Zum Inhalt der Seite

Final Fantasy 8 - Dawn of the Guards

Artemesias Untergang war nur der Anfang
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Schlaflos

Langsam öffnete Ash die Augen.

Zum wievielten Mal in dieser Nacht konnte er nicht sagen.

Doch jedes Mal sahen seine Augen Vine, wie sie schlafend neben ihm lag.

Erneut betrachtete er ihre sanften Züge. Erneut strich er eine verirrte Strähne aus ihrem Gesicht.

Vorsichtig und langsam schälte er sich aus seiner Decke und stand auf.

Er brauchte erst einmal frische Luft. Vielleicht würde es ihm dann besser gehen.

Lautlos streifte er sich neue Sachen an und schlich zur Tür.

Geräuschlos glitt sie zur Seite und gab den Blick in den Gang frei.

Verwirrt sah er die beiden Männer an der gegenüberliegenden Seite an.

Doch beide Lächelten ihn nur an.

Nach einem weiteren Schritt schloss sich die Quartiertür geräuschlos.

„Kann ich helfen?“, fragte Ash schlaftrunken.

„Nein.“, sagte einer lächelnd, „Der Boss bestand darauf, dass wir für eure Sicherheit sorgen, bis ihr Weiterzieht.“

Langsam nickte Ash.

„Irgendetwas vorgefallen?“, fragte der blonde SEED.

„Nichts ungewöhnliches.“, erwiderte der Mann ruhig.

Nun zögerte Ash.

Er wusste nicht, ob die beiden die Wahrheit sagten, oder ob sie nur warten wollten, bis Vine alleine war.

Dann hörte er die schweren Schritte.

Langsam wand sich Ash dem Neuankömmling zu.

„Guten Abend.“, sagte Ash mit einem schwachen Lächeln.

„Morgen trifft es eher.“, grinste der Kapitän freundlich.

„Sieht es wirklich so schlimm aus?“, fragte Ash und deutete auf die Beiden Aufpasser.

„Lieber Vorsicht als Nachsicht.“, erwiderte der Galbadianer.

Einige Augenblicke verstrichen, als sie sich Gegenüberstanden und einander nur ansahen.

„Können wir kurz reden.“, fragte der Mann vorsichtig, „Unter vier Augen.“

Noch einmal sah Ash zu den beiden Türstehern.

„Ihr wird nichts passieren.“, sagte der Kapitän ruhiger.

Noch ein paar Augenblicke zögerte Ash, bevor er zustimmte.

Gemächlich schritten sie den Gang hinab.

„Es tut mir leid, was passiert ist.“, sagte der Mann schließlich.

„Da können sie am wenigsten für.“, erwiderte Ash.

„Oh doch, kann ich.“, erwiderte er mit einem schwachen Grinsen, „Der Sicherheitsdienst war Anwesend und hat nicht eingegriffen. Es hätte nie soweit kommen müssen.“

„Dann sind sie der Letzte, der die Schuld trägt.“, sagte Ash ruhig, „Dem Hauptverantwortlichen hat man gestern ins Gewissen geredet.“

„Ich weis von dem Gespräch mit der Hexe und Dodonna. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass der Ordnungsdienst versagt hat.“, machte er sich endlich Luft.

„Das der Ordnungsdienst versagt hat, ist nicht ihre Schuld.“, versuchte Ash ihn erneut zu beruhigen.

„Doch ist es, denn ich leite ihn. Und das schon seit längerem. Die Situation hätte nie so eskalieren dürfen.“

„Und was soll ich jetzt machen?“, fragte Ash neugierig.

„Meine Entschuldigung annehmen.“, lächelte der Mann schwach.

„Das habe ich doch schon lange.“, lächelte Ash, „Und deswegen wolltest sie mit mir reden?“

Nun kratze der Mann sich verlegen am Kopf.

„Ich habe von meinen Leuten gehört, wie ihr gekämpft habt. Ich hab es auf den Videobändern gesehen.“, meinte er vorsichtig, „Aber ich kann es nicht glauben.“

Ein schwaches Lächeln stahl sich auf sein Gesicht.
 

„Wie ist es gelaufen?“, erkundigte sich Squall.

„Er ist ein Mistkerl.“, erwiderte Rinoa und sah hinauf in den Himmel, „Ich erzähl dir die Tage mehr.“

„Also war es ein Fehler, ihm seine Stellung zurück zu geben.“, meinte Squall leise.

