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Dejavu

Überarbeitung + Fortsetzung
von

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Kapitel 6

„Warum bist du eigentlich wiedergekommen?“, fragte Harry. „Ach, wenn ich ehrlich bin, dann hat meine Mutter mir dazu geraten. Ich habe einen Brief nach Hause geschrieben und gesagt, wir hätten uns gestritten. Sie meinte, wenn mir etwas an der Freundschaft mit dir gelegen hat, dann sollte ich dir noch eine Chance geben. Außerdem hast du mir auch das Leben gerettet. Und ein Malfoy steht nie gerne in der Schuld eines anderen. Noch eine Frage: Warum musstest du so lange nichts trinken? Ich meine, wir haben jetzt schon bald wieder Ferien und seitdem du den Dunklen Lord in der Zukunft besiegt hast, hast du doch nichts mehr getrunken, oder liege ich da falsch?“ Harry lächelte und antwortete: „Nein, du liegst richtig, aber ich habe damals eine große Menge Blut getrunken, deswegen brauchte ich so lange nichts.“

Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und Madam Pomfrey stand im Türrahmen. Sie wollte gerade anfangen sich über die Unverschämtheit zu beschweren, als sie bemerkte, dass Harry im Bett saß, anstatt zu liegen. Sofort eilte sie zu dem Bett und blaffte ihn an: „Mr. Potter, Sie legen sich sofort wieder hin, wenn Sie wieder gesund werden wollen. Ich dulde eine solche Missachtung meiner Anweisungen nicht.“ Bevor Harry etwas erwidern konnte, wand sie sich an Draco: „Mr. Malfoy, was wollen Sie zu so später Stunde eigentlich hier? Wissen Sie nicht, dass Sie schon längst im Bett sein müssten? Das werde ich Professor Snape melden. Sie werden morgen zum Unterricht nicht ausgeschlafen sein!“ Harry stoppte sie und erklärte: „Madam Pomfrey, Draco hat mich besucht. Und mir geht es schon wieder besser. Wenn Sie also kurz zur Seite gehen würden, ich möchte zurück in meinen Schlafsaal.“ Entrüstet starrte die Krankenschwester ihn an. „Das ist ja unerhört. Einfach so selbst zu entscheiden zu gehen. Ich entscheide, wann Sie gesund genug sind, um zu gehen. Legen Sie sich hin, dann werde ich sehen, ob ich Ihnen gestatten kann den Krankensaal zu verlassen.“ Ergeben legte sich Harry wieder hin und ließ eine Untersuchung über sich ergehen. Draco stand daneben und schaute zu.

Nachdem die Untersuchung abgeschlossen war und Madam Pomfrey verwundert, aber zähneknirschend zugegeben hatte, dass Harry wieder komplett geheilt war, verließen er und Draco den Krankenflügel. Langsam schlichen sie sich durch die dunkle Schule, als Peeves ihnen plötzlich den Weg versperrte. Nur ein beherzter Sprung zur Seite, in eine Nische, verhinderte, dass er sie sah. „Wer da?“, fragte er und sah sich suchend um. Draco wurde, soweit man es im Mondeslicht sehen konnte, noch blasser, als er schon war. „Peeves, ich bin es, der Blutige Baron. Verzieh dich!“, sagte Harry heiser flüsternd und Draco starrte ihn überrascht an. Peeves, der einen gehörigen Schrecken bekommen hatte, verschwand sofort in die andere Richtung. Als Harry und Draco wieder wohlbehalten im Gemeinschaftsraum der Slytherins angekommen waren, fragte Draco: „Wie bist du denn auf die Idee mit dem Blutigen Baron gekommen?“ „Als ich mich damals in meinem ersten Jahr auf den Weg zum Stein der Weisen machte, bin ich auch fast in ihn reingelaufen. Damals hat das auch so geklappt. Also hab ich es noch mal versucht.“ Danach gingen sie für den Rest der Nacht noch in die eigenen Betten.

Als Harry am nächsten Morgen wieder beim Frühstück auftauchte gab es einen großen Tumult in der Halle. Alle hatten mitbekommen, dass Harry die letzte Zeit im Krankenflügel verbracht hatte. Das er jetzt auf einmal wieder da war, als wäre nie etwas gewesen, war verwunderlich. Aber Harry beantwortete keine Fragen dazu, warum er im Krankenflügel gewesen war, ob Draco etwas damit zu tun hatte und wie er wieder geheilt worden war.

