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L word-Little one

von

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Protège Moi

„Sleep me little Baby-Boy!“, diesen Singsang wiederholte Kit immer wieder, während sie Jaime hin und her schaukelte.
 

Aber der Kleine hörte nicht auf zu quengeln.
 

„Hey mein Kleiner, ich weiß du willst zu deiner Mommy, aber deine Mommy und dein Daddy haben Erwachsenenkram zu besprechen. Deshalb passt Tante Kit auf dich auf.“
 

*****
 

Das Büro von Joyce Wischnia strahlte etwas Mächtiges und Erhabenes aus. Sowohl Jenny als auch Shane fühlten sich unbedeutend in dieser Umgebung.
 

Die androgyne Frau mittleren Alters erhob sich, aus ihren großen Ledersessel und reichte den jungen, dunkelhaarigen Frauen die Hand: „Guten Tag Miss Schecter.“ Sie musterte Shane und fragte interessiert: „Entschuldigung, wie sagten sie war ihr Name?“
 

„Ähm Shane, Shane McCutcheon“, antworte Shane und lächelte angespannt.
 

Joyce nickte und sagte mit der rechten Hand auf die beiden leer stehenden Stühle, vor ihren Schreibtisch deutend: „Setzen sie sich bitte!“
 

Jenny setzte sich rechts von Shane und suchte sofort nach ihrer Hand. Die Anwältin registrierte dieses Zeichen, der Unsicherheit.
 

„Jenny, haben sie Angst, wenn ja wovor haben sie Angst?“
 

Jenny sah zu Shane holte tief Luft und schluckte den Kloß in ihrem Hals nach unten. Shane blickte Jenny besorgt in die Augen, ihr war nicht entgangen wie viel Angst ihre Freundin vor diesen Termin gehabt hatte. Nicht um sonst wurde sie seit zwei Wochen Nacht für Nacht von Alpträumen gequält. Sie hatte bemerkt, dass es Jenny nicht möglich war zu antworten, noch nicht also tat sie es an ihrer Stelle: „Es ist wegen Tim, er war gestern bei uns. Vermutlich hat er so kurz vor der Verhandlung Angst bekommen, auf jeden Fall wollte er auf ein mal einen Vaterschaftstest, als eine Art Beweis.“
 

Joyce lächelte die beiden aufmuntern an: „Sie wussten, aber doch von Anfang an, dass Tim Haspel als einziger, als der Vater von Jaime in Frage kommt!“
 

In Jennys Magen zog sich ein großer Knoten zusammen, als sie diese Worte hörte. Shane tätschelte ihre Hand und schaute sie besorgt an.
 

„Was bedeute, dass ihr Antrag in jeden Fall durch ist. Allerdings kann er mit dem Beweis seiner Vaterschaft, das alleinige Sorgerecht für den Kleinen beantragen. Aber auch dafür gibt es eine Lösung, denke ich!“
 

„Was für eine?“, hauchte Jenny im Flüsterton.
 

„Da sie die Mutter von Jaime sind und bis jetzt das Sorgerecht hatten, wird es wenige Probleme geben. Aber ich würde sagen für alle Fälle sollten sie Miss McCutcheon, eine Stiefkindadoption in Erwägung ziehen, dann hat er keine Chance!“, erklärte die Anwälten den zwei besorgten Frauen.
 

„Wie bei Bette und Tina?“, rutschte es Shane raus.
 

„Wenn sie so wollen!“, stimmte Joyce zu.
 

„Ich weiß nicht!“, dachte Jenny laut.
 

„Was spricht dagegen?“, wollte Joyce wissen.
 

Shane hob eine Augenbraue, sie fand die Idee eigentlich nicht schlecht. Doch es war noch zu früh und sie hatte das Gefühl, dass Jenny genauso dachte.
 

*****
 

Alice betrat das „Planet“, wo sie sofort Kit und den kleinen Jaime erblickte. „Hey, hey, hey kleiner Knirps, wo sind denn deine Mommys?“
 

Kit lächelte sie war froh Alice zu sehen: „Sie haben doch heute den Termin beim Anwalt und ich muss auf ihn aufpassen.“
 

„Und warum bist du dann nicht in deiner Wohnung Kit?“, wollte Alice wissen, während sie mit Jaimes Füßen spielte.
 

„Oh man, frag nicht der Laden ist brechend voll und ich weiß nicht wohin mit den Kleinen. Kannst du ihn vielleicht nehmen?“, japste Kit außer Atem.
 

„Klar! Immer her mit dem Hosenscheißer!“, sagte Alice euphorisch und nahm Kit den kleinen Kerl ab.
 

„Hier, sei schön vorsichtig!“, sagte Kit besorgt.
 

„Mach ich doch immer, aber sag mal warum sind die beiden jetzt schon bei der Anwältin, ich dachte immer der Termin sei erst um vier.“, entgegnete Alice verwundert.
 

„Ach weißt du Jenny war besorgt, wegen der Sache mit Tim!“, erklärte die ältere Frau.
 

„Raus damit, ich muss alles wissen um richtig mit zu fühlen“, Alice brannte auf Neuigkeiten, ihre Nächstenliebe und vor allem die sorge um ihre Freundinnen waren zweitrangig.
 

