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Adventszauber

[Adventskalender 2009]
von

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21. Türchen - Digimon (Adventure)

21. Türchen von Wintersoldier
 


 

Das Fest der Liebe
 

Sora Takenouchi und Mimi Tachikawa saßen im Auto und fuhren zu dem Ferienhaus, welches sich die Digiritter und Freunde über Weihnachten gemietet hatten, um gemeinsam zu feiern. Vor ihnen zog sich in Schlangenlinien die Straße und es schneite noch ein wenig, wenngleich schon lange nicht mehr so stark wie noch am Morgen.

Sora hatte ihre Freundin gerade erst vom Narita International Airport abgeholt, wo sie vor kurzem gelandet war. Durch die Verspätung des Fliegers, der eigentlich eine gute halbe Stunde vorher hätte landen sollten, waren sie auch schon spät dran und hatten daher nicht viel Zeit mit der Begrüßung verschwendet, sondern waren gleich ins Auto gestiegen und losgefahren – Reden konnte man schließlich während der Fahrt.

„Und wie war dein Flug?“, begann die Ältere der beiden das Gespräch.

„Lang“, stöhnte Mimi auch gleich auf. „Aber sag lieber: wo ist denn Yamato? Ich dachte, er holt mich auch mit ab?“

Sora konzentrierte sich weiter auf die Fahrbahn vor sich, während sie antwortete. „Yamato ist mit Takeru und den Anderen schon zum Haus gefahren.“

Mimi zögerte kurz. „Wolltet ihr beide nicht zusammen fahren?“

„Weißt du...“, setzte die Neunzehnjährige zögerlich an, kam jedoch nicht weit.

„Was ist passiert?“, hakte Mimi, welche der Tonfall von Sora stutzig gemacht hatte, nach, ehe sie scherzhaft anfügte: „Habt ihr euch etwa getrennt?“

Sora öffnete den Mund, um etwas zu sagen, schwieg dann aber doch lieber und Mimi wusste, dass sie ins Schwarze getroffen hatte, sonst hätte ihre Freundin ihr schon längst widersprochen, doch es dauerte einen Moment, ehe eine der beiden wieder etwas sagte.

„Wieso hast du nichts erzählt?“, stellte Mimi die nächste Frage, ihr Blick nun auf ihrer Freundin ruhend, welche immer noch die Straße vor sich fixierte.

„Ich wollte es ja“, fing Sora an, „aber irgendwie hat es sich nicht ergeben.“

Nicht ergeben?“ Mimi sah sie verwundert an. „Wie lange seid ihr denn schon nicht mehr zusammen?“

Sora zögerte einen Moment. „Fünf Wochen.“

„Fünf Wochen?!“, platzte es aus der Achtzehnjährigen heraus. „Und dann erfahre ich erst jetzt davon?“

„Die Anderen wissen es auch noch nicht“, versuchte die Orangehaarige ihre Freundin zu beruhigen. „Dass heißt, jetzt wissen sie es wahrscheinlich schon.“

Dies schien die Brünette zu beschwichtigen, ihr Blick ging wieder zur Straße und einen Augenblick lang herrschte Stille, ehe Mimi diese ein weiteres Mal brach. „Wie geht es dir denn damit?“

„Gut.“

Mimi bedachte sie mit einem skeptischen Blick von der Seite. „Lüg' mich nicht an.“

„Doch, wirklich“, versicherte ihr Sora. „Schließlich ging es von uns beiden aus, dass wir eine Pause brauchten und es so nicht weitergehen konnte.“

„Sora...“, fing die Brünette ruhig an. „Ich kenne dich jetzt schon seit acht Jahren, ich bin mit deine beste Freundin und wir haben schon so viel gemeinsam erlebt. Ich weiß einfach, dass du das nicht einfach wegsteckst, als sei nichts gewesen... und... du weißt, dass du mit mir darüber reden kannst?“

„Ich weiß“, antwortete die Neunzehnjährige ihrer Freundin und Mimi war sich sicher, dass Sora sich stärker gab als sie in dieser Situation tatsächlich war. „Aber ich wüsste nicht, was ich sagen sollte.“

„Du weißt, ich bin immer für dich da.“

„Ich weiß.“ Sora parkte den Wagen vor dem Haus, welches sie gerade erreicht hatten und sah nun endlich zu ihrer Freundin und schenkte ihr ein Lächeln. „Und danke.“

Der Platz vor dem Haus war schneebedeckt, ebenso die Bäume, welche es umgaben, und auch das Hausdach zierte eine weiße Schicht, welche im Schein der untergehenden Sonne leicht glitzerte.

Die beiden Freundinnen holten ihre Tauschen aus dem Kofferraum und machten sich auf den Weg zur Tür, welche, kaum waren sie nur noch wenige Schritte von der Tür entfernt, auch prompt geöffnet wurde – allem Anschein nach hatte man das kommende Auto bereits gehört.