So entstanden Gerüchte darüber, einige glaubten zu wissen, dass Harry und Draco sich gestritten hatten und Harry stark verletzt gewesen war. Ein paar glaubten, die Gryffindors hätten Harry ein Gift untergemischt. Die Gerüchte gingen sogar soweit, dass vereinzelte glaubten, Harry wäre ausgetickt wie ein Verrückter und war deswegen im Krankenflügel. Harry gab zu keinem der Gerüchte seinen Kommentar und so lösten sie sich bald in Wohlgefallen auf.

In der letzten Schulwoche rief Dumbledore Harry zu sich. Als er das Büro des Schulleiters betrat, lächelte dieser ihn an und fragte: „Magst du ein Zitronenbonbon, Harry?“ Harry verneinte und setzte sich in den Stuhl gegenüber dem Schulleiter. „Harry, du hast nicht alle Prüfungen mitgeschrieben. Deswegen hast du jetzt zwei Möglichkeiten. Entweder du entscheidest dich einfach gleich nächstes Jahr noch einmal in den ersten Jahrgang zu gehen und lässt dich noch mal in ein neues Haus einteilen, oder du schreibst deine Prüfungen noch heute nach.“ Man sah dem Schulleiter an, dass es ihm persönlich besser gefallen würde, wenn Harry das Jahr wiederholen würde. Aber Harry sagte: „Danke, ich bin ganz zufrieden mit meinem jetzigen Jahrgang. Haben sie die Prüfungen hier? Dann kann ich sie gleich jetzt schreiben.“

Dumbledore sah Harry verwirrt an. Kein Schüler könnte an einem Tag die Menge an Prüfungen nachschreiben, wie Harry es machen wollte. Aber da er die Prüfbögen da hatte, gab er sie Harry und schickte ihn in ein angrenzendes Zimmer mit der Warnung: „Solltest du die Prüfungen nicht schaffen, musst du leider doch wiederholen.“ „Das wird kein Problem werden.“

Harry verschwand in den angrenzenden Raum und füllte seine Prüfbögen aus. Bis zum Abendessen hatte er dreiviertel der Bögen bearbeitet, das Mittagessen hatte er ausfallen lassen. Er arbeitete konzentriert weiter, während der Rest der Schule in der großen Halle aß.

Um Mitternacht, gerade als Dumbledore den Raum betrat, um Harry zu sagen, dass die Zeit um war und dass er das Schuljahr würde wiederholen müssen, machte Harry den letzten Punkt und händigte dann den Pergamentstapel dem völlig erstaunten Dumbledore aus.

Daraufhin verließ er das Büro des Schulleiters und machte sich auf den Weg in Richtung der Kerker, nicht ohne zuvor einen kurzen Abstecher in die Küche zu machen und sich etwas zu essen zu besorgen.

Im Kerker wartete Draco auf ihn. Der Rest des Jahrgangs war bereits zu Bett gegangen.

„Und, wie ist es gelaufen?“, fragte er gespannt. „Dürfte für dich doch kein Problem gewesen sein, oder?“ Harry gähnte und erzählte: „Es war okay. Aber es zerrt schon an den Nerven, wenn man den ganzen Tag so stark konzentriert arbeiten muss. Ich glaube, ohne meine lieben Konzentrationszauber hätte ich das nicht so gut geschafft. Aber ich bin trotzdem kaputt. Dürfte ich...?“, fragte er und Draco, der wusste, was Harry wollte, antwortete: „Na klar! War doch so ausgemacht. Außerdem kitzelt das immer so lustig.“

Harry verdrehte die Augen und biss Draco in den entblößten Hals.

Plötzlich hörten sie ein erschrockenes Keuchen, als die Tür zum Gemeinschaftsraum zuging. Sie schreckten hoch und Harry verschloss schnell Dracos Wunde. In der Tür stand Blaise Zabini.

