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Des Superheldens schwuler Gehilfe

Coming Out
von

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Nummeriös

Und wieder mal was neues, ich hoffe es gefällt :)
 


 

~*@@*~
 


 

Zurzeit besteht mein Leben aus zwei großen Fragen.

Die erste lautet: 'Kann ich mir wirklich einen neuen Laptop leisten?'

Und die zweite 'Wie sage ich meinem, schon seit Ewigkeiten besten Freund, dass ich eigentlich gar nicht hetero sondern schwul bin?'

Die erste Frage beantwortet sich Ende nächsten Monats von allein. Wenn mein bisschen Bafög und selbst verdientes Gehalt erneut für Miete und das Leben allgemein drauf gegangen sind und ganz vielleicht, hoffentlich ein bisschen was an Erspartem übrig geblieben ist.
 

Die zweite Frage gestaltet sich insofern als schwierig, als das ich selbst lange, lange Zeit davon überzeugt war hetero zu sein. Obwohl ich mich heute frage wie das eigentlich möglich war. Aber na ja mit Verdrängung ist es ja sogar möglich zu vergessen, dass die Oma einem im Kaufhaus vor allen Leuten den Vorhang der Umkleide aufriss und man nur in dem 'niedlichen' 'Comic Dino Slip' im zart pubertierendem Alter von 14 nackt dastand.

Nicht das jetzt von mir die Rede wäre... Nein, wirklich nicht...
 

Erst vor kurzem stellte ein blonder Barkeeper meine Theorie, der eigenen Sexualität vollkommen, auf den Kopf.

Fünf Jahre lang war ich mit meiner letzten Freundin zusammen gewesen. Fünf lange Jahre! Und von einem auf den anderen Tag machte sie plötzlich Schluss. Einfach so!

Oder wie sie meinte:

„Weil ich vielleicht nicht die Richtige für dich bin. Oder eher das Richtige.“

Auf meine Frage nach dem 'das' gab es von ihr leider keine Antwort.
 

Niedergeschlagen und verwirrt ließ ich mich von zwei Freundinnen zum Ausgehen überreden. Nach langem umherziehen und vielen Besuchen in den unterschiedlichsten Büdchen, auf der Suche nach dem nächsten Getränk und ständigem Anstoßen auf die Singles, landeten wir in einem recht nettem Laden. In dem die Mädels mir ihrem 'Mein Nagellack muss noch trocknen und meine neuen Schuhe in zehn Minuten eingelaufen sein' Tanz bei brachten und mich mit immer neuen Drinks versorgten.
 

Nachdem die Mädchen sich ein wenig ausgetobt hatten und Anja der Absatz ihres Stiefels abgebrochen war, zogen wir uns nach oben zurück, wo man sich gegenüber der Bar in gemütliche Sessel und Sofas fallen lassen konnte. Und holten erstmal tief Luft.

Irina erklärte sich schließlich dazu bereit uns etwas Neues zu trinken zu besorgen und verschwand in Richtung Bar, so dass ich und Anja geplättet in dem Sessel hängen bleiben konnten.
 

Mit vor Aufregung geröteten Wangen und glänzenden Augen kam Irina wieder, knallte unsere Getränke fahrig auf den winzigen Tisch zwischen uns und erzählte mit zitternder Stimme und wedelnder Hand, von dem unglaublich niedlichen blonden Barkeeper, der unsere Cocktails zubereitet hatte.

Während ich in aller Ruhe an meinem Getränk schlürfte, diskutierten die beiden Mädchen darüber, ob Irina ihn nach seiner Nummer fragen sollte oder lieber nicht.

Das Beide sehr dafür waren ging eindeutig aus dem Gespräch hervor, aber auch genauso, dass Irina sich nicht traute und Anja es wegen ihrem Freund nicht wagte für sie zu fragen, da er noch zu uns stoßen wollte und auch recht eifersüchtig war.
 

Als ich es dann irgendwann nicht mehr ertrug, was daran lag das ich in der zwischen Zeit alles an Getränken auf dem Tisch in mich gekippt hatte, schnappte ich mir die leeren Gläser und machte mich auf den Weg zur Bar, wo ich gleich zwei Barkeeper erblickte. Da Irina aber von einem Blonden gesprochen hatte, winkte ich diesem zu, um neues zu bestellen und schob die leeren Gefäße über den Tresen, schnappte mir das Handgelenk des Barkeepers, als dieser nach den Gläsern griff und mich verwundert ansah, zog ihn ganz nah zu mir und bat ihn um seine Nummer, bevor ich ihn wieder los ließ und beschwörend ansah.
 

