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Rise of Blood

von

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Unerwarteter Besuch aus dem Schneegestöber

„Du?“ Ein genervtes Seufzend entrang Zero, der an einem Baum gelehnt den großen silbernen Mond am Himmel betrachtete. „Finden sie dieses Versteckspiel nicht lächerlich Rektor? Ich habe sie längst bemerkt.“ Zero seufzte abermals, als der Kopf des Rektors aus einem mit Schnee bedeckten Busch schoss. Konnte er nicht einfach einmal seine Ruhe haben? „ahahahaaa…Guten Abend Zero. Na so ein Zufall aber auch, dich hier zu treffen.“ „Was haben sie in dem Busch gemacht?“ Verlegen zeigte der Rektor ein breites Grinsen. „Ach. Ich habe nur die Natur der nachtaktiven Lebewesen erforscht. Und was machst du hier Zero?“ Wortlos strich Zero mit seiner Hand über die Rinde einer Tanne, den Blick auf das Himmelsgestirn gerichtet. „Nichts.“, sagte er und ging davon. Bevor Zero sich dem Rektor gänzlich entfernen konnte, rief dieser im noch etwas hinterher. „Ohne Yuki ist es ja so langweilig. Es wird schwer sein einen neuen Reinblüter für diese Schule zu finden. Sie muss unbedingt wieder von ihrem früheren Glanz erhalten.“ Doch sosehr Zero auch ein Gefühl heraufbeschwören mochte, das annähernd an Wut herankam, behielt er seine Taubheit, die der Hass in ihm entfaltet hatte. Abermals Blutsauger auf diese Schule lassen. Wie hirnrissig konnte man sein? Man hat doch gesehen zu was das geführt hat. Ein kühler einsamer Wind peitschte Zero entgegen, währenddessen er über das leergefegte Schulgelände spazierte. Die Schüler waren über die Festtage nach Hause zu ihren Familien gefahren. Bilder drängten sich vor seine Augen. Bilder von Yuki, die lachend über den bepflasterten Boden rannte. Die mit größter Anstrengung die Day Class davon abhielt, die Grenzen zu überschreiten. Dann jedoch sah er die Vampiryuki, die er so sehr hasste. Die Vampiryuki die nur noch sehr wenig von seiner alten Yuki in sich trug. Unbewusst strich er über das kühle Metall seiner Boody Rose, hielt kurz inne und machte sich dann auf den Weg in das Schulgebäude. In seinem Zimmer angekommen, machte er sich nicht einmal mehr die Mühe sich umzuziehen. Mit einem aufgeknöpften Hemd lies er sich auf das gefederte Bett fallen, dachte lange nach und schlief dann irgendwann schließlich ein.
 

