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There is no place called Paradies

just feelings are making your paradies
von

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So close

4

Als ich am nächsten Morgen erwachte, schliefen die anderen noch. Kiba hielt mich noch im Arm, was mir ein leichtes Lächeln auf die Lippen zauberte. Irgendwie war er etwas besonderes. Zumindest für mich.

Sacht wand ich mich aus seinen Armen und stand auf. Ich musste mich irgendwie bewegen.

Also ging ich aus der Höhle heraus und vertrat mir die Beine. Es war ein herrlicher Morgen. Schön kühl und die Sonne ging in einem warmen Gelb auf. Nur ganz wenige Wolken bedeckten den Himmel.

Ich streckte mich und gähnte. Lief ein paar Schritte und sah mich um. Entdeckte eine kleine Quelle, die ein Bächlein bildete. Und ging nach einer geraumen Weile wieder in die Höhle.

Toboe war wach.

„Morgen,“ grüßte ich ihn leise, lächelnd.

„Guten Morgen,“ erwiderte er leise und noch etwas verschlafen, grinste mich aber dann auch an.

Ich ging zu meinem Rucksack und nahm die Wasserbehälter heraus, da ich Durst hatte. Trank einige große Schlucke.

„Willst du auch?“ bot ich Toboe an. Der nickte eifrig und trank einiges.

„Danke,“ sagte er etwas außer Atem und gab mir den Behälter zurück.

„Nichts zu danken.“ Ich lächelte ihn leicht schief an. Tsume und Blue erwachten, die ich auch mit einem leisen „Morgen!“ begrüßte, was sie erwiderten.

Wir redeten leise ein wenig mit einander.

„Gut geschlafen?“ fragte Blue mich. Ich nickte.

„Und ihr?“ Ein Nicken der anderen kam als Antwort.

Ich lächelte in die Runde. Mein Blick blieb an Tsume hängen. Er sah mich nicht an, sondern hinaus. Hatte nur beiläufig auf meine Fragen reagiert. Es machte für mich den Anschein, wie wenn er mich nicht so leiden könnte.

Ich seufzte. Was hatte er nur gegen mich? Doch weiter machte ich mir keine Gedanken darüber.

Kiba erwachte.

„Morgen du Langschläfer,“ sagte Toboe mit einem Grinsen.

Der weiße Wolf lächelte nur zurück.

„Morgen, alles zusammen,“ sagte er und blickte mich an. „Geht's dir besser?“ Er schien ein wenig besorgt zu sein. Ich nickte und lächelte zu ihm hinauf, da er noch stand und ich ja saß.

Doch dann setzte er sich neben mich.

Jetzt schlief nur noch Hige. Blue betrachtete ihn mit einem leisen Lächeln auf den Lippen.

Ich sah zu ihr hinüber. Da war wohl jemand verliebt. Ich hatte schon von Anfang an bemerkt, dass die beiden, der schwarze und der beige Wolf, sehr gut mit einander auskamen. Sie waren auch beide nicht mehr weit entfernt, ihr Glück zu finden.

Unter uns viel kein Wort mehr. Wir schwiegen. Warteten eigentlich nur noch, bis Hige aufwachte. Doch das konnte noch eine ganze weile dauern, das wussten wir.

Die Stille wurde plötzlich von einem knurrenden Magen durchbrochen. Alle Blicke richteten sich auf Toboe, der sich den Bauch hielt und uns unschuldig ansah.

„Tschuldigung,“ murmelte er.

„Du musst dich nicht entschuldigen,“ erwiderte ich freundlich und holte das bisschen Essen, das ich hatte aus meinem Rucksack und verteilte es gerecht. Natürlich legte ich auch noch einen Teil für Hige beiseite.

Die leuchtenden Augen des rotbraunen Wolfes richteten sich auf mich, als ich das Brot und Fleisch zum Vorschein brachte.

„Woher hast du das?“, kam die kritische Frage von Tsume.

„Im Dorf gekauft“, antwortete ich und sah ihn lächelnd mit einem beruhigenden Blick an. Er murrte nur kurz und aß dann.