Sie beide konnten den Direktor des Galbadia-Garden nicht leiden. Zwar versuchten sie es zurückzuhalten, aber das war nicht immer Möglich.

Rinoa selber war nicht froh über ihren Ausfall in dessen Büro. Aber es hatte ihm gezeigt, dass er nicht so unangreifbar war, wie er dachte.

„Niko bleibt ja hier und hat für uns ein Auge auf Dodonna.“, versuchte Rinoa ihren Verlobten aufzuheitern.

„Ich hoffe ihm passiert nichts.“, machte Squall seinen Bedenken Luft.

„Er kann auf sich aufpassen.“, lächelte Rinoa, „Und Freude hat er auch schon gefunden.“

„Wen?“, fragte Squall neugierig.

„Nur den Leiter des Sicherheitsdienstes.“, grinste die Hexe.

„Wenn es weiter nichts ist.“, erwiderte Squall beruhigt, „Brauch ich mir wenigstens keine Sorgen mehr zu machen.“

„Morgen zur selben Zeit?“, erkundigte sich Rinoa.

„Hast wohl schon genug von mir?“, meinte Squall beleidigt, doch sie konnte ihn fast Grinsen sehen.

„Nein, aber ich brauche auch noch ein wenig Schlaf.“

Brummend verabschiedete sich Squall von seiner Verlobten.

Lächelnd betrachtete Rinoa das kleine Gerät in ihrer Hand.

Ihr Verlobter hatte darauf bestanden, dass sie das Mobiltelefon mitnahm.

„Für den Fall der Fälle.“, hatte Squall gemeint.

Aber sie nahm es ihm nicht Krumm.

Im Gegenteil.

Auch wenn die Entfernung ab und zu mal gut tat, so vermisste sie ihn doch sehr.

Und sie wusste, dass es dem SEED nicht anders ging.

Langsam lies sie ihren Blick über die leeren Sitzplätze wandern.

Im Gegensatz zum Balamb-Garden hatte der in Galbadia keine Übungshalle, dafür aber einen großen Sportplatz. Das war hier der einzige Ort, den man nach der Ausgangssperre noch aufsuchen dürfte.

Dennoch war der Sportplatz wie leergefegt.

Doch dann betraten zwei Leute den Platz.

Ein Lächeln umspielte ihre Lippen, als sie Ash sah. Und nach einer kurzen Zeit erkannte sie auch den Leiter des Sicherheitsdienstes.

Neugierig lehnte sie sich vor und betrachtete die beiden.

„Bist du dir wirklich sicher?“, trug die Magie Ash stimme an ihr Ohr.

„Ansonsten hätte ich nicht gefragt.“, erwiderte der Leiter entschlossen.
 

„Bist du mir immer noch sauer?“, fragte die angenehme Stimme.

„Dumme Frage.“, erwiderte die kratzige genervt.

Wie konnte sie ihm nicht wütend sein?

Er hatte sein Versprechen gebrochen und sich eingemischt. Er hatte ihre Anwesenheit verraten und sie hätten entdeckt werden können.

Nicht das schon genug Leute von ihnen wussten, hätten es bis vor wenigen Augenblicken eine Hundertschaft mehr sein können.

„Wir können uns nicht immer in den Schatten halten.“, sagte die Angenehme.

„Aber so lange wie möglich.“, entgegnete die Kratzige, „Wenn man uns zu früh entdeckt, ist unser Auftrag fehlgeschlagen.“

„Und wenn man uns zu spät entdeckt, ebenso.“, entgegnete die Angenehme versöhnlich.
 

Fasziniert beobachtete Rinoa die beiden ungleichen Kämpfer.

Zwar hatte der Mann Nahkampf gelernt, aber gegen jemanden wie Ash, der eine spezielle Ausbildung im Nahkampf hinter sich hatte, wirkte er wie ein Anfänger.

Es war kein komplexer Kampf, nur ein Training mit bestimmten Griffen, dennoch hatte Ash immer die Nase vorn.

Du führst den Leiter des Sicherheitsdienstes an der Nase herum, dachte Rinoa grinsend.

Ash wand sich aus jedem Griff und schickte seinen Gegenüber fast im selben Moment auf den Boden.

