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Bedingungslos

Not another tragic story
von

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Prolog

Nachdenklich starrte Chris an die Decke seines Zimmers. ‚Weiß – warum war diese doofe Decke weiß?’ Seine Wände waren weiß und kalt – kalt wie der Tod. Tod.. warum dachte er immer gleich an den Tod, wenn etwas kalt war. Wünschte er sich so sehr gehen zu können um sie zurück zu holen?
 

~Flashback~
 

Lachend saß Christian mit seiner Kindergartenfreundin Lisa in einem Kaffee. Sie hatte grade wieder die alten Erinnerungen hervorgeholt, die sie mit einander verbanden. Unter anderem, wie er mit ihr zum Schwimmen gegangen war dann aber seine Schwimmsachen vergessen hat, oder wie er im Unterricht nach vorne zur Tafel hatte gehen müssen – mit einem Ständer wohlgemerkt. Peinliche Erinnerung für beide Seiten traten auf, auch wie sie einmal beim Schwimmen ihr Oberteil verlor. Grinsend zahlte Chris die Rechnung für die zwei Tassen Kaffee, die beide leer getrunken hatten. Langsam standen beide auf und er streckte sich, umarmte sie. Jetzt hieß es für beide wieder auf zur Arbeit. Er musste zu seinen Jungs in den Proberaum und sie in ihr Büro in der Anwaltskanzlei ihrer Eltern. Wie immer gaben sie sich ein Küsschen auf den Mund, so wie sie es schon immer taten zum Abschied. Ihm immer noch winkend trat sie aus dem Café.

Grinsend sah Chris auf den Tisch an dem sie grade noch gesessen hatten, bemerkte den Schlüsselbund seiner besten Freundin. Schnell schnappte er sich diesen und lief Lisa hinterher.

„Lisa!!“, rief er ihr hinterher. Sie blieb stehen und sah ihn an. Grinsend hob er ihren Schlüssel hoch. Ja, seine beste Freundin war vergesslich. Gut, er aber auch, deswegen hatten die Jungs seinen Schlüssel schon an einer Kette befestigt die sie an seiner Hose fest gemacht hatten.

„Aaah. Danke Schätzelein.“, grinste sie, kam auf ihn zu und umarmte ihn, während sie ihm den Schlüssel abnahm. „Gut wir sehen uns dann Morgenabend. Okay?“, schnell gab sie ihm einen Kuss auf die Wange. „Klar, kleine Lady.“, zwinkerte er ihr zu. „Bis morgen süße.“, verabschiedete er sich von ihr und machte anstallten in Richtung Bahnhof zu laufen. „Wo musst du hin maus?“, fragte sie ihn lässig. „Na ja zu Davids Haus. Wir haben in zwanzig Minuten eine Probe angesetzt.“ Verlegen kratzte er sich am Kopf. „Soll ich dich mitnehmen? Dann kommst du nicht 90 Minuten zu spät sondern nur zehn.“, lachte sie. Ja eine typische Macke von ihm. Er vergaß die Zeit, wenn er Dinge tat die er gerne tat und kam deshalb eigentlich immer zu spät zu wichtigen Terminen, wie jetzt zum Beispiel die Proben der Band. „Au jah, das wäre echt super von dir.“ Er schritt auf sie zu und umarmte sie liebevoll. „Ach ich weiß doch, dass du noch keinen Führerschein hast. Ich hoffe stark dass du einen hast, bist du verheiratet bist.“, lachte sie. Fragend schaute er sie an. „Warum?“ Verwirrt hob er eine Augenbraue hoch. „Na jaaa... Ich denke mal, dass deine Frau oder gar ich, dich nicht weiterhin über all hinfahren müssen.“ Er lachte verlegen. „Ja, ich glaube das wäre nicht so gut. Okay, ich verspreche dir was. In.., sagen wir drei Monaten fange ich meinen Führerschein an, ok?“ Sie nickte und ging mit ihm zum Parkplatz. „Das ist eine sehr gute Idee Herr Linke.“ Wieder lachte sie. Er mochte ihr Lachen. Es klang immer so frei – frei von allen Sorgen, Schmerz und Leid, den sie mitmachen musste. Sie hatte einen Tumor im Kopf, der Gott sei dank erfolgreich herausoperiert wurde, der ihr trotzdem immer wieder Phantomschmerzen bereitete. Am liebsten würde er ihr alle Schmerzen abnehmen die sie hatte. Freundschaftlich strich er ihr über den Rücken und lächelte sie an, bevor er zur Beifahrerseite des Autos ging und sich hineinsetze. Lisa wollte sich gerade in ihr Auto setzen, als ein Wagen ins Schleudern geriet und mit quietschenden Reifen in ihre Autoseite krachte. Erschrocken schrie Christian auf, sah zu Lisa, die eingequetscht zwischen den zwei Autos lag, mit weitaufgerissenen Augen. Sofort beugte er sich zu ihr hinüber und strich über ihre Hand. „Lisa.. Lisa sag doch was.“ Tränen rannen über sein Gesicht. „Ich...“, röchelte sie. Sie lebte noch. Christians Augen strahlten vor Erleichterung. „Ich.. liebe.. dich“, brachte sie mühsam hervor und schloss ihre Augen. An ihrem Atem hörte Chris, dass sie noch da war. „Ich.. ich liebe dich auch.. glaub mir. So sehr.. Bitte lass mich nicht hier alleine, ja? Du hast es mir doch versprochen!“, wimmerte er leise und küsste ihre Stirn. Er hörte nur noch ein letztes Röcheln. Dann war es still. Viel zu still. Verzweifelt schrie er auf und küsste immer wieder ihre Stirn, in der Hoffnung sie würde davon wieder aufwachen, ihn angucken, lachen... Von etwas weiter weg hörte Chris die Sirenen des Krankenwagens und der Feuerwehr – dabei standen sie doch schon direkt an der Unfallstelle. Weiter weinend bemerkte er nicht, wie der Wagen, der Lisa gerammte hatte vorsichtig wegzogen wurde, und ihren demolierten Körper freilegte. Erschrocken sah Chris auf seine geliebte beste Freundin. Ihr Körper war ein einziger Bruch. Kein Knochen schien mehr heile zu sein. Überall ragten kleine Knochenspitzen aus ihrer Haut, zeigte wie zerbrechlich ein Menschenkörper doch ist.

