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Adventszauber

[Adventskalender 2009]
von

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14. Türchen - Harry Potter

14. Türchen von abgemeldet
 


 

Weihnachten auf Muggelart
 

Lucius Malfoy starrte nachdenklich in das Feuer des Kamins in seinem Salon. Es war gespenstisch still, wie jedes Jahr, wenn es Winter wurde. Seine Frau mochte es nicht das Zimmer zu verlassen oder war bei ihrer Schwester, während Draco in der Schule war. Weihnachten näherten sich Stück für Stück und er konnte sich bildlich vorstellen, wie die Muggel auf der Straße herumliefen, Geschenke kauften, um ihre Liebsten zu beschenken. Es war das Fest der Liebe, ein Fest der Muggel, das in der Welt eines Zauberers, vor allem eines reinblütigen Zauberers, keinen Stellenwert hatte. Er brauchte es noch nicht einmal zu kennen, doch er tat es, denn auch wenn sein Sohn und seine Frau nichts davon spürten, hatte er einmal Weihnachten so gefeiert, wie es Muggel taten. Es war ein Geheimnis, das mit ihrem Tod untergegangen war und von dem niemand mehr wusste. Es war ihr gemeinsames Geheimnis und das würde er ewig in Erinnerung halten.
 

Seine Eltern hatten sich gerade von ihm verabschiedet, da sie heute auf Geschäftsreise gehen würde. Sie wollten ihn erst nicht aus Hogwarts holen, da er auch dort weiterlernen konnte, doch er hatte sie überreden können, diese Winterferien bei sich daheim zu verbringen. Und dies war das erste Mal, dass er sich wirklich darauf freute, denn er würde diese Ferien nicht alleine verbringen.

Er hatte für sich und seine Freundin, von der seine Eltern nichts wussten, da sie eine muggelgeborene Hexe war, in der Nähe des Tropfenden Kessels ein Zimmer gemietet und hatte daher seine Sachen gestern Abend, als er daheim angekommen war, gar nicht erst ausgepackt. Schnell griff er nach seinem Koffer und machte sich auf zu dem Zimmer in der Welt der Muggel.
 

Er trank einen Schluck des heißen Tees, der bei ihm auf dem Tisch stand und genoss, wie die heiße Flüssigkeit seinen Rachen hinabfloss, während er in Erinnerungen schwelgte. Er erinnerte sich noch gut daran, wie aufgeregt er war, als er in den „Fahrenden Ritter“ eingestiegen war, um so schnell wie möglich dorthin zu kommen. Die Fahrt war nicht wirklich angenehm gewesen, aber die Aufregung und die Vorfreude, sie wieder in die Arme zu schließen und zu küssen, reichte ihm, um diese Qual zu ertragen.
 

Er war froh, als er dort angekommen war und bewunderte die weihnachtlich geschmückten Läden links und rechts neben sich, als er vor dem Hotel stand, wo er einige Wochen mit ihr verbringen würde, um Weihnachten zu feiern, was er gar nicht kannte. Aber die Erzählungen aus ihrem Mund und die Freude, die in ihren Augen geglänzt hatte, hatten ihm ausgereicht, um zuzusagen. So stand er nun, mit seinen 16 Jahren und einem Koffer bepackt, am Eingang des Hotels und wartete einfach ab, in der Hoffnung, dass sie bald kommen würde.

Und sie kam. Er erkannte sie sofort in der Menge der Leute, die sich an ihm vorbeischoben, mit ihrem feuerroten, gelockten Haar und der roten Mütze auf dem Kopf. Ihre smaragdgrünen Augen leuchteten ihn direkt an und nur wenige Sekunden später, hatte er sie in den Armen.

Sanft spürte er ihre Lippen auf den Seinigen, als er sie endlich in den Armen hielt und er erwiderte den sanften Kuss zu gerne. Er genoss es, sie so nahe an sich zu halten, und die Liebe, die sie miteinander teilten. „Ich habe dich vermisst, Luc“, sagte sie zu ihm, als sie Hand in Hand ins Hotel gingen. Ihre Koffer zogen sie hinter sich her. Und auch wenn er nichts geantwortet hatte, sagten seine Augen so viel mehr aus, als Worte es vermögten.
 