„Ihr habt euch aber Zeit gelassen“, begrüßte Taichi die beiden Neuankömmlinge fröhlich.

„Mein Flieger hatte Verspätung“, entschuldigte sich Mimi sofort strahlend, glücklich, ihre Freunde endlich mal wiederzusehen.

„Solange du heil angekommen bist“, grinste Taichi sie an und nahm ihr gleich eine ihrer Taschen ab, sobald sie in Reichweite war. „Kommt erst einmal rein, die Anderen warten schon.“

Kaum hatten Sora und Mimi das Wohnzimmer des Hauses betreten, wurden sie auch schon fröhlich von Miyako begrüßt, die ihnen erst einmal um den Hals fiel, während Taichi nach ihnen das Zimmer betrat und mit auf einem der Sofas Platz nahm. „Schön, dass ihr endlich hier seid.“

Auch Kōshirō, Jō, Ken und Iori schlossen sich der Begrüßung an, während Daisuke weiterhin deprimiert auf dem Sofa saß. Vom Hikari, Takeru und Yamato fehlte jede Spur, aber Sora und Mimi vermuteten die drei in der Küche, zumindest roch es so, als würde dort jemand kochen.

„Was ist denn mit Daisuke los?“, hakte die Orangehaarige nach der Begrüßung interessiert nach, nachdem diesen offensichtlich etwas bedrückte.

Miyako sah einmal zum Sofa und schließlich wieder zu Sora und Mimi, die selbstverständlich auch ganz Ohr war. „Der hat vorhin versucht, Hikari unter einen Mistelzweig zu bekommen, was jedoch ziemlich schief gegangen ist.“

„Aha“, kam es von Mimi. „Und was ist passiert?“

„Stattdessen sind Takeru und Hikaru gemeinsam darunter gelandet, was für ihn natürlich einen herben Rückschlag bedeutet.“

Mimi und Sora sahen einander kurz an, versucht, die Beherrschung zu behalten, konnten sich ein Lachen dann aber doch nicht verkneifen.
 

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Einige Stunden später fand sich Sora alleine auf der Terrasse des Hauses wieder, welche man durch eine Glastür im Wohnzimmer erreichte. Es war erneut ein wenig mehr Schnee gefallen, als wolle die Natur dafür sorgen, dass auch immer eine unberührte Schneedecke die Landschaft überzog.

Die Luft war kühl, aber angenehm und Sora atmete sie tief ein und genoss die Frische und die Ruhe. Trotz der geringen Temperaturen hatte sie darauf verzichtet, eine Jacke anzuziehen, als sie das Wohnzimmer verlassen hatte, aber die Kälte störte sie nur wenig.

„Vor den Anderen geflohen?“, durchbrach nach einem Moment Taichis Stimme die Stille und Sora drehte sich zur ihrem besten Freund um, der nun auch die Terrasse betrat.

„Könnte man so sagen“, lächelte die den Brünetten an.

„Oder eher vor Yamato geflohen?“ Ihr Lächeln erstarb wieder und sie drehte sich weg und stütze sich auf das Geländer welches am Rand der Terrasse entlang lief.

Nach einem Moment antwortete sie ihm doch noch, wenngleich nicht direkt auf seine Frage. „Ich kann das nicht.“

„Was?“

„Das alles. Hier sein - mit ihm und den Anderen - und so tun als sei nichts.“ Sora seufzte. „Ich kann nicht so tun, als seien wir Freunde. Ich hab es versucht, Taichi, aber es geht nicht.“

„Glaub' mir, für ihn ist es auch nicht einfach.“

„Davon merk ich aber nichts“, warf die Neunzehnjährige ein. „Er sieht so glücklich aus.“

Taichi ging die paar Schritte auf sie zu und legte seine Hand auf ihre Schulter. „Er ist es aber nicht. Genauso wenig wie du, obwohl ihr beide so tut, als würde es euch gut gehen.“

„Woher willst du das wissen?“, hakte Sora leise nach.

„Was wäre ich für ein Freund, wenn ich es nicht wissen würde?“ Taichi lächelte. „Außerdem hat mir Mimi erzählt, dass sie sich Sorgen um dich macht.“

Sora seufzte resignierend. „Und ich hatte gehofft, sie würde es gut sein lassen.“

„Du müsstest sie besser kennen.“

„Ich hatte es auch nur gehofft, nicht erwartet“, konterte Sora und ein kleines Lächeln zierte ihre Lippen.

„Yamato war außerdem auch nicht so erfreut, als ich mit ihm darüber gesprochen habe.“

„Du hast mit ihm über uns gesprochen?“

„Von alleine kommt ja keiner von euch auf die Idee, mit mir zu reden.“

„Als könntest du das Problem lösen.“ Soras Blick glitt nachdenklich über die Landschaft.

