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Sura

Frühlingswichteln 2009 - Wichtelgeschichte für butterfly81
von

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Bernsteine

Als Zuko diesen Morgen erwachte, stand er nicht wie gewöhnlich sofort auf, sondern blieb noch etwas liegen. Er merkte, dass er etwas schwitzte – doch das war verständlich, denn er hatte gerade von ihr geträumt. Die Schönheit, die ihn angeschrien hatte. Und er hatte es verdient gehabt.

Dass war ihm mittlerweile bewusst geworden. Er hätte nicht in Kataras Abwesenheit Sura zeigen wollen, wie man Feuer bändigt. Warum hatte er nicht daran gedacht, wie gefährlich Feuer sein konnte und Sura erst zwei war?

Dieser Fehler war ihm peinlich, aber was konnte er schon tun, wenn Katara nicht wollte, dass er ihr hinterher lief? Auf den einen Brief, den er ihr geschickt hatte, hatte er keine Antwort erhalten und so hatte er es lieber bleiben lassen.

Er vermisste sie so sehr, wie er es wohl noch nie getan hatte. Er wusste, dass die letzten zwei Wochen vor sich dahin gesiecht waren und er Tag um Tag vor sich hingelebt hatte, als wäre es vollkommen egal, was in dem Moment um ihn herum und was mit ihm geschah. Und während diesen zwei Wochen hatte er nur an sie gedacht.

Nur sie, diese blauäugige Schönheit, war der Grund gewesen, warum er sich nicht jeden Tag ganze vierundzwanzig Stunden in seinen Feuerpalast eingesperrt hatte. All die Zeit, die er hatte, hatte er dafür genutzt, sie auf den Straßen der Stadt zu suchen. Jedes Mal, wenn er lange, braune Haare gesehen hatte, hatte er sich sofort umgedreht, doch keine von den Brünetten hatte blaue Augen gehabt.

Und so war er jeden Abend niedergeschlagen und betrübt in sein Schloss zurück gekehrt.

Bis zu dem Tag, als er auf seinen permanenten Spaziergängen auf eine Kindergartengruppe, die einen Rundgang durch die Stadt machte, getroffen war.
 

Sofort hatte Zuko die kleine Sura in der Gruppe gesehen und auch sie hatte ihn mit einem stürmischen „Freund Feuerlord!“ begrüßt. Glücklicherweise hatte nur Sura ihn erkannt, obwohl er seine kinnlangen Haare heute offen trug.

Suras Gruppe hatte gerade eine Pause eingelegt, so hatte sie sich etwas abseits zu dem Feuerlord gesetzt.

„Ich hab dich vermisst“, hatte sie gesagt, „Ich glaube, Mama auch.“

Überrascht hatte er die Augenbrauen hochgezogen. „Bist du dir sicher? Sie war sehr sauer, weil sie Angst um dich hatte.“

„Ja, sie hatte Angst!“, bestätigte die Kleine aufmerksam, „Aber es tat gar nicht weh. Du hast doch aufgepasst!“

„Nicht wirklich. Ich glaube, du bist noch zu klein. Feuer kann sehr wehtun, vergiss das nicht.“ Auf diesen Satz hatte Sura zu Zukos Erleichterung heftig genickt.

„Ich merk’s mir, das versprech ich!“ Dann hatte sie scheinbar kurz überlegt. „Mama weint abends manchmal. Sie vermisst dich sicher sehr.“

Und da hatte das Gefühl der Schuld wieder begonnen an ihm zu nagen. Die Vorstellung einer weinenden Katara hatte an seinem Herz herum geknabbert, bis ein Stück fehlte. Doch er war sich nicht sicher gewesen, wie er es schaffen könnte, es nicht mehr schmerzen zu lassen – und besonders wie er es erreichen könnte, dass auch Kataras Herz nicht mehr weh tat.

„Sie… weint?“, hatte er noch einmal schockiert nachgefragt, „Das… das wollte ich wirklich nicht. Ich möchte nicht, dass sie weint…“

„Ich weiß, dass du das nicht willst. Du bist viel zu gutmütig dafür.“

Da hatte Zuko sie angelächelt. „Danke.“

„Weißt du was, ich hab eine Idee.“, hatte Sura da plötzlich gesagt, „Aber wenn es klappen soll, musst du wirklich bei der Sache sein! Mit Herz und Seele, wie Mama immer sagt.“

„Klar“, hatte Zuko sofort geantwortet.