Er erinnerte sich jetzt immer noch an den Duft nach Bittermandeln und Schokolade, als er sie das erste Mal sah und in den Armen hielt. Es war ein schwerer Anfang gewesen, sie davon zu überzeugen, dass er mehr war, als die meisten Slytherins von ihm behaupteten. Er war nicht der gefühlslose Malfoy, sondern ein Mensch, dessen höchstes Gut die Familie war. So war es heute noch und auch wenn er Narzissa nie so lieben würde, wie er sie geliebt hatte, waren sie und Draco seine Familie.

Aber Narzissa hatte im Gegensatz zu ihr nicht die Gabe gehabt, zu wissen, was er gedacht hatte, wenn er es nicht aussprach. Sie war in der Lage gewesen, aus seinen Augen zu lesen, was Narzissa nicht konnte. Und das war auch ein Grund, wieso seine Liebe zu seiner Ehefrau nie so tief sein würde, wie sie damals zu Lily gewesen war.
 

Es hatte eine Weile gedauert, bis sie ihr Zimmer bezogen hatten, denn Lucius war einfach glücklich bei ihr zu sein. Er liebte sie von seinem ganzen Herzen, denn sie war so ein herzensguter Mensch mit unterschiedlichen Facetten, dass es ihn immer wieder überraschte. Die spielenden Neckereien, die sie ausgetauscht hatten, bevor Lily ihn weitergezogen hatte. Hinaus in die Muggelwelt.
 

Sie hatten damals bestimmt Stunden in den verschiedenen Geschäften verbracht. Er hatte sich erklären lassen, was ein Weihnachtsbaum, eine Weihnachtskugel, ein Weihnachtsstern und Lametta war. Die endlose bunte Vielfalt war erschreckend gewesen, doch gemeinsam hatten sie das Richtige gefunden, um ihr Zimmer in den Farben grün und rot. Slytherin und Gryffindor zu dekorieren. Es war wunderschön gewesen und er war damals erstaunt gewesen, mit wie viel Liebe sie das eingerichtet hatte.
 

Während er beobachtete, wie sie in dem Zimmer herumwirbelte, um es zu schmücken, hatte er ihr Gepäck ausgepackt und in den Schrank verfrachtet. Sein Geschenk lag verborgen in seinem Koffer und er wollte es noch nicht herausholen, da er heimlich nachgelesen hatte, wann es der Zeitpunkt war, um die Geschenke zu verteilen und das würde es erst morgen früh sein. Aber das war kein Problem, denn er freute sich schon auf ihr Gesicht, wenn sie das Geschenk in den Händen halten würde.
 

Er war glücklich damals gewesen, doch er wusste, dass ihre Liebe keine lange Zukunft gehabt hätte. Sein Vater hätte einer Hochzeit nie zugestimmt, denn das wäre das Einzige gewesen, was für ihn in Frage gekommen wäre. Er wollte seinen Vater, den er wirklich geliebt hatte, nicht mit so etwas konfrontieren. Sie hatten sich beide in das Schicksal gefügt und einfach die kurze Zeit genossen, einander zu lieben, dessen Höhepunkt dieses Weihnachtsfest war.
 

Es war eigentlich ein ganz normaler Morgen, als er über die Schultern der schmalen Gestalt neben sich strich, die sich an seinen warmen Körper drückte. Er genoss es, sie beim Schlafen zu beobachten und er versuchte jede Regung ihres Körpers während des Schlafes in sich aufzunehmen. Wer wusste schon, wie oft er noch die Möglichkeit bekommen würde, jedes Detail ihres Körpers in sich aufnehmen zu können.

Sant setzte er ein Kuss in ihren Nacken, aber das Gefühl, dass es bald zu Ende sein würde, stieg stetig an, aber er verdrängte es so gut er konnte. Sie drehte sich etwas in seinen Armen, scheinbar nicht gewillt aufzustehen, worüber er lächeln musste. Das war wieder so typisch Lily. Er wanderte mit seinen Küssen weiter ihren wunderschönen Körper entlang, was sie schließlich dann aufwachen ließ. Er küsste sie sanft auf ihre Lippen und spürte, wie sich ihre Lippenpolster gegen seine schmiegten. Es war perfekt, doch er wusste, dass er den Moment zerstören musste, indem er etwas aus seinem Koffer holte und ihr reichte. Es war ein Geschenk für sie, etwas, was er ihr von Herzen schenkte, was nur sehr selten der Fall bei ihm war.

