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Erwachsen werden ist nicht leicht

von

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Shihos Rückkehr

Huhu! Da ist es, das dritte Kap. Ich muss zugeben, das hat mich dieses Mal ganz schön an Kraft gekostet. Vorallem, weil ich mich nicht entscheiden konnte, ob ich es nun direkt anfangen soll krachen zu lassen oder ob ich erst eine weitere große Ruhe vor dem Sturm walten lasse.

Tja, ich habe mich für die zweite Möglichkeit entschieden, deshalb ist dies erstmal ein Brückenkapitel, ich hoffe es gefällt euch trotzdem und seid mir nicht böse, wenn sich diese FF doch etwas länger als geplant hinziehen wird. Wie immer freue ich mich über Kritik (besonders über die Shiho-die-gerade-aus-dem-Regen-kam Szene)!

Bitte sehr.. die Ruhe vor dem Sturm...
 

Es war ein verregnetes Wochenende und Conan saß gelangweilt bei Professor Agasa. Er sah den Detective Boys beim Spielen eines brandneuen Detektiv Games zu, welches der Professor erst vor kurzem entwickelt hatte.

Der Regen war zu stark, als das sie draußen Fußball konnten und Ran musste für ihre Abschlussprüfung lernen, es waren nur noch wenige Woche bis sie die Oberschule verließ.

„Hey Conan, möchtest du auch mal spielen?“ Ayumi blickte ihn erwartungsvoll an, doch der Junge schüttelte nur den Kopf.

„Ne, die Rätsel sind mir viel zu einfach.“

„Ach lass den Oberschlauen doch!“, rief Genta lautstark dazwischen.

Conan seufzte. Seit zwei Monaten wartete er auf Ais Rückkehr aus Amerika. Bis jetzt hatte das Mädchen weder angerufen, sich sonst noch irgendwie gemeldet und Conan machte sich Sorgen. Nicht nur um Ai, sondern auch um seinen bevorstehenden Abschluss. Als Grundschüler konnte er schlecht an den Prüfungen teilnehmen.

Vielleicht sollte ich doch schon mal anfangen zu lernen, sonst komm ich mit dem Stoff gar nicht mehr hinterher, dachte er.

„Ich bin mal kurz drüben, Professor!“ Er sprang vom Stuhl und zog sich die Jacke über. Seit Ran von seiner wahren Identität wusste, weigerte er sich konsequent, einen dieser quietschbunten Regenmäntel anzulegen.

Draußen im Regen stand er vor dem Tor der Villa. Inzwischen fiel es ihm leicht, die Klinke des Tores zu erreichen. Conan war gewachsen, soviel stand fest.

Denn der Junge erinnerte sich an jenen, ebenso verregneten Tag, als er mit seinem geschrumpften Körper nicht in der Lage gewesen war, das Tor zu öffnen.

Conan schloss die Haustür auf. Wenn es Ai nicht gelang, das Gegengift herzustellen, würden sie in neun, zehn Jahren gemeinsam zur Oberschule gehen?

Er schüttelte willkürlich den Kopf. Ai würde es schaffen, sie musste es einfach schaffen.

Er betrat die Bibliothek. Neben dem Schreibtisch standen nicht nur seine verstaubte Schultasche, sondern auch die Putzeimer und der Besen. Diese hatten sie bei der letzten Putzaktion einfach stehen gelassen, nachdem sein Körper wieder in alte Form zurückschrumpfte.

Ihm tat es weh, Ran so enttäuschen zu müssen. Conan spürte die Traurigkeit, welche von ihr ausging, wenn sie den kleinen Jungen ansah. Sie wollte nicht Conan, sie wollte nur Shinichi. Manchmal wirkte sie richtig abweisend, wenn sie miteinander sprachen. Und Conan hatte Angst, sie ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt zu verlieren. Nachdem sie doch soviel durchgestanden hatten. Nachdem er soviel durchstehen musste!