„Also… ich weiß, dass du Mama ganz doll magst. Und Mama mag dich ganz doll. Das sieht man euch an.“

Zuko war rot geworden, doch da war so ein gutes Gefühl in seiner Brust – als hätte die Wunde an seinem Herzen sich verschlossen, aber das ganze Stück war trotzdem nicht da. Doch er hatte genickt, denn sie hatte Recht gehabt.

Sura hatte ihn glücklich an geschmunzelt. „Schön. – Ich hab vorhin eine Gaststätte gesehen. Kirima meinte, sie heißt „Zum Bernstein“ oder so. Das hat sie mir vom Schild vorgelesen.“

„Wer ist Kirima?“ Bei der Frage hatte Sura auf eine erwachsene Frau bei ihrer Gruppe gezeigt und sie ‚Kindergartenfrau‘ genannt. So hatte Zuko sich gedacht, dass es ihre Erzieherin sein musste.

„Ach so“, hatte er da gesagt, „Ich weiß, welche Gaststätte du meinst und wo sie ist. Ich bin in den letzten Tagen oft an ihr vorbei gekommen… weißt du, ich hab die letzten beiden Wochen ständig auf den Straßen nach deiner Mama gesucht um ihr zu sagen, dass es mir leid tut. Leider habe ich sie nie gefunden… und was hat die Gaststätte mit deiner Idee zu tun?“

Nachdem Zuko zu Ende geredet hatte, hatte Sura noch so ausgesehen, als wäre sie noch am überlegen, was er gerade gesagt hatte. „Oh, hab ich zu viel auf einmal gesagt?“, hatte er deswegen nachgefragt. Da hatte Sura das lachend bestätigt, aber sie hatte gemeint, dass sie alles mitbekommen hatte.

„Nett von dir, dass du sie gesucht hast. Sie war aber ganz oft zu Hause und war nur draußen um anderen zu helfen oder mich abzuholen. – Und der Bernstein… ich möchte ihr sagen, dass sie mal da hingehen kann! Damit sie mal wieder rausgeht. Und du könntest sie da ganz zufällig treffen.“

Ungläubig hatte Zuko sie angesehen. „Das würdest du machen?“

„Ja! Ich weiß aber nicht, ob und wann sie da hingeht… du musst wohl ganz lange und oft da sein…“

„Das ist kein Problem für mich, solange ich dabei Katara treffen kann.“, hatte Zuko dazu entschlossen gemeint. Und in dem Moment hatte Sura gehen müssen.
 

Das war jetzt schon gute fünf Tage her und er hatte bisher immer vor dem Restaurant Ausschau gehalten, doch Katara war bis dato nie aufgetaucht. Und auch heute saß er wieder trübselig auf einer Bank, nicht weit entfernt vom Bernstein, und beobachtete den lieben, langen Tag den Eingang des Gasthauses. Er trug wieder seine Haare offen und war ohne königliches Gewand.

Doch egal, wie lange er da saß, seine Katara bekam er nicht zu Gesicht.

Als er am Abend wieder heimkehrte, lief ihm sogleich eines seiner Dienstmädchen entgegen und nahm ihm die Jacke ab.

„Und mein Feuerlord, hattet Ihr heute Glück und haben Fräulein Katara gefunden?“, fragte sie neugierig.

„Nein, Lin…“, seufzte er, „Aber danke der Nachfrage.“

„Oh“, sagte das Mädchen und sah bedrückt aus, „Das tut mir leid. Ich finde Fräulein Katara sehr nett. Ich wünsche Euch viel Glück für die nächsten Tage.“

„Danke, Lin, das ist sehr nett von dir.“

„Ich werde Euch einen Tee nach dem Rezept eures Onkels machen. Das wird Euch aufmuntern.“ Mit den Worten verschwand sie in die Küche.

Zuko begab sich in seine Wohnstube. Er glaubte nicht, dass ein Tee ihn sonderlich ablenken würde, aber er ließ Lin machen. Er mochte sie, sie war eine der wenigen Diener, die sich auch wirklich sorgsam um ihn kümmerten und nicht nur, weil es Pflicht war.

Lin brachte ihm einen Ginseng-Tee. Er bedankte sich und sie ließ ihn wieder allein.

Das heiße Getränk tat dem Feuerbändiger gut. Es erinnerte ihn an die Zeiten, in denen er mit seinem Onkel Iroh oft in der Wildnis übernachtet hatte und er immer Tee für ihn und seinen Neffen gekocht hatte. Der Tee gab ihm Hoffnung.
 

So machte er sich am nächsten Tag wieder auf um vor der Gaststätte darauf zu warten, dass sein Liebling auftauchte.

