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Missing you

Tendershipping
von

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Prolog

Nun war es schon über ein Jahr her, seit mein Yami in die Schattenwelt verbannt worden war, doch der Schmerz war immer noch der Selbe geblieben. Ich hätte nie geglaubt jemals einen Menschen so sehr vermissen zu können, doch es war mir gerade so, als hätte man ein Stück aus meiner Seele, meinem Herzen gerissen. Sicher mein Yami hatte mir oft weh getan, doch er hatte nie zugelassen, dass jemand anderes als er selbst Hand an mich, seinen Hikari legte.

Nach dem der Geist fort war musste ich es mir eingestehen, ich liebte mein anderes Ich.

Ich begehrte und vermisste es, wie nichts sonst in dieser Welt. Mein Herz schien vor Schmerz beinahe zu zerspringen, so sehr wünschte ich mir meinen Bakura zurück. Es ging so weit, dass ich mich sogar von meinen besten Freunden distanzierte. Ich tat es nicht mit Absicht, es war nur so, dass ich zu nichts mehr Lust hatte. So ging ich nichtmehr mit, wenn sie mich fragten, ob wir etwas unternehmen sollten und irgendwann hörten sie dann auch auf mich überhaupt einzuladen. Anfangs fragten sie noch immer nach, was mich denn bedrückte, doch konnte ich ihnen keine Antwort darauf geben. Sie hätten nie verstanden wie ich mich ausgerechnet in meinen Yami hatte verlieben können, so sagte ich einfach nichts. Jeden Tag wurde meine Sehnsucht nach dem Geist des Ringes größer und mit ihr die Lustlosigkeit, die sich in meine Seele gefressen hatte. Ich hielt es einfach nicht länger aus, meine Wohnung erinnerte mich an Bakura, die Schule erinnerte mich an Bakura, jeder verdammte Stein und jeder Strauch erinnerten mich an Bakura einfach alles in dieser Stadt erinnerte mich an ihn. Es war mir kaum möglich einen Schritt zu tun, ohne dass ich auf irgendetwas gestoßen wäre, was mir sein Gesicht ins Gedächtnis ruft. Es war mir einfach alles zu viel, nicht einen Tag länger wollte ich mich von der Vergangenheit verfolgen lassen, so beschloss ich neu anzufangen, in einer neuen Stadt, einer neuen Wohnung, mit neuen Freunden. Irgendwo, wo er mich nicht hin verfolgen konnte.
 

Und so stand ich nun in dieser neuen Stadt, vor dem Briefkasten meiner neuen Wohnung. Nichts hatte sich geändert, mein Vater schrieb mir immer noch nicht, obwohl er es hoch und heilig versprochen hatte, der Rest meiner Familie hielt es auch nicht für nötig sich einmal nach mir zu erkundigen und das schlimmste, die Erinnerungen an Bakura und die Sehnsucht nach ihm waren nach wie vor die selben geblieben. Im Grunde war alles wie immer, nur das ich neu in einer fremden Stadt lebte, ganz ohne Freunde, die versuchten mich aufzumuntern.
 

Ich lief so schnell ich konnte hinauf in meine Wohnung, hier bekam ich, wonach es mir verlangte. Nach einem schrecklichen Tag wie diesem gab es nur eine Sache, die mich wenigstens für eine kurze Zeit aufheitern konnte und bis jetzt war jeder Tag in dieser verfluchten Stadt schrecklich gewesen und es gab keine Minute in der ich mir nicht wünschte in Domino geblieben zu sein.

Ich stürmte in die Wohnung, knallte die Tür hinter mir zu. Die Schulsachen landeten achtlos in einer Ecke. Es gab nur noch eins woran ich denken konnte und endlich hatte ich mein Ziel erreicht. Leicht außer Atem stand ich vor dem großen Spiegel im Bad und strich sanft mit den Fingerkuppen über das kalte Glas. Mit Tränen in den Augen betrachtete ich mein Spiegelbild, trat noch ein Stück näher an es heran.
 