Er blickte recht überrascht zurück, runzelte ein wenig verwirrt die Stirn, nahm die Gläser und stellte sie in die Spüle.

Beim Mixen warf er mir einen noch immer recht verwirrten Blick zu, musterte mich kurz, kritzelte dann aber etwas auf einen kleinen Zettel und schob ihn gemeinsam mit den Getränken über die Theke.

Ich warf einen kurzen Blick auf den Zettel, erkannte zufrieden dass eine Nummer drauf stand, grinste ihn an und schnappte mir die Getränke. Zog mich dann zu den Mädels zurück, wo ich stolz die Nummer präsentiere und triumphierend mit ihnen anstieß.
 

[blubb]
 

Etwa eine Woche später rief Irina mich mehr, als aufgeregt, an und forderte mich dazu auf mit ihr und Anja wieder feiern zu gehen und – wie sie mir kleinlaut gestand – sie zu ihrem ersten Date mit dem blonden Barkeeper zu begleiten, mit dem sie sich per SMS verabredet hatte.

Vorher wollte sie sich aber noch Mut antrinken gehen.
 

Weil ich ein guter Mensch bin, der außerdem noch nichts vor hatte und sich nicht langweilen wollte, sagte ich ihr zu. So landete ich am Freitagabend, nach dem Vortrinken in einer spottbilligen Cocktailbar und einem Abstecher in einen Prolloclub, in einem abgerocktem Schuppen ohne Klimaanlage, in dem die Luft in etwa die Temperatur einer Sauna und den abgestanden Geruch einer Umkleidekabine - gefüllt mit den vom Training noch verschwitzen Leibern einer ganzen Footballmannschaft, die seit ungefähr drei Trainingseinheiten nicht mehr geduscht hatte – hatte. In dem die Musik und die Stimmung aber einfach zum Austoben geil waren und es zudem eine gratis Überraschung in den späteren Stunden geben sollte.

Und um es nicht zu vergessen, in dem Irina mit dem blonden Barkeeper verabredet war.
 

Irina begab sich auf die Suche nach dem Barkeeper und verschwand in der Menge. Ich selbst und Anja genehmigten uns noch ein paar weitere Drinks, trauerten ein wenig um das Geld und warfen uns dann in die Menge, um den mir neu beigebrachten Tanz noch weiter einzuüben und zu perfektionieren.

Wir waren schon einige Zeit auf der Tanzfläche, allerdings noch nicht sehr lang, als Irina wieder zu uns stieß, so dass wir uns ein wenig wunderten und sie uns mit hochrotem Kopf anwies ihr zu folgen.
 

Sie führte uns zu den Toiletten, wo die Musik nur gedämpft rüber schalte und man sich gut unterhalten konnte.

Sie sah uns mit einem merkwürdigen Gesichtsausdruck an. Einen Augenblick lang befürchtete ich schon sie würde in Tränen ausbrechen, aber dann platzte sie fast vor lachen und hielt sich an uns fest um nicht umzukippen.

Anja und ich warfen uns fragende Blicke zu, konnten jedoch erstmal nichts anderes tun, als abzuwarten, bis Irina sich wieder beruhigt hatte.

Es dauerte etwas, aber schließlich wischte sie sich die Lachtränen aus den Augenwinkeln, wedelte sich dann mit der Hand Luft zu. Bevor sie uns wieder lachend beichtete, dass der Barkeeper gedacht hatte das er mit jemand anders verabredet gewesen wäre. Und überhaupt keine Ahnung hatte, wer da vor ihm stand.
 

Anja glubschte sie auch erst genauso verwirrt an wie ich, fing dann aber auch an laut zu lachen und ich blickte als einziger noch blöd aus der Wäsche. Was war daran so lustig? Und mit wem hatte er denn gedacht dass er sich verabreden würde?

Genau das fragte ich Irina auch. Woraufhin mir beide einen recht ungläubigen Blick schenkten.
 

„Na mit dir.“ erklärten sie mir verwundert.
 