Er stand vor Schock wie festgefroren, drückte sich aber an die geschlossene Tür, als Harry auf ihn zukam. „Du bist ein Vampir!“, rief er, während er anklagend mit einem Finger auf Harry zeigte. „Du wirst uns alle töten!“ Er versuchte die Tür hinter sich zu öffnen, schaffte es aber nicht. Harry kam langsam immer näher. „Ich werde es Professor Snape sagen. Du wirst von der Schule geschmissen. Du kommst nach Askaban. Du...“ Harry drückte dem Jungen eine Hand auf den Mund, dann machte er sein ärgerlichstes Gesicht, ließ seine Eckzähne blitzen und fauchte leise: „Ja, ich werde töten. Aber nur wenn du redest. Wenn du es niemandem erzählst, werde ich keinen verletzen. Ich töte nur die, die zu viel wissen. Und du willst doch sicher nicht Schuld am Tod so vieler Menschen sein, oder?“ Der Junge nickte ängstlich. „Weißt du. Ich bekomme immer raus, wer mich verraten hat. Und derjenige wird auf die schmerzhafteste Weise sterben, die er sich nicht mal vorstellen kann. Und das willst du doch sicher auch nicht, oder?“ Wieder nickte der Junge. „Dann geh jetzt in dein Bett und vergiss am Besten alles, was du hier erlebt hast!“ Dann nahm Harry die Hand von seinem Mund und Zabini machte sich so schnell wie möglich davon.

Als Harry sich wieder umdrehte, sah er, dass sogar Draco ihn ängstlich ansah. Er lachte. „Keine Angst, Draco. Ich werde niemandem etwas tun. Genau genommen bin ich gar nicht in der Lage, jemanden nur mit Hilfe meiner vampirischen Fähigkeiten zu töten. Ich mag stärker sein, als alle anderen, aber ich bin kein Übermensch.“

Draco atmete erleichtert aus. „Bist du dir sicher, dass du nicht doch mehr vom Dunklen Lord abbekommen hast, als du glaubst?“ „Wer weiß? Aber jetzt lass uns ins Bett gehen. Morgen geht’s wieder in die Ferien.“ Draco sah Harry an. „Weißt du schon, wo du hingehst?“ Harry überlegte kurz und sagte dann: „Mal sehen. Ich könnte meinem Clan einen Besuch abstatten. Zu den Muggeln geh ich aber auf keinen Fall.“ „Könnte ich da mitkommen? Würde mich schon mal interessieren, wie Vampire so leben.“

Während sie zum Schlafsaal gingen dachte Harry über Dracos Bitte nach. Er war sich nicht sicher, ob er dem Blonden schon so viel vertrauen konnte. Aber schließlich erinnerte er sich daran, dass Draco ihm geholfen hatte und für seine Freundschaft mit ihm sollte er alles tun.

Also sagte er: „Es wird zwar wahrscheinlich sehr langweilig für dich, aber, wenn du willst. Du müsstest das nur mit deinen Eltern klar machen. Aber wenn es geht, lass die Sache mit dem Vampir weg. Du hast doch die Reaktion vorhin erlebt. Deine Eltern wären bestimmt auch nicht so erfreut darüber, dass ihr Sohn mit einem Vampir durch die Gegend läuft.“

Als sie in den Schlafsaal kamen war Zabini noch wach. Er sagte nichts, sondern schlotterte vor Angst unter seiner Decke.

Dracos Vater war mit dessen Bitte, Harry begleiten zu dürfen, nicht so einverstanden. Aber nach einiger Überredungskunst seiner Frau meinte er, es wäre ihm egal und ließ Draco gehen.

Am selben Abend noch befanden sie sich tief in den Wäldern des englischen Nordens. Dort bat Harry Draco, die Augen zu schließen, da dieser den Aufenthaltsort des Vampirclans nicht genau wissen durfte.

Plötzlich waren sie von Vampiren umringt. Diese fesselten und knebelten sie und führten sie in eine alte Burg, die das Hauptgebäude des Vampirclans darstellte. Da sie noch ein Überbleibsel des Mittelalters war, war sie schon sehr heruntergekommen und an einigen Stellen zerfallen.

Harry und Draco wurden vor einen Mann gebracht, der sich in einem dunklen Zimmer befand. Er war offensichtlich der Anführer.