Nach ein paar erfolglosen Versuchen machten sie eine kurze Pause.

Die Magie trug Erklärungen und Tipps an ihr Ohr.
 

„Ich bin mehr als beeindruckt.“, keuchte der Mann.

„Hast es mir aber auch leicht gemacht.“, erwiderte Ash grinsend.

Doch der Mann grinste nur. Seine Atmung hatte sich inzwischen beruhigt.

„Aber wie viel Kraft kannst du in einen Schlag legen?“, fragte er neugierig.

„Hat gereicht um einen Behemot umzuhauen.“, grinste Ash.

Die Augen des der Leiters weiteten sich ungläubig.

„Du machst Witze.“, stellte er für sich fest.

„Tut er nicht.“, hörte Ash plötzlich Rinoas Stimme.

Hastig fuhr er herum und sah hinauf.

Mit langsamen Schritten kam sie zu den Beiden.

Ash sah kurz zu dem Mann, der ihn ungläubig ansah.

„Ich habe die Berichte gelesen, nachdem ein Anwärter einen Behemot erledigt hatte.“, sagte er leise, „Aber ich konnte es nicht glauben.“

Sein Blick glitt von Ash zu Rinoa, die ihn anlächelte und nickte.

„Man tut was man tun muss.“, meinte Ash Schulterzuckend.

Er hatte gehofft, dass dieser Abschnitt seines Lebens keinerlei Erwähnung mehr finden würde. Aber nun machte es ihm nichts mehr aus.

„Aber wie hast du das geschafft?“, erkundigte sich der Leiter des Sicherheitsdienstes.

„Frag mich etwas leichteres.“, erwiderte Ash leicht verlegen.

„Der Wille kann Berge versetzen.“, sagte Rinoa sanft.
 

„Was sagst du zu den letzten Berichten?“, erkundigte sich der braungebrannte Mann.

„Sie sind beunruhigend, aber nichts worüber wir uns Sorgen machen müssten.“, erwiderte sein Gesprächspartner.

„Das AGM ist wieder sehr aktiv geworden.“, widersprach er sanft, „Sie sind eine ernstzunehmende Gefahr geworden, besonders weil sie in den Besitz schwerer Maschinen gekommen sind.“

Der andere Stand auf und ging zum Fenster.

Sein Blick glitt über den Horizont, über die Stadt und die Straßen.

„Wir werden damit fertig.“, sagte er schließlich, „Wir haben nicht so viel Geschafft, um jetzt zu verlieren.“

„Du bist wirklich ein hoffnungsloser Optimist.“, sagte der Braungebrannte kopfschüttelnd.

„Ich weiß.“
 

Noch immer ungläubig sah der Leiter des Sicherheitsdienstes Ash an.

Was diesem auch langsam unangenehm wurde.

„Wie wäre es, wenn du es ihm Beweist.“, lächelte Rinoa.

„Und gegen was?“, erkundigte sich Ash vorsichtig.

„Ich dachte an die Mauer.“, lächelte sie und deutete auf die Trennmauer.

Ash betrachtete die Mauer neugierig. Wenn er sich Mühe gab, konnte er vielleicht einen kleinen Riss hineinschlagen.

Aber seine Hauptsorge galt seiner Hand.

Er hatte, trotz Xells Training, noch keine Ernsthaften Verletzungen erlitten. Und so sollte es auch bleiben.

„Keine Sorge, wenn etwas passiert, flicke ich dich wieder zusammen.“, ermutigte Rinoa ihn.

„Und wie Hart soll ich zuschlagen?“, erkundigte sich Ash bei der Weisen Hexe.

„So hart wie möglich, mit allem was du kannst.“, grinste sie nun.

Ash holte tief Luft und nickte langsam.

Er betrachtete die Mauer und legte seine Hand darauf.

„Die ist fast einen halben Meter dick.“, flüsterte der Mann, „Massiver Stahlbeton.“

Ash trat einen Schritt zurück und konzentrierte sich.

Er spannte seine Muskeln und spürte, wie sich die Kraft darin sammelte. Die Grundlage von Xells „Finishern“, wie er sie nannte.

Erst als er spürte, wie die Kleidung zu spannen Begann, hörte er auf.

Vorsichtig hob Ash die Hand und legte sie auf die Mauer.

Langsam schloss er die Augen. Er spürte, wie sich die Energie an seiner Hand sammelte.
 

