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Battlefield

It might be all gone tomorrow
von

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„Bitte… mach keinen Fehler. Ich flehe dich an!“

„Nein. Ich habe mich entschieden. Und wenn ich eine Entscheidung getroffen habe, dann ziehe ich sie auch durch. Mit allen Folgen und Konsequenzen.“

„Shikamaru, willst du mich hier allein lassen? Ganz allein?“

„Natürlich nicht. Aber du hast hier unsere Freunde. Choji, Sakura, Hinata…“

„Hör auf! Ich verkrafte es nicht dich gehen zu lassen! Und wenn ich dich nie mehr sehen werde?“

Er trat auf sie zu, nahm ihr zartes Gesicht in die Hände, hob ihren Kopf an, sodass er in ein Meer aus einem wunderschönen reinen Blau ihrer Augen eintauchte. Er liebte ihre Augen. Und das würde er vermissen.

Sanft strichen seine Fingerkuppen über ihre Wangen und fingen die herunter fließenden Tränen auf.

„Weine nicht. Ich kann es nicht leiden, dich leiden zu sehen. Bitte verstehe doch!“

Sie petzte ihre Augen zusammen. „Shikamaru!“

Er senkte seinen Kopf um sie zärtlich auf das goldene Haar zu küssen. „Ich weiß, dass du stark bist. Ich habe dich schon andere schlimmere Situationen überwältigen sehen. Das hier ist doch ein Klacks für dich!“

Ino schmiegte sich an seine Brust, nachdem er sie mit seinen starken Armen an sich gezogen hatte. „Aber wir waren immer zusammen, auch bei schwierigen Missionen und schrecklichen Situationen. Dieser hier traue ich nicht. Wie konnte nur Tsunade dir diese Mission geben? Das ist doch komplett irrsinnig! Sie weiß doch, dass…“ Mitten im Satz fing sie bitterlich an zu schlurzen. Daraufhin umarmte sie ihr Freund stärker um ihr so den nötigen Trost zu geben.

„Ich weiß, ich weiß. Aber der Krieg wartet nicht. Und solch wichtige Aufträge schon gar nicht. Da geht das Wohl des Landes als das der Familie vor.“

„Das ist nicht fair!“, presste sie den Satz zwischen ihren Lippen hervor.

„Das Leben ist hart und ungerecht.“

Er streichelte über ihre Arme, ehe er sie losließ, sich seine Tiermaske vom Tisch nahm und aufsetzte.

„Ich bin bald zurück. Warte nicht auf mich, ja? Und mach dir keine Sorgen. Ich möchte nicht, dass es dir schlecht ergeht. Ich liebe dich.“

Ino hielt ihn zurück, schob seine Maske nach oben und gab ihn einen Atem raubenden Kuss, dass ihm Sehen und Hören verging.

Bevor er sich von ihr abwandte, lächelte er sie aufmunternd an. „Jetzt vergesse ich nie wieder den Geschmack deiner salzigen Tränen!“

In Sekundenbruchteile verschwand er in einer weißen Rauchwolke.

Ino streckte ihre Hand nach ihm aus, aber da war sie schon zu spät, sie hatte ins Leere gegriffen. Wieso musste er immer seinen Dickschädel durchsetzten? Konnte er nicht einmal der Hokage widersprechen? Sie wusste ja, dass sein Beruf wichtig und schwierig war. Aber sie hatte auch wohl vergessen, dass er eine Familie hatte, zu einer Familie gehörte, die ihn brauchte.

Sie brauchte ihn.

Dieses Gefühl von Einsamkeit schnitt sie tief wie ein Messer. Es war zum Verzweifeln.
 

Ein tiefes Seufzen entwich ihrer Kehle. „Versprich mir aber, dass du heil nach Hause kommst.“

Der Mann vor ihr, der die letzten Sachen in einen kleinen Rucksack packte, nickte. „Ja, aber vielleicht komme ich ja auch mit einem oder zwei gebrochenen Armen zurück. Wer weiß!“

Seine Freundin schüttelte über diese Aussage den Kopf. „Naja, komm einfach in einem Stück und mit halbwegs guter Gesundheit wieder. Das ist das Einzige was ich will.“

„Ich weiß doch.“ Er zog den Bund des Rucksackes zu und schulterte ihn.

