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No Clue(do)?!

[Alles nur ein Spiel]
von

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Unter Verdacht

13. Oktober, 21:20 Uhr

Villa Cluedo

Speisesaal
 

Stöhnend ließ sich Phoenix auf einen Stuhl, am Ende des langen Mahagoni - Esstisches fallen. Nachdenklich betrachtete er die wundervoll ausgeschmückte Umgebung. Über dem Tisch, an der unheimlich hohen Decke, hing ein strahlender Glaskronleuchter, welcher im ganzen Raum durch die Lichtbrechung entstandene Regenbögen an die Wände warf. Wunderbar warmes Licht ging von den an der Wand befestigten Kerzenhaltern aus, die wie die Möbel, im Barockstil gehalten waren und so eine erhabene Atmosphäre schufen. Fröhlich tanzten knisternde Flammen in einem großen Kamin und das an der Decke kein Deckengemälde im Stile Michelangelos prangte war nun alles.

Seufzend fuhr Phoenix die Muster im Tisch mit einem Finger nach, als sich die Tür zur Küche öffnete und Maya die schon kalt gewordenen Burger auf einem Silbertablett herein trug. Schweigend stellte sie das Tablett vor ihrem Freund ab, dann ließ sie sich neben ihm auf einen der Stühle nieder.

„Und?“, fragte sie nach einer weiteren Minute des Schweigens. Langsam löste sich Phoenix’ Blick von den Burgern und wanderte zu Maya.

„Sie sind wirklich nicht angebrannt. Reife Leistung. Schade nur, dass wir uns jetzt kaum noch darüber freuen können…“

Maya nickte. Sie war nun zwar aus dem Schneider, schon deshalb, weil sie die Burger trotz ihrer Anwesenheit für gewöhnlich verbrutzeln ließ, aber das machte die Gesamtsituation jetzt kaum merklich besser.

Vorsichtig hob Maya erneut das Wort:

„Kann… ich sonst irgendwie helfen?“

„Vielleicht… Vielleicht könntest du die Anderen rufen. Wir sollten uns alle gemeinsam beraten, wie in einer Art Krisensitzung. Einzeln kommen wir hier kaum weiter.“

Das Mädchen nickte nur zustimmend und verließ dann umgehend den Speisesaal.
 

Kurz darauf öffnete sich die Tür zum Speisesaal erneut und diesmal traten eine Hand voll Menschen ein. Nacheinander setzten sie sich auf die Stühle und bildeten eine kleine, dem Tisch nicht gerechte, Runde unter mehr oder minder lautem Geplänkel.

„Also“, erhob Phoenix nun das Wort, dabei willkürlich in die Runde schauend,

„Ich halte es für sinnvoll gemeinsam dem Mordfall »Dick Gumshoe« auf den Grund zu gehen. Wir sollten zusammentragen, was wir bereits wissen und dementsprechend handeln.“

Die kleine Gruppe begann zu murmeln; Edgeworth, ein Glas Wein in der Hand schwenkend, räusperte sich.

„Ich denke, wir sollten uns erst einmal bewusst werden, dass der Mörder unter uns weilt und danach dann ermitteln.“

Entsetzt quiekte ein kleines Mädchen auf, welches neben Maya saß.

„D- der Mörder ist einer v- von uns?!“, stotterte es ängstlich. „Das glaube ich nicht!“

Auch Phoenix wirkte skeptisch.

„Ich stimme Pearls zu. Ist es denn definitiv einer von uns gewesen und nicht jemand von Außerhalb?“

Kalt lachte Franziska von Karma auf, welche an diesem Abend auch zur Gesellschaft gehörte. Hochmütig strich sie sich eine Haarsträhne ihres kinnlangen Haares hinter ihr linkes Ohr und schlug ein Bein über das andere.

„Was bist du, ein Anfänger?“, fragte sie in einem herablassenden Tonfall.

