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Suche nach dem Mond

von

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Ich suche den Mond, nicht die Sonne

Suche nach dem Mond
 

„Sora ist süß, nicht?“
 

Der Angesprochene schwieg.
 

„Du bist ein Spielverderber.“ Sie wippte mit ihren Beinen vor und zurück.
 

„Ich lasse mich eben nicht auf deine Spielchen ein, Kairi.“ Er sah zu, wie die Sonne am Horizont starb.

Durch seine Haare wehte ein schwacher Wind, der den Geruch von Salz und Früchten herbei trug.

So wie immer lehnte Riku an dem Stamm der Palme, die für die drei Freunde der Lieblingsort war.

Freunde?

Riku schnaubte.
 

„Spielchen? Ich spiele nicht. Ich will doch unsere Freundschaft nicht aufs Spiel setzen“, meinte Kairi und lächelte.

Dieser Ausblick auf die blutrote Sonne und das Glitzern des Meeres, welches in einer unendlichen Farbenpracht erstrahlte, war der schönste Moment eines jeden Tages.
 

Natürlich wusste sie, dass Riku Recht hatte.

Schon seit sie hierher gekommen war, hatte sie das ein oder andere Spiel gespielt.

Aus reinem Vergnügen.

Sora war ja auch zu amüsant… So rein und unschuldig.

Naiv könnte man meinen, aber sie dachte nicht schlecht über den Braunhaarigen.
 

„Jetzt fang nicht schon wieder mit dieser Freundschaftsmasche an. Anfangs mag ich dir ja noch geglaubt haben.“ Riku verschränkte die Arme, sah aber nicht zu Kairi, die auf dem Palmenstamm saß, hoch. „Wir sind Rivalen und das weißt du ganz genau.“
 

„Ja genau…“ Kairi tat so, als würde sie sich erinnern. „Weswegen war das noch gleich?“
 

Riku hatte sich unter Kontrolle. Auf Provokation fiel er nicht herein.
 

„Oh, ich weiß es wieder! Wegen dem kleinen, süßen Sora!“
 

„So wie du über ihn sprichst, scheint er dir nichts zu bedeuten.“ Jetzt ging der Ältere in die Offensive. Er würde sich von diesem Mädchen nicht zum Narren halten lassen.
 

Kairi hörte auf zu wippen und sah Riku zum ersten Mal an diesem Abend an.

„Du hast keine Ahnung. Sora bedeutet mir sehr, sehr viel. Er ist mein bester Freund.“ Gespannt wartete sie auf eine Reaktion, doch nichts geschah. „Sora hat mich gern, so wie er dich mag. Aber mich hat er dagegen lieb. Wer weiß… Vielleicht liebt er mich ja?“ Sie konnte ein Kichern nicht unterdrücken.
 

Ihr Kichern brannte sich in Rikus Bewusstsein, doch er ließ es nicht bis in sein Inneres.

„Ja, das kann sehr gut sein.“

Bei dem Gedanken daran verkrampften sich seine Arme.

Ganz ruhig.
 

Das Mädchen seufzte. „Jetzt zeig doch wenigstens ein bisschen, dass du eifersüchtig bist, Riku! Man könnte meinen, es sei dir völlig egal. Ich weiß, was du für ihn empfindest.“
 

Rikus grüne Augen fixierten sie. „Sora ist ein Freund, den ich seit meiner Kindheit kenne. Mehr nicht.“

Er betonte die beiden letzten Worte sehr langsam, damit Kairi verstünde, dass das Gespräch für ihn beendet war.
 

„Hey, redet ihr etwa über mich?“

Die beiden brauchten sich gar nicht umzudrehen, denn Sora war schon fast an ihrem Stammplatz angekommen.
 

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Erwartungsvoll schaute ich in die Gesichter meiner Freunde.

„Ich bin zu spät, tut mir Leid… Ich habe noch eine Liste geschrieben, was wir morgen noch sammeln müssen, damit dann unsere große Reise losgehen kann!“

Endlich würde sich mein großer Traum erfüllen, wir würden andere Welten suchen!