„Du hast ihn schließlich nach seiner Nummer gefragt und nicht erwähnt, dass sie für wen anders ist. Insbesondere ein Mädchen.“
 

Sie kicherte ob meines erst noch immer verwirrten und dann peinlich berührten Gesichtsausdrucks wieder los und Anja wieherte gleich mit.
 

„Oh man“, murmelte ich und fuhr mit verlegen durch die Haare.

Wie immer hatte ich mal wieder nichts überdacht. Jetzt wurde mir auch klar was seine Blicke zu bedeuten hatte.

„Mach dir nichts draus“,

meinte Irina lachend und zog uns schon wieder zurück zur Tanzfläche,

„Ich hab mich schon für uns beide bei ihm entschuldigt und er hat’s ganz...gut aufgenommen.“

Sie grinste breit. Schubste mich dann zurück in die Menge, sprang hinterher und riss Anja mit sich, die fast auf die Schnauze flog.
 

Ich nahm mir Irinas Rat zu Herzen und versuchte nicht mehr weiter daran zu denken, was mir erst recht schwer viel, aber mit der Zeit – und den Drinks welche die Mädels mir spendierten – immer leichter viel. Auch sonst wurde mein Kopf immer leichter und es war mir bald eigentlich alles recht egal.
 

Als es in etwa auf drei Uhr morgens zu ging und die Stimmung gerade erst richtig gut wurde, die Mädchen in Bikini oder BH und die Jungs nur noch in Hose – wenn überhaupt – rum liefen, gab es die angesagte Überraschung: Unmengen von Schaum wurden auf die tanzende Menge geblasen und im nu war die Tanzfläche brechend voll mit Leuten die alle in dem Schaum tanzen wollten.

Man konnte sich nicht mehr bewegen, ohne sich an mindestens drei Leuten gleichzeitig zu reiben, stoßen oder sonst wie in Berührung zu kommen und von ihren Bewegungen selbst zum tanzen gezwungen zu werden, selbst wenn man das nicht wollte.
 

Irina und Anja kreischten vor Begeisterung und strebten die Mitte der Fläche an, wo am meisten Schaum hin gepustet wurde und ich versuchte ihnen zu folgen, blieb aber an den feuchten, klebrigen Körper der restlichen Leute hängen. Ich versuchte mich recht verzweifelt hindurch zu schlängeln, wurde aber immer wieder gegen jemand anderen gedrückt und fand mich plötzlich frontal gegen den blonden Barkeeper gepresst wieder. Beide sahen wir uns erschrocken und verlegen lächelnd an, versuchten voneinander weg zukommen wurden jedoch nur noch enger aneinander gepresst.
 

Ich wäre am liebsten im Boden versunken, als sich meine Hüfte durch den Rhythmus der Anderen gezwungenermaßen gegen seine zu bewegen begann. Wir sahen Beide verlegen an einander vorbei und versuchten dann wieder von dem anderen fort zukommen, allerdings genau mit gegenteiligen Erfolg.

Mir wurde plötzlich heiß, als ich merkte, dass ich meine Hände auf seine Hüften gelegt hatte, in dem Versuch ihn zur Seite schieben.

Ich bekam eine knallrote Birne und hätte sie am liebsten wieder weggerissen, aber als er so zaghaft zu mir hoch lächelte, konnte ich nicht anders als zurück zulächeln und weiter mit ihm zu tanzen. Dass ganze auf den, in reichlichen Mengen vorhandenen, Alkohol in meinem Blut schiebend.

Um es nun endlich einmal kurz zu fassen: Es blieb nicht dabei. Die nachfolgenden Treffen, das erste richtige Date, den ersten Kuss, dass erste beieinander übernachten, dass erste vorsichtige Ertasten und auch das erste Mal waren wohl kaum noch auf irgendwelchen Restalkohol zu schieben, sondern eher darauf, endlich das oder eher den Richtigen gefunden zu haben.
 

[blubb]
 

Und nun sollte ich es eigentlich meinem besten Freund erzählen. Es ist nicht so, als wäre er der Erste, der es erfährt. Nein. Genau genommen habe ich zwei beste Freunde. Wir sind ein Dreiergespann. Seit der fünften Klasse.

Nein, eigentlich, kennen sich Jona und Don schon seit dem Kindergarten und ich und Jona uns seit der ersten Klasse.

