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Das Geheimnis Luzifers

und seines menschlichen Engels
von

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Die Erkenntnis

Laurence war so lange geblieben, bis das Feuer schon stark herunter gebrannt war. Doch dann musste er gehen, da es anfing zu regnen. Es war als würde auch der Himmel, das Ableben von André betrauern. Das er vom Regen völlig durchnässt, zu Hause ankam störte ihn recht wenig, im Gegensatz zu dem Geschehnis davor. Nachdem er sich von den nassen Sachen befreit hatte, schmiss er sich aufs Bett und schloss die Augen.

Plötzlich völlig unpassend, zur Situation, kam ihm eine Melodie in den Kopf. Er schlug die Augen auf und machte sich sogleich daran, sie in Noten zu verfassen. Es war wie eine göttliche Eingebung und ließ ihn einfach nicht mehr los. Vielleicht war es eine gute Ablenkung von der Trauer und dem Schrecken.

Letztendlich schien das Laurences Weg zu sein, mit der Trauer umzugehen. Er gab diesem Stück, den Namen „Deathly Composition“, anlässlich seinem Entstehungsgrund. Als er es dann auf der Geige ausprobierte, stellte er fest das es zwar sehr traurig war, jedoch auch auf eine undefinierbare Art wunderschön.
 

Ein paar Tage später war Laurence, von Cecilias Verlobtem, aufgefordert worden, sein, von ihr hochgepriesenes, musikalisches Können unter Beweis zu stellen. Cecilia war zwar bereits verlobt, jedoch waren Laurences und Cecilias Gefühle füreinander vorher schon sehr stark gewesen. Sie liebten sich schon eine Ewigkeit. Es war nur gut, das Cecilias Verlobter nicht von ihrer Liebe wusste, ansonsten hätten beide ziemlich schnell in Schwierigkeiten gesteckt. Was Laurence besonders aufregte war, das er zwar viel Geld hatte, aber charakterlich ein wahres Ekel war, auch ihr gegenüber. Er hatte bereits einen nahezu unbändigen Hass auf ihn entwickelt. Er hatte so ein holdes Wesen, wie Cecilia es war, einfach nicht verdient. Eigentlich wollte er seine Musik nicht an so jemanden verschwenden, aber Cecilia hatte ihn darum gebeten, deswegen hatte er nichts anderes als zusagen können.

Deswegen machte er sich am frühen Nachmittag dieses Tages, auf zu dem Anwesen, von Cecilias Verlobten Graf Michael von Burgund.
 

Dort angekommen wurde er fein säuberlich und förmlich begrüßt, so wie es üblich war. Dann musste er einen Moment warten, bevor er in einen der Wohnräume geführt wurde. Dort saß der Hausherr mit ein paar anderen Männern und Frauen. Einige blickten auf als er eintrat, andere waren zu vertieft in ihre Gespräche um ihn wirklich zu realisieren. Er stellte sich ganz selbstverständlich vor die versammelte Gruppe und wartete, wie es der Anstand verlangte, darauf das er vom Hausherren aufgefordert wurde zu spielen. Dieser ließ ihn jedoch noch etwas weiter warten. In dieser Zeit blickte er durch den Raum, auf der Suche nach Cecilia, doch sie schien bedauerlicherweise nicht anwesend. Einen Augenblick später verstand er auch wieso, denn der Graf war gerade mit der, etwas freizügigen, Lady neben sich zu Gange. Was er da sah machte ihn noch hasserfüllter und es viel ihm sichtlich schwer, die Maske der gleichgültigen Höflichkeit aufrecht zu erhalten, deswegen befand er es für besser den Blick abzuwenden. Zwei Minuten später richtete sich die Aufmerksamkeit des Hausherren, dann endlich auf ihn. „Fang an zu spielen“, meinte er knapp in einem leicht befehlenden Ton und musterte Laurence kurz. „Haben ihre Erhabenheit einen besonderen Wunsch?“, fragte er betont höflich. „Kein trauriges oder langweiliges Lied“, meinte er noch kurz bevor er sich wieder der Lady an seiner Seite widmete. Das konnte er nur zu gerne haben. Laurence packte vorsichtig seine geliebte Geige aus und setzte zu einem reichlich hitzigen Lied an. Musik war ein guter Kanal für Gefühle, so auch für Wut.