„Ach, was frage ich überhaupt – Natürlich bist du das. Aber glücklicherweise bin ich heute unter den Gästen. Nachdem ich vom Mord erfahren habe und die Leiche untersucht hatte, machte ich mich sofort auf den Weg und habe alle Ausgänge und Fenster, an die man hätte heran kommen können, untersucht. Ich habe nirgendwo Einbruchsspuren gefunden, nicht den kleinsten Hinweis. Und das beweist, dass der Täter einer von uns sein muss.“, schloss sie ruhig ab und wie um die erdrückenden Nachrichten noch zu unterstreichen blitzte es grell durch die raumhohen Fenster hindurch, gefolgt von einem dröhnenden Donnergrollen. Erschrocken zuckte Pearl zusammen und lehnte sich stärker ihrer Cousine entgegen, welche ihr beruhigend über den Kopf strich.

Doch war hier keiner auch nur ansatzweise beruhigt. Man konnte die Anspannung im Raum fast greifen, so stark war sie.

„Nun gut“, griff Edgeworth das Wort wieder auf, „Wen können wir schon mal ausschließen?“

„Maya. Das haben wir beide ja schon besprochen und bewiesen.“, antwortete Phoenix und wies bedeutsam auf das Silbertablett mit den Burgern. Desinteressiert hob Franziska eine Augenbraue, Larry verstand kein Wort und Maya seufzte erleichtert.

„Also kommen noch Larry Butz, Phoenix Wright, Miles Edgeworth und ich in Frage. Das kleine Mädchen können wir getrost ausschließen.“, stellte Franziska fest und die Anwesenden nickten zustimmend, bis auf Phoenix. Mit der flachen Hand schlug er auf den Tisch.

„Edgeworth schließe ich auch aus.“

Selbst der Angesprochene schien etwas verwirrt zu sein, trotz der schon vorhergegangenen Unterhaltung, in der Phoenix Edgeworths Unschuld beteuert hatte. Ruhig stellte besagter Staatsanwalt sein Glas Wein auf den Tisch und schaute zu seinem sonstigen Rivalen.

„Dein Vertrauen in allen Ehren, Wright, aber hast du auch Beweise, die für mich sprechen? Denn zu meinem Bedauern muss ich gestehen, dass ich die ganze Zeit alleine in der Bibliothek war.“

Rötlich anlaufend verschränkte Phoenix seinen Arm und fasste sich in den Nacken.

„Tja, also weißt du… ich…“, begann er unsicher zu stammeln, „Ich… habe dich beobachtet…“

Nun sichtlich verwirrt verkrampfte sich Edgeworths Statur und er saß kerzengerade in seinem Stuhl.

„Du hast was?!“, fragte er fassungslos. Schützend hob Phoenix die Hände vor seinen Oberkörper und versuchte sich zu erklären.

„Nicht so wie ihr jetzt denkt! Unbeabsichtigt meine ich! Kurz bevor der Mord begangen wurde habe ich gesehen, wie du durch die große Halle in den Speisesaal gegangen und danach wieder in der Bibliothek verschwunden bist – alleine.“

„Oh – oh!“, piepste nun Pearl aufgeregt.

„Herr Nick hat Recht! Kurz bevor die Mystische Maya aufgeschrieen hatte war Herr Edgeworth im Speisesaal gewesen und hat sich etwas zu trinken geholt.“

Auch bei Maya schien es zu dämmern und sie nickte zustimmend in Richtung des Glases.

„Ja. Sie holten sich den Wein, nicht wahr?“
 

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20:25 Uhr

Villa Cluedo

Speisesaal
 

Als er die Tür zum Speisesaal öffnete fiel ihm zuerst die kleine Pearl auf, welche mit einem Ball in dem übergroßen Raum spielte. Herzerweichend lachte sie bei jedem Mal auf, wenn sie den Ball wieder auffing, nachdem er von der Wand abgeprallt war. Lächelnd ging er auf sie zu und als sie sein Kommen hörte, fing sie den Ball auf und begrüßte Edgeworth mit einem breiten Lächeln.