Don wurde nach dem Kindergarten in eine hochbegabten Schule gesteckt, von der er Anfang der fünften Klasse runter flog, weil er sich strikt weigern wollte noch länger hochbegabt zu sein.

Jona war dieses Problem umschifft, indem er niemanden den es interessieren könnte erkennen ließ, dass sich hinter seiner Birne ein wahres Geniehirn befand. So war er in aller Seelenruhe zu uns 'Normalos' in die Grundschule gekommen.
 

Don hatte leider die Eitelkeit im Kindergarten gezeigt, dass er nach einem Urlaub in Frankreich mit seiner Mutter mit perfekten französisch Kenntnissen wieder kam und auf ein Bild das er und Jona gemalt hatten, alles Gemalte auf französisch be- und aufschrieb.

Das er dadurch 'unangenehm' auffiel wurde ihm spätestens bewusst, als er während der Spielzeit mit lauter Erwachsenen in einen Raum gesteckt wurde und ihnen das ganze doch noch mal zeigen sollte. Don rebellierte schon hier, indem er einen Papierkorb ausleerte und sich über den Kopf zog, um ihn den ganzen Tag nicht mehr runter zu nehmen.

So jedenfalls hatten die beiden es mir erzählt.
 

Jona dagegen war immer ruhig geblieben, brachte nur gelegentlich eine der Erzieherinnen und später die Lehrerinnen durch äußerst gelungene Streiche zum Weinen und trat stets mit absoluter, perfektionierter Unschuldsmiene auf.
 

Wir drei hatten uns in der Fünften zusammengerauft, uns gegen gemeine Siebtklässler und hochnäsige Zehner gewehrt, waren später selbst die schlimmsten Siebtklässler, sahen leicht geschockt gemeinsam unseren ersten Porno, schlichen uns auf unsere erste heimliche Party, tranken unseren ersten Alkohol und landeten für die Nacht in einem Straßengraben. Kauften uns dann jeweils einen PC, das neueste Modell, auf das wir seit Ewigkeiten gespart hatten – auch wenn wir anfangs noch nicht wussten wofür – für das wir sogar Babysittenten und Hunde ausführten.

Fortan bestand der größte Teil unserer Kommunikation aus dem sich gegenseitigem anschreien über die Headsets, das Fluchen und Jubeln beim Kampf gegen gefährliche Gegner.
 

Das ging ewig so. Wir waren kaum noch von unseren PCs wegzukriegen, bewegten uns nur um aufs Klo zu gehen, Nahrung zu holen, oder auch mal zur Schule zu gehen, wurden aggressiv sobald jemand etwas anderes von uns wollte und gerieten vollkommen in Rage, wenn etwas mit dem heiligen PC nicht mehr stimmte.

Aber so nach uns nach fing Don an von der Grafik des PC Spieles zu verschwinden. Er hatte ein Mittel entdeckt, um seine 'lästige' Intelligenz loszuwerden: Kiffen.

Irgendwann einmal hatte er mir vorgerechnet, wie viel und oft er kiffen musste, um den Intelligenzquotienten eines unteren Normalos zu erhalten. Seit dem hielt er an diesem Ziel fest und war von nichts anderem mehr zu überzeugen.
 

Auch ich verabschiedete mich so langsam von meinem treuen Freund, der virtuellen Welt, denn ich hatte das Mountainbiking für mich entdeckt.

Jona wurde kurze Zeit später von seiner 'noch immer' Freundin vom PC weggelockt und zu einem noch recht guten Abi gezwungen.

Nach und nach hatten wir uns durch Zivi, Wehrdienst und das angefangene Studium ein wenig aus den Augen verloren, nur um uns jetzt wieder zusammenzufinden.
 

[blubb]
 

Don ist jemand, bei dem man sich sicher sein kann, dass er einen so akzeptiert wie man ist. Man fühlt sich bei ihm sofort sicher aufgehoben und ehe man sich versieht vertraut man ihm schon seine Geheimnisse an. Jona und ich haben dies oft auf Feiern belustigt bei völlig Fremden beobachtet, die noch nicht mal Alkohol oder sonst etwas intus hatten.

Mir war es also vergleichsweise leicht gefallen, ihm von meinem Freund und der ganzen Geschichte zu erzählen.