Er packte die neuen Bücher und Hefte in die Tasche hinein und schleppte sie zurück zu Professor Agasa. Die Tasche war doch einiges schwerer, als seine für die Grundschule.

Im Flur stand ein Koffer. Er war neu, ganz eindeutig.

„Conan, komm! Ais große Schwester ist hier!“

Ihre Schwester? Innerlich grinste er. Wenigstens wäre damit die Ähnlichkeit begründet.

Im Wohnzimmer stand sie neben Professor Agasa, umringt von den Kindern.

Ihm stockte der Atem.

Das war die kleine Ai, die noch vor zwei Monaten den Körper einer Grundschülerin besessen hatte?

Vor ihm stand eine junge, hochgewachsene Frau. Ihre Haare waren vom Regen nass und vereinzelt fielen Tropfen auf ihren Hals.

Mit offenem Mund beobachtete, wie ein einzelner Tropfen von ihrem Schlüsselbein hinunter lief und sich in dem Dekolleté ihrer leicht aufgeknöpften Bluse verirrte. Man konnte bereits erahnen, was sich unter dem dünnen Stoff befand. Sie musste im Regen etwas über der Bluse getragen haben, ansonsten wäre diese völlig durchnässt gewesen.

Der Junge errötete, bemerkte aber nicht ihren Blick.

„Was starrst du denn so?“, Fragte Shiho. Ihre Wangen verfärbten sich unter den ernsten Augen leicht rosig.

„Nichts, nichts...“, murmelte der Junge. Als sie gezwungenermaßen den Schnaps hatte trinken müssen und dieser Ai für kurze Zeit wieder erwachsen werden ließ, hatte er überhaupt nicht auf sie geachtet. Natürlich, zu diesem Zeitpunkt hatte er andere Sorgen gehabt.

Conan schaute wieder auf. Das Serum! Fast hätte er das Wichtigste vergessen, dachte er.

Dem Professor warf er eindeutige Blicke zu.

„Ähm, so Kinder... Shiho und ich müssen noch etwas Wichtiges besprechen. Ihr könnt ja morgen noch mal kommen und das Spiel weiterspielen.

„Ach schade!“, Maulte Mitsuhiko. Wahrscheinlich konnte der Junge sich nicht zwischen dem Spiel und der jungen Frau entscheiden: Was war spannender?

„Nein, wartet!“, Rief Ayumi. Sie sah Shiho eindringlich an.

„Geht es um Ai? Wo ist sie und wie geht es ihr?“ Sie vermisste ihre Freundin, war sie doch neben ihr das einzige weibliche Mitglied bei den Detective Boys. Sie hatte das Mädchen sehr lieb gewonnen.

Shiho hockte sich zu Ayumi hin. „Mach dir keine Sorgen, es geht ihr gut. Sie ist jetzt wieder zu Hause.“ Sie sah, dass die Kleine mit den Tränen kämpfte.

„Wird sie uns auch mal besuchen können?“

Die junge Frau zögerte. Was soll ich ihr nur sagen, überlegte sie. Shiho waren die Kinder ans Herz gewachsen, jedes von ihnen. Doch ihr blieb nichts weiter, als ihnen die ganze Wahrheit zu verschweigen.

Sie stand auf. „Ich weiß es nicht. Es ist spät. Geht jetzt besser nach Hause.“

Ihr plötzlicher, rauer Ton verwunderte sogar Conan.

Doch dieser wirkte.
 

„Du hast es geschafft? Du hast das Gegengift hergestellt und es wirkt nun endgültig!?“ Conans ungeduldiger Ton ließ ihn nun wirklich wie ein Kind wirken, dachte sie und musste ein Lächeln unterdrücken. Doch eigentlich war ich gar nicht nach Lachen zu Mute.

„Sonst würde ich nicht in voller Größe vor dir stehen, oder Kudo?“, antwortete sie zynisch. Sie öffnete den Koffer.

