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Niemand hört dich

von

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Immer noch da

Wir sind immer noch da, sind wieder am Start, ja wir machen alles klar, ja Panik ist da, ja, die Zeit mit euch war hart, doch jetzt ist alles klar, wieder mal da, mit neuen Liedern am Start.
 

Lautes Jubeln. Sechs junge Männer, welche auf der Bühne stehen. Kreischen. Heulen. Schlurzen. „Gott, Junge, woher hast du das?“ „Onkel Juri.“ Ich setzte mich neben meinen Sohn und sah ungläubig auf unsere aller erste DvD. Damals hießen wir noch Nevada Tan. Nach einer japanischen Mörderin. Einem kleinen 11 Jährigen Mädchen, was keinen Ausweg mehr gesehen hat. Was keinen Ausweg mehr wusste. „Papa?“ Ich brummte einen zustimmenden Laut in seine Richtung. „Wie war es?“ „Was?“ Ich schaute ihn an. Er sah mir immer ähnlicher, doch er hatte Saskias Augen. Ihre Augen. „Auf der Bühne zu stehen!“ „Timo Lauden Bonk! Du denkst doch nicht, dass du mit deinen gerade Mal 12 Jahren schon auf die Bühne darfst! Vergiss es!“ Meine Frau hatte also ein Machtwort gesprochen. „Och Mama, ich bin fast 13!“ „Nein heißt nein, Timo. Haben wir uns verstanden?“ Grummelt saß mein Sohn neben mir. Während meine Frau in die Küche ging. Ich lächelte. Es war wundervoll so eine Familie zu haben. Wirklich wundervoll. „Papa!“ Meine Tochter und mein kleiner Sohn rennen auf mich zu und sprangen mir fast auf den Schoss. „Kuscheln!“ Ich lachte und Timo verdrehte die Augen. Er war ‚zu groß‘ wie er immer behauptete. Ich wusste trotzdem, wer immer früh morgen eine halbe Stunde bevor er für die Schule aufstehen musste sich zu uns ins Bett schlich. Mirabelle und James jedenfalls nicht. „Papa? Bist du das?“ Mira hatte mich erkannt. Ich nickte. „Ja, aber da war ich noch jünger. Da kannte ich eure Mutter noch nicht. Jedenfalls nicht wirklich.“ Ich hörte Saskia aus der Küche kichern. Nicht wirklich traf es ja wirklich. „Da ist Onkel Juri und da Jan!“ James fand es ganz spannend immer, wenn er alte Fotos sah, herauszufinden, wer es war. „Aber wer ist der, der mit den kurzen braunen Haaren und dem roten Kopf?“ „Frank und Chris können es nicht sein, die sind da und da.“ James deutete auf besagte stellen, während ich schon auf Standbild gestellt hatte. „Das ist bzw. war mein bester Freund.“ „Das ist Timo?“ Mein ältester Sohn sah ihn sich genau an. Ich hatte ihm extra noch keine Fotos gezeigt, gerade weil ich Angst hatte, dass er denkt, ich würde die Beiden vergleichen. Doch, um Gottes willen, ich tat es nicht. „Ist er nicht...?“ Ich nickte. „Ja, ein paar Jahre danach, aber daran solltest du nicht denken, du bist nach ihm benannt, weil er eine der wichtigsten Personen in meinem Leben war und ist.“ „Noch vor Mama.“ „Ja, sogar noch vor Mama, aber Kleines, dass kann man nicht vergleichen. Glaub mir!“ „Wie war er?“ Ich lächelte. „Timo? Wundervoll. Er konnte zuhören, reden, mit ihm konnte man jeden Scheiß machen. Es ist fast so wie bei James und Gabriel. Wie bei dir und Nicolas.“ Juri hatte es doch tatsächlich geschafft kurz nach unserer Hochzeit uns seine schwangere Verlobte zu präsentieren. Die beiden waren heute noch verheiratet. Ihr Sohn, Nicolas war nur ein halbes Jahr jünger als Timo. „Ah, verstehe.“ Mein Ältester nickte fachmännisch. „Wenn du so schlau bist, Timo, kannst du gleich mal überlegen, wir man am schnellsten sein Zimmer aufräumt, denn, wie dein Namesvetter bist du alles Andere als ordentlich und da Werners noch gleich vorbei kommen wollten und Jan mit dir auf der Konsole spielen wollte und er Unordnung hasst…also ich würde aufräumen.“ Timo rannte wie von der Tarantel gestochen los. Er liebte es mit Jan zu spielen, da Saskia dafür nicht übrig hatte und ich eine regelrecht Niete war, und Jan so gut wie fast immer es mit ihm tat, tat er alles dafür, dass Jan es auch weiterhin tat.