Doch bevor ich die anderen mit meinem Glückgefühl anstecken konnte, holte Riku mich wieder auf den Boden: „Wir haben doch schon eine Liste erstellt, hast du das schon vergessen?“

Kairi lachte. „Oh Sora.“

Unwillkürlich musste ich verlegen lächeln.
 

Ich sah, wie Kairi neben sich auf den Stamm der Palme klopfte und reichte mir eine Hand, damit ich hinauf klettern konnte.

Mein Blick fiel auf den goldenen Sonnenuntergang und unbeabsichtigt zu Riku.

„Hey, was bist du so verstimmt, Riku?“

Unter uns Dreien gab es die stille Abmachung, die anderen einfach gerade heraus zu fragen, damit man Probleme lösen konnte.
 

„Mach dir keine Gedanken. Ich denke nur über unseren Plan nach.“

„Zum x-ten Mal“, seufzte Kairi und wippte mit den Beinen. „Das wird schon klappen. Morgen werden die letzten Vorbereitungen getroffen und wenn uns dann noch etwas auffällt, können wir es ja noch ändern. Wer weiß, vielleicht bekommen wir nicht einmal das Floß gebaut.“

Ich schüttelte den Kopf. „Denken wir optimistisch! Schaut: Die Sonne geht nicht unter, sondern der Mond auf.“
 

„Sehr philosophisch, Sora“, lächelte Kairi mich an.

Ihr Lächeln war wirklich hübsch.

Es konnte mich aufheitern, wenn ich traurig war. Es konnte mich zu etwas umstimmen, was ich eigentlich nicht wollte.

Warum?

Ich habe lange gebraucht, um es zu verstehen. Vielleicht stimmt meine Vermutung, vielleicht auch nicht.

Ich liebe es, wenn sie mir ein Lächeln schenkt.

Meine Mutter tut es nur noch selten. Wahrscheinlich, weil ich nicht sonderlich gute Noten mit nach Hause bringe…

Aber Riku tut es nicht. Nicht mehr.

Sein Lächeln ist so rar geworden, dass ich es fast vergessen habe.

Ich weiß nicht, wieso er es nicht mehr tut. Vielleicht schenkt er nur Kairi sein Lachen?
 

Ich spürte, wie sich etwas Schweres auf meinen Brustkorb legte. Durch tiefes Durchatmen versuchte ich die negativen Gedanken, die sich langsam in mein Bewusstsein schlichen, zu vertreiben.
 

„Schade, die Sonne ist schon untergegangen“, seufzte die Rothaarige neben mir und sprang von dem Palmenstamm. „Dann lasst uns nach Hause gehen. Morgen müssen wir fit sein!“

Ich folgte ihrem Beispiel und landete neben ihr. „Hast Recht.“ Ein Grinsen zierte mein Gesicht. „Das wird so spannend!“

Kairi ging voraus, doch ich drehte mich noch einmal zu meinem Freund. „Kommst du?“

Seine grünen Augen fixierten mich. „Nein…“, meinte er langsam. „Ich bleibe noch etwas hier.“

Ich hörte Kairis Rufen nach mir, doch etwas in mir sträubte sich, zu gehen. Unentschlossen sah ich zu Kairi, dann wieder zu Riku. „Gut, aber bleib nicht zu lange draußen, nicht, dass du krank wirst!“ Mit einem Kopfnicken verabschiedete ich mich und lief mit Kairi nach Hause.
 

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Ich schreckte auf.

Weswegen bloß…

Helles Mondlicht zog sich wie ein silberner Schleier durch mein Fenster und fiel auf meine Bettdecke.

War heute etwa Vollmond?

Neugierig setzte ich mich auf und sah aus dem Fenster.
 

In dieser klaren Nacht schimmerte auf einem samtenen Tuch eine weiße Scheibe. Ihr Licht fiel auf den Strand, der geheimnisvoll vor sich hin leuchtete, als erfreue er sich an der Stille und dem Gefühl des Friedens dieser Insel.
 

Mein Blick schweifte über den leuchtenden Pfad am Meer und blieb an etwas hängen.