Fasziniert betrachtete Rinoa den jungen SEED.

Sie hatte gehört und gesehen, zu was er imstande war.

Aber es aus dieser Nähe zu sehen, war etwas ganz anderes.

Erstaunt hatte sie beobachtet, wie er seine Kraft gesammelt hatte. Xell hatte es auch oftmals so gemacht, wenn er einen seine Abschlussangriffe benutzte.

Es war schon ein unglaubliches Bild, wie Ashs Körper sich aufzupumpen schien und sich seine Muskeln anspannten.

Dann hatte er die Hand auf die Wand gelegt.

Und beinahe im selben Augenblick wusste sie, was er benutzen würde.

Auch hatte Squall ihr erzählt, was Ash über diese Technik berichtet hat. Und sie spürte sogar hier, fast zwei Meter von ihm entfernt, wie er sich ihrer Energie bediente.

Ihre Lippen formten einige Worte und im nächsten Augenblick konnte sie die Energie sehen, die Ash nutze.

Er zog sie aus der Gesamten Umgebung. Der Mauer, dem Boden und aus dem Mann und ihr.

Aber es war zu wenig, als das ein normaler Mensch es bemerken würde.

Es wirkte für Rinoa wie eine Ewigkeit, doch es waren nur wenige Sekunden, bis Ash einen sich ein Stück drehte und den Fuß ein Stück nach hinten setzte.

„Ist jemand hinter der Wand?“, erkundigte sich Ash.

Rinoa schloss ihre Augen und versuchte alles in ihrer Nähe zu spüren.

Aber auf der anderen Seite war niemand.

„Niemand da.“, berichtete sie.

Kaum merklich nickte Ash.

Dann hob er den anderen Arm und winkelte ihn an.

So verharrte er einige Sekunden.

„Kai!“, rief er plötzlich, „Ki!“

Er lies seine Faust nach vorne Schnellen, genau auf seine andere zu.

Erst im letzten Moment zog er sie weg.
 

Vine riss die Augen auf.

Ein gewaltiger Knall hatte sie geweckt. Ein Geräusch, ähnlich einer Explosion.

Sie brauchte mehrere Sekunden, um zu bemerken, dass Ash verschwunden war.

Fast panisch sprang sie aus dem Bett und rannte zur Zimmertür.

Geräuschlos glitt diese auf und zwei besorgte Gesichter sahen sie an.

„Was ist hier los?“, fragte sie die Sicherheitsleute aufgelöst.

„Keine Ahnung.“, erwiderte einer verwirrt, „Es wurde weder stiller noch lauter Alarm gegeben.“

„Wo ist Ash?“, erkundigte sie sich weiter.

Vielleicht hatten einige doch noch nicht aufgegeben.

„Der Chef ist mit ihm losgezogen, wollte irgendwas mit ihm bereden.“, antwortete der Andere.

„Wohin?“, hakte sie nach.

„Richtung Sportplatz.“, erwiderte der erste und deutete grob in die Richtung.

Sie machte auf der Stelle Kehrt und wollte gerade loslaufen.

„Keine Sorge.“, hörte sie plötzlich Niko.

Sie fuhr herum und betrachteten den jungen Mann.

„Und warum?“, fragte sie hektisch, „Was wenn ihm etwas passiert ist?“

Ruhigen Schrittes ging er auf sie zu.

„Du solltest wissen, dass er auf sich aufpassen kann.“, lächelte er sie an.

„In der Halle hattet ihr auch Probleme!“, widersprach sie energisch.

„Weil wir nicht so kämpfen wollten, wie wir konnten.“, entgegnete Niko und ging an ihr vorbei, „Unser Hauptanliegen war es dich zu beschützen, nicht die anderen in die Tonne zu hauen.“

Perplex sah sie dem SEED nach, bevor sie ihm einige Augenblicke später folgte.
 

„Scheiße.“, flüsterte er Mann.

Ash hingegen betrachtete sein Werk und war recht zufrieden.

Auch wenn die Reparaturkosten seinen Sold für mehrere Monate in Anspruch nehmen würde.

„Reicht das?“, erkundigte sich Ash bei Rinoa.

Perplex sah sie ihn an, und dann wieder zu der Wand.

„Ich glaube schon.“, antwortete sie ruhig, „Wie geht es deiner Hand?“

Vorsichtig ballte Ash diese und bewegte sein Handgelenk.