Seine Reaktion war in etwa:

„Das ist nichts Neues, ich wusste es schon immer.“

Und meine:

„Woher bitte wolltest du das wissen?“
 

„Du wolltest immer nur Robin sein - Batmans Gehilfe - während Jona und ich Batman oder Superman waren.“
 

„Und deswegen bin ich schwul?“, fragte ich sehr verwirrt und er grinste mich allwissend an,
 

„Du hättest Spiderman, Hulk oder meinetwegen Ducktail sein können, aber nein du wolltest immer nur der kleine schmächtige – schwule – Gehilfe sein.“
 

Ja, das war mein Coming- Out bei ihm.

Und jetzt stand ich hier auf dieser lauten, fröhlich, bunten Silvester Party, hielt irgendeine Bierflasche in der Hand und suchte fast schon ängstlich die Menge nach Jona und seiner Freundin Mieze ab. Ihr richtiger Name ist eigentlich Paula, aber ihre Vorliebe für Miezen und Jacken mit Miezenohren hatten ihr diesen, doch recht passenden, Spitznamen eingebracht. Spätestens um kurz vor Mitternacht wollten die Beiden hier auftauchen. Und ich wollte das ganze gerne noch vor Mitternacht hinter mich bringen.
 

Endlich entdeckte ich die Zwei, dank Mieze und ihrer Miezenohrenkapuze.

Sie standen jeweils mit einer Bierflasche in der Hand – Sekt oder Champagner Gott nein wie spießig – und unterhielten sich über eine verkorkste Familienfeier.

„Hey“,

brüllte Mieze mir entgegen und ruderte wild mit den Armen, jedoch ohne auch nur einen Tropfen Bier zu verschütten.

Jona winkt mir kurz mit der Flasche zu, nippte daran und nickte dann in meine Richtung, als er verwirrt eine Augenbraue hochzog und beobachtete wie ich langsam auf sie zu schlich.

Ich lächelte die Beiden an, versuchte nicht zu nervös zu wirken und tat damit wohl das genaue Gegenteil. Mieze erzählte mir in allen Einzelheiten, wie eine ihrer Schwester es geschafft hatte nicht nur dem Weihnachtsbaum (aus Plastik) sondern auch noch die gesamte Couchgarnitur und sich selbst die Haare abzufackeln. Das alles nur mit Hilfe eines einzigen Streichholzes und innerhalb von zwei Minuten.

Ich lachte brav mit, ohne wirklich etwas mitbekommen zu haben und platzte dann mit meiner Nachricht mitten im Gespräch raus,
 

„Ach übrigens, ich bin schwul.“
 

Mieze strahlte mich verwirrt und verständnislos an, bevor ihr ein Licht aufging und sie mich – noch immer strahlend – und mit großen Augen anglubschte.

Jona dagegen wirkte leicht aus der Fassung gebracht, den Mund geöffnet die Augen weit aufgerissen starrte er mich an, als ob ich ein Rentier mit Pfauenschwanz wäre.

„Aber...“,

brachte er schließlich stotternd hervor, als Mieze ihm – noch immer strahlend – den Ellbogen in die Seite rammte,

„Was... was ist denn mit Nina?“
 

Nina ist, um das hier kurz zu erwähnen, meine Exfreundin, die mich nach fünf Jahren einfach verließ.

„Das... war wohl nicht das Richtige.“

murmelte ich und starrte verlegen in meine Bierflasche, wusste nicht so Recht wie ich seine Reaktion jetzt einzuordnen hatte.

„Und du bist jetzt... schwul?“

„Ja...“

„Und hast du schon einen...'Freund'? Oder vermutest du es nur?“
 

Mieze rammte ihn wieder den Ellbogen in die Seite, aber er schien es gar nicht mitzubekommen.

„Jaah. Also ich habe einen Freund. Er heißt Sanne. Ich wollte ihn euch auch gerne bei der nächsten Gelegenheit vorstellen.“

brachte ich raus, obwohl mir mein Herz bis zum Hals klopfte und ich es rauswürgen musste. Warum reagierte er nicht eindeutiger, damit ich endlich wusste wie er dazu stand?

Jona starrte mich einfach nur an, Mieze lächelte und dann knallten im ganzen Raum die Sektkorken und alles brüllte,

„Frohes Neues!“
 

Jona löste sich aus seiner Starre, hielt mir seine Bierflasche zum Anstoßen hin und lächelte mich an.

„Na dann, Prost und auf ein frohes Neues.“

Mal ehrlich, warum hatte ich mich eigentlich so sehr davor geziert es ihm zu sagen?
 