Es war undeutlich und kaum erkennbar. Ein schwarzer Fleck mitten im Sand.

Neugierig kniete ich mich hin, öffnete das Fenster und lehnte mich so weit es möglich war hinaus.

War das etwas Angeschwemmtes? Ein Schatz? Oder wieder eine Person, wie Kairi damals?
 

Eine unsichtbare Hand schien mich mitsamt meiner Ungeduld gepackt zu haben, denn bevor ich mich versah, lief ich auch schon auf dem weichen Sand.

Immerhin hatte mein Unterbewusstsein an eine Jacke und Schuhe gedacht.

Mich durchzuckten Zweifel. Was wenn es ein gefährliches Tier war? Oder gar eine Art Feind aus einer anderen Welt?
 

Ich sah mich um.

Nirgends war ein Busch um sich zu verstecken und das Unbekannte zu beobachten. Noch nicht einmal anpirschen konnte ich mich; der Mond schien viel zu hell.

Wieder einmal schalt ich mich innerlich für meine Ungeduld und Abenteuerlust, die mich überstürzt hatte handeln lassen. Aber jetzt war es auch nicht mehr zu ändern.
 

Unbewusst hielt ich den Atem an.

Ich war dem Ding so nah, dass ich grobe Konturen im Mondschein erkennen konnte –

„Riku?“
 

Das Unbekannte bewegte sich. Es setzte sich hin.

„Sora, was machst du hier? Es ist Mitternacht.“
 

Um meiner kleinen Enttäuschung Luft zu machen, seufzte ich. „Das sollte ich dich lieber fragen. Wieso liegst du hier nachts mitten am Strand?“

Ich stand vor ihm und sah zu ihm herunter und versuchte böse drein zu schauen. Aber ich glaube, ich war viel zu müde dazu.
 

Grüne Augen sahen mich fragend an. „Nichts. Alles in Ordnung, geh wieder schlafen.“

Ja, ich musste wohl wirklich müde aussehen…

Ein Gähnen unterdrückend setzte ich mich neben ihn. „Das glaub ich dir nicht. Ist irgendetwas passiert? Mit Kairi?“
 

Riku sagte nichts, sondern sah mich nur an.

Also hatte ich richtig gelegen.

Ich kenne ihn nun lange genug, um zu wissen, was in ihm vorgeht. Meistens.

„Habt ihr euch gestritten?“

Schweigend ließ er sich nach hinten fallen und starrte hinauf in den sternenbedeckten Himmel.

Mir war klar, dass er nicht reden wollte.

Also legte ich mich auch in den weichen Sand und sah mir die Sterne an.
 

Es waren so unendlich viele. Auf den ersten Blick schien es, als wären sie alle wie kleine funkelnde Steinchen auf einem Samtbett. Doch wenn man genauer hinsah, schienen einige Sterne näher zu sein als andere. Und die kleineren, weiter entfernten Sterne sagten: ‚Komm mit mir, ich zeige dir meinen Platz in der unendlichen Tiefe dieses Himmels.’

Doch sie waren unerreichbar. Ebenso wie der Mond. Und andere Welten.

Und er.
 

Ich spürte einen kleinen Stich in der Magengegend, den ich schon seit langer Zeit versucht hatte zu verdrängen. Aber so einfach war das nicht.
 

„Sora.“

Ich schreckte auf. „Ja?“

Riku sah mich zweifelnd an. „Sicher, dass du nicht mit offenen Augen schläfst?“

Ich musste grinsen bei der Vorstellung. „Nein, ich habe nur nachgedacht.“ Ich sah hoch empor. „Ich glaube das liegt an dem Himmel. Ich war mir noch nie so bewusst wie… schön das alles hier ist.“

Vielleicht klang ich verträumt oder sogar romantisch. Bei jedem anderen wäre es mir peinlich gewesen und ich hätte mir zweimal überlegt, ob ich es wirklich laut ausgesprochen hätte.

Bei Riku ist es eben anders.
 