Sie lehnte mit verschränkten Armen an der cremefarbenen Wohnzimmerwand und hatte ein Fuß gegen die Wand gestemmt.

„Was werde ich nur die ganze Zeit nur ohne dich machen? Es wird ja richtig langweilig ohne den Wirbelwind Naruto!“

Der Blondschopf grinste sie, wie früher, breit an und legte seine Hände auf ihre Hüften und zog sie so an sich. „Ja, ich werde dich auch vermissen. Und ja, ich liebe dich auch.“

In ihrer Halsbeuge verbarg er sein Gesicht. Ihren süßen Duft wollte er sich einprägen, er liebte ihn. Er schloss die Augen, liebkoste ihren Hals.

Sakura strich ihrem Mann durchs Wuschelhaar, seufzte zum wiederholten Male auf und drückte sich ihm entgegen. „Ich will dich nicht gehen lassen. Keiner weiß was passieren wird. Ich…“

„Ja?“ Sie schaute in zwei große himmelblaue aufrichtige Augen.

„Ich habe Angst.“

Naruto senkte den Kopf, lächelte traurig und atmete tief ein. „Du weißt aber was mir dieser Auftrag bedeutet. Wenn ich ihn bestehe, dann bin ich so gut wie der nächste Hokage. Und Tsunade weiß, warum sie mich mit beordert hat. Und ich habe doch auch Pain besiegt. Also wird so ein Krieg einen Uzumaki nicht umbringen. Das schwöre ich dir!“

„Schwöre nicht zu viel! Du hast schon einmal versucht ein Versprechen einzuhalten, was du nicht getan hast.“

Sakura petzte ihre Lippen zusammen und befreite sich von Narutos Griff und schaute hinaus in den Himmel, der sich so langsam von einem schönen Blau zu einem orange-roten Farbton entwickelte.

„Ich weiß. Ich hatte es aber versucht. Und ich würde es auch jetzt noch versuchen. Aber er ist nun tot. Oder bereust du es mich geheiratet zu haben?“

„Was redest du da? Das ist kompletter Schwachsinn. Deine Nerven spielen verrückt.“ Sie schnaubte verächtlich. „Es geht mir um die Tatsache, dass du geschworen hast lebend nach Hause zu kommen. Ich habe Angst, dass das nicht der Fall sein wird.“

„Entschuldige.“ Naruto schmiegte sich an sie und streichelte sie zärtlich. „Ich komme wieder. Und das wird wirklich der Fall sein. Nur mit ein oder zwei Blessuren, aber du bekommst den fast Hokage wieder.“

Schelmisch, um die Situation zu entschärfen, lächelte er Sakura an. Sie zog die Stirn nachdenklich in Falten. Nach einigen Sekunden der Stille meinte sie: „Kann ich mit zum Tor? Dich verabschieden?“

Er war glücklich das zu hören und nickte zustimmend.
 

Allmählich stellte sich die Nacht ein. Es wurde kühler und dunkler und die Ninjas, die Nachtschicht schoben, positionierten sich an ihren Wachtürmen. Das Paar begrüßten einige bekannte Gesichter. Einige mehr, einige weniger bekannt.

Außerdem liefen noch ein paar kleine Kinder fröhlich durch die Straßen, doch ihre Mütter waren fluchend und Drohungen ausstoßend ihnen immer auf den Fersen.

„Sieh mal, ist das nicht Kurenai?“ Sakura deutete auf eine Frau mit leuchtend roten Augen. Neben ihr ging ein Junge, der seinem Vater aus dem Gesicht geschnitten war. Nur seine ebenfalls roten Augen zeigten die Ähnlichkeit zur Mutter.

Die junge Mutter winkte dem Ehepaar Uzumaki zu, während sie sich mit ihrem Sohn in das gegenüberliegende Haus begab.

„Seid Asuma tot ist kümmert sich Kurenai herzergreifend um ihren Sohn. Das ist so süß.“ Sie seufzte ergeben und lehnte sich dabei an Naruto, der ihr über den Rücken streichelte.