Ihre Kommentare hatte Conan wirklich vermisst.
 

Die junge Frau stellte eine kleine, schwarze Box auf den Tisch und klappte sie auf. Neugierig traten der Professor und Conan näher.

Es waren zwei Reihen. In der Oberen befanden sich fünf, in Schaumstoff gelegene Kapseln des APTX 4869. Darunter das langersehnte Serum. Den Detektiv durchströmte ein Glücksgefühl.

„Bei mir scheint es endgültig zu wirken. Wir haben es zuvor an Ratten getestet, dieser neue Prototyp des Serums wirkte seitdem bereits 6 Wochen. Wenn du das Serum eingenommen hast, muss ich dich allerdings noch ein wenig beobachten. Es könnte noch der Fall auftreten, dass die Wirkung beim Menschen geschlechtsabhängig ist. Aber die Quote dafür, liegt bei etwa 5%.“

„Alles was du willst!“, Grinste er und nahm seine Kleidung aus der Schublade.
 

„Du bist genial! Wirklich!“ Zehn Minuten später war es vollbracht und Shinichi schockte die Wissenschaftlerin, indem er sie für wenige Sekunden an sich drückte.

„Danke, dass du dir soviel Mühe gemacht hast.“

Shiho wich einen Schritt zurück. „Du bist nicht der Einzige, der seinen Kinderkörper loswerden wollte. Außerdem... hätte ich das alleine niemals geschafft...“ Sie sah in sein freudiges Gesicht und für einen Moment lang erschrak sie, als der Junge sie verblüfft anblickte.

„Stimmt! Dieses Organisationsmitglied... also, die Person die dir geholfen hat, wer war es? Er hat dir keinen Ärger gemacht, oder?“

Das hatte sie nicht gemeint. Shiho hatte nicht an Picon und seine Hilfe zur Entwicklung des Serums gedacht.

„Was interessiert dich das? Er hat mir geholfen und das war’s.“

Sie streifte ihren halblangen Mantel über.

„Hey, ich wollte doch nur... warte Mal, wo willst du denn jetzt noch hin?“

Sie nahm den Koffer und drehte sich herum. „Ich habe mir bereits eine kleine Wohnung genommen. Meinen restlichen Krempel werde ich in den nächsten Tagen abholen, Professor. Tut mir leid, dass ich ihnen so viele Umstände gemacht habe.“

„Nein! Aber das hast du doch gar nicht...“ Bestürzt sag er sie zur Türe hinaus in den Regen gehen.

„Das finde ich aber jetzt sehr schade. Sie war doch wie eine Enkeltochter für mich.“ Bekümmert ließ er sich in einem Sessel nieder. „Es wirkt so, als wäre die ganze Geschichte für sie abgeschlossen und nun will sie nichts mehr mit uns zu tun haben? Das kann doch nicht sein, oder Shinichi?“

Der alte Mann tat ihm leid. Was war nur mit Ai los, warum benahm sie sich so ruppig?

„Irgendwie kann ich mir das nicht vorstellen. Vielleicht ist in den Staaten doch etwas vorgefallen...“

Als er Agasas erstauntes Gesicht sah, lachte der Detektiv. „Ach was, Professor! Machen sie sich nicht zu viele Gedanken. Mit Sicherheit ist sie nur müde von der langen Reise und will ihre Ruhe haben.“ Er streckte sich ausgiebig.

„Und ich muss zugeben, dass bin ich auch. Ich werde jetzt rüber gehen, mich ordentlich ausschlafen und morgen früh Ran überraschen.“

Natürlich war Ran überrascht, als Shinichi am nächsten Morgen vor ihr stand. Sie fiel ihm stürmisch um den Hals. „Bleibst du nun ganz du selbst?“, fragte das Mädchen unter Freudentränen und der Junge nickte.