Laurence hatte solche Wut für diesen Mann in sich, das er sich beim spielen vorstellte wie er lebendig verbrannte, wie hätte er auch ahnen sollen, was das für eine Wirkung hatte. Er hatte noch keine fünf Minuten gespielt, als er plötzlich Entsetzensschreie hörte, er öffnete die Augen, die er wie so oft, wenn er spielte geschlossen hatte und sah das der Hausherr tatsächlich angefangen hatte zu brennen. Lichterloh und schreiend rannte er durch den Raum, wälzte sich auf dem Boden, doch das Feuer erlosch nicht. Nach und nach sprang das Feuer von ihm auf Vorhänge und Möbel über. Alle liefen schreiend und panisch durch die Gegend und versuchten dabei dem Brennenden aus dem Weg zu gehen, um nicht selber Feuer zu fangen. Doch bald fiel der Graf einfach um, zu verbrannt um sich noch bewegen zu können. Dicke graue Rauchschwaden machten die Sicht beschwerlich. Laurence und der Rest der Versammlung schaffte es jedoch irgendwann nach draußen und alle liefen immer noch in Panik aus dem Haus herraus, um sich vor den alles verschlingenden Flammen zu retten. Laurence hatte sich das gedanklich zwar vorgestellt, aber das er dann wirklich zu brennen anfing, war erschreckend, doch er hatte nicht viel Zeit darüber nachzudenken, da er sich Sorgen darum machte, ob Cecilia vielleicht irgendwo im Haus war. Mann konnte sehen das die Flammen ziemlich schnell auf das gesamte Haus übergreifen würden. Er sprach hektisch mit ein paar Diener, die ihm jedoch glücklicherweise, wenn auch etwas verwundert, erklärten das Lady Cecilia heute bei ihren Eltern zu Besuch gewesen sei und sich somit nicht im Haus aufgehalten habe.
 

Nachdem er wusste, das es seiner Geliebten gut ging, machte er sich langsam wieder Richtung Heim auf. Seine Eltern würden sicherlich wissen wollen, was passiert ist, jedoch gab er sich keine Mühe sich zu beeilen. Jetzt waren innerhalb kürzester Zeit, zwei Menschen in seinem beisein gestorben. Das konnten keine Zufälle sein, jedenfalls nicht wenn man die Umstände betrachtete. Er war sicher, das er in gewisser Weise daran schuld war, nur verstand er noch nicht so ganz wie. Okay er musste ja eigentlich nur Überlegen was diese beiden Fälle verband. Er war dort gewesen und hatte Musik gespielt und......Moment! Vielleicht hatte es etwas mit der Musik zu tun, immerhin unterschieden sich diese beiden Fälle ansonsten ziemlich voneinander. Aber man tötete doch keine Menschen nur weil man Musik spielte. Er wollte es nicht recht glauben, aber irgendwas ließ es ihn doch in Erwägung ziehen. Er würde es ausprobieren, was sollte schon passieren? Es war doch Schachsinn das Menschen von so etwas starben.
 

In einer einsamen stillen dunklen Gasse, bemerkte er einen verlumpt und dreckig aussehenden alten Mann in einer Ecke sitzen. Er schloss die Augen und stellte sich vor wie der Typ erstickte. Als er sie wieder öffnete, lebte er immer noch. Also Zauberkräfte hatte er schon mal nicht. Er nahm seine Geige zur Hand und spielte ein recht bekanntes Kinderlied, dabei schloss er wieder die Augen und stellte sich die ganze Szene noch einmal vor, nun allerdings beim Spielen. Kurz darauf hörte er leise Würgegeräusche und hörte auf zu spielen. Der alte Mann hatte sich an den Hals gefasst und verdrehte die Augen, es war als würde er ersticken! Laurence Augen wurden groß, das konnte nicht wahr sein. Sekunden später sackte der Mann kraftlos zusammen. Er war tot. Laurence unterdrückte einen Schrei und stolperte rückwärts und völlig panisch aus der Gasse heraus. Das war einfach unmöglich! Welche Teufelsbrut hatte sein Instrument mit diesem grausigen Fluch belegt? Nun wollte er nur noch nach Hause, weit weg von den zwei Toten, die ihm zu verdanken waren. Ihm war furchtbar schlecht. Er hatte seinen Freund mitgezählt, bereits drei Menschenleben beendet, wie sollte er das vor seinem Gewissen verantworten?
 

Zuhause angekommen ohne ein Wort an jemanden zu richten, schloss er sich in seinem Zimmer ein. Was er jetzt brauchte war Zeit, Zeit um das unwiderruflich Geschehene zu verarbeitet und zu entscheiden wie er mit dieser Schmach weiterleben sollte oder eben auch nicht. Seine Eltern waren sehr besorgt schon nach ein paar Stunden, versuchten sie verzweifelt mit Bitten und Flehen,ihn dazu zu bewegen ihnen die Tür zu öffnen oder wenigstens ein Lebenszeichen von sich zu geben, doch er reagierte überhaupt nicht. Er saß stillschweigend auf seinem Bett und war völlig eingetaucht in seine wirren Gedanken, die Außenwelt schien er völlig vergessen zu haben.
 

