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Promise

von

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Disclaimer: Nicht mir. Kein Geld, kein Ruhm.
 

Musste der Story erst einmal einen Stoß in Richtung Harry/Draco verpassen. Hatte ich bisher ein wenig vernachlässigt. Hoffe, Erklärung klingt realistisch. Tja, diesmal keine Hinweise, da ich in diesem Kapitel mehr auf die Beziehungen zwischen den einzelnen Charakteren eingegangen bin. Wird aber ab dem nächsten oder spätestens ab dem übernächsten wieder anders.
 

~
 

Promise 13
 

~
 

"Du mußt Dumbledore davon erzählen, Harry! Er muss davon erfahren!" Ron war nicht von der Seite seines Freundes gewichen, während dieser ohne Anzuhalten zurück in den Gemeinschaftsraum des Gryffindor Turmes gerannt war.
 

"Lass mich in Ruhe, Ron." Harry hockte mit angezogenen Beinen auf dem Sofa und starrte ins Nichts. Immer und immer wieder kreisten seine Gedanken um die unglaubliche Szene, über die er so unvermittelt gestolpert war. Draco hatte so vertrauensvoll ausgesehen, so als sei Snape der wichtigste Mensch in seinem Leben.
 

Sein Herz krampfte sich zusammen bei der Erinnerung an die Vertrautheit, die zwischen den beiden so eindeutig war. Wie lange mochte es schon...nein. Er wollte es nicht wissen. Es tat zu weh.
 

"Wäre es anders herum und Malfoy hätte dich mit einem Lehrer erwischt, glaubst du nicht, er wäre jetzt bereits bei Dumbledore und würde dich anschwärzen? Du ,musst' es ihm sagen. Das bist du den anderen Schülern schuldig. Snape darf mit diesem Verhalten nicht durchkommen."
 

"Ron, ich kann jetzt nicht!" Harry fühlte sich furchtbar. Einerseits stimmte er seinem Freund zu. Was da zwischen Snape und Draco zu laufen schien, war absolut unmöglich, widersprach allen Schulregeln und es widerte ihn an. Wie konnte Draco Gefühle für einen Mann entwickeln, der alt genug war, sein Vater zu sein? Andererseits...warum machte es ihm etwas aus? Konnte es ihm nicht völlig egal sein, wem Draco sich an den Hals warf?
 

"Aber Harry! Wenn du es nicht tust, dann mach ich es!"
 

"ICH SAGTE, JETZT NICHT!!!" brüllte Harry seinen völlig verstörten Freund an und rannte hinaus. So durcheinander war er in seinem ganzen Leben noch nicht gewesen und am liebsten hätte er sich irgendwo verkrochen, doch er war nicht umsonst in Gryffindor einsortiert worden. Noch nie zuvor war er einem Problem ausgewichen und er würde jetzt nicht damit anfangen.
 

Es hatte lange gedauert bis es ihm klar wurde und es hatte den Anblick von Draco in Snapes Armen gebraucht, um es ihm klar zu machen, aber er konnte sich nicht länger selbst etwas vormachen. Er liebte Draco. Nicht Mitleid, nicht Sorge. Er liebte ihn und er würde den Teufel tun und einfach beiseite treten und Snape das Feld überlassen.
 

Entschlossen machte er sich auf den Weg zurück in die Krankenstation.
 

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"Hallo, Draco!"
 

Draco wandte sich erstaunt in Richtung Tür, für einen Augenblick sicher, unter Halluzinationen zu leiden. Aber nein, er hatte richtig gehört. Im Türrahmen standen Crabbe und Goyle, die sich langsam neben seinem Bett niederließen, als sie feststellten, dass er sie bemerkt hatte.
 

"Was macht ihr denn hier?!" Draco wusste nicht, ob er wütend war oder sich freuen sollte. Seit mehreren Wochen war er nun schon im Krankenflügel untergebracht, doch nie zuvor waren seine sogenannten Freunde aufgetaucht. Warum also jetzt?
 

"Wir wollten nur wissen, wie es dir geht. Wir machen uns Sorgen." Crabbe, immer schon der redefreudigere von beiden, brachte diese Worte so überzeugend heraus, als glaube er sie wirklich. Vielleicht war es auch so.
 

"Das fällt euch ja wirklich früh ein! Ich bin nicht erst seit gestern hier, wißt ihr!" konnte sich Draco nicht verkneifen, mit kalter Stimme zu bemerken.
 

"Schon, aber seit gestern..." Goyle brach hastig ab, als Crabbe ihm heftig den Ellbogen in die Rippen rammte. Doch es war zu spät. Dracos Augen verengten sich bedrohlich.
 

"Was ist seit gestern?"
 

"Ich...wir...also..." Goyle lief tiefrot an, als Dracos Augen sich in seine bohrten. Unbehaglich rutschte er auf seinem Stuhl hin und her, sein Blick irrte hilfesuchend zu Crabbe, doch dieser war einfach viel zu froh, nicht selbst im Mittelpunkt von Dracos Aufmerksamkeit zu stehen, um sich freiwillig einzumischen.
 