Er spürte ihren neugierigen Blick, während sich nach und nach eine goldene Kette mit grünen Augen entblößte, die einen Löwen darstellte. Auf der Rückseite der Kette stand „In Liebe gegeben“. Er hatte es beim Kauf als falsch empfunden, einen Namen dabei zu schreiben. Wieso war ihm nicht klar, aber das war auch egal. Die Freude in ihren grünen Augen reichte ihm, während er ihr sanft die Kette umlegte. „Damit du dich an mich erinnerst und das was uns verbindest, egal was kommt“, sagte er zu ihr und küsste sie erneut auf die Lippen. Ein freudiges Lächeln entglitt ihren Lippen, während ein langer Kuss folgte und sie ihr Geschenk dann hervorholte.

Langsam, fast bedächtig, öffnete er ihr Geschenk und die Liebe in ihren Augen reichte aus, um der Gewissheit zu erliegen, dass egal, was er in den Händen hielt, es etwas Wunderschönes war. Er packte vorsichtig das Geschenk aus und bewunderte dieses kleine silberne Medaillon, was ihre filigranen Finger öffneten. Es enthielt ein Foto von ihr und ihm, das magisch verzaubert war und nur sie beide sehen konnten.
 

Der blonde Familienvater packte sich an die Kette, die er immer noch bei sich trug. Die Meisten hielten es nur für ein Schmuckstück, doch er wusste und fühlte immer noch, dass es so viel mehr war. Doch niemand kannte die Wahrheit außer ihm noch und er wusste immer noch nicht, ob er jemanden von dieser Liebe erzählen sollte, die immer noch irgendwie tief in ihm verborgen war. Ob vielleicht ihr Sohn irgendwann die Wahrheit über die Mutter erfahren sollte, die er nie hatte, war fragwürdig, aber vielleicht würde er es ihm irgendwann erzählen oder schreiben, wie wunderbar und rein Lily Evans‘ Liebe war und jeder, der sie bekommen hatte, konnte sich glücklich schätzen. Und er war froh, dass er einer dieser Personen war.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Knoblauchgurke
2010-01-12T23:21:46+00:00 13.01.2010 00:21
Leider ist das Pairing überhaupt nicht meine Sache, schön geschrieben ist die Geschichte trotzdem. Ich kann mir nur einfach nicht vorstellen, dass Lucius Malfoy Muggelstämmigen gegenüber jemals eine andere Einstellung hatte^^"
Ich muss zugeben, dass es schon etwas her ist, dass ich die Bücher zuletzt gelesen habe, aber wenn meine Erinnerung mich nicht vollkommen täuscht, ist Weihnachten keine reine Muggelangelegenheit.

Mir gefällt, wie du die Rückblenden eingebaut hast, ohne den Lesefluss zu stören, was bei dieser Form einer Geschichte nicht jedem gelingt. Bis auf einige wenige Rechtschreib- und Kommafehler liest sie sich sehr angenehm.
Die Formulierung "magisch verzaubert" ist etwas unglücklich, eins von beidem sollte genügen^^
Trotz der Kritikpunkte eine schöne Weihnachts-FF^^
Von:  Wintersoldier
2009-12-23T10:52:57+00:00 23.12.2009 11:52
Ganz und gar nicht mien Pairing, muss ich leider sagen. Ich meine, ich hab versucht, mich mit den beiden anzufreunden, aber... ging irgendwie einfach nicht. Aber nichtsdestotrotz ist die Geschichte wirklich schön zu lesen und gut geschrieben. Auch die einzelnen Rückblicke waren passend und an der richtigen Stelle angesetzt. Von der Seite hab ich also wirklich nichts zu bemängeln und dass ich das Pairing nicht mag, naja, dafür kannst du ja nichts. ^^

Aya ♥
Von:  Ditsch
2009-12-15T21:42:12+00:00 15.12.2009 22:42
Ich fand es auch eine sehr schöne Weihnachtsgeschichte =3 Es sind eben doch nicht alle Bösen so böse, wie sie immer tun^^
Auch wenn ich dieses Pairing ebenfalls nicht sooo toll finde, ist es dir gut gelungen und es wäre auch sehr überzeugend, wenn mein Inneres sich nicht dagegen streben würde, irgendetwas Gutes in Lucius zu sehen =D

Ditsch
Von:  kyalayah
2009-12-15T14:01:29+00:00 15.12.2009 15:01
Hallo du :)

ich bin zwar eigentlich kein Fan von dem Pairing, aber die Geschichte ist so wunderschön geschrieben... ^-^
Danke ^_^ Das war ein sehr schönes Adventskalendertürchen!

Ganz liebe Grüße

Kya


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