Es schien jedem meiner neuen Begleiter gut zu tun, etwas zu essen, auch wenn es nicht viel war.

Kiba bot mir etwas von seinem Teil an, weil ich nichts aß. Doch ich verneinte. Er solle ruhig essen, meinte ich. Hatte mir ja im Dorf den Bauch gut voll geschlagen.

Bei dem Essensduft wurde Hige wach. Zu erst erschrak er, weil er dachte er bekäme nichts, doch er freute sich um so mehr, als ich ihm seine Portion zu warf.

Nach dem sie fertig gegessen hatten, brachen wir wieder auf. Das Wetter war einigermaßen gut. Die Sonne schien ab und zu zwischen den Wolken hervor. Dann wurde es immer schön warm, was mir sehr gut tat, nach der kalten Jahreszeit.

Wir waren alles ganz gut gelaunt und plauderten, machten Witze und neckten uns gegenseitig ein wenig.

Es war für mich seht angenehm wieder Artgenossen um mich herum zu haben. Ich genoss es in vollen Zügen. Wer weiß, wie lang es so bleiben würde.
 

Gegen Mittag kamen wir an einen kleinen Bachlauf, an dem wir unsren Durst stillten und eine Weile ausruhten.

Ich legte mich ins Gras und blickte in den Himmel. Ein Lächeln umspielte meine Lippen. Spürte doch immer mehr die Nähe meines Paradieses.

Ein Seufzen entwich meiner Kehle.

„Alles okay?“, riss mich Kiba aus den Gedanken. Er saß neben mir und blickte mich ein wenig besorgt an. Ich sah ihn lächelnd an.

„Du machst dir zu viele Sorgen um mich. Mir geht es gut“, versicherte ich ihm. Ich ernte nur ein unsicheres, nervöses Lächeln von ihm.

Er war nervös? Erstaunt musterte ich ihn. Er hatte seinen Blick zu dem Bach gewandt.

Wieder seufzte ich.

„Irgendwie habe ich das Gefühl dem Paradies immer näher zu kommen. Aber erst seit du bei uns bist.“ Er zog die Stirn ein wenig in Falten. Blickte mich nicht an.

Wissend lächelte ich. „Vielleicht ist es auch so. Nur...“, ich brach ab. Er würde es wahrscheinlich noch nicht verstehen. Innerlich seufzte ich.

„Gehen wir weiter?“, kommt die Frage von Tsume.

Und wir brechen wieder auf.
 

Hige und Blue gehen ganz hinten zusammen. Keiner außer mir bekommt mit, dass sie sich jetzt gefunden haben und zusammen sind. Ich lächelte darüber. War froh, dass sie ihr Paradies gefunden haben. Wollte sie später noch darauf ansprechen. Aber nicht jetzt.
 

Es dämmerte, als wir in ein Dorf kamen. Wir überlegten uns eine Herberge zu suchen und fanden auch ein kleines Gasthäuschen.

Es war zwar klein und hatte nur wenige Besucher, aber dafür ordentlich und gemütlich. Wir konnten in einem Gemeinschaftsraum übernachten und essen was und wann wir wollten.

Der Speisesaal war recht groß und die Tische standen gut verteilt.

Wir aßen erst etwas. Zum Glück mussten wir für die Übernachtung nichts bezahlen. Sonst wären wir schon pleite.

Nach dem Essen machten wir es uns in der Couch-Ecke gemütlich.

Kiba saß neben mir und mein Blick schweifte durch den Raum. Da entdeckte ich einen Flügel. Ganz hinten in der Ecke. Wie magisch würde ich von ihm angezogen. Stand auf. Lief quer durch den Raum zu dem pechschwarzen Instrument. Setzte mich auf den ebenfalls schwarzen Hocker und tastete mich an ein paar Töne vor. Der Flügel hatte einen wunderschönen Klang. Ich wolle ihm ein paar mehr Töne entlocken und spielte eines meiner Lieblingsstücke.

Es war schon zu lang her, dass ich gespielt hatte und deshalb genoss ich es jetzt, die wohltuenden Klänge zu hören.