Es klingelte. Ich sah meine Frau schief an. „Was ist denn genau unordentlich?“ Sie zuckte mit den Schultern. „Irgendwas ja immer, oder?“, sagte sie, ehe sie aufmachen ging. Kurze Zeit später kam Lilith rein und Gabriel folgte auf dem Fuß. James und Mirabelle gingen zu ihnen und die Kinder verzogen sich zum spielen. Jan begrüßte mich, ehe er Richtung Timo hoch ging. Na toll, und ich alleine mit zwei Frauen „Schatz?“ Oh nein, wenn Saskia so anfing, konnte das nicht gut enden. „…ja…?!“ „Du…du bist ja jetzt ganz alleine, und hast Zeit oder?“ Fieberhaft überlegte ich eine Ausrede um aus diesem Schlamassel raus zukommen. Ich konnte es förmlich riechen, was sie vorhatte. S. H. O. P. P. E.. N. Und ich sollte als Taschenträger mit. „…ähh…“ Gott sei Danke klingelte das Telefon in diesem Moment und Saskia ging ran. Rettung in letzter Minute! „Hi Chris….ja, der ist da…..ja, …was? Typisch…ja…ja…ja, sag ich ihm…ja, Danke, tschüss!“ Sie legte auf. „David? Hast du zufälligerweise vergessen, dass du heute mit Chris verabredet bist oder will er dir nur helfen, damit du nicht mit uns zum Shoppen musst?“ „Letzteres…darf ich?“ „Na los hau schon ab. Juri wird bestimmt mitkommen...oder Frank.“ Überglücklich rannte ich hinaus. Linke hatte was gut bei mir.
 

Laila lächelte. „Sobald David stirbt, wird auch er aufsteigen, Saskia. Dann wird er der neue Hüter des Raumes des Nichts. Dann wird er dir helfen.“ „Ich hoffe aber, dass er noch Recht lange lebt.“ Die Göttin des Mondes lächelte. „Mama!“ Ein kleines Mädchen rannte auf sie zu. „Liliana, hier sollst du nicht rennen!“ Die Kleine grinste. „Tu ich nicht, ich geh nur schnell.“ Ich lächelte. „Sie erinnert mich an ihren Vater, der hatte auch immer Ausreden.“ Laila grinste „Quatsch, der doch nicht.“ „Na, wenn das mal nicht meine kleine Großnichte ist?“ „Onkel Janios! Tante Nambi!“ Die Götter des Schicksals und der Strafe schritten elegant auf den Thron zu. „Übt unsere kleine Thronfolgerin schon mal das regieren?“ Liliana grinste und machte es sich weiterhin auf dem Schoss ihrer Mutter bequem. „Mama? Wann besuchen wir Papa?“

„Den brauchst du nicht mehr zu besuchen, der ist jetzt hier.“ Laila sah auf, und Christus, der Gott der Liebe grinste sie an, während ihre gemeinsame Tochter auf ihn zu rannte. „Wie…?“ Die Herrscherin war verwirrt, während Janios sich dezent zurückzog. „Sagen wir es so, als ob es das Schicksal gewollt hat bin ich, zufälligerweise auf einer trockenen, geraden, wenige befahrenen Straße, wo ich alleine unterwegs war, ohne jemanden im Auto, urplötzlich ins Schleudern gerade war, ich fuhr 30, und dann überschlug sich der Wagen urplötzlich und ich brach mir das Genick.“ „Urplötzlich?“ „Ja urplötzlich“ Er ließ seine Tochter los und ging schnellen Schrittes auf seine Geliebte zu, zog sie zu sich und küsste sie leidenschaftlich.
 

Die Zeit stand still. Auf der Erde, auf dem Göttersitz. In allen Herzen. Nur eines zählte gerade. Dieser Kuss. Seine Lippen auf ihren. Seine Wärme bei ihr.
 