„Alles noch ganz.“, lächelte er matt und drehte sich um, „Fast alles.“

„Darum brauchst du dir keine Sorgen zu machen.“, beruhigte ihn Rinoa, „Ich werde mich darum kümmern.“

Schwach lächelte Ash Rinoa an, bevor er sich zu dem Mann wandte.

Dieser starrte Ash unverwandt an.

„Und da wollte Dodonna uns weismachen, dass ihr aus Balamb Flaschen seid.“, flüsterte er ungläubig.

„Neid ist schon etwas tolles.“, hörte Ash plötzlich Nikos Stimme.

Im nächsten Moment trat er aus der Verbindungstür, zusammen mit Vine.

Gemächlich schlenderte auf die Wand zu und betrachtete die Auswirkung von Ashs Angriff.

„Macht Xell alle Ehre.“, meinte Niko nun und drehte sich zu Ash um.

„Alles OK?“, fragte Vine ihn besorgt.

„Alles in Ordnung.“, erwiderte er und lächelte sie an, „Ich konnte nur nicht schlafen.“

„Und deswegen reist du den Garden ab?“, fragte sie neugierig.

„Seine Idee.“, grinste er und deutete auf den Leiter des Sicherheitsdienstes.

Erleichtert seufzte Vine.

„Ich hab gedacht, es wäre dir irgendwas passiert.“, lächelte sie schwach, „Ein lauter Knall hatte mich geweckt.“

Verwirrt sah Ash zu der Mauer und betrachtete sie. Wer er wirklich so laut gewesen?

„Zwei Meter.“, meinte Niko, der die Mauer noch immer betrachtete, „Ab und an ein wenig mehr.“

Dann drehte er sich Lächelnd zu Ash.

„Kai?“, fragte er neugierig.

„In Kombination mit einem Ki.“, erwiderte Ash offen.

„Und unserem Lodern, nicht wahr?“, stocherte Niko weiter.

„Was?“, fragte der Mann verwirrt.

„Komm, ich erkläre es dir.“, meinte Niko fröhlich, „Lass den anderen ihre Ruhe.“

Nur widerwillig folgte der Mann Niko, als dieser ihn vom Sportplatz wegführte.

Erst als die Beiden den Platz verlassen hatten, wandte sich Rinoa dem Loch in der Wand zu.

„Sehr beeindruckend.“, meinte sie und stellte sich genau davor.

„Kriegen sie das wieder hin?“, erkundigte sich Ash vorsichtig.

Ohne eine Antwort vollführte sie einige Gesten.

Sofort begannen sich die Überbleibsel der Mauer zu bewegen und wieder ihre Position in der Wand einzunehmen.

Es waren nur Sekunden, die sie brauchte.

Nichts wies mehr auf die enorme Energie hin, die auf sie eingewirkt hatte.

„Danke.“, sagte Ash leise.

Rinoa drehte sich um und lächelte offen.

„Ihr solltet schlafen gehen.“, sagte sie sanft, „Nutzt die paar Stunden, die ihr noch habt.“
 

„Bist du sicher?“, fragte die angenehme Stimme.

„Die Anhaltspunkte sind eindeutig.“, erwiderte die Kratzige, „Aber es gibt keinen Hinweis auf einen Zeitpunkt.“

„Dann müssen wir eben weiter warten.“, meinte die Angenehme fröhlich, „Vielleicht brauchen wir uns auch gar nicht einzumischen.“

„Angst?“, erkundigte sich die Kratzige erheitert.

„Faulheit.“, antwortete die Angenehme.
 

„Aufstehen.“, flüsterte Vines Stimme sanft.

„Ist es schon Zeit?“, erwiderte Ash leise.

„Leider.“, sagte Vine und Ash spürte, wie sie sich im Bett bewegte.

Sachte spürte er, wie sie sich halb auf ihn legte. Samtweich strichen ihre Lippen über seine.

„Komm aufstehen.“, flüsterte sie sanft.

Widerwillig schlug Ash die Augen auf.

Sofort suchten sie nach ihr.

Nur um zu sehen, wie sie mit einem Lächeln in Badezimmer verschwand.

Seufzend erhob er sich.

Es waren wirklich nur ein paar Stunden gewesen, aber er hatte wenigstens Durchschlafen können.