Taichi schüttelte seinen Kopf und nahm wieder seine Hand von Soras Schulter. „Solange ich nicht weiß, was das Problem ist, definitiv nicht.“

„Wenn ich das so genau wüsste, würde ich es selber lösen.“ Die Orangehaarige drehte ihren Kopf so, dass sie Taichi von der Seite sehen konnte. „Aber momentan passen wir wohl einfach nicht zusammen und wollen zu unterschiedliche Dinge.“

„Das denke ich nicht.“ Taichi drehte seinen Kopf, dass sie einander in die Augen sehen konnten. „Und ich glaube, ihr werdet schon noch merken, dass ihr auch momentan gar nicht so verschiedene Dinge vom Leben wollt.“

Sora schüttelte den Kopf. „Ich glaube nicht, dass das passieren wird.“

„Ach, Sora. Wir nähern uns dem Fest der Liebe, da weiß man nie, was alles passiert. Und schließlich ist das dein Fest“, lächelte Taichi sie aufmunternd an. „Aber lass uns lieber wieder rein gehen, langsam wird es kalt.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Knoblauchgurke
2010-01-11T23:09:02+00:00 12.01.2010 00:09
Du hast die Cahrakterte gut getroffen und machst einen neugierig darauf, was denn nun eigenltich vorgefallen ist. Mir ist die Geschichte allerdings zu sehr auf die nicht näher beschreibenen Probleme zwischen Sora und Yamato beschränkt, es fehlt ein wenig der Bezug zur Serie.

Die beiden Freundinnen holten ihre Tauschen aus dem Kofferraum und machten sich auf den Weg zur Tür, welche, kaum waren sie nur noch wenige Schritte von der Tür entfernt, auch prompt geöffnet wurde
Das doppelte "Tür" stört etwas den Lesefluss, es bleibt aber die einzige Stelle, die mir negativ aufgefallen ist. Alles andere liest sich wunderbar leicht und flüssig.

Das Ende kommt sehr abrupt, da kann ich den anderen nur zustimmen.
Von: abgemeldet
2009-12-29T04:32:07+00:00 29.12.2009 05:32
Hey.
Digimon ist für mich auch ziemlich lange her, vor allem, wenn es eine Story ist, die so direkt zur Serie passt, wie diese her, wenn auch eher zu Digimon 02.
Man hat dort ja schon eher bemerkt, dass zwischen Sora und Yamato etwas ist und hier hat man deutlich gemerkt, dass die Beiden sich eigentlich noch lieben, doch irgendwie haben beide das Gefühl zu weit voneinander sich zu entfernen, was sehr traurig ist.
Aber du hast es sehr schön geschrieben, auch wenn die Geschichte eigentlich eher traurig ist, vor allem so kurz vor Weihnachten. Aber die Hoffnung, die in dieser Geschichte durch das offene Ende gegeben ist, zeigt, dass noch nicht alles verloren ist.
Mach weiter so.
Lg,
Koike
Von:  Motschegiebchen
2009-12-22T12:07:15+00:00 22.12.2009 13:07
Ein recht abruptes Ende, aber ein passendes.
Die Charaktere hast du, wie Ditsch schon meinte, gut getroffen.
Das Thema hat mir nicht ganz so gut gefallen, aber das liegt wohl einfach daran, dass ich mir bei Digimon nicht wirklich Pairings vorstellen kann und will. ^^"

Hajino
Von:  Yurippe
2009-12-21T13:30:53+00:00 21.12.2009 14:30
Aha? Interessantes Setting, aber ein sehr abruptes Ende. ^^;
Von:  Ditsch
2009-12-21T12:46:00+00:00 21.12.2009 13:46
Ui, Digimon *freu*
Es ist interessant, die Charas, die in der Serie noch so jung waren, mal ein wenig erwachsener zu erleben^^ Sie haben sich verändert, aber man erkennt sie doch noch gut wieder =) Das ist dir gut gelungen.
Ein wenig gestört haben mich diese ganzen Leerzeilen. Besonders, da die Absätze größtenteils recht kurz sind, stören die den Textfluss^^
Sonst ist es aber schön geschrieben =3
Die Geschichte ist auch interessant, allerdings erwartet man irgendwie noch eine Fortsetzung, in der geklärt wird, was die beiden jetzt für ein Problem haben (und in der sie entweder wieder zusammenkommen oder es eine andere zufriedenstellende Lösung gibt xD).
Bei Soras Nachnamen ist das ou übrigens kein langes u, sondern das sind zwei verschiedene Silben, also Takeno-uchi statt Takenochi^^ Hab ich auch erst vor kurzem erfahren.

Ditsch


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