Zuko hatte unbewusst damit angefangen, Katara Spitznamen wie Schönheit, Schatz oder Liebling zu geben. Es passierte schon von ganz allein, denn ihm war auch klar geworden, dass er für Katara mehr empfand als einfache Freundschaft. Jetzt wusste er, warum es ihn so fertig gemacht hatte, dass er einen Fehler begangen hatte, dass Katara ihn deswegen angeschrien hatte und ihn nicht mehr sehen wollte, warum es so gut getan hatte, sie fröhlich und Spaß habend zu sehen.

Verdammt, er liebte sie. Und wie. Es tat so gut, sie um sich herum zu haben, ihre Nähe zu spüren, doch es war schwierig, nicht einfach ihre Hand oder ihr Gesicht zu berühren.

Sura hatte gesagt, Katara würde ihn auch ganz doll mögen – doch was hieß das schon? Niemand hatte damit gesagt, dass sie seine Gefühle erwiderte.

Und er liebte sie, doch er wagte es nicht, dies laut auszusprechen. Sie könnte ihn dann meiden wollen, weil sie nur Freundschaft für ihn empfand und wie lange er das aushalten könnte, wusste er nicht. Da zog er es lieber vor, nur mit ihr befreundet zu sein.

Klack. Klack. Klack. Zuko riss den Kopf hoch, der nach unten gesenkt war. Konnte es sein…?
 

Nein, er hatte sich nicht getäuscht. Da war sie in ihren hübschen, hochhackigen Schuhen, die Haare zu einem feuernationalen Zopf gebunden und ein wunderschönes orange-rotes kurzes Kleid bedeckte ihren noch viel schöneren Körper. Sie stand wirklich da.

Zuko beobachtete sie. Die Brünette sah sich die Sammlungen von Bernsteinen an, die am Fenster des Restaurants lagen und schien interessiert, denn sie stand lange davor. Natürlich wusste er nicht, dass Katara an ihn dachte. An ihn und seine bernsteinfarbenen Augen.

Schließlich sah an das Schild des Gasthauses und betrat darauf jenes. Zuko ließ die Schönheit nicht aus den Augen. Er sah, wie sie bei dem Kellner wahrscheinlich etwas zu trinken bestellte. Bis auf Katara schien keiner noch in der Gaststätte zu sitzen.

Er schluckte kurz, sein Kehlkopf sprang auf und ab, dann stand er auf und ging schließlich auch durch den Eingang in den Bernstein. Katara sah ihn nicht sofort, weil sie mit dem Rücken zu ihm saß und außerdem vor sich hin starrte. Wahrscheinlich war sie nur auf den Wunsch ihrer kleinen Adoptivtochter hergekommen und würde jetzt lieber woanders sein.

Kurzerhand nahm er sich den Stuhl an ihrer Seite, zog ihn unter dem Tisch hervor und setzte sich. Entgeistert sah Katara ihn an, von dem lauten Schaben des Stuhles aufgeschreckt. „Hallo“, sagte Zuko knapp.

Ihr Mund öffnete sich, als wollte sie etwas sagen, und Zuko sah ihr wie gebannt auf die Lippen. „Zu-“, fing sie an, aber sie schien so verwirrt zu sein, dass sie nicht richtig reden konnte.

„Zuko!“, rief sie dann plötzlich zornig, „Wie kannst du es wagen, jetzt plötzlich hier aufzutauchen?“ Sie sprang auf.

„Katara, halt, warte! Bitte… komm, außerdem hast du schon bestellt.“, beschwichtigte Zuko sie und zog sie am Arm ein bisschen herunter. Bereitwillig ließ Katara sich wieder fallen. Im selben Moment kam der Kellner mit ihrem Wasser.

„Hier ist Ihr Wasser. Und möchte der Herr auch etwas bestellen?“

Zuko ignorierte den stechenden Blick der Braunhaarigen. „Ebenfalls ein Wasser. Sie haben sicherlich auch Eis, nicht?“

„Ja, sicher.“, bestätigte die Bedienung.

„Dann zweimal einen schönen, großen Eisbecher. Egal, welchen, Hauptsache lecker. Und bitte nicht der billigste.“, bestellte Zuko ohne weiteres gleich für Katara mit.

„Wie Sie wünschen.“, sagte der Kellner und ging wieder. Die junge Frau sah ihm hinterher und als er in der Küche verschwand, blickte sie wieder dem Mann ihr gegenüber ins Gesicht.

„Zuk-…!“, wollte sie schon wieder anfangen zu meckern, doch da hielt Zuko ihr einen Finger an die Lippen und brachte sie zum Schweigen. „Pscht“, machte er.