Am Bettrand sitzend sah er zu dem Fenster.

Sie hatten das Glück ein Zimmer an der Außenfassade zu bekommen, mit Blick auf den Vorhof.

Langsam stand er auf und sah aus dem Fenster.

Auf dem Hof herrschte reges Treiben. Überall liefen Anwärter und SEEDs herum.

Das ist halt Galbadia, dachte Ash lächelnd.

In Balamb war es viel ruhiger.

Sogar früh am Morgen, wenn die Ausbilder und der Ordnungsdienst die letzten Nachzügler ermahnten. Und das meist mit einem Lächeln.

„Gibt es was interessanter?“, hörte er plötzlich Vines Stimme.

„Nur Erinnerungen.“, erwiderte Ash mit einem Lächeln.
 

Plötzlich schreckte sie auf.

Fast automatisch glitt ihr Blick in die Ferne.

Das Gefühl einer sich anbahnenden Gefahr drückte auf ihr Herz.

Aber sie wusste weder, woher sie kam, noch wann es soweit sein Würde.

„Alles in Ordnung, Schatz?“, hörte Edea plötzlich die Stimme ihres Mannes.

Die Zeit schien langsamer zu laufen und fast stehen zu bleiben, als ihr Blick wieder aus der Ferne zurückkam.

„Es ist alles in Ordnung.“, sagte sie langsam.

Cid war so freundlich nicht weiter darauf einzugehen.

Unschlüssig sah sich Edea im Wohnzimmer um.

Sie wollte am liebsten ihre Kleinen Anrufen um sie zu warnen. Andererseits wusste sie nicht, was ihr Erlebnis eben bedeuten sollte.
 

Langsam schritten Rinoa und die anderen durch die Haupthalle.

Das rege Treiben hatte sich gelegt und nur hier und da war jemand zu sehen, wie sie fast verstohlen durch die Gänge huschten.

„Haben wir irgendwas verpasst?“, fragte Jade verwirrt und sah einem der Anwärter nach.

„Sie sind zu Spät.“, meinte Rinoa ruhig, „Hier im Garden wird die Disziplin sehr hoch geschätzt, daher wird es nicht bei einer einfachen Rüge bleiben.“

Jade schüttelte nur den Kopf und auch Ash fühlte sich hier nicht wohl.

Es war alles bis aufs letzte durchorganisiert, straff geplant und lies kaum Zeit für eine Verschnaufpause.

„Weist du, wo Niko ist?“, erkundigte sich Ash bei Rinoa.

„Er hat nur gesagt, dass er noch genug zu tun hätte und hat sich Rasch bei mir verabschiedet.“, meinte sie und zuckte mit den Schultern.

Ash beneidete Niko gar nicht um die Ehre Dodonnas Fehler wieder ausbügeln zu dürfen.

Aber er würde ihr wandelndes Lexikon vermissen. Es fiel auch noch kein Wort, wie lange er hierbleiben musste.

„Dann wollen wir mal.“, sagte Rinoa mit einem offenen Lächeln.

„Verlassen wir diesen ungastlichen Ort.“, stimmte Vine zu.

Ash sah Vine aus dem Augenwinkel an.

Sie war angespannt, seitdem sie ihr Quartiert verlassen hatten.

So etwas, wie sie es gestern erlebt hatte, vergaß man auch nicht so schnell.

Er kannte es selber aus dem Waisenhaus.

Aber wenn sie den Garden hinter sich gelassen haben, könnte sie vielleicht damit abschließen.

Als hätte sie seinen Blick bemerkt, sah sie ihn an und ein Lächeln stahl sich auf ihre Lippen.

„Es wird schon werden.“, flüsterte sie.

„Und was wird das?“, hörte Ash auf einmal Jade fragen.

Er sah sie an und sie deutete unauffällig nach vorn.

Und als er ihren Wink folgte, stellte er sich dieselbe Frage.

SEEDs und Anwärter flankierten den Weg zum Tor.

„Wir haben uns gedacht, wir verabschieden euch ganz feierlich.“, meinte Niko plötzlich neben ihnen.

„Das habt ihr Geschafft.“, meinte Rinoa mit einem breiten Grinsen.

Plötzlich traten drei Leute aus der Reihe heraus auf den Gehweg.

Mit Freuden erkannte Ash Kevin, Irvine und den Leiter des Ordnungsdienstes.

