnet heute nur Kunai und kleine Wurfsterne mitnehmen? Warum um alles auf Gaia hatte sie nicht an die große Waffe gedacht, mit der sie doch eigentlich am Besten umgehen konnte? Warum nicht?
 

"Arsch...loch...", war das Letzte, was die sonst auch rotzfreche und vorschnelle Yuffie noch herausbekam, ehe sie nach vorn auf Tseng sackte und dort liegenblieb - unfähig, sich zu bewegen.

Würde sie jetzt allen Ernstes Aeris wiedersehen? War das...etwa das Ende...von allem?
 

-Fin?-



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