„Guten Abend, Herr Edgeworth! Haben sie etwa noch Hunger?“, fragte sie so neugierig, wie eh und je. Schmunzelnd schüttelte er den Kopf.

„Nein, nur Durst.“

„Oh! Am besten gehen sie dann in die Küche zu der Mystischen Maya. Sie kocht nämlich noch für uns.“

Er nickte und machte sich auf den Weg in die Küche, wo er das Medium in Ausbildung summend antraf. Er kannte das Lied, welches sie vor sich hinsummte nur zu gut.

Das Steel Samurai Theme.

„Ah, guten Abend.“, begrüßte sie ihn knapp, da sie hochkonzentriert auf die Pfanne vor sich starrte und es kaum wagte sich abzuwenden.

„Suchen Sie etwas Bestimmtes?“

„Den Rotwein vom Abendessen.“

„Ah, der steht hinten im Regal.“, antwortete Maya und Edgeworth machte sich auf den Weg, nahm sich ein Glas und die Weinflasche und verabschiedete sich wieder mit einem Lächeln. Eine Menge Bücher warteten noch an diesem gemütlichen Abend auf ihn.
 

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21:33 Uhr

Villa Cluedo

Speisesaal
 

Edgeworth riss die Augen auf. Wie konnte er denn bloß sein eigenes Alibi vergessen, wodurch er doch auch Maya schon geschützt hatte?! Peinlich berührt nickte er nur und nahm fast wie zur Bestätigung einen Schluck vom Wein.

„Aber, sag mal, Nick, warst du nicht im Salon?“, fragte nun Larry, der etwas verwirrt schien. Auch Phoenix hob nun eine Augenbraue und neigte leicht den Kopf, die Finger ans Kinn hebend.

„Du… hast Recht!“, bestätigte er leise.

„Wie willst du meinen kleinen Bruder dann gesehen haben?!“, rief Franziska nun sichtlich verärgert aus und Edgeworth fasste sich grummeln an die Stirn.

„Ich weiß es nicht…“, murmelte er leise, dabei nickend.

„Aber ich habe ihn wirklich gesehen…“

Doch irgendwie glaubte er sich selbst kaum.
 

Was zur Hölle…? Ich weiß, dass ich im Salon war, schließlich spielte ich Klavier, aber ich habe auch Edgeworth gesehen. Allerdings… war das Bild nicht klar und deutlich, eher wie durch eine Glasscheibe.
 

„Macht nichts!“, warf Butz nun erneut und etwas aufheiternder ein.

„Ich habe Edgeworth aber von nebenan aus dem Billardzimmer gehört wie er wie ein Mädchen aufschrie. Das war eindeutig er!“, lachte er und die anderen stimmten zu Edgeworths Unmut mit in das Gelächter ein. Peinlich berührt lief er rot an und versuchte sich zu erklären.

„Ich… bin auf der Bücherleiter ausgerutscht!“, verteidigte er sich, doch die anderen lachten nur noch mehr, wohl wissend, dass die Leiter keine zwei Meter hoch reichte.
 

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20:30 Uhr

Villa Cluedo

Billardzimmer
 

Vorsichtig, mit zitternden Händen fixierte Larry den Queue, sein Ziel direkt vor Augen. Die Kugel lag nur noch wenige Zentimeter vor dem Loch.

Gleich…

Gleich…

Jetzt!

„Hiiiiaaaargh!!!“

Der Queue ging direkt an der Kugel vorbei ins Leere.

„Verdammt!, Was war das?!“, fluchte er und lauschte. Nebenan, in der Bibliothek, rumpelte es - es klang als fielen Gegenstände zu Boden. Jetzt wusste er, dass es Edgeworth gewesen sein musste und dass er so schrill aufgeschrieen hatte.

Larry prustete los und begann laut zu lachen.
 

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21:36 Uhr

Villa Cluedo

Speisesaal
 

Als Einzige nicht lachend beäugte Franziska ihren Stiefbruder erneut.