„Was wollt ihr hier? Das ist keine Gegend, in der sich zwei Kinder rumtreiben sollten.“, fragte er. Man nahm Harry den Knebel ab und er sagte: „Mein Name ist Harry Potter, ich bin Mitglied des Clans und bestehe auf mein Recht, meinen Blutspender mitzubringen.“ Draco sah Harry empört an. Niemand bezeichnete einen Malfoy als Blutspender. Der Anführer allerdings gab einem anderen Vampir, der an der Seite gestanden hatte, ein Zeichen. Dieser ging daraufhin zu Harry, zog seinen Umhang ein wenig zurück, warf einen Blick auf dessen Schulter und nickte seinem Anführer zu. Dann löste er die Fesseln und Knebel der beiden. Der Anführer stand auf, kam auf Harry zu und gab ihm die Hand. „Ich bin Theo. Ich freue mich, dich zu sehen.“ Während er die beiden Jungen durch die Burg führte, erklärte er: „Du musst unsere Vorsicht entschuldigen. Seit ungefähr einem Jahr haben wir keinen Clanmeister mehr. Ich bin nur ersatzweise der Anführer. Ich weiß allerdings nicht, was aus uns wird, wenn wir den neuen Clanmeister nicht finden.“ „Warum denn nur ersatzweise? Warum machen Sie sich nicht einfach zum Clanmeister?“, fragte Draco. „So einfach ist das nicht, junger Mann. Clanmeister ist man von Geburt an. Oder man besiegt den vorherigen Clanmeister. Aber, da der vorherige Clanmeister einfach so dahingeschieden ist, wird der nächste Clanmeister jemand sein, der von Geburt an dazu bestimmt ist.“ „Aber was ist denn das Besondere an einem Clanmeister? Ich meine, Sie können die anderen doch eh befehligen.“ „Das geht nur solange, solange sie mir freiwillig gehorchen. Sollten ein paar versuchen sich gegen mich aufzulehnen, könnte ich sie nicht daran hindern. Dem Clanmeister allerdings, sind sie zu bedingungslosem Gehorsam verpflichtet. Sollten sie sich gegen ihn auflehnen, müssten sie gegen ihn persönlich kämpfen. Das ist aber nicht so einfach, weil der Clanmeister um ein vielfaches stärker ist, als der normale Vampir.“ „Aber...“ „Draco, es reicht jetzt. Sei doch nicht so neugierig!“, stoppte Harry ihn. Draco sah ihn ein weiteres Mal empört an, blieb aber still. Schließlich war er hier in Harrys Territorium.

Kurz darauf kamen sie zu Harrys und Dracos Gästezimmer. Es war ein kleines Zimmer. Eigentlich eines Malfoys nicht würdig, aber für ein paar Tage würde es gehen.

„Es wird bald Tag. Ich wünsche euch einen guten Schlaf.“, sagte der Anführer noch, dann ging er auch zu Bett.

In ihrem Zimmer fragte Draco Harry: „Sag mal, gibt es eigentlich mehrere Vampire, die der Sonne standhalten können?“ „Ich sag es mal so, es ist nicht üblich. Und jetzt lass uns schlafen gehen.“ „Aber ich bin doch noch gar nicht müde. Können wir nicht noch irgendetwas machen?“, maulte Draco. „Ich hab keine Ahnung. Schlag doch was vor.“ Draco überlegte einen Moment, dann sagte er: „Ich will Genaueres über dich wissen!“ Harry lächelte und setzte sich auf sein Bett. Dann sagte er: „Dann frag!“ Draco überlegte und formulierte dann seine erste Frage: „Du hast erzählt, dass der Dunkle Lord wieder auferstanden ist. In deinem vierten Jahr, glaube ich, wie hat er das gemacht?“ „Ich wusste, dass früher oder später so eine Frage kommen würde. Aber ich werde dir nicht mehr über meine Schulzeit erzählen, als ich dir schon erzählt habe. Ich habe die Zeit schon genügend durcheinander gebracht.“, antwortete Harry. „Oh man. Aber wenn du nicht willst... Dann möchte ich aber wissen, warum und wie du zu einem Vampir geworden bist.“ „Du fragst die falschen Fragen. Kein Clan verrät, wie er seine Mitglieder sammelt. Nicht mal die anderen Vampire wissen genau, wie ihre Mitvampire zu dem geworden sind, was sie sind. Nur der Clanmeister weiß genau, auf welche Art und Weise man Vampire „herstellt“. Er entscheidet, wer Vampir wird und wer nicht. Deswegen hat Theo vorhin gesagt, er weiß nicht, was aus uns wird, wenn der neue Clanmeister nicht gefunden wird. Und warum, na ja, ich habe trainiert und mich wohl ein bisschen überschätzt. Deswegen wäre ich fast gestorben, als mich ein paar Vampire gefunden haben. Sie meinten, ich hätte eine bestimmte Aura, die aussage, dass ich noch eine wichtige Rolle in ihrer Geschichte spielen würde. Deswegen haben sie mich zu ihrem Clanmeister gebracht. Tja, tut mir Leid, aber mehr kann ich dir dazu nicht sagen.“, erklärte Harry und sagte dann: „Jetzt überleg gut. Eine Frage beantworte ich noch, dann will ich schlafen!“ Draco überlegte. „Okay. Dann, will ich wissen, wie die zweite Prophezeiung war, die erste wirst du mir doch bestimmt nicht sagen.“