Langsam, mit festen Schritten kamen sie auf die Gruppe zu.

„Es ist immer wieder schön, dich zu sehen.“, meinte Irvine mit einem offenen Lächeln.

„Gleichfalls.“, erwiderte Rinoa, „Aber das hätte doch nicht sein müssen.“

„Warum denn nicht?“, fragte der Cowboy, „Sieh es als Belohnung dafür, dass du Dodonna auf seinen Platz verwiesen hast.“

Verwirrt sah Rinoa den Scharfschützen an.

„Aber wir sind eigentlich wegen Vine hier.“, meinte er Schließlich.

„Wegen mir?“, fragte die Rotäugige verwirrt.

„Genau.“, erwiderte Irvine ernst, „Es gibt einiges, was noch erledigt werden muss.“

Fast automatisch griff Ash nach ihrer Hand.

Gemächlich trat Irvine einen Schritt zur Seite und stand somit direkt vor ihr.

Ohne Hast hielt er dem Leiter des Sicherheitsdienstes die Hand hin.

Bis dieser einen Umschlag hervor zog und Irvine in die Hand legte.

„Deine Neuen Befehle, Vine.“, sagte er und öffnete den Umschlag.

Aus den Augenwinkeln sah Ash, dass sie die Luft anhielt.

„Vine Vincere, SEED des Galbadia-Garden.“, begann Irvine ruhig mit einem emotionslosen Gesicht, „Hiermit werden sie auf Dauer ihrer Zeit als SEED dem Balamb-Garden unterstellt.“

Hörbar atmete sie aus und entspannte sich allmählich.

„Dieser Befehl kann nur durch den Direktor des Balamb-Garden außer Kraft gesetzt werden.“, schloss Irvine und faltete den Brief zusammen.

Feierlich reicht er ihr den Brief.

Langsam griff sie nach dem Umschlag.

„Mach uns keine Schande.“, lächelte er sie an.

„Keine Sorge.“, erwiderte sie leise und presste den Umschlag an sich.

„Aber das ist noch nicht alles.“, setzte Irvine nach.
 

Gemächlich fuhr der Wagen durch das unebene Gelände.

„Ein Wunder, dass der Wagen das mitmacht.“, meinte Jade, während sie aus dem Fenster sah.

„Dafür ist er gebaut.“, erwiderte Rinoa und lümmelte sich auf der Sitzbank.

Ash hingegen betrachtete Vine eingehend.

Und ihr neues Spielzeug.

„Passt sie?“, fragte Rinoa und lehnte sich zu der Schützin.

„Perfekt.“, meinte Vine und sah von ihrem neuen Gewehr auf.

Es war das Abschiedsgeschenk von Irvine.

Er hatte es ihr im Namen der SEEDs und Anwärter des Galbadia-Garden überreicht.

„Leider nicht so filigran, wie es hätte sein sollen.“, hatte Irvine gemeint, „Aber dafür, dass sie nur ein paar Stunden Zeit hatten nicht schlecht.“

Das Gewehr glich ihrem Alten vom Aufbau her.

Aber Vine hatte bestätigt, dass ihr Neues Gewehr weitaus besser sei.

Für Ash hingegen gab es kaum einen Unterschied.

„Meine Damen und Herren.“, hörten sie die Stimme des Fahrers aus dem Lautsprecher, „Wir erreichen in Kürze Dollet.“

„Dann wollen wir mal weiterreisen.“, grinste Rinoa und ein funkeln trat in ihre Augen.

„Aber eines frage ich mich immer noch.“, meinte Ash halblaut.

„Raus mit der Sprache.“, sagte Jade und richtete ihre Aufmerksamkeit auf dem blonden SEED.

„Wie haben die es Geschafft, Dodonna seine Limousine ab zu schwatzen?“, fragte er in die Runde.

„Gar nicht.“, meinte Rinoa, „Sie haben sie einfach genommen.“

„Aber gibt das keinen Ärger?“, erkundigte sich Ash neugierig.

„Wenn es Ärger gibt werden wir es erfahren.“, lächelte sie verschmilzt.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  fahnm
2011-12-01T23:31:12+00:00 02.12.2011 00:31
Hammer Kapi^^
Freue schon aufs nächste kapi^^
Was für eine Gefahr Edea wohl gespürt hat?


Zurück