„Möchtest du auch eine kleine Familie gründen?“ Naruto lehnte seine Stirn gegen ihre.

Sie hingegen schüttelte den Kopf. „Ja, aber nicht in dieser Zeit. Ich kann es nicht vertragen, dich und das Kind zu verlieren. Es ist Krieg und nur eine Sekunde kann ein Leben für alle Anwesenden oder Familienangehörige grundlegend ändern. Ich finde es unverantwortlich ein Kind in diese Welt zu setzten, in der man jede Sekunde Angst hat, schlechte Neuigkeiten zu erhalten.“

Sie krallte sich an sein Oberteil, bis die Knöchel weiß hervorstanden. „Erst wenn das alles hier überstanden ist und du heil nach Hause zurückkehrst, werde ich an ein Kind denken. Ich habe jetzt wirklich nicht den Kopf dafür!“

Beruhigend strich der Mann seiner Frau über das kurze rosafarbene Haar, das zu einem kleinen Pferdeschwanz zusammen gebunden war.

Doch das half alles nichts. Sakura zitterte noch mehr und presste die Lippen wieder zusammen. Die heißen Tränen stiegen empor und suchten sich ein Weg über ihre Wangen. Ihr leises Schlurzen ließ Naruto ein schlechtes Gewissen bekommen.

„Hör mal, “ Er hob ihr Kinn an, sodass ihre Augen in seine unverwandt schauten, „Ich werde wieder kommen und wir werden eine große Familie gründen. Mit vielen kleinen Narutos, die deine Augenfarbe haben und viele kleine Sakuras, die meine Haarfarbe haben. Was hältst du davon?“

Naruto wusste nicht, wie glücklich der Satz Sakura machte. „Ich liebe dich.“, hauchte er auf ihre Lippen, bevor sie diese mit seinen verschloss.

Ein Räuspern ließ beide aufschrecken und den Kuss unterbrechen. In der Nähe stand ein Baum, an dem ein gewisser Herr mit bekannter Ananasfrisur stand und genervt drein schaute.

„Können wir dann? Es wird dunkel und die anderen Leute in der Truppe warten schon ungeduldig auf dich. Mit Pünktlichkeit hast du es nicht so, oder?“

Der Chaosninja verzog den Mund. „Und du hast es nicht so mit der Freundlichkeit?“, murmelte er eher zu sich als zu seinem Freund aus alten Tagen.

Sakura legte ihre Hände auf seine gestählte Brust, ließ grünes Chakra hindurchfließen und lächelte. „So, einige kleine Risse, an deinen Organen, sind geheilt. Leider kann ich nicht wirklich etwas für dich tun, außer beten.“

Der Blonde nahm ihre Fingerspitzen und küsste sie zärtlich. „Das reicht mir schon. Wenn du an mich glaubst, dann schaffe ich alles!“

Und da tauchte es auf. Das alt bekannte breite Naruto Grinsen.

Im selben Augenblick ließ er sie los, wandte sich zu Shikamaru und beide verschwanden zusammen in einer dichten grauen Wolke.

Sakuras Herz brach lautlos entzwei, weil sie wusste, dass er alles tat, dass sie sich bester Gesundheit erfreute und sich über nichts Sorgen machen musste. Sie atmete tief ein und aus und schluckte einen großen Klos herunter.

Um sich abzulenken, schlenderte sie ziellos durch die Straßen Konohas und zählte die welken Blätter auf dem Boden. Nach ungefähr 154 großen und kleinen, eingerissenen oder halbe Blätter hatte sie aufgehört zu zählen, denn die gewünschte Ablenkung erfolgte nicht.

Eigentlich brauchte Sakura sich keine Sorgen um Naruto zu machen. Als sie damals, mit zwölf jungen Jahren in ein Team zusammengesteckt worden waren, war er unvorsichtig und hatte vorschnell gehandelt. Doch auch er wuchs mit den Aufgaben und hatte sich zum waschechten Helden gemausert. Damals gegen Pain zum Beispiel…

Naruto war eine harte Nuss zum knacken, man bräuchte schon jemand wirklich sehr Starkem, der ihn vielleicht in die Knie zwingen könnte, aber von dort würde er noch einen Gegenangriff starten, der den Feind gegen die Wand schleudern würde.