Alle sterben. Einer nach dem Anderen. Das ist der natürliche Kreislauf des Lebens. Vollkommen normal. Doch, wieso? Das Schwerste auf der Welt ist, auf ihr zu Leben. Es mag wohl stimmen. Das Schwerste auf der Welt ist der Weg zum Tod. Der Tod ist einfach. Schnell. Unabkömmlich. Jeder ereilt ihn. Jeder. Jeder ist Anders als der Rest. Vielleicht. Vielleicht sind wir aber auch schon zu gleich um wirklich zu sehen, was los ist. Meine Gedanken verwirren mich. Jeden Tag, den ich ohne dich bin, ist ein verlorener Tag. Saskia. Ich bin alt geworden. Ich werde noch älter. Timo und Lilith sind inzwischen doch zusammen, sehr zur Freude von Juri. Herzlichen Glückwunsch, jetzt sind wir offiziell mit Göttern verwandt. Linkes Tod schmerzt mich. Immer noch, obwohl er schon so lange her ist. Ebenso Jans und Nambis Tod, doch keiner, keiner wird an Timo herankommen. Mein Bruder. Ich komme immer weniger damit klar. Mira macht sich schon Sorgen. Obwohl sie viel mit der Erziehung von Lilly zu tun hat. Lilly ist wundervoll. Wie du. Wirklich. Und singen kann sie, da würdest du staunen. Wirklich. James hat eine eigene Band aufgemacht. Er erinnert mich wirklich sehr an Timo, aber auch an mich. Nur, dass er Rappen kann, im Gegensatz zu mir. Noch sind sie eine „Panik“-Cover Band. Noch. Er schreibt schon fleißig eigene Songs. Immerhin, ich weiß, wie ich mit 17 Jahren war. Wirklich. Ich denke, du hast schon bemerkt, dass ‚Wirklich‘ mein neues Lieblingswort ist. Ich wechsel es irgendwie wirklich ständig. Da schon wieder. Egal. Ich bin stolz auf unsere Kinder. Wirklich. Und ich hoffe, du bist es auch. Ich habe wieder angefangen Klavier zu spielen. Bald gehe ich auf Tournee. Alleine. Wirklich. Ich spiele meine alten Kompositionen. Alle, aber am Liebsten die für dich. Ich weiß, dass du mir immer zuhörst, wenn sie spiele. Du bist das Instrument auf dem ich sie am Liebsten gespielt habe und sie immer spielen werde. Ich vermisse dich, aber, ich kann noch nicht zu dir kommen. Verzeih mir, Liebling. Ich habe hier noch etwas zu erledigen.
 

„Opa?“ Ich blickte zu meinem Enkel hinab. Juran war jetzt 10 Jahre alt. Ein schlaues Kerlchen, der mein Talent zum Klavierspielen geerbt hat. Ich mag ihn. „Ja?!“ „Wie war Oma? Also ich meine, wie war es wenn sie da war?“ Ich lächelte. „Deine Oma war eine wundervolle Person. Wirklich. Und du musst selbst entscheiden, ob du deinem alten Opa diese Geschichte abkaufst oder ob du lieber normal denken willst, ohne Geheimnisse der Welt zu wissen.“ Mein Enkel überlegte. „Was ist, wenn ich dir glaube? Erscheint dann meine Hüterin?“ Ich kicherte. Juran lachte, dass tat er immer, wenn ich kicherte. Ich hatte lange Haare und einen langen Bart. Ich erinnerte mich selbst an seinen Lieblingszauberer, einem Schulleiter aus einem Buch über einen Jungen, der erfährt ein Zauberer zu sein und der Junge ist, der lebt… „Nein, dafür musst du erst 18 sein. Aber wer weiß, Juran, wer weiß, was dann wird.“ Meine anderen Enkelkinder hatten gespannt zugehört und nicht gesagt. Tja, meine Liebe, wer vier Kinder in die Welt setzt muss mit zwölf Enkelkindern rechen. Nr. 13 war schon unterwegs.
 

Manchmal kommt es Anders als man denkt, wenn man jemanden das Leben schenkt, ohne zu wissen, wer es ist, und was er bringt. Es gibt eine Welt, von der ihr nichts wisst. Es gibt Wesen, die ihr nicht kennt. Wir nennen uns Hüter, ihr nenn uns Schutzengel. Wir sind immer an eurer Seite. Wir wachen über euch. Mein Behüteter weiß von uns, und er sucht mich. Ich werde mich nicht zeigen. Nicht bevor er nicht reif genug ist sich dem zu stellen was er ist. Manchmal kommt es anders als man denkt, wenn man einem göttlichen Wesen leben schenkt.
 

„DAVID!“ Ein schrei er schall durch den Himmel. Die göttlichen Trompeten jubelten und die Engel spielen, als sich die zwei Liebenden in die Arme schließen. Endlich war Saskia wieder da, wo sie hingehörte: in seine Arme.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2009-12-29T14:24:16+00:00 29.12.2009 15:24
wie schön... eine liebe, die nicht einmal der tot aufhalten kann... so muss das sein!
mal sehen was als nächstes passiert...


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