Wie lange hatte er warten müssen, gehofft, Angst gehabt. Endlich ist es vorbei, dachte er und und drückt e seine Freundin an sich.

„Wer war denn an der Tür, Mausebein?“

Kogoros Gesichtsausdruck lag irgendwo zwischen Entsetzen und Ungläubigkeit, als er seine Tochter in den Armen von Shinichi sah.

„Was will DER denn hier?!?“

Shinichi grinste in sich hinein. Jetzt hasst er mich mehr denn je, stellte er fest.

„Shinichi ist jetzt ganz wieder der Alte, Paps!“ Seinen wütendenden Gesichtsausdruck ignorierte Ran gekonnt. „Er isst heute mit uns!“

„Was...!? Nein! Auf keinen Fall! Ich will in Ruhe das Yoko Okino Konzert im Fernsehen schauen und dieser Bengel wird es mir nicht versauen, verstanden?“

Er wollte den Jungen einfach nicht im Haus haben. Erst nutzte er ihn monatelang schamlos aus, hinterging ihn und machte sich dann auch noch an seine Tochter heran!

„Na und?“ Ran löste sich von ihrem Freund. „Du kannst hier unten fernsehen und wir gehen oben essen, oder Shinichi?“

Er nickte. Ihm war es ganz recht, wenn er ungestört mit Ran Zeit verbringen konnte.

„Wir gehen jetzt.“ Sie nahm Shinichis Hand und zog ihn die Treppe hoch. Als sie bereits in die Küche stürmte, stutzte sie. „Wie unhöflich von mir, hast du überhaupt Hunger?“

Der Junge grinste. Wenn ich es mir so recht überlege... wir können nachher immer noch etwas essen...“ Er zog Ran mit diesen Worten an sich und strich ihr über die Wangen.

Auch sie war erwachsener geworden. Die letzten kindlichen Züge waren verflogen, sie sah süßer aus als je zuvor.

Schüchtern drückte sie ihm einen Kuss auf die Lippen und er strich sanft über den Rücken.

Plötzlich schreckte sie zurück, ihr Gesicht wurde knallrot.

„Oh mein Gott, was war DAS?“

Erst begriff Shinichi nicht. Doch dann bemerkte er, wie seine Hosentasche vibrierte und schallend lachte er auf.

„Ran, das war doch nur mein Handy.“

Als er das Gespräch annahm, grinste er noch immer, während Ran ihn schon fast böse anblickte.

Es war Professor Agasa.

„Hallo Shinichi! Ich hoffe ich störe nicht. Aber ich mache mir wirklich Sorgen um Ai, sie war eben hier und hat ihre restlichen Sachen abgeholt. Aber es stimmt etwas ganz und gar nicht!“

Das Grinsen verging ihm. „Warum? Hat sie irgendetwas erwähnt oder gesagt?“

„Nein, eigentlich nichts... sie war noch immer so abweisend... ich habe gefragt, ob alles in Ordnung ist, doch sie hat mir nicht geantwortet. Ich hab ein sehr ungutes Gefühl, Shinichi!“

Er hörte, wie Agasa irgendwelche Seiten umblätterte. Eventuell die des Adressbuches, was neben dem Telefon lag.

Und er lag richtig mit seiner Vermutung.

„Immerhin hat sie mir noch ihre Adresse hinterlassen, aber erst nachdem ich sie darum gebeten habe. Bitte tu mir den Gefallen und schau einmal bei ihr vorbei. Vielleicht redet sie mit dir.“

Er nannte ihm die Adresse und Shinichi notierte sie auf einem Stück Papier.

„Ist gut, danke. Ich sage ihnen Bescheid, wenn ich etwas Genaueres weiß.“

Er legte auf und seufzte.