„Sag, Miles, trägst du nicht immer ein Messer mit dir rum? Vielleicht hast du ihn ja erstochen?“

Abrupt kehrte wieder Stille ein, fast gefolgt von einem Seufzen.

„Ich dachte, ich hätte jetzt ein Alibi.“, antwortete ihr Bruder trocken, fast schon amüsiert.

„Aber ja, ich trage ein Messer mit mir rum.“

„D- dann sind sie also doch der Mörder?“, stotterte Pearl ungläubig und verängstigt. Langsam ungeduldig werdend zwang sich Edgeworth zur Ruhe und versuchte zu lächeln.

„Nein, Pearl, das bin ich nicht.“

„Beweis es!“, stichelte nun Larry und Edgeworth stöhnte.

„Die Leiche hatte keine Stichwunden!“

„Beweis es!“
 

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21:38 Uhr

Larry Butz' Wohnung

Wohnzimmer
 

„Argh! Hier, Butz! Siehst du diese Karte?! Ich habe den Dolch, also war es nicht die Mordwaffe!“, blaffte Edgeworth nun völlig wütend und warf seine Karte quer über den Tisch.

Triumphierend betrachtete Larry diese und gratulierte sich innerlich selbst zu diesem Trick, mit dem er Edgeworths Karte hatte einsehen können. Als dieser sich darüber bewusst wurde seufzte er resigniert und ließ seine Stirn, mit einem lauten PLONK, mit dem Tisch kollidieren.
 

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21:39 Uhr

Villa Cluedo

Speisesaal
 

Wieder in nachdenkliche Stille gehüllt starrte Phoenix ins Leere.

„Wenn Gumshoe weder vergiftet, noch erwürgt oder erstochen wurde, was kommt dann noch in Frage? Wurde er vielleicht erschossen?“

„Ausgeschlossen.“, mischte sich Franziska ein.

„Der Tote hatte keine Schusswunden, trug als Einziger im Haus eine Schusswaffe und hat außerdem auch nur einer von euch einen Schuss gehört?“

„Woher wissen Sie, dass es die einzige Schusswaffe war?“, fragte Maya erstaunt. Sie konnte sich bei diesem großen Anwesen gut vorstellen, dass es irgendwo versteckt noch ein paar Waffen gab.

„Ich habe die Leiche wie gesagt untersucht.“

Larry lachte amüsiert, denn er hatte einen „Geistesblitz“ und stützte sich siegessicher auf seinen Ellenbogen, welcher auf dem Tisch ruhte.

„Vielleicht haben Sie einen Schalldämpfer benutzt, ihn erschossen und ihm dann die Waffe untergeschoben!“, erklärte er stolz, dabei die Tatsache der fehlenden Schusswunden gekonnt ignorierend.

„Was erlaubst du dir!“, empörte sich nun die junge Staatsanwältin.

„Wagst du es etwa mich zu verdächtigen?!“

„Nun mal langsam. Du, Larry und Phoenix sind schließlich immer noch verdächtig. Beruhig dich und beweise deine Unschuld.“, beschwichtigte sie ihr Stiefbruder, gelassen wirkend. Innerlich aber war er aufgewühlt. Drei Personen, die ihm nahe standen, waren noch verdächtig. Was für ein Schlamassel.

„Die beiden Mädchen haben mich kurz vor dem Mord gesehen.“

Überrascht sahen die beiden Medien auf, ganz verwirrt und nicht wissend, worauf sie hinaus wollte. Genervt rollte Franziska mit den Augen, half ihnen dann aber auf die Sprünge.

„Ihr habt mich zum Essen eingeladen.“

Nun dämmerte es, aber gleich im nächsten Moment widersprach Maya auch schon wieder.