Ich schloss meine Augen und spielte einfach aus meiner Erinnerung, auch wenn sie noch so schwach war konnte ich fast ohne Fehler spielen.

Selbst ich war überrascht, als ich das Stück zu Ende brachte. Das Klatschen der Besucher des Gashauses riss mich aus den Gedanken.

Ich lächelt unsicher zu meinen Freunden und merkte wie meine Wangen leicht erröteten.

Verlegen sah ich zu Boden. Und als ich zögerte weiter zu spielen, rief jemand „Zugabe!“.
 

Der Flügel erklang noch eine ganze Weile. Ich spielte mein ganzes Repertoire, aber als ich durch war, wollten die Menschen immer noch. Ich bedankte mich bei ihnen und ging mit meinen Freunden in den Schlafsaal.

Ich lag auf meiner Matte und starrte an die Decke. Mit dem Klavierspiel waren Erinnerungen meiner Kindheit hochgekommen. Schöne wie auch traurige, wobei erstere die Oberhand behielten. Wieso ich nicht schlafen konnte, wusste ich nicht.

Ich seufzte. Die anderen schliefen bereits, dachte ich zumindest und setzte mich auf, blickte mich kurz um und ging hinaus an die frische Luft.

Der kühle Wind tat gut. Ich schloss die Augen und genoss es.

Ich war fast zufrieden wie es gerade war. Eine Sache fehlte noch, doch irgendwo her wusste ich, dass sie nicht mehr lange auf sich warten ließ.

Dann spürte ich wie irgendjemand zu mir trat. Nein, es war nicht irgendjemand, es war Kiba. Mein Herz machte einen kleinen Freudensprung und ich musste lächeln. Es doch immer schön, wenn er in meiner Nähe war. Es schien auch ihm so zu gehen, wenn er war so gut wie immer neben mir, egal wo, egal wann.

„Was ist los?“, fragte er leise und klang wieder besorgt. Ich drehte mich um und sah ihm in die blauen Augen.

„Nichts, mir geht es gut“, hauchte ich in die Nacht, hielt seinen Blick fest. Die hellblauen Augen ließen tief blicken und ich versank in ihnen, so schien es ihm auch zu gehen. Ich spürte wie er meine Hand nahm und einen Schritt näher zu mir trat.

„Das Paradies ist ganz nah“, flüsterte er. Ich lächelte.

„Nur einen Schritt“, sagte ich leise und sah ihn bedeutend an. Dann tat er diesen Schritt.

Stand ganz nah bei mir und küsste mich.

Ich konnte es fast nicht glauben, dass es wahr geworden ist und fühlte mich in das Paradies versetzt, roch den Duft der Mondblume und sah den leuchtenden Vollmond. Dann schloss ich die Augen, erwiderte den Kuss. Diese sanften Lippen, die warme, weiche Hand, einfach seine Nähe.

Ich drückte seine Hand leicht und löste den Kuss sanft. Sah ihn glücklich an.

Sein Blick verriet mir, dass er verstanden hatte, was das Paradies ist und ein Lächeln erschien auf seinem Gesicht. Etwas, das ich so selten sah.

„Ich liebe dich!“, hauchte er und legte seine andere Hand an meine Wange.

„Ich liebe dich auch!“, erwiderte ich flüsternd und sah ihm in die Augen.

Dann versanken wir wieder in einen langen, schönen Kuss. Wieder meinte ich überall Mondblumen zu sehen und riechen und den kräftigenden Schein des Vollmondes zu spüren.

Nach einer Weile, die mir zu kurz vor kam, lösten wir uns wieder und er umarmte. Ich erwiderte die Umarmung und schloss wieder die Augen. Genoss seine Nähe. Ich fühlte mich unendlich sicher in seinen starken Armen, drückte ihn fest an mich, wollte ihn gar nicht mehr los lassen. Mein Kopf lag an seiner Brust und ich merkte nicht, wie ich langsam aber sicher und die Welt der Träume sank. Glücklich und zufrieden wie ich war.



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