„Ich bin wieder zu Hause…Bakura.“
 

Ich schloss die Augen und lehnte mich vor. Ganz leicht berührte ich mit meinen Lippen die kühle Glasscheibe, leckte sogar zaghaft mit der Zunge darüber. Der Spiegel war kalt, kalt und abweisend, so wie Bakura immer zu mir gewesen war. Es tat so unendlich gut diese kühle an meinen Lippen zu spüren und mir vorzustellen es wären Bakuras Lippen, die mich berührten. Wie man einem Spiegelbild nur so viel Liebe entgegenbringen kann, wo es doch nicht im Stande ist einem diese zurückzugeben. Diesen Gedanken verbannte ich so schnell wie möglich in die hinterste Ecke. Für derart philosophische Gedankengänge hatte es später noch genug Zeit, jetzt stand ich schließlich nicht vor meinem Spiegelbild, jetzt war es Bakura, der bei mir war.

Etwas unwillig löste ich mich von der Scheibe, wischte den nassen Fleck fort und betrachtete mich für längere Zeit. Bakura war nicht fort, er stand doch direkt vor mir und er sah gut aus, wie immer. Seine Augen waren nicht ganz so Katzenartig und er war auch etwas schmächtiger und kleiner, aber sonst gab es keine Unterschiede. Er war nie weg, er würde mich doch nie verlassen.

Langsam zog ich mich aus, lies ein Kleidungsstück nach dem anderen zu Boden fallen und machte immer eine kurze Pause um mein Spiegelbild zu beobachten. Der schöne flache Bauch meines Liebsten hatte es mir besonders angetan. Mit dem Zeigefinger malte ich kleine Kreise an den Spiegel, wo sein Bauchnabel zu sehen war. Wie Bakura’s Haut sich wohl anfühlen würde, genau an dieser Stelle hätte ich ihn so gern berührt…aber jetzt war es zu spät, jetzt blieb mir nichts weiter als mein Spiegelbild.

Schließlich lies ich auch die Shorts zu Boden gleiten, so dass ich mit nichts weiter bekleidet war als dem Milleniumsring um meinem Hals. Er war das Einzige, was mein Yami mir hinterlassen hatte und somit mein größter Schatz. Vorsichtig spielten meine Finger mit dem goldenen Ring, so dass er im schwachen Licht der Badezimmerlampe funkelte.

Ich sank auf die Knie, ohne den Blink von dem Spiegel, besser dem Spiegelzwilling des goldenen Ringes, zu lassen. Liebevoll lächelte mich mein anderes Ich an, bevor er sich zu mir beugte um mir einen weiteren Kuss zu stehlen.

Voll Gefühl hauchte ich meinem imaginären Yami süße Worte zu, während meine Hand zwischen meine Beine glitt. Nun war er gekommen, der Moment, in dem mich der Gedanke an Bakura in den Himmel befördern würde, nur um mich kurze Zeit später wieder auf den harten Boden der Tatsachen stürzen zu lassen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2009-09-09T17:12:18+00:00 09.09.2009 19:12
Hey, du hast ja was Neues geschrieben...
Wundert mich nicht, dass es diesmal Tendershipping ist. Man kann ja schon an deiner One - Shot - Sammlung sehen, dass du das Pair liebst. Ich mag ja Ryou und Bakura auch total.

Aber jetzt mal zu der FF. Es ist sehr gut geschrieben. Kurz und präzise. Ohne unnötige Füllworte und dadurch sehr leicht zu lesen. Der Inhalt ist etwas traurig. Ryou, der seinen Yami vermisst und ganz alleine ist. Seine Familie, die sich nicht wirklich für ihn interessiert, dass alles hat mich wirklich gerührt.

Bin mal gespannt, wie es weitergeht.

_Run-


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