"Goyle, wenn du mir nicht innerhalb der nächsten Sekunden glaubhaft erklären kannst, warum meine sogenannten Freunde mich im Stich gelassen haben, könnt ihr auf der Stelle wieder verschwinden."
 

"Es war doch nur...wir haben so viele Gerüchte gehört..." Wenn Goyle sich einmal zum Sprechen entschlossen hatte, war er kaum noch zu bremsen. "Wir wußten doch nicht, wessen Schuld das ganze war! Ich meine, nachdem dein Vater dir verziehen hat und unsere Eltern sicher waren, dass es sich lohnt, mit dir befreundet zu sein...deswegen sind wir jetzt ja hier."
 

Endlich ergab alles einen Sinn. Draco brauchte einige Sekunden, bis er seine Stimme wiederfand. "Raus. Verschwindet."
 

"Aber Draco! Wir sind doch gerade erst gekommen!" Goyle war manchmal von wirklich erschreckender Naivität. Crabbe, ein wenig klüger als sein Freund, deutete das wütende Funkeln in Dracos Augen richtig und zog seinen Freund am Ärmel.
 

"Ich will, dass ihr geht. Sofort. Und kommt bloß nicht wieder!" Draco wusste nicht, wie lange er sich noch zusammenreißen konnte. Er hatte sich niemals große Illusionen über seine Freunde gemacht, aber erst jetzt war ihm bewußt geworden, wie sehr selbst seine Freunde von seinem Vater abhingen. Erst als sicher war, dass Lucius seinem Sohn keine Vorwürfe machte, trauten sie sich, die ,Freundschaft' wiederaufleben zu lassen.
 

"Aber die anderen wollten dich morgen..."
 

"RAUS!"
 

Crabbe schnappte sich Goyle und die beiden stürmten hinaus. Draco sah ihnen regungslos nach. Es tat weh zu wissen, dass man selbst nicht zählte, dass es nur der Respekt vor seinem Vater war, den die anderen an seine Seite brachte. Zum ersten Mal in seinem Leben fühlte er sich wirklich allein.
 

~
 

"Hagrid?"
 

"Hagrid."
 

Dumbledore blinzelte mehrmals verwirrt, dann fragte er vorsichtig: "Und warum sind Sie mitten in der Nacht zu Hagrid gegangen?"
 

"Weil...ich...wir haben uns angefreundet in der letzten Zeit." Madam Pomfrey wurde ein wenig rot, als sie dem Schulleiter ihr Herz ausschüttete. "Vor einigen Monaten hatte Hagrid es geschafft, sich den Arm zu brechen. Ich weiß bis heute nicht, wie ihm dieses Kunststück gelungen ist, aber er kam in die Krankenstation. Wir haben uns zum ersten Mal wirklich miteinander unterhalten und dabei haben wir festgestellt, dass wir uns gut verstehen."
 

"Das heißt also...?" Dumbledore war sich nicht so sicher, ob er die Krankenschwester auf die möglichen Probleme hinweisen sollte, die bei einer Beziehung zu einem Halbriesen unvermeidlich waren.
 

Madam Pomfrey schüttelte rasch den Kopf, hatte sie doch den Gesichtsausdruck des Schulleiters richtig gedeutet. "Oh nein, so ist es ganz und gar nicht! Wir sind doch nicht...wir haben doch keine Beziehung! Wir sind einfach nur gute Freunde!"
 

Dumbledore zog ungläubig die Augenbrauen hoch. Sein Blick fragte klar und deutlich: und einen guten Freund besucht man mitten in der Nacht? Aber er drang nicht weiter in die Krankenschwester.
 

"Es tut mir sehr leid, Poppy! Aber Sie müssen sich klarmachen, dass Sie solche Ausflüge in der nächsten Zeit lassen sollten!"
 

"Ich weiß. Es wird nicht wieder vorkommen!" Madam Pomfrey wartete auf das verabschiedende Nicken ihres Vorgesetzen, bevor sie rasch dessen Büro verließ.
 

~
 

Ron war sich nicht sicher, ob er den neu gewonnenen Frieden mit Harry schon wieder aufs Spiel setzen sollte, aber er konnte einfach nicht vergessen, was er gerade mit angesehen hatte.
 

"Willkommen, Mr. Weasley." Dumbledore schien kein bisschen überrascht, ihn so bald schon wiederzusehen. Statt dessen sah er ihn nur aufmunternd an. "Sie wollen mir etwas erzählen?"
 

"Ja." Ron räusperte sich unbehaglich und sprudelte hastig alles hervor, was er gesehen hatte. sekundenlang herrschte Schweigen in dem Büro, dann nickte Dumbledore langsam.
 