„Fantastisch. Eine Frage, die ich dir beantworten kann.“, sagte Harry und grinste. „Vielleicht kannst du damit was anfangen. Mir war sie nicht so ganz klar. Also, die Frau hat zu mir gesagt: ‚Der Starke, der, selbst ein Meister, zwei Meistern gegenübergetreten ist, und deswegen fähig ist dem Rund gegenüberzutreten, ist in Gefahr, denn der Rote, der enttäuscht wurde, wird zum Feind des Löwen, deswegen muss der Retter, der mächtig ist, sich aufmachen, seine Kindheit zu finden und das Opfer, das stärker zu sein scheint, zu retten, damit Weiß Schwarz ewig unterstützt. Doch wird Grün zu Rot ist das Ende nah!’ So, zufrieden? Dann würde ich jetzt gerne schlafen.“, damit legte er sich schlafen und ließ Draco mit seinen Gedanken alleine.

Als Harry wieder aufwachte, standen viele Vampire um sein Bett. Verwirrt setzte er sich auf und die Vampire verneigten sich. Theo, der auch dabeistand, sagte: „Ihr seid der neue Clanmeister! Euer Blutspender hat es gesagt!“

Entsetzt sah Harry ihn an. Dann rief er „Raus!“ und die Vampire verließen den Raum. Nachdem alle gegangen waren wand sich Harry Draco zu und fragte ärgerlich: „Was hast du getan?“ „Ich wollte dir eine Freude machen. Schließlich ist das doch praktisch deine Familie!“, sagte Draco, als wäre es die natürlichste Sache der Welt. „Und wie kommst du dann auf die Idee, mich ihm als Clanmeister zu melden?“

„Ich habe einfach logisch gedacht und die Prophezeiung zerpflückt. Darin heißt es, dass ‚der Rote’ enttäuscht wurde. Und dein früherer bester Freund war doch der rothaarige Weasley. Dieser wird ‚zum Feind des Löwen’. Du warst früher Gryffindor, deren Wappentier der Löwe ist. ‚Der Retter’, du, muss sich aufmachen, ‚seine Kindheit zu finden’, in die Vergangenheit reisen, um ‚das Opfer, das stärker zu sein scheint’, mich - auch wenn ich das total schrecklich finde -, zu retten, damit ‚weiß’, blonde Haare, ‚schwarz’, schwarze Haare, ‚ewig unterstützt. Ich habe dir doch erst, nachdem du mir das Leben gerettet hast, meine ewige Unterstützung zugesichert. Dann der Anfang des Satzes: ‚Der Starke, ganz klar du, ‚der zwei Meistern gegenübergetreten ist’, du hast, erstens, gegen Voldemort gekämpft, in deiner zukünftigen Vergangenheit und als Baby und dann habe ich einfach angenommen, dass du, zweitens, gegen den Clanmeister gekämpft hast, weil du dadurch die Sonne ertragen kannst. Daher bist du ‚selbst ein Meister’, Clanmeister der Vampire. Da war ich mir allerdings nicht so sicher. Deswegen habe ich heute Abend Theo gesucht und ihn gefragt, was denn einen Clanmeister auszeichnet. Er hat mir gesagt, das auffälligste ist, dass er der Sonne standhalten kann. Außerdem kann er durch einen bloßen Blick Angst im Herzen der Menschen säen, was wir doch bei Blaise Zabini gesehen haben. Nur der letzte Satz, ‚Doch wird Grün zu Rot ist das Ende nah!’, macht keinen Sinn für mich.“