Er sackt zusammen und landete mit dem Kopf auf der Fahrersitz.
 

Damals war er wieder im Krankenhaus aufgewacht, wurde danach sofort entlassen. Die Beerdigung war der Horror für ihn. Immer wieder war er kurz davor einfach aufzuspringen und weg zu laufen. Doch dann erinnerte er sich daran, dass er ihn wenigstens die letzte Ehre erweisen musste, um ihr zu zeigen, dass er sie liebte.

Mit Tränen in den Augen, stand er am Pult und sah in die vielen Traurigen Gesichter.

„Lisa war ein Teil unserer aller Leben. Sie war für ihre Eltern die einzige Tochter die sie hatten, eine wunderbare Tochter, die nie irgendwelche Probleme gemacht hat, für ihren Bruder war sie die beste Schwester, die man sich vorstellen konnte. Nie haben die zwei gestritten und immer wenn er Probleme hatte half sie ihm. Für mich, war sie das fantastischste, einzigartigste, Problemloseste Mädchen der Welt, in das ich mich verliebt hatte vor fünf Jahren.“ Seine Stimme zitterte. „Ich.. ich kannte sie mein Leben lang.. und immer hieß es wann heiratet ihr. Hätte ich eher gewusst dass auch sie mich liebt, wären wir längst verheiratet.. aber... aber das Schicksal wollte es nicht so. Ich hoffe ihr geht’s da wo sie jetzt ist, besser als hier, wo sie gegen die Nachwirkungen von ihrem blöden Tumor zu kämpfen hatte.“ Zitternd ging er wieder auf seinen Platz zurück, lehnte sich an seine Mum, die ihn haltgebend umarmte und ihm liebevoll geflüsterte Worte zukommen ließ, damit er aufhörte zu weinen.
 

Nach der Beerdigung ging er mit seiner Familie nach Hause, schloss sich in seinem Zimmer ein und weinte Tagelang. Seine Mutter musste ihn immer und immer wieder zum Essen zwingen, fütterte ihn auch, wenn es sein musste. Ein halbes Jahr ging das so, bis er endlich wieder zu seiner Band ging, mit ihnen Probte, Songtexte schrieb etwas unternahm.
 

~Flashback ende~
 

Und jetzt saß er hier in seinem Zimmer in der Band-WG und starrte die Decke an. Wie schnell das Leben doch vorbei sein konnte. Ein Schritt daneben und du bist Tod.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2009-12-14T17:14:34+00:00 14.12.2009 18:14
wie noch keine Kommis?
merkwürdig...
also ich finde die Story richtig gut und werde auf jeden Fall weiterlesen...
ich finde die Idee gut und auch den Charakter gut gewählt...
mal sehen was als nächtes passiert...


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