Er betritt den Raum und sieht sich um. Alles ist weiß, so steril. Vor ihm steht ein Bett. Auch wenn sie erschöpft aussieht, sie ist wunderschön. Langsam geht er zu ihr, nimmt sich einen stuhl und setzt sich neben das Bett. Beide sehen sich an und schweigen. Plötzlich klopft es an der Tür. "Herein", sagt Emily mit erschöpfter Stimme. Herein kommt eine Krankenschwester mit einem kleinem Baby auf dem Arm. "Hier ist ihre Kleine.", sanft legt sie die Kleine in die Arme von Emily und verschwindet dann auch wieder aus dem Zimmer. "Wie heißt sie denn?", will er wissen. Bis vor wenigen Minuten hat er noch nicht mal gewusst, dass er Vater geworden ist. Er hat es durch einen Anruf von ihr erfahren, dass war das erste, was sie nach der Geburt erledigen wollte. "Ihr Name ist Amy.", erwidert sie eintönig. Ihr war klar, dass er irgendwann hier auftauchen wird, aber, dass er sofort nach dem Anruf hierhin kommen würde, überrascht sie doch schon sehr. Während sie die Kleine eingehend betrachtet, bemerkt sie, dass Amy die Augen und den Mund von ihren Vater hat. "Sie ist süß.", sagt er und im selben Moment ist er selbst total erstaunt über seine Aussage, weil er Kinder eigentlich nicht leiden kann. Er weiß, dass er einen großen Fehler gemacht hat, er hätte sie nicht einfach alleine lassen dürfen, als er von der Schwangerschaft erfahren hat. Wie er diesen Fehler jemals wieder gut machen kann, weiß er nicht.
"Chris, was machst du hier? Du wolltest doch kein Kind und bist jetzt hier. Ich hab dich nur aus Höflichkeit angerufen.", fragt Emily gespielt kühl. "Es tut mir so leid. Ich hatte die ganze Zeit Angst mich bei dir zu melden nachdem wir uns so gestritten haben.", sagt Chris mit leiser Stimme, da die Kleine eingeschlafen ist. "Meinst du, ich kann das so einfach vergessen? Du hast mich und unsere Tochter alleine gelassen.", Emily versucht vorwurfsvoll zu klingen und sieht ihn mit einem festen Blick an. "Ich.. Ich weiß.. Es war einfach falsch.. Ich hatte Angst, dass sich alles verändert und vorallem, dass du dich total veränderst. Und das alles, wie es früher war, einfach nicht mehr so ist.", Chris blickt gen Boden. "Natürlich verändere ich mich, immerhin muss ich jetzt nicht mehr nur für mich sorgen, sondern auch für Amy. Aber sonst bleibt alles beim Altem. Hattest du echt Angst, dass ich mich komplett verändere und dich dann vielleicht nicht mehr liebe?", fragt Emily leise und sieht ihn schon fast wieder liebevoll an. Während sie ihre Tochter betrachtet, wie sie schläft, denkt sie darüber nach, wie sehr Chris schon immer angst darum hatte, dass sie ihn nicht mehr lieben könnte. Bei dem Gedanken daran, muss sie lächeln. "Ja, ich wollte das alles doch gar nicht..", die Augen von Chris beginnen feucht zu glitzern. "Ist doch okay. Aber warum hast du mit mir nicht darüber geredet?" "Du wolltest mich nie wieder sehen. Aber ich weiß nicht, warum ich nicht mit dir geredet habe. Ich will dich und Amy doch nicht verlieren.", Chris blickt sie an. Amy beginnt zu quengeln und sofort ist Emily's ganze Aufmerksamkeit wieder auf die Kleine gerichtet..
Sanft beginnt sie sie hin und her zu wiegen und gibt ihr einen vorsichtigen Kuss auf die Stirn. Chris betrachtet Emily und Amy liebevoll. Er will auch ein Teil von der kleinen Familie sein. Mittlerweile fühlt er sich sogar dafür bereit die Verantwortung für ein kleines Wesen zu übernehmen. Anders als vor einem halben Jahr. Vorsichtig beginnt er in seiner Hosentasche rumzukramen und ist auf der Suche nach einem kleinem Döschen. Als er es gefunden hat, holt er es aus der Hosentasche raus und betrachtet es. Amy ist wieder ruhig und Emily legt sie nun in das Bettchen, was im Zimmer steht. Anschließend legt sie sich wieder ins Bett und dreht sich zu Chris. "Alles okay?" Du wirkst so nachdenklich..", fragt sie ihn und sieht ihn wieder mit einem festen Blick an. Langsam steht er von dem Stuhl auf und kniet sich nun genau vor Emily's Gesicht. Die Beiden schauen sich tief in die Augen und alles fühlt sich wie früher an. Ihre Köpfe kommen sich immer näher und schließlich küssen sie sich. Nach einigen Minuten lösen sie sich wieder voneinander und lächeln sich an. "Ich liebe dich so sehr, Emily.", Chris sieht sie verliebt an und streichelt ihr mit seiner rechten Hand über die Haare. "Ich dich doch auch.", lächelt sie. "Emily? Ich will dich was fragen..", beginnt er langsam. "Mmh? Was denn?", die Augen von ihr sind voller Neugier. "Willst du mich heiraten?", nun hat er auch das kleine Döschen geöffnet und zum Vorschein kommt ein silberner Ring mit einem kleinem Diamanten drin. Emilys Augen werden von Sekunde zu Sekunde größer. "Ähm.. Ähm..", sie kann keinen richtigen Ton mehr rausbringen, da sie total überrascht ist. Bis vor einer halben Stunde hätte sie nicht mal damit gerechnet, dass er überhaupt auftaucht und jetzt macht er ihr einen Heiratsantrag. "Also nein?", entäuscht blickt Chris sie an. "Nein, äh, doch!", Emily ist jetzt selber total verwirrt über sich, weil sie die richtigen Worte nicht rausbekommt. "Ich glaube, es ist besser, wenn ich jetzt gehe.", Chis steht auf und geht zur Tür. "Nein! Geh nicht! Bleib doch hier.. Bitte..", fleht Emily ihn an. "Und dann?", Chris blickt sie enttäuscht an. "Ich will dich doch heiraten. Ich kann mir nichts schöners vorstellen, als mit dir und Amy zusammen zuleben.", sagt sie mit leiser Stimme. Chris, der an der Tür, mit dem Rücken zu ihr steht, dreht sich um und rennt schon fast zu ihr. Emily steht mittlerweile vor ihrem Bett und kommt ihm entgegen. Schnell umschlingt Chris sie mit seinen Armen und hebt sie hoch. Als er sie wieder runtergelassen hat, beginnen sie sich leidenschaftlich zu küssen. "Ich liebe dich so sehr.", haucht Emily. "Und ich dich erst." Glücklich lächeln sich Beide an und gehen eng umschlummen zu dem Bettchen von Amy. Arm im Arm stehen sie vor dem Bettchen und schauen ihrer Tochter beim Schlafen zu. "Jetzt sind wir eine richtige Familie.", lächelt Chris Emily an und sie küssen sich wieder.