Harry hatte still zugehört, schüttelte den Kopf und sagte dann: „Draco, du bist echt clever! Aber gleichzeitig auch total blöd!“ „Hey, ich wollte dir doch nur etwas Gutes tun.“ Harry sah ihn traurig an und erklärte dann: „Weißt du, was du ‚Gutes’ getan hast? Du hast uns beide zu einem ewigen Aufenthalt in dieser Burg verdammt!“ „Was? Aber, wieso?“ Draco war entsetzt. „Weißt du, als ich in der Zukunft gegen den vorherigen Clanmeister gekämpft habe, da habe ich das als Test genommen. Nach dem Motto, wenn ich ihn besiege, dann schaffe ich Voldemort auch. Allerdings wusste ich nicht, was mit einem Sieg verbunden ist. Der Clanmeister hat es mir noch gesagt, bevor er verstorben ist. Die größte Aufgabe des Clanmeisters besteht darin, diese Burg am Leben zu halten. Du siehst doch wie schrecklich sie aussieht, weil kein Clanmeister da ist. Wenn der Clanmeister in ihr ist, steht sie majestätisch da. Wenn er geht, zerfällt sie mit der Zeit. Etwa einmal im Monat sollte der Clanmeister etwas von seinem Blut an die Burg abtreten. Wenn er das nicht tut, stürzt sie irgendwann ein.“ „Na und? Du warst doch jetzt auch ungefähr ein Jahr nicht da. Und die Burg steht immer noch.“, fragte Draco verständnislos. „Nein, die Burg hat mich nur noch nicht als Clanmeister erkannt. Sie denkt, der alte Clanmeister würde ‚Urlaub’ machen. Das darf er aber nur, wenn er über 100 Jahre Dienst geleistet hat. Und dann funktioniert es auch, dass sie nicht zerfällt. Der frühere Clanmeister war, als ich gegen ihn gekämpft habe, seit 138 Jahren im Dienst. Und die Vampire werden uns nicht gehen lassen, bevor die Burg nicht weiß, dass ich der neue Clanmeister bin. Dafür ist diese Burg zu wichtig für sie.“, erklärte Harry. „Dann gehen wir einfach danach. Nachdem sie das weiß.“ „Das geht nicht. Sobald die Burg weiß, dass ich neuer Clanmeister bin, bin ich ihr ‚Herz’. Sie kann mich nicht gehen lassen.“ Draco fragte: „Was soll das heißen?“ „Verlasse ich die Burg nach der speziellen Zeremonie, die mich als rechtmäßiger Clanmeister auszeichnet, werde ich sterben. Und du auch.“, sagte Harry traurig.

„Und was machen wir jetzt?“, fragte Harry in den Raum hinein. „Woher soll ich das wissen? Verdammt, ich bin ein Kind, du bist hier der Erwachsene! Auch wenn du nicht so aussiehst.“

Harry stand auf. „Du hast Recht, Draco! Wir sollten sehen, dass wir hier rauskommen. Irgendwelche schlauen Ideen?“ Draco seufzte. „Hast du den Tarnumhang dabei?“, fragte er dann. „Der Tarnumhang! Genau. Warum bin ich da nicht drauf gekommen?“ „Weil du nicht so schlau und toll bist, verglichen mit mir?“, meinte Draco. Harry lächelte. „Daran wird’s liegen!“

Dann kramte er in seinem Koffer nach dem Tarnumhang und zog ihn kurze Zeit später hervor. Er warf ihn über sie beide und sie waren augenblicklich nicht mehr zu sehen. „Was machen wir mit unseren Sachen?“, wollte Draco wissen. „Ach, die rufen wir nachher mit einem Accio.“, antwortete Harry. Draco runzelte die Stirn. „Und was ist mit dem Zauberverbot? Wirst du denn nicht entdeckt, wenn du zauberst?“ „Das wirkt hier nicht. Schließlich wollen die Vampire nicht gefunden werden. Hier in der Burg kann man eigentlich überhaupt nicht zaubern, weil es auch Muggel unter den Vampiren gibt, die bei einem Kampf klar unterlegen wären. So kann keiner im Schlaf überrascht werden. Wenn zwei Vampire kämpfen wollen, dann müssen sie das draußen tun. Dort gibt es Schutzzauber, die dafür sorgen, dass keine magischen Schwingungen geortet werden können.“, erklärte Harry leise, während sie unter dem Tarnumhang durch die Gänge der Burg schlichen. Immer noch eilten viele Vampire hin und her und Harry und Draco mussten aufpassen, nicht mit jemandem zusammenzustoßen.