„Das ist zwar richtig, aber ihr Arbeitszimmer war abgeschlossen.“
 

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20:17 Uhr

Villa Cluedo

Große Halle
 

Maya wollte gleich mit dem Burger braten beginnen, aber vorher wollte sie sich vergewissern, ob nicht jemand mitessen mochte. Sie selbst konnte Frau von Karma zwar nicht leiden, aber unhöflich wollte sie auch nicht sein, weshalb sie nun vor dem Arbeitszimmer der besagten Frau stand und schon seit einer Minute auf eine Antwort wartete.

„Frau Von Karma? Hören Sie mich? Möchten sie auch etwas Essen?“

Langsam ungeduldig werdend ergriff Maya die Türklinke und drückte diese herunter. Anstatt, dass die Tür sich jetzt öffnete und sie eintreten konnte, lief sie nur ungebremst vor die verschlossene Tür. Sich wütend die Stirn reibend, mit der sie gegen die Tür geknallt war, machte sie auf dem Absatz kehrt und ging zurück in die Küche.

„Dann eben nicht!“
 

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21:42 Uhr

Villa Cluedo

Speisesaal
 

„Aha!“, rief Larry aus, „Na, wenn das nicht verdächtig ist!“

Allgemeines Zustimmen drückte sich durch kollektives Kopfnicken aus, nur Von Karma selbst war die Ruhe in Person.

„Ich wollte lediglich für den Rest des Abends meine Ruhe haben, da ich noch Arbeit zu erledigen hatte. Deshalb befand ich mich ja auch im Arbeitszimmer - alleine.“

Und wieder machte Larry ein triumphierendes „Aha!“ und wies darauf hin, was sie dort alles hätte tun können. Aber auch das zeigte keinerlei Wirkung. Franziska blieb gelassen.

„Ich habe doch die Einladung gehört. Und wenn euch das auch nicht überzeugt, dann fragt das kleine Mädchen nach meinem Alibi.“

Phoenix hob fragend eine Augenbraue.

„Pearls?“

Verwirrt blickte das Mädchen in die Runde; Von Karma stöhnte.
 

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20:29 Uhr

Villa Cluedo

Speisesaal
 

Die Tür ging, kaum das Herr Edgeworth eine Minute zuvor den Raum verlassen hatte, mit einem Ruck erneut auf. Die Frau mit den eisblauen Augen, vor der sich Pearl manchmal fürchtete, stand im Türrahmen und schaute sich suchend um. Als sie Pearl erblickte, zuckte diese kaum merklich zusammen. Erwartungsvoll beobachtete sie die Frau.

„Wegen eures Angebotes bezüglich des Abendessens muss ich leider Ablehnen, ich habe zu tun.“, sprach sie knapp, dann schloss sie die Tür wieder hinter sich und Pearl warf unbeirrt den Ball wieder gegen die Wand.
 

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21:45 Uhr

Villa Cluedo

Speisesaal
 

„Uh… Das – das habe ich vergessen…“, stotterte Pearl ängstlich.

„Es tut mir leid! Ich hatte nur nicht verstanden, wovon sie denn sprach und deshalb hielt ich es für unwichtig… Ich war ja nicht dabei, als die Mystische Maya sie einlud.“

„Das ist schon okay, Pearly.“, beruhigte sie ihre Cousine, Franziska aber schürzte die Lippen und verschränkte demonstrativ die Arme vor der Brust. Man konnte ihre Gedanken förmlich hören: „Kinder!“.

„Hmm…“

Nach alledem was Phoenix gehört hatte, hätte es dennoch fast jeder sein können. Jedes Alibi bestand nur aus Augenzeugenberichten. Nur Pearl war ernsthaft glaubwürdig, sie würde nicht lügen. Denn wie heißt es so schön?

Kindermund tut Wahrheit kund.

Und was war mit dem Todeszeitpunkt? Dem wahren Tatort? Die Mordwaffe? Alles lag noch im Dunkeln.

Es war zum Mäusemelken.

Gestresst fuhr sich Phoenix wiederholt durchs Haar. Was hatte er nur übersehen??
 