Mit ihren schönen, freundlichen Augen sah sie ihn an, und zuerst machte sie den Eindruck, als hätte sie am liebsten stundenlang auf ihn eingeredet. Diese leichte Klaviermusik im Hintergrund, die von irgendwoher ertönte, fand sie jetzt unpassend romantisch. Zukos Finger an ihren Lippen kitzelte. Und jetzt war sie still und bereit ihm zu zuhören.

„L-… Katara“, verbesserte er sich gleich am Anfang, was ihm natürlich peinlich war – doch es war nicht gut, sie so plötzlich Liebste zu nennen, „Natürlich weißt du, dass ich mich entschuldigen will. Und du weißt genauso gut wie ich, dass das nie so einfach ist, wie man wohl glaubt… aber bitte gib mir eine Möglichkeit, es doch zu probieren.“

Sprachlos sah sie ihn an. Sollte sie sich wundern, dass er so gut und ausgewählt sprechen konnte? Nein, sollte es nicht. Natürlich konnte er so gesittet sprechen, er war im Königshaus geboren worden. Aber sie musste sagen, dass es sich wirklich schön aus seinem Mund anhörte.

„Ja.“, sagte sie mit einem leichten Nicken. Doch bevor Zuko weiter reden konnte, tauchte die Bedienung wieder auf und brachte die Eisbecher und Zukos Wasser.

„Bitte sehr.“, sagte er, „Lassen Sie es sich schmecken.“

Zuko bedankte sich kurz und wartete geradezu darauf, dass er wieder in die Küche ging um weiterreden zu können. Das Eis interessierte ihn im Moment nicht wirklich. Fragend sah er Katara an; und mit ihrem Blick gab sie ihm eine Antwort. So redete er weiter.

„Du hattest und hast noch immer Recht, Katara. Es war unverantwortlich von mir, Sura zu zeigen, wie man Feuer bändigt. Sie ist noch so jung und außerdem bin ich ein Niemand für sie, du bist die Einzige, die für sie sorgt, und ich hätte dich fragen sollen.“, meinte er, „Aber was am Dümmsten von mir war, es auch noch in deiner Abwesenheit zu tun. Es tut mir wirklich Leid, Katara. Ich weiß, dass ich einen Fehler begangen habe, und ich würde alles tun um ihn wieder gut zu machen.“

Leise für sich atmete Zuko aus. Warum schlug sein Herz nur so schnell? Nun gut, er wusste die Antwort, aber er konnte nichts anderes tun, außer vor sich hinzusitzen und in Gedanken mit sich selbst zu reden – und Katara zu beobachten.

Sie saß so reglos da. Starrend betrachtete sie ihn, und er fühlte sich leicht unwohl unter diesen Argusaugen. Ein paar Mal blinzelte sie und schien über seine Worte nachzudenken. Dann bildete sich auf ihrem Gesicht ganz plötzlich ein Lächeln.

„Zuko…“, sagte sie mit ihrer hellen und doch sanften Stimme, sodass ihm ein wohliger Schauer den Rücken hinunter lief, „Es ist gut. Ich versteh dich, ich nehme deine Entschuldigung an.“

Und da war abermals dieses wunderschöne Gefühl. Diesmal glaubte er zu spüren, wie die abgebrochene Spitze seines Herzens ein bisschen heilte.

„Ich muss mich auch entschuldigen.“, sprach sie dann weiter. Zuko hob die Augenbrauen.

„Wofür?“, fragte er verwundert und klang so, als wollte er gar nicht, dass sie ihn wegen irgendetwas um Verzeihung bat.

„Dafür, dass ich dich so angeschrien habe. Und besonders dafür, dass ich dich wegen so ein bisschen Feuer angegriffen habe.“, erklärte sie leise.

„Katara!“, sagte er leicht erschrocken über diese Aussage. Unabsichtlich legte er seine Hand auf die Ihrige, die auf ihrem Knie ruhte. Sowohl Zuko als auch die junge Frau waren kurzzeitig überrascht aufgrund der Wärme, die der jeweils andere ausstrahlte. „Du brauchst dich dafür nicht entschuldigen. Ich kann dich vollkommen verstehen, du… wolltest nur dein Kind verteidigen. Das ist doch normal, das sind deine Muttergefühle für Sura.“

„Na ja, vielleicht…“, meinte sie unsicher.

„Es ist so.“, widersprach Zuko ihr. Dann konnte er nicht anders, lächelte ihr unwillkürlich zu und umfasste ihre Hand ganz. Katara hatte nichts dagegen. Sie fühlte sich wohl, denn seine Hand war so schön warm und weich, größer als ihre eigene, aber doch so elegant. Er war hübsch, wenn er lächelte. Und dann hatte sie plötzlich das Verlangen, ihn zu umarmen – und bevor sie es sich noch einmal anders überlegen konnte, tat sie es auch.