Plötzlich rempelte sie ein Vampir, der mit vielen Pergamenten beladen war, an und Draco fiel hin. Dabei riss er den Tarnumhang von Harry herunter, so dass plötzlich dessen Oberkörper zu sehen war. Sofort hielt ihn einer der Vampire fest und ein anderer suchte Draco. Als er ihn gefunden hatte, brachte man sie zu Theo. Draco ging nicht ohne zu protestieren mit.

„Hey, ich lass mich nicht so herum schupsen. Weißt du nicht, wer ich bin? Das erzähle ich meinem Vater. Dann wirst du schon sehen, was du davon hast.“, brüllte er den Vampir an, der ihn vor sich herschob. Dieser ließ sich davon allerdings nicht beeindrucken. Harry versuchte auch sich zu wehren, wenn auch nicht ganz so lautstark. Er versuchte sich von dem Vampir loszureißen. Kurz gelang es ihm, aber ein anderer Vampir war sofort zur Stelle und packte ihn wieder.

Ihre weiteren Bemühungen waren vergeblich und so landeten sie schließlich wieder vor Theo. Dieser fragte Harry enttäuscht: „Warum wolltet Ihr fliehen? Wollt Ihr unseren Clan dem Untergang weihen?“

„Nein, das bestimmt nicht. Aber, ich bin doch noch ein Kind. Ich bin doch noch gar nicht in der Lage, einen Clan zu führen.“, versuchte Harry sein Verhalten zu erklären. „Viele Clanmeister fangen schon mit wesentlich jüngerem Alter an. Schließlich stirbt mit dem fünften Geburtstag des neuen Clanmeisters der alte.“

„Aber, ich gehe doch noch zur Schule.“, versuchte Harry es als nächstes. „Ihr braucht keine schulische Bildung. Alles was Ihr zu wissen braucht, lernt Ihr hier.“

„Was ist mit meinen Freunden? Wenn ich Clanmeister bin, werde ich sie nie mehr wieder sehen.“, versuchte Harry als nächstes. „Ihr braucht keine Freunde, Ihr habt Untertanen. Und Euren Blutspender.“ Jetzt war es genug für Draco, man hatte ihn einmal zu viel als ‚Blutspender’ bezeichnet. „Ich bin kein Blutspender! Ich bin Draco Malfoy. Wenn mein Vater davon erfährt, dann werdet ihr alle euer blaues Wunder erleben! Und, außerdem ist Harry der Auserwählte. Er muss den Dunklen Lord unschädlich machen.“ „Wir haben beschlossen, uns aus dem Krieg herauszuhalten. Natürlich kann der neue Clanmeister anders entscheiden, wenn er erst mal sein Amt angetreten hat. Und du bist nichts mehr als ein Blutspender! Du hast es allein der Güte deines Meisters, unseres Clanmeisters, zu verdanken, dass du noch lebst. Man kann Blut auch konservieren und magisch vervielfältigen. Dafür musst du nicht unbedingt am Leben sein!“, erwiderte Theo gelassen.

Daraufhin sagte Harry wütend: „Wenn ihr wollt, dass ich euer Clanmeister werde, dann hört ihr sofort auf, Draco so nieder zu machen. Er ist mein bester Freund und ich dulde nicht, dass er als etwas Minderwertiges betrachtet wird! Ich verlange eine Entschuldigung!“

Sofort kniete sich Theo vor Draco auf den Boden und sagte: „Ich entschuldige mich hiermit demütigst! Es tut mir Leid, dass ich dich wie eine Sache behandelt habe. Es wird nie wieder vorkommen.“

Dann stand er auf und fragte Harry: „Werdet Ihr der Zeremonie jetzt zustimmen?“

„Nein, ich will nicht!“, sagte Harry mit Nachdruck. Daraufhin kamen einige Vampire aus dem Schatten hinter ihnen zu Harry und Draco und bevor sie wussten, was geschah, waren sie gefesselt und konnten sich kaum rühren. „Was soll das jetzt schon wieder?“, fragte Draco sauer.