Also, wieso machte sie sich solch große Sorgen? War es die Ungewissheit? Die Ungewissheit über die unbekannten Feinde? Die Ungewissheit über das, was noch kommen könnte? Die Ungewissheit über alles? Vermutlich.

Aber was konnte sie jetzt noch machen? Wäre sie nicht die Chefärztin in dem Krankenhaus Konohas, wäre sie bestimmt eingezogen worden. Aber ihre heilenden Hände waren nun mal hier gefragt und nicht auf dem Schlachtfeld. Solche und ähnliche Regeln hatte sie von Tsunade gelernt. Heute war sie dankbar, eine harte aber gute Ausbildung genossen zu haben.

Ach was sollte es? Sie musste den Kopf frei bekommen, auf andere Gedanken kommen. Eigentlich wusste sie im inneren, dass Naruto es packen konnte. Und sogar glorreich? Aber ihr war es egal ob nun glorreich oder nicht. Sie wollte ihn einfach nur wohlbehalten in ihren Armen wissen.

Den Gedanken nachhängend stolperte sie über ein kleines Steinchen und rempelte eine zierliche Person an. Sie strauchelte ein kleines Stück und blieb stehen. Die Person, die sie angerempelt hatte, war eine Person, die sie lange nicht mehr gesehen hatte. Nun ja, seid der Sache.

„Ino?“ Sakura hielt sie an dem dünnen Arm fest und erschrak darüber. Sie war wirklich schmächtig geworden. Sie spürte jeden Knochen unter ihrer Haut. Diese eine Sache hatte sie wirklich mitgenommen. Ihre Haut hatte auch keinen gesunden Teint mehr. Sie war nur noch arschfahl und als die Blonde sich umdrehte, fiel Sakura sofort die eingefallenen Augen, die abstehenden Wangenknochen und das spitz zulaufende Gesicht auf. Ihr Gesicht war abgezehrt und abgemergelt. Am Liebsten hätte die Uzumaki ihre Freundin und damalige Feindin in den Arm genommen, wäre da nicht die Angst, ihr irgendetwas zu brechen.

Um es kurz zu sagen, Ino Yamanaka war ein Schatten ihrer selbst.

Diese Sache machte einen fertig und Ino traf es doppelt hart, weil sie unmittelbar beteiligt war. Und jetzt auch noch der Krieg und den Verlust von Shikamaru. Keiner wusste wie lange ihre Männer in den Schlachten kämpfen würden. Es war eine Glückssache wann sie wieder kommen würden.

„Ehm… Hi Sakura.“

Ihr dünnes Stimmchen setzte dem noch das I-Tüpfelchen auf. Es passte zu ihrer krank wirkenden Person.

„Ino. Es ist lange her seid ich dich das letzte Mal gesehen hatte.“ Sie ließ es sich nicht anmerken, wie schockiert sie über ihr Aussehen war.

„Ja, ich wollte ein bisschen frische Luft schnappen.“ Sie machte eine Pause. „Shikamaru und Naruto sind in einem Team, stimmts?“

Ein Nicken Sakuras bestätigte die Frage.

„Aha, ok.“ Mehr sagte sie dazu nicht.

„Komm, Ino. Wir gehen jetzt in ein Cafe und reden. Wenn du möchtest?“ Sakura legte den Arm um ihre verletzliche Freundin. Diese nickte nur gehorsam.

„Ich kenne ein gutes Cafe hier um die Ecke. Da schmeckt alles doppelt so gut als anderswo!“, lachte Sakura und entlockte Ino ein kleines Lächeln.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Sandi-chan
2009-08-18T10:52:33+00:00 18.08.2009 12:52
Oh...ich hoffe das sowohl Shika als auch Naruto gesund heimkehren...!

Denn wie es aussieht geht es Ino auch so schon mieserabel!

Sandi-chan <3
Von: abgemeldet
2009-08-02T12:07:26+00:00 02.08.2009 14:07
Was´n mit Ino?

echt klasse kapi
freu mich schon echt aufs nächste:)

schickst du mir ´ne ENS wenns weitergeht?


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