 

~*@@*~
 


 

Und? Wie wars? :D



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Kommentare zu diesem Kapitel (20)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  ayumi-can
2013-07-23T21:49:36+00:00 23.07.2013 23:49
Sehr Unterhaltsam. *nick*
Mir kam es so vor als würde er von etwas ganz alltäglichen erzählen, obwohl das ja eigendlich gar nicht so altäglich ist. hihi.
auf alle fälle sehr gelungen *daumen hoch halt* und das mir robin, einfach nur lustig. ^-^
Von:  Shunya
2012-02-24T03:17:54+00:00 24.02.2012 04:17
Geniale Story!!! :3
Manuel mag ich. Und seine beiden Freundinnen waren mir auch sehr sympathisch. Haben die eigentlich auch noch was anderes, außer Party gemacht? XD lol
Sanne ist ein ulkiger Name. XD lol
Den Barkeeper fand ich echt niedlich, wie er Manuel gemustert hatte, als er dessen Nummer wollte und dann diese total heiße Szene mit dem Schaum, wo sie nicht voneinander losgekommen waren. *lustzufächel*
Manuel Freunde fand ich ja mal total genial, was die Jungs so alles angestellt hatten, das war echt lustig! Hab mich total schrott gelacht. ;P
Das Outing vor den Freunden fand ich auch klasse, besonders das mit Robin. XD lol
Wirklich ein toller One-Shot!!!!!!!!!!!! *o*
Von:  Ren-Masao
2011-08-31T12:41:23+00:00 31.08.2011 14:41
Awww eine wirklich schöne Geschichte :33
Echt süß <3
Und schön, dass auch Jona so lieb reagiert hat!
Aber die Theorie von Don war auch lustig xD...
Hmm, sonst weiß ich leider nichts mehr zu schrieben, Kritik hab ich keine xD....
Naja, wie gesagt, eine schöne FF :DD

LG Ren
Von:  Berrii
2010-07-13T21:40:22+00:00 13.07.2010 23:40
voll toll! x3
hach.. wenn du deine oneshots doch nur ein bisschen mehr ausbauen würdest, die sind so klasse das man einfach nur mehr lesen will <3
Von:  MarukaHazmierski
2010-04-07T18:40:29+00:00 07.04.2010 20:40
wie niedlich XD
achja der schwule kleine gehilfe XDD
wie böde sich durch sowas zu verraten XD

hihi so jetzt wo ich fertig mit lesen bin und kommentiert hab das ich das alles ganz supi finde *gg*
kann ich dir auch wieder auf die ens antworten XD

lg haruka
Von: abgemeldet
2010-03-11T22:17:42+00:00 11.03.2010 23:17
Süss! xD
Echt süss...warum süss?
Ich weiss es nicht xD
Aber auf jedenfall wieder eine tolle Geschichte, in tollem Schreibstil mit tollem Humor! :D
Von:  addyfair
2010-02-17T11:39:48+00:00 17.02.2010 12:39
toll!
ich mag die geschichte.
süß.^^
und schön geschrieben.<3
ach ja, manuel.*grins*

mach weiter so.


lg
miss addyfair

ps:auch wenns ne uninteressante frage ist und vlt nervt,kannst du mir sagen wo du das bild von "manuel" her hast???*liebanglubsch*
Von:  koennte-sein
2010-01-16T18:13:28+00:00 16.01.2010 19:13
Die Argumentation von Don ist das beste!
Und das schieben auf den Restalkohl!
Ausserdem mag ich Mieze (~schnurr~)....
Von: abgemeldet
2010-01-01T13:46:10+00:00 01.01.2010 14:46
Total lustige Geschichte!
Hat mir sehr gut gefallen und du hast es geschafft in relativ wenigen Worten viel zu beschreiben, so dass es sich gut anhört!

Kompliment

LG
Stjaerna
Von:  MoonlightWhisper
2009-12-30T18:49:55+00:00 30.12.2009 19:49
Das war echt Hammer
Es war sehr lustig geschrieben und ich mag deinen Schreibstil
Am lustigsten fand ich die stell wo er Don erklärt warum er es schon längst wusste
Ich freue mich hoffentlich bald wieder etwas so lustiges und schönes wie das hier von dir zu lesen
lg
Suki


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