„Wenn Ihr nicht freiwillig Clanmeister werden wollt, dann müssen wir Euch dazu zwingen. So Leid es mir tut.“

Dann schoben sie den protestierenden Harry in einen angrenzenden Raum und brachten Draco, immer noch gefesselt, zurück in ihren Raum.

Draco wartete drei Stunden darauf, dass irgendetwas passieren würde. Da er immer noch gefesselt war; er hatte versucht sich zu befreien, aber dann aufgehört, als er bemerkte, dass es ihm gar nichts brachte; hatte er angefangen zu überlegen, was sie jetzt tun könnten. Er hatte ein paar Ideen entworfen, die er Harry erzählen wollte, sobald dieser zurückkam.

Nach Ablauf dieser Stunden, regte sich etwas vor der Tür. Gespannt beobachtete er sie. Sie öffnete sich langsam und Harry trat ein. Er war in Begleitung einiger Vampire.

Irgendetwas hatte sich an Harry geändert. Nur mit Handzeichen bedeutete er den ihn begleitenden Vampiren seine Sachen, die, von der Suche nach dem Tarnumhang, noch immer im Zimmer verteilt lagen, zusammenzupacken. Durch ein paar mehr Handzeichen veranlasste er zwei Vampire sich um Draco zu kümmern. Sie packten ihn an den Schultern und schoben ihn aus dem Zimmer. Gerade, als Draco wieder protestieren wollte, warf Harry ihm einen derart bösartigen Blick zu, wie ihn eigentlich nur der Dunkle Lord beherrschte, und Draco blieb lieber still.

Ein paar Minuten später kamen sie in ein weiteres Zimmer. Es war den Komfortwünschen eines Malfoys weitaus besser angepasst. Aber die Vampire, die ihn schoben, blieben nicht in diesem Zimmer, sondern schoben ihn weiter, in ein angrenzendes Zimmer. Es war kleiner als das erste und sehr unkomfortabel. Dann lösten sie seine Fesseln und ein weiterer Vampir stellte seine Koffer in die Ecke, bevor sie, ohne ein Wort zu sagen, das Zimmer wieder verließen und die Tür vor Dracos Nase verschlossen. „Hey!“, protestierte er und ruckelte an der Türklinke. Die Tür gab nicht nach. Also hämmerte er gegen die Tür.

Kurz darauf hörte er, dass die Tür aufgeschlossen wurde. Zufrieden trat er einen Schritt zurück und wartete. Die Tür wurde aufgerissen und Harry starrte ihn wütend mit feuerroten Augen an. Hatte er nicht grüne Augen?, fragte sich Draco, bevor Harry ihn anfauchte: „Was willst du? Warum machst du hier so einen Lärm?“

Irritiert sah Draco ihn an, kurz darauf schüttelte er den Kopf, dachte: Scheinbar muss er den fürchterlichen Herrscher spielen und sagte: „Ich habe ein paar Ideen, wie wir hier raus kommen könnten. Lass mich nur kurz hier raus. Das Zimmer ist unzumutbar!“ Er machte einen Schritt nach vorne, doch Harry wich nicht zurück. Mit den Worten: „Melde dich, wenn du etwas Wichtiges zu sagen hast.“, verschloss er Dracos Tür wieder.

Verblüfft starrte Draco die verschlossene Tür einige Sekunden an und ließ sich dann an ihr herabsinken.

Nun hatte er auch den letzten Satz der Prophezeiung verstanden. ‚Doch wird Grün zu Rot ist das Ende nah!’ Scheinbar war dieser Fall jetzt eingetreten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  black_lady93
2009-05-25T14:29:13+00:00 25.05.2009 16:29
sry dass ich soo lange keine kommis mehr geschrieben habe....
echt wieder klasse kap...
bin echt gespannt wie es jetzt weitergeht
und das sich der satz und wenn grün zu rot wird ist das ende nahe..auch erklärt hat find ich klasse...aber was wird jetzt wohl passieren?
ob draco einige ideen hat
schreib bitte ganz schnell weiter...kanns kaum noch erwarten...
echt klasse kap
glg


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