Blitzschnell erhob sie sich von ihrem Stuhl, sie stand nun halb und dann umklammerte sie Zuko einfach, drückte ihn an sich und ließ die Wärme auf sich einwirken.

So saß Zuko da, positiv überrascht, mit Katara an seinem Körper. Er legte seine Hände auf ihren Rücken und drückte sie leicht an sich. Sie roch sehr gut, sie musste irgendein Parfum aufgetragen haben.

„Katara“, sagte er sehr leise noch in der Umarmung.

„Ja, Zuko?“

„Du… hast mir sehr gefehlt.“, wisperte er in ihr Ohr. Er spürte gerade zu, wie sie lächelte, denn ihre Wangen bewegten sich nach oben.

„Du mir auch.“, flüsterte sie zurück. Und schließlich traute er sich ihr einen Kuss auf die Schulter zu geben und sie dann auf seinen Schoß zu ziehen. Die junge Frau errötete leicht.

„Ich habe mir sagen lassen“, redete er weiter, „Dass du in den letzten Tagen manchmal geweint hast… Ich möchte nicht, dass jemand, den ich liebe, wegen mir Tränen vergießt.“

Er zog seine Liebste dichter an seinen Oberkörper und umschlang den Ihrigen mit seinen Armen. Leicht richtete er seinen Kopf nach oben um ihr direkt in die Augen sehen zu können, die von links nach rechts sprangen und wieder zurück, unsicher, in welches Auge von Zuko sie nun gucken sollten.

„Katara… ich liebe dich.“

Nur ein Stück reckte er sich zu ihr, dann kam sie ihm entgegen und versiegelte ihre Lippen mit den seinen zu einem Kuss.

Katara mochte die Art, wie er küsste. Er war nicht zu schüchtern, aber auch nicht zu fordernd. Seine Lippen waren nicht rau, wie sie es sich vorgestellt hatte, sondern weich und zart. Dieser Kuss war so befreiend und als die beiden sich lösten, schauten sie sich an.

Wieder formte sich auf beiden Gesichtern ein Lächeln, denn jeder sah dem anderen das Glück geradezu an.

„Ich dich auch“, wisperte sie ihm zu und gab ihm einen erneuten Kuss.

Zuko spürte nun, wie sein Herz nun gänzlich zusammen wuchs. Er dachte, er hätte alles Glück der Welt, als Katara dem Ganzen noch die Krone aufsetzte.

„Zuko… kann ich heute bei dir übernachten?“

Er blinzelte. Dann realisierte er ihre Frage und ihm wurde wieder ganz warm.

„Sehr, sehr gerne, Liebste, aber… was ist mit Sura?“, fragte er.

„Die schläft heute bei einer Freundin.“, antwortete sie blitzschnell.

Zuko grinste. „Dann muss die Kleine das ja alles geplant haben. Immerhin hat sie mir gesagt, dass ich hier auf dich warten müsste, weil sie dir sagen würde, du solltest hier einmal hingehen.“

„Ja, das stimmt“, meinte die Brünette verwundert.

„Dann ist sie wirklich sehr intelligent. Ganz die Mutter.“, meinte Zuko und die beiden fingen an zu lachen. Katara kuschelte sich an seine Brust und sie konnte es nicht verhindern, über das ganze Gesicht zu strahlen.

„Ich liebe dich, Zuko… und ich freu mich auf heute Abend.“

„Ich mich auch, Schatz.“
 

Wenn irgendwer die Korridore im Feuerpalast beobachten würde, müsste er sich notieren, dass in einem die Menge an Bildern mit den nächsten fünf Jahren gewaltig stieg. Doch falls man diesen Gang entlang geht, würde einem sofort das große Bild mit dem glücklichen königlichen Ehepaar in festlichem Rot, dem braunhaarigen, fröhlich wirkenden Mädchen, das weder Gesichtszüge des Mannes noch der Frau hatte und dem Baby mit den schwarzen wenigen Haaren in den Armen der Frau ins Auge springen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Klavier
2010-09-20T04:21:42+00:00 20.09.2010 06:21
eine sehr schöne story, hat mir wirklich gut gefallen.
alles was mich ein bisschen gestört hat war, dass du gegenstände unserer zeit (wasserkocher, teebeutel) ins avatar universum eingebaut hast.
aber ansonsten wirklich sehr süss! Vor allem das ende.


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