„Glaubst du, der Himmel sieht auch noch so aus, wenn wir in einer anderen Welt angekommen sind?“, fragte er. „Ich werde das hier alles bestimmt vermissen.“

Ich schmunzelte. „Dann bleib doch hier, Angsthase.“

Als Antwort boxte mich Riku leicht in die Seite. „Vergiss es. Ohne mich würde doch gar nichts klappen.“
 

Teilweise war Riku ein wenig zu selbstbewusst. Eingebildet? Kann ich nach dieser langen Zeit schon nicht mehr sagen.

Aber einen Kindheitsfreund muss man eben so nehmen, wie er ist.

Sicherlich habe ich auch einige Seiten, die nicht so erfreulich sind…
 

„Das meinst du. Ich bin gar nicht mehr so schwach wie früher“, meinte ich trotzig. Ja, ich war stärker geworden. Mit Tidus und Wakka konnte ich mich locker messen.

„Du bist immer noch schwächer als ich. Nur nicht mehr so weinerlich wie früher.“ Er meinte es ernst, aber ich hörte einen belustigten Unterton in seiner Stimme, was mich auch zu einem Lächeln verleitete.

„Ja, das stimmt.“
 

Meine Gedanken kreisten um meine Kindheit und die damaligen Erlebnisse.

Damals hätte ich nie daran gedacht, dass es eventuell andere Welten geben könnte. Die Insel war ein riesiges Abenteuer an sich gewesen.
 

„Der Mond ist schon wieder voll“, bemerkte ich überrascht. Die Tage flogen so schnell vorbei…

Riku schüttelte leicht den Kopf. „Nein, es sieht nur so aus, denn es fehlt nicht mehr viel. Morgen bei unserer Abfahrt werden wir einen vollen Mond haben.“

„Dann werden wir gute Sicht haben.“

Riku machte nur ein zustimmendes Geräusch und verfiel in Schweigen.
 

Mein Blick haftete zwar an der blassen Mondscheibe, doch ich bemerkte ihn nicht wirklich.

Im Augenwinkel sah ich zu meinem Freund.

Was beschäftigte ihn so?

So war er doch sonst nie.

Hatte er Zweifel an unserer Reise?

Eindeutig zu viele Fragen.
 

„Hey, wenn du dir Sorgen wegen morgen machst – lass sie fallen. Es wird schon alles klappen“, meinte ich. „Du brauchst nicht die ganze Verantwortung übernehmen, wie du es sonst immer tust. Wir sind doch alle drei Freunde. Und wir helfen uns gegenseitig.“

Es war nicht klar, ob Riku meine Worte gehört hatte, denn er murmelte nur vor sich hin. „Freunde…“
 

Ruckartig setzte ich mich auf und stütze meinen Kopf auf einer Hand ab, um Riku ernst anzuschauen. „Ja, Freunde. Jetzt sag bloß nichts anderes.“
 

Ein kleiner Teil im hintersten Eckchen meines Bewusstseins schrie förmlich danach, dass er etwas anderes behauptete.

Für mich war Riku mehr als ein Freund.

Aber es war nicht wichtig, es war utopisch.

Ich träume zwar gern, bin aber nicht realitätsfern.
 

Riku erwiderte meinen Blick. „Lass es mich richtig stellen: Du gehörst zu meinem Freundeskreis, Kairi nicht.“

Seine harten Worte überraschten mich. „Wieso?“

Er sah weg. „Ich kenne sie nicht allzu gut.“

„Aber wir kennen sie doch gleich lang?“

Riku seufzte genervt. „Sora, du kennst nicht alle Seiten von Kairi. Und ich wahrscheinlich auch nicht; aber das will auch nicht.“

Als ich ihn fragen wollte, wie ich das zu verstehen habe, schüttelte er den Kopf. „Lass gut sein.“
 

Am liebsten hätte ich weiter gebohrt, aber mir war klar, dass ich keine Antwort bekommen würde.

„Danke“, entfuhr es mir und bereute es auch sofort wieder. Mein Herz war eben manchmal schneller als mein Kopf.