"Danke, Mr. Weasley. Ich werde mich der Angelegenheit annehmen." Dumbledore sah dem rothaarigen Jungen nach, als dieser den Raum verließ und fragte sich unwillkürlich, ob er überhaupt noch wusste, was in seiner Schule so vor sich ging.
 

~
 

Die Tür öffnete sich leise und Draco fuhr gereizt herum. Fast rechnete er damit, dass Goyle und Crabbe wieder zurückgekommen waren, doch statt dessen sah er sich Harry gegenüber, der fast ebenso wütend schien wie er selbst.
 

"Wir müssen reden," stellte Harry fest und schloß die Tür hinter sich.
 

"Tatsächlich, Potter?" Draco hatte endgültig genug. Nicht nur, dass die letzten Wochen eine einzige Katastrophe gewesen waren, der heutige Tag hatte alles bisher dagewesene in den Schatten gestellt. Und jetzt wollte Potter mit ihm über etwas sprechen, was ihn absolut nichts anging. Es reichte ihm. "Verschwinde! Ich will nicht mit dir reden!"
 

"Warum bist du so vertraut mit Snape?!"
 

"Ich bin dir keine Rechenschaft schuldig. Du bist nicht mein Freund, also geht es dich nichts an!"
 

Harry verschränkte die Arme vor der Brust und zog nur die Augenbrauen hoch. Er wartete eindeutig auf Antwort.
 

"Bist du taub, Potter? Ich habe doch gesagt, ich will nicht mit dir reden!" Draco verlor langsam aber sicher die Geduld.
 

"Du ,wirst' mit mir reden!" war alles, was Harry dazu sagte, Dracos Wutausbruch einfach übergehend.
 

Draco musste zugeben, dass Potter ein wenig beängstigend wirkte, wie er so vor ihm stand, grüne Augen voller kalter Wut und...Eifersucht? Anscheinend hatte Snape recht gehabt.
 

"Also schön. Was willst du, Potter?! Aber mach es kurz! Ich bin jetzt nicht in der Stimmung für moralische Vorhaltungen!"
 

"Keine Vorhaltungen. Ich möchte dir nur etwas sagen, was du unbedingt wissen solltest."
 

Draco starrte den schwarzhaarigen Jungen schockiert an, als dieser sich zu ihm auf das Bett setzte und ihn unverwandt anstarrte.
 

"Was soll denn das jetzt?" Draco schluckte nervös, unter Harrys direktem Blick unruhig werdend. Eine Antwort bekam er nicht, dann plötzlich fand er sich in Harrys Armen wieder und ein warmer Mund presste sich auf seinen. Kaum ließ Harry von ihm ab, versuchte er verzweifelt, sich loszureißen.
 

"Was ist denn in dich gefahren, Potter? Bist du jetzt übergeschnappt? Lass mich los!"
 

"Nein." Zu Dracos Entsetzen umklammerte Harry seine Schultern mit beiden Händen, ihm keinen Ausweg lassend. Grüne Augen trafen graue, hielten einander ohne zu blinzeln stand. "Auch wenn du dich für Snape entscheiden solltest, ich möchte, dass du etwas weißt. Ich liebe dich, Draco."
 

"Nein..."
 

"Draco, ich liebe dich!" Harry stellte fest, dass es unglaublich gut tat, seinen Gefühlen endlich Luft zu machen. Prüfend sah er Draco an, der nicht so recht zu begreifen schien, was er ihm gerade gesagt hatte. Sein normalerweise blasses Gesicht war noch eine Spur bleicher geworden und seine Lippen zitterten beinahe unkontrollierbar.
 

"Lass mich los." Draco flüsterte beinahe und diesmal gehorchte Harry der leisen Bitte. "Bitte geh jetzt, Potter."
 

"Draco..."
 

"Geh. Ich...ich muss nachdenken." Draco sah ihn nicht an, traute sich nicht zu, seine Gefühle im Griff zu haben, fürchtete, vor dem anderen zusammenzubrechen.
 

"Natürlich." Harry zog leise die Tür hinter sich zu und lehnte sich für einen Augenblick müde dagegen. Das Hochgefühl, das er eben noch verspürt hatte, war verflogen und hatte einer dumpfen Angst Platz gemacht. Was, wenn er alles ruiniert hatte? Was war, wenn Draco ihn nicht wollte? Deprimiert machte er sich auf den Weg zum Unterricht.
 

~tbc~



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2003-07-12T23:48:44+00:00 13.07.2003 01:48
Ich mag deine Story wirklich gerne, und ich habe immer noch keine Ahnung wer denn nun der Täter ist. Vielleicht solltest du Krimis schreiben *G* aber ich finde es gut das du die Story auf D/H lenkst und wie Draco reagiert finde ich recht realistisch. Es ist schwer zu vertrauen wenn man misbrauch wurde und das kommt gut rüber in deiner Erzählweise. Ich freu mich schon auf das nächste Kapitel

LG

Starchild


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