„Was ist los? Jetzt sag mir bitte nicht, dass du noch mal weg musst?“

Schuldbewusst sah er auf. „Es tut mir leid. Aber ich muss noch mal bei Ai vorbei schauen. Es wird nicht lange dauern.“

Sie verschränkte die Arme vor der Brust. „Kannst du das nicht auf morgen verlegen? Wir wollten doch zusammen essen!“, Protestiere Ran. Es war doch bis eben alles so schön gewesen.

„Besser nicht, ich sollte jetzt noch schnell gehen. Ich bin einer Stunde wieder da, in Ordnung?“ Er griff nach seiner Jacke und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. „Und bis dahin hast du mir sicher etwas Leckeres gekocht.“
 

Shihos Wohnung lag nicht weit entfernt, er brauchte keine viertel Stunde bis er vor dem Wohnblock stand. Er sah, das Licht brannte. Sie war also zu Hause.

Er klingelte, doch Shiho öffnete die Tür nicht.

Der Detektiv verdrehte die Augen und hämmerte gegen die Tür. „Mach auf! Ich weiß, dass du da bist. Bei dir brennt Licht.“

Die Tür wurde mit einem Ruck aufgezogen. Stand sie etwa schon vor der Tür, als es klingelte?

„Was willst du, Shinichi?“ Ihre Stimme ließ ihn erschaudern, doch er riss sich zusammen.

„Ich wollte... mit dir reden, das ist alles.“, antwortete er.

Warum nur, war sie so abweisend?

„Nein, vielen Dank! Kein Bedarf!“ Sie wollte die Tür schließen, doch in letzter Sekunde schob er seinen Fuß zwischen Tür und Rahmen. Shinichi drückte die Frau ein Stück zurück, dann stand er bereits in der Wohnung und schloss die Tür hinter sich.

Wieder wich sie ihm aus, trat ein Stück zurück und stolperte dabei über einen Umzugskarton. Bevor sie fiel, packte Shinichi sie am Arm.

Erschrocken stieß sie sich von ihm weg und griff sich an den Kopf.

„Meine Güte, was ist denn los?“

Er machte sich Sorgen. Bei diesem Gedanken lachte sie fast auf. War es wirklich so? Oder erkundigte er sich nur nach ihr, weil sie das Gift endlich hergestellt hatte. Selbst wenn seine Sorge echt ist, das habe ich nicht verdient, dachte sie.

Mit zittrigen Beinen trat sie in ihr neues Wohnzimmer. Shiho hatte versucht es ein wenig herzurichten. Doch das Chaos das in ihrem Kopf herrschte, glich dem in der Wohnung. Sie brachte nichts zu Stande.

„Dir geht es nicht gut, dass sehe ich doch.“

Hilflos raufte der Junge sich die Haare. Die Frau vor ihm war leichenblass, zitterte und wirkte so verdammt zerbrechlich. Für einen kurzen Moment dachte er darüber nach, einen Krankenwagen zu rufen. Doch war sie wirklich krank?

Er hatte eher das Bedürfnis sie festzuhalten. Aus Angst, sie würde ihm gleich zusammenbrechen.

„Du musst mir sagen, was passiert ist, Ai, damit...“ –

„ICH BIN NICHT AI! Ai ist tot, verdammt! Ich bin Shiho! Wann verstehst du das endlich!?“

Atemlos hatte sie ihm die Sätze entgegen geschrieen und sie verzweifelte fast an seinem besorgten Gesichtsaudruck.

„Und ich muss gar nichts! Was ich wem sage, ist noch immer meine Entscheidung und hat dich nicht zu interessieren, wenn ich es nicht will.“, fügte sie hinzu.

Sie schluchzte, es ließ sich nicht unterdrücken. Sie hatte nicht vor, ihn noch einmal wieder zu sehen... nicht, bevor...

Mit sanfter Gewalt wurde sie an seinen Körper gezogen.

Shinichi hatte seine Arme um sie geschlungen und hielt sie fest bei sich. Die Wärme, die er ausstrahlte, übertrug sich auf ihre kalte, feuchte Haut, wärmte sie äußerlich, wie innerlich und beruhigte das Mädchen.

