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Trauergeschichten

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Trauergeschichten Teil I

Genauso stumpfsinnig wie eine Fliege immer in mitten eines Raumes im Kreis fliegt, starrte ich gedankenlos hinaus in den Regen. Es war durchaus angenehm in einem warmen Zimmer zu sitzen, während es draußen in Strömen goss, dabei den Mund einen Spalt offen zu haben und die schweren Augenlider halb über den verweinten Augen hängen zu lassen. Dies mochte vielleicht kein schöner Anblick sein, half aber, den verwirrten Geist zu ordnen.

Das hyptnotische Fallen der Regentrofen ließ mich beinahe vergessen, wieso ich so unbeholfen dasaß und mir zu schwach vorkam, wenigstens einmal mit dem Handrücken über die Wangen zu fahren. Ich war alleine hier und wünschte mir nichts sehnlicher als dies auch zu bleiben. Meine Finger lagen kalt auf dem Stoff des Sofas. Mein Magen erstarrte zu Stein. Meine Kehle drohte mich zu ersticken. Ich dachte immer, dieser Tag würde erst kommen, wenn ich einmal fünfundzwanzig wäre. Dann hätte ich mich in mein Auto gehockt – welches ich bis dahin längst besässe – und wäre gedankenlos wohin gefahen. Der Unterschied zu meiner eigentlichen Situation bestand jediglich darin, dass ich kein Auto besass.

Einen Anfall zu bekommen und auszurasten, malte ich mir noch am Vortag aus, als ich wegen meines Schulabschlusses in der Kirche saß, und mir die kunstvollen Figuren von heiligen Persönlichkeiten anschaute. Meine Gedanken kreisten immer wieder um fremde Gesichter, die ich mir gemerkt habe, an den Abend in der Halle, an Regentropfen, an meine Wut, an den Heimweg...

Mein Gesicht fühlte sich an, als würde es mir gleich herunterfallen. Unbewusst hatte ich die Augenbrauen zusammengezogen und musste schrecklich verbittert ausgesehen haben. Ganz kurz durchzuckte mich die Frage, ob alles was ich anfing zu lieben, bald gegen würde.



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