„Wofür?“

„Dafür, dass ich zu deinen Freunden zähle.“ Nein, nein, nein! Freund schön und gut, aber eine Freundschaft hat immer noch eine gewisse Distanz und die wollte ich nicht.

Riku brummte jedoch nur.
 

Da war sie. Die Distanz.

Es war so, als ob ich ihm zwar näher bin als andere, aber… Ich konnte nur unter seine Maske blicken, nicht in sein Herz.

Ich konnte näher als andere, um seine Wärme zu spüren, aber ich nah genug werde ich nie kommen, sonst verbrennt es mich.

Andere Menschen schienen dieses ‚Feuer’ auch zu spüren und hielten Abstand von ihm.

Mich erfreute diese Wärme. Doch sie stimmte mich auch oft traurig.

Nah werde ich ihm nie kommen…

Aber vielleicht jetzt.

Genau dieser Atemzug, dieser Augenblick, diese Sekunde. Ich wusste, dass wir einen einzigartigen Moment teilten, der niemals wiederkommen würde.
 

Ein stiller Seufzer entfuhr meiner Kehle.

Unbezahlbar war diese Situation und mir war klar, dass ich eine kleine Chance hatte, meinen Wünschen und Gefühlen nachzugeben.

Doch mein Verstand verneinte diese fixe Idee.

Unschlüssig suchte ich Rikus Blick, doch er betrachtete einfach nur den Himmel.
 

Der Mond beschien seine weichen Züge.

Wortwörtlich tauchte es Riku in ein anderes Licht – seine Augen wirkten tiefer und ein klein wenig schutzlos. Der übliche verschlossene Ausdruck fehlte.

Wie gebannt sah ich zu, wie eine leichte Meeresbrise durch Rikus Haare fuhr.

Seine Haarfarbe erinnerte mich an Mondlicht. Riku war wie der Mond: Kalt, weit entfernt aber erreichbar.

Ein leichter Hoffnungsschimmer wuchs in meinem Innern.
 

Für einen Augenblick sah Riku so zerbrechlich aus, wie eine Illusion.

Obwohl ich wusste, dass es Unsinn war, schloss ich die Augen. Ich musste mich vergewissern, dass er noch da war, wenn ich die Augen wieder aufmachte und nicht alles geträumt hatte.
 

Plötzlich spürte ich, wie nach meiner Hand gegriffen wurde.

Reflexartig sah ich hin – Rikus Hand hielt meine.

Erstaunt sah ich auf, doch Riku hatte den Kopf weggedreht.

Ich runzelte die Stirn.

Ein zufriedenes Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Früher hatten wir dies oft getan.

‚Wenn wir uns loslassen, werden wir uns nie mehr wieder sehen!’

Seine Worte hallten in meinem Kopf wider.

Ich wusste, dass er mich nicht loslassen würde.

Und ich würde ihn für nichts auf der Welt loslassen. Selbst wenn irgendjemand dazwischen käme. Selbst wenn wir uns auf unserer bevorstehenden Reise trennen müssten.

Aber das werde ich nicht zulassen…
 

Unbewusst drückte ich Rikus Hand als ich mich nach vorn beugte und sanft über sein Haar strich.

Wider Erwarten drehte Riku sich zu mir; das Letzte, was ich sah, bevor ich meine Augen schloss und meine Lippen auf seine trafen, war sein trauriger Ausdruck in seinem Blick.

Doch die Frage, weshalb er so getroffen und fast reumütig schaute, verflog wie ein Sandkorn im Wind.

Dieser warme Kuss hatte einen herben Nachgeschmack.

Es war, als ob eine unsichtbare und unhörbare Nachricht geschrieben wurde.

‚Ich habe Angst davor allein zu sein. Schwöre mir, dass du immer bei mir sein wirst.’
 

Weshalb hatte ich das getan?
 

Erklären kann ich es nicht.

Ich kann es einfach nicht…

Wenn man nichts sagen kann, sollte man lieber schweigen.

Schweigen und leuchten wie der Mond, der dieses Geheimnis niemals preisgeben würde.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Herzloser
2016-01-14T20:44:17+00:00 14.01.2016 21:44
Nawww das ist total süß ^-^


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