Shiho griff fest in sein Shirt, presste sich an den Jungen. Sie durfte das nicht, es stand ihr nicht zu. Sie hatte es nicht verdient. Und der Schmerz würde stärker werden...

Doch was machte das schon? Wann würde sie je wieder die Möglichkeit haben, ihm so nahe zu sein. Diesen Augenblick würden sie tief in sich verwahren.

„Ich wollte dich nicht so dermaßen bedrängen, Shiho. Bitte verzeih mir.“, flüsterte er ihr ins Ohr. Sein warmer Atem verursachte eine Gänsehaut bei ihr und sie musste ein Schaudern zurückhalten.

„Du kennst mich doch.“, sagte Shinichi halb im Scherz. „Ich bin und bleibe Detektiv. Für mich gibt es nur eine Wahrheit und die will ich finden. Aber vielleicht... ist es besser, wenn ich nicht alles erfahre.“

Er ließ von ihr ab und fast sofort schwand die angenehme Wärme, die Geborgenheit, die er ihr mit dieser Umarmung geschenkt hatte.

Eine letzte Träne lief über Shihos erhitzten Wangen. Zu gern hätte sie länger in seinen Armen verweilt, einfach nur in Sicherheit verharrt.

Es tat so weh...
 

Hektisch strich Shiho sich über ihr Gesicht. Ein weiterer Gefühlsausbruch, vor ihm. Das war ja schon fast ein Rekord. Sie sah zur Seite, sie konnte ihm nicht ihn die Augen sehen. Sie wusste nicht, wozu sie sonst fähig war.

„Geh bitte.“

Er wollte ihr auf die Schulter klopfen, doch sie verschränkte die Arme und er ließ seine Hand wieder sinken.

„Kann... kann ich dich wirklich alleine lassen?“

Er hatte Angst um sie. Das wurde ihm immer deutlicher. Je mehr Shiho von sich Preis gab, desto stärker wurde die Vertrautheit und die damit verbundenen Sorgen um die junge Frau.

„Ich komm schon klar.“ Noch immer vermied sie den Augenkontakt und hielt ihm stattdessen die Tür auf. „Ich muss jetzt weiter aufräumen. Wir sehen uns.“

Was sollte er noch erwidern? Bevor Shiho die Tür schloss, warf er einen letzten Blick auf ihre verweinten Augen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2009-07-14T21:09:36+00:00 14.07.2009 23:09
echt super chapter.
Ich find die Idee auch mal echt gut.
Du hast es schon geschrieben vorallem die Gefühlsmomente von shiho.
Du hast ja am anfang das mit der shiho -steht -im -Regen- szene angekündigt da habe ich ganz ehrlich etwas mehr erwartet... das kam für mich bissel platt rüber ( aber auch nur die stelle ;) )so was wie er kam rein und sah eine junge unbekannte Frau , die durchnässt war stehen oder sowas in der art.

Ansonst find ich deine ff super ! Schließ mich den andern an und *verbeug* Warte gespannt auf die Fortsetzung :D

lg Sherry17
Von: abgemeldet
2009-06-26T19:12:35+00:00 26.06.2009 21:12
Ja, ja, *zustimm*. Tolles Kap!!! *nick*
Es bleibt spannend. Vorallem frag ich mich, was Shiho vorhat? *grübel*
Nun ja, ich lass mich überraschen. :)

SCHNELL WEITER!

lG,
revive
Von:  KaitoDC
2009-06-23T14:46:57+00:00 23.06.2009 16:46
was für ein kapitel.... Ai.... Shiho.... mein Gott... sie tut mir richtig Leid....
nun, ich kann nicht behaupten, dass ich sie nicht verstehen würde.... aber trotzdem....
nun, ein wirklich gelungenes chapter von dir! freu mich schon aufs nächste
lg
KaitoDC


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