„Ja lass mich nur schnell mal die Schlange an der Kasse auflösen.“

Alice nickte und ärgerte Jaime mit einer Kuscheltier Giraffe, er quiekte vergnügt. Als sie wieder auf sah, um nach Kit zu schauen, trafen ihre Augen Tims. „Tim, was willst du hier?“
 

„Meinen Sohn! Seine Mutter hat in mir schon viel zu lange verschwiegen.“, rechtfertigt der Mann.
 

„So? Ich hab da andere Dinge gehört.“, entgegnete Alice mit einen heraus fordernden Ton in der Stimme.
 

Kit kam von der Kasse zurück und sah, dass Alice mit Tim sprach. Sofort mischte sie sich in das Gespräch ein: „Was willst du hier Tim?“
 

„Er will seinen Sohn“, erklärte Alice.
 

„So, DEINEN Sohn? Woher kommt denn dein plötzlicher Sinneswandel Tim? Warum ist Jaime heute plötzlich DEIN Sohn, wo du doch gestern noch unbedingt das Gegenteil beweisen wolltest.“, wollte Kit gereizt erfahren.
 

„Hört zu, das geht euch überhaupt nichts an, das ist eine Sache zwischen mir und Jenny!“, bemerkte Tim mit scharfer Stimme und bösen Blick.
 

„Ach weißt du was, dann frag ich sie doch gleich mal, was sie davon hält!“ Kit zückte ihr Handy und wählt Shanes Nummer. Sie wollte sicher gehen, dass sich Jenny nicht noch mehr Sorgen machte, als ohne hin schon. Es war ihr nicht entgangen, dass die Mutter des kleinen Engels, nicht ganz auf der Höhe war.
 

****
 

„Ich weiß nicht warum sie sich so sträuben, Shane!“, fragte Joyce, etwas verwundert.
 

„Ja aber Jenny und ich, wir sind …“
 

Shane wurde von ihrem Handy unterbrochen. Jenny sah sie fragend an. Shane schaute auf das Display und flüsterte zu ihr gelehnt: „Es ist Kit, ich geh kurz vor die Tür!“
 

„Kit, was gibt’s, stimmt was nicht mit dem Baby?“ Sie war sofort besorgt, zu Recht.
 

„Wie, Tim ist im Planet?“
 

„Er will was? Was macht er gerade? Oh, nein Kit tu das nicht...ja, lass ihn, aber behalt ihm im Auge. Ja...nein Jenny sollte davon besser...ja. Okay Kit, mach das.“ Sie beendete das Gespräch und ging zurück in das Büro von Joyce Wishnia.
 

„Ist was mit Jaime?“, fragte Jenny besorgt, als sie zur Tür rein kam.
 

„Hä? Nein“, sie schüttelte demonstrativ mit dem Kopf. „Kit wollte nur wissen, wo die Windeln sind“, beruhigte sie Jenny.
 

„Was ist nun mit der Adoption?“, versuchte Shane von Thema abzulenken und auf das alte zurück zu kommen.
 

„Ja nun Jenny sagte mir, während sie telefoniert haben, dass sie noch einmal mit ihnen darüber in Ruhe sprechen möchte.“, erwiderte die Anwältin zufrieden, dass ihre Klientin eine Lösung gefunden hatte.
 

Shane nickte und die Anwältin lächelte die beiden jungen Frauen aufmunternd an. „Gut dann sehen wir uns in einer Stunde wieder hier.“
 

Jenny stand auf und wandte sich zur Tür „Kommst du Schatz?“, säuselte sie.

Shane sah sie mit einen liebevollen Blick an und meinte: „Geh schon vor Liebling, ich komm gleich nach, versprochen!“ Ohne weiter darüber nachzudenken verließ Jenny das Büro.
 

„Was gibt es noch so wichtiges Shane?“, wollte die Anwältin verwundert von ihr wissen, eigentlich war doch vor erst alles besprochen.
 

„Die Adoption…wie lange dauert so was für gewöhnlich?“, fragte sie kaum hörbar.

„Das kommt ganz drauf an, aber lassen sie uns, doch nach der Verhandlung darüber reden. Ich sehe sie dann nachher mit Miss Schecter.“
 

Shane nickte und verließ das Büro durch die gleiche Tür wie zuvor auch ihre Freundin.
 

Jenny wartete am Wasserspender und sah sie verwundert an: „Was gab es noch so wichtiges?“
 

„Ach nur wegen der Adoption.“
 

Jenny war irritiert. War sie nicht diejenige, die erst nach der Sache mit Tim darüber sprechen wollte? „Wegen der Adoption?“, wiederholte sie um sicher zu gehen, dass sie sich nicht verhört hatte.
 

„Ja ich hatte noch ein paar Fragen! Was willst du jetzt machen?“, wechselte sie das Thema.
 

„Ich will zu meinen Sohn“, seufzte Jenny.
 

„Schatz, der nächste der Termin ist schon in einer Stunde und du kennst dich, du kannst dich nur wieder nicht losreißen.“
 

„Ich weiß! Lass uns was essen und die ganze Adoptionssache besprechen“, gab Jenny nach.
 

*****
 