Also… Die Waffe muss eine offene Wunde hervorgerufen haben, anders lässt sich das Blut nicht erklären. Aber Schuss- und Stichwaffen fallen weg. Bleiben nur noch stumpfe Waffen. Etwas stumpfes, schweres, womit man töten kann.
 

Ruckartig hob Phoenix den Kopf.

„Maya!“, rief er aufgeregt. Erschrocken versteifte sie sich auf ihrem Platz und schaute Phoenix erwartungsvoll an.

„Was ist mit dem Rohr, dass heraus gebrochen war?!“

Verwundert legte sie den Kopf schief.

„Aber Nick, du solltest es doch mit der Rohrzange versuchen wieder zu befestigen, während ich weiter kochte.“
 

Daran erinnere ich mich nicht mehr…
 

Fragend sah er zu Maya und sie versuchte es zu erklären.
 

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20:09 Uhr

Villa Cluedo

Küche
 

Mit einem lauten Knall hatte sich das Rohr unter der Spüle in dem Schrank gelöst und nun liefen Unmengen an Wasser aus den Türen und tränkten den Küchenboden in triefendes Nass.

Wütend fluchte Maya auf und drehte sofort den Wasserhahn wieder zu. Stockend hörte das Wasser auf aus dem offenen Rohr zu spritzen und Maya legte das heraus gebrochene Stück Rohr auf die Spüle. Wie sollte sie jetzt den Salat für die Burger waschen? Frustriert stapfte sie mit nun nassen Füßen und einem nassen Rock aus der Küche in den Speisesaal bis in die große Halle und klopfte dort an die Tür zum Salon.

„Nick? Nick! Kommst du mal bitte? Das Rohr von der Spüle ist heraus gebrochen!“, rief sie gegen die verschlossene Tür. Kurz darauf öffnete sich diese und ein gähnender Phoenix Wright stand ihr gegenüber.

„Maya? Was gibt es noch mal?“, fragte er verschlafen und rieb sich die noch kleinen, verengten Augen. Diese packte sofort nach seinem Handgelenk und schleifte ihn mit sich in die Küche, wo sie demonstrativ auf die riesige Pfütze um die Küchenzeile zeigte.

„Das Rohr, es ist plötzlich heraus gebrochen. Da liegt es.“, erklärte sie und ihr Finger wies von der Pfütze auf zum auf der Spüle liegenden Rohr.

„Könntest du bitte versuchen es wieder fest zu machen?“

Verdattert sah er immer wieder zwischen seiner Partnerin und dem Schlamassel hin und her. Wie schaffte sie es nur immer wieder, sobald sie eine Küche betrat, eine Katastrophe heraufzubeschwören?!

Er seufzte und griff sich in das leicht zerzauste Haar.

„Okay, dann teil mir aber bitte mit, wo ich eine Rohrzange herbekomme?“, fragte er und gähnte dabei erneut.

„Ich glaube, Inspektor Gumshoe hatte sie vorhin auch gebraucht und brachte sie in den Wintergarten. Da soll ein ganzer Werkzeugkasten liegen.“, erklärte sie und stemmte dabei eine Hand in die Hüfte.

„Also, du holst die Rohrzange und ich mache hier schon mal weiter.“

Und so verließ Phoenix die Küche mit schlürfenden Schritten und Maya wand sich der riesigen Lache an Wasser zu.
 

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21:51 Uhr

Villa Cluedo

Speisesaal
 

„Also, jetzt wo ich darüber nachdenke bist du gar nicht zurückgekommen. Warum? Wo bist du geblieben?“, fragte Maya und hob einen Finger nachdenklich ans Kinn.

Phoenix’ Blick war wie versteinert. Sein Herz begann kräftig zu schlagen.
 

Ich weiß es nicht…

Ich weiß es nicht mehr, verdammt!

Ich erinnere mich an gar nichts mehr von dem was nach dem Rohrbruch passierte!

Warum?
 

Angst machte sich in ihm breit.



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