„Habt ihr eigentlich noch einmal was von diesem Kiryu gehört?“, fragte Shiki die Anderen, die gerade in einem Monopolyspiel vertieft waren. „Nein. Schon lange nicht.“, antwortete Ichijo mit einem Lächeln. „Ich vermute einfach einmal er ist noch in der Cross Akademie. Du bist dran Aidou.“ Aidou ließ die Würfel auf die Tischplatte fallen. „Ich habe die Schlossallee!“ Seine Augen strahlten wie Christbaumkugeln. „Ich hab die Schlossallee! Die Schlossallee!“ „Klappe Aido. Du hast nicht gewonnen!“, schnaubte Shiki, der noch immer kein einziges Haus bauen konnte, wogegen Rima bereits eine ganze Hand voll Häuser auf dem Feld stehen hatte. „Du aber auch nicht.“, wandte sie mit einer Andeutung eines Lächelns ein. Nach einer geschlagenen Stunde war das Spiel vorbei. Rima hatte gewonnen, während Shiki mit Abstand der Schlechteste war. „Ich hatte doch die Schlossallee.“, jammerte Aidou. „Revange Rima!“ Doch Rima ließ sich nicht zu noch einer Runde überreden. Drei waren mehr als genug gewesen. „Ich geh ins Bett.“ Die Anderen wünschten ihr alle eine gute Nacht. So waren nur noch mehr Shiki, Aidou und Ichijo im Raum. Ichijo schmiss eine Bluttablette in das mit Wasser gefüllte Weinglas. „Habt ihr Yuki heute schon gesehen? In letzter Zeit zeigt sie sich nur noch selten.“ „Sie wird mit Hausvorstand Kuran unterwegs sein.“, erwiderte Aidou gähnend. „Wo sollte sie auch sonst sein?“ Das Herrenhaus in das die Vampire gezogen waren, stand fernab jeglichen Menschenortschaften. Ichijo konnte sich gut vorstellen, das dieses Leben für Yuki recht eintönig sein musste. Ihr war es nicht einmal erlaubt Jagd auf Level E zu machen. Doch Yuki wollte das sowieso nicht, wegen Zero, der selbst einmal ein Mensch gewesen war. „Sie ist nicht mit Kaname unterwegs. Heute Morgen habe ich ihn alleine weggehen sehen. Er hat gesagt, wir sollen auf Yuki aufpassen. Aber Yuki ist nicht im Haus.“, erklärte Shiki ungerührt, während Aidous Gesicht erbleichte. „W, was? Und wieso sagst du uns das nicht vorher? Kaname wird uns umbringen! Er wird mir wieder den Nachtisch streichen lassen. Kaname Kuran wird meine Geschenke wegschmeißen.“ „Ich dachte ihr wüsstet es schon.“ Ichijo stellte sein Weinglas ab, bevor er sich erhob, um einen Blick aus dem Fenster zu werfen. „Das heißt wohl wir müssen die Anderen zusammentrommeln und sie suchen. Was für ein Desaster und morgen ist Weihnachten. Gut das ich meine Einkäufe schon beisammen habe.“
 

Es war ein reiner Zufall, dass Kaname ausgerechnet heute nicht im Haus gewesen war. Die perfekte Gelegenheit einen Abstecher zur Cross Akademie, zu Zero, zu machen. Yuki streifte einsam durch die Schneegestöber. Mit einem warmen Lächeln erinnerte sie sich an alte Zeiten zurück, an die Festtage die sie mit Zero verbracht hatte. Obwohl sich diese Barriere zwischen ihnen aufgebaut hatte, hatte sie trotzdem den Wunsch bei ihm zu sein. Besonders in dieser Zeit. Würde er sie wohl davonjagen, wenn sie vor ihm stand. Wenn sie sich in die Augen sahen? Und wann würde Kaname dahinter kommen? Yuki erschauderte bei dem Gedanken. Nicht das Kaname besonders schlecht zu ihr war, besonders streng, aber…sie wollte ihn auf keinen Fall in irgendeiner Art und Weise verletzen. Atemlos hielt sie inne und stützte sich an einer Tanne ab. „Zero…“, murmelte sie. Die nächste Ortschaft lag nur noch eine halbe Stunde von ihr entfernt. Sie hatte extra einen Rucksack mitgenommen, um dort die zur Neige gegangenen Vorräte aufzustocken. Gedankenverloren betrachtete Yuki ein leeres Vogelnest, das sich hoch oben in den Baumkronen befand. Jagte sie etwa einem hoffnungslosen Wunsch hinterher? Ein Weihnachtsfest mit Zero, der sie hasste. Wunderbare Vorraussetzungen für ein frohes Fest. Aber sie musste es versuchen. Sie musste! Selbst wenn Kaname versuchen würde, sie aufzuhalten. Yuki war nun schon eine längere Zeit bei den Vampiren. Sie hatte dieses Dasein nicht satt. Nein. So konnte man es nicht ausdrücken, jedoch sehnte sie sich nach dem Rektor, nach Zero, nach ihren Freunden. Den Gedanken von Zero gehasst zu werden, konnte sie schon kaum ertragen. Aber…der Gedanke nie wieder ihre Freunde zu Gesicht zu bekommen, brachte sie um. Zitternd zog Yuki ihren Mantel enger. Es war eine kalte Nacht. Kalt und windig.
 