Was soll ich nun tun? Ist diese Macht nun ein Fluch oder eine göttliche Fügung? Bin ich überhaupt berechtigt mein Leben weiter zu leben, nachdem ich daran Schuld bin, das drei Menschen unfreiwillig ins Totenreich eingekehrt sind? Die Zweifel an der eigenen Existenz plagen mich. Doch ich würde auch das Falsche tun, wenn ich mich nun feige von dieser Welt abwende und in die Andere herüberflüchte, noch gibt es etwas was mich hier hält. Allein diesem süßesten Engel auf Erden bin ich mein nun schändliches Leben schuld, würde ich sie doch mit in den Abgrund reißen, wenn ich mich entschied zu springen.

Vielleicht, aber nur vielleicht war es gar nicht Teufels Werk, der mir diese scheinbar unheilvolle Macht gab? Ist es möglich, das es gar Gott selbst war, der mir diese Fähigkeit gab um seinen Willen auf Erden zu erfühlen?
 

„Doch was soll ich tun oh großer Gott?“, flüsterte er leise verzweifelt. Plötzlich nahm er eine Präsenz war, sehr deutlich. Er sah sich im Zimmer um, doch alles war wie gewohnt, niemand fremdes wandelte in seinen Räumen oder zumindest war dieser jemand nicht sichtbar für ihn.

„Mein Sohn, frage nicht mich, denn die Antwort auf diese Frage kannst nur du selbst dir beantworten“, sprach eine dunkle Stimme aus dem Nichts zu ihm. Nun war er wahrlich überrascht, verfiel er gerade dem Wahn oder existierte diese Stimme wirklich? „Bist du der , der ich denke das du bist?“, fragte er nun in den leeren Raum, nicht genau wissend, wohin er blicken sollte. „Ich schätze, das liegt ganz im Auge des Betrachters“, antwortete ihm die dunkle Stimme sogleich. Was meine die Stimme damit, scheinbar wollte er ihn im Unklaren lassen. Er runzelte verwirrt die Stirn. „Nun denn, mein Sohn. Ich werde dich sogleich wieder verlassen, nicht viel Zeit ist mir vergönnt. Auch du solltest wieder hinaustreten in die Welt und tun, was zu tun du bestimmt bist. Scheue nicht davor zurück, auch wenn es unmenschlich erscheint, es wird dein wie mein Wille sein. Gehabe dich wohl.“, damit wurde die Stimme immer leiser bis sie nur noch ein Flüstern war und dann herrschte plötzlich Stille. Die merkwürdige spürbare Präsenz verwandt.
 

Nach dieser übernatürlichen Begegnung sah er plötzlich klarer. Obwohl die Stimme ihm keinen genauen Auftrag erteilt hatte, war er der Meinung zu wissen, was zu tun ist. Er würde die Welt von allem Schlechten befreien, denn nach ihrem Tod wurden alle vors göttliche Gericht treten müssen, um ihre gerechte Strafe zu empfangen. Ihm war es vorbehalten Gerechtigkeit aus Erden zu sprechen, durch eine gottesgleiche Macht, auf das die Schurken erzitterten vor ihm und die Gerechten sich nicht länger sorgen mussten. Diesen Entschluss hatte er nun unwiderruflich gefasst und würde dem Weg eisern folgen.

Es war zwei Tage her, das er sich in seinem Zimmer eingeschlossen hatte, doch nun öffnete er die Tür wieder, wohlbemerkt zur höchsten Erleichterung seiner Eltern. Als sie nach einem Grund fragten, wieso er sich eingeschlossen hatte, meinte er ausweichend, das André spurlos verschwunden sei und er nicht gewusst hatte, was zu tun war und ihn diese Frage so sehr beschäftigt hat, das er nicht in seinem Denken gestört werden wollte. Dies akzeptierten seine Eltern tatsächlich, denn auch sie hatten von André spurlosen Verschwinden gehört und sie wussten um die enge freundschaftliche Beziehung der Beiden bescheid.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2009-10-26T08:47:06+00:00 26.10.2009 09:47
Also mir gefällt dieses kapitel auch sehr gut!
Es muss wirklich hart sein, herauszufinden dass man (unwissentlich) zwei menschen ermordet hat! verständlich, dass er es am anfang nicht glauben will... da hätte ich wohl auch erst einen test gemacht (auch wenn der alte mann mir natürlich leid tat)!
Dein schreibstil ist genauso toll wie im ersten kapitel, gefällt mir immer noch sehr ^^

lg kim
Von:  Milch_schnitte
2009-05-21T10:07:06+00:00 21.05.2009 12:07
wie miiieees, dass er sich erstmal den penner als versuchskaninchen nimmt xD
hehe ja die reaktion gefällt mir besser ^^
das kapitel gefällt mir besser als das 1., so vom schreibstil


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