Der Rektor summte „Stille Nacht.“, während er fröhlich in der Küche herumhantierte. „Ein schönes Festessen. Zero? Gib mir doch bitte einmal die Gewürzmischung.“ Zero legte die Gurkenraspel für den Salat auf den Tresen, griff nach der Dose und schob sie dem Rektor herüber. „Hach.“, seufzte der Rektor. „Es war beim besten Willen nicht einfach diesen Truthahn zu erschießen. Der kleine Kerl hat mir vielleicht Probleme gemacht.“ Einen kurzen Moment flackerte Überraschen auf Zeros Gesicht auf. „Haben sie ihn etwa selbst erschossen?“ „Natürlich. Vor meiner Hunterzeit bin ich oft in den Bayrischen Wald, oder nach Ungarn gefahren, um dort Hirsche zu jagen.“ „…….“ Mit glänzenden Augen präsentierte der Rektor eine stattliche Sammlung von Geweihen. „……“ Sein strahlendes Lächeln fiel in sich zusammen. „Mensch Zero.“, jammerte er. „Sag doch endlich was. Morgen ist Weihnachten. Wir sollten nicht trübsinnig sein. Nicht an diesem Tag. Bewahren wir die Erinnerungen auf, wie sie waren. Es wird anders sein. Aber anders bedeutet nicht gleich schlechter mein Sohn.“ Zero fuhr sich mit den Händen durch seine silbernen Haare. „Ich bin nicht ihr Sohn.“ Ein Tränenwasserfall schoss aus den Augen des Rektors, seine Lippen waren verzerrt. „Aber…a, aber Zerooohooo.“
 

„Geben sie mir dann doch bitte noch eine Hälfte von diesem Brot.“ Nachdem sie nun beim Metzger Käse und Wurst besorgt hatte, setzte sie ihren langen und beschwerlichen Weg fort. Eigentlich müsste sie morgen vormittags in der Cross Akademie angekommen sein. Im Notfall konnte sie sich auch eine Pension in dem Dorf suchen, dass in der Nähe der Corss Akademie war. „Es wird alles gut.“, sagte sie zu sich selbst. „Alles wird gut.“ Während sie das sagte, beschwor sie unweigerlich ein Bild vor ihren Augen auf. Kaname. … Im Schneegestöber steht er vor ihr, sieht sie an…Tiefe unsichtbare Wunden in seinem Blick, von ihr verursacht. Nein. So schlimm war es nicht. So schlimm war es gewiss nicht, redete sie ihre Gewissen gut. Mit jedem Schritt schwand die Nacht und der Morgen rückte näher. In der Ferne sah sie bereits die Zinnen der Cross Akademie, an der so viele Erinnerungen hafteten. So viele Erinnerungen. Unangenehme, wie haufenweiße Glückliche. Die ersten Sonnenstrahlen flossen in seidigem Licht über den Horizont. Seitdem Yuki ein Vampir geworden war, war sie des Öfteren von hellerem Licht geblendet, empfand dies jedoch nicht also Hürde, zu ihrer früheren Familie zu gelangen. Kaname hatte ihr Auftauchen mit Sicherheit schon längst bemerkt. Schon gestern Nacht, als sie noch durch die schneebedeckten Wälder streifte. Bald würde er da sein. Sie hätte nicht zurückkehren dürfen, weil es jetzt schon Klar war, wie dies alles zu Enden hatte. Diese Erkenntnis kam jedoch viel zu Spät, um jetzt noch einmal umzukehren. Die Vernunft stellte sich über den gedankenlosen Willen, der sie vorantrieb. „Wusste ich doch gleich, dass du hier bist…“ Yuki wagte nicht sich umzudrehen. Zero… Er stand nur wenige Zentimeter hinter ihr. Sie erschauderte, als sie das Kühle Eisen der Bloody Rose an ihrem Hinterkopf fühlte. „Yuki.“ „Zero…du bist…“ „Warum bist du zurückgekommen?“, schnaubte er. „Warum?“ „Ich…wollte…“
 

Ein Schuss ertönte. Erschrocken weiteten sich die Augen des Rektors. Die Bloody Rose!



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2010-03-21T10:03:16+00:00 21.03.2010 11:03
Wow. Das Kapitel war doch schon cool. (Gut das ich noch weiter lesesn kann^^) Die stelle in der die Vampire Monopoly gespielt haben war am besten. LOL Aidou echt ^^ Da wo Cross reinzufällig im verschneiten Busch hockt ist auch toll. Du bringst gut rüber wie Zero sich nun fühlt. Das er keine Wut mehr spürt, sondern einfach nur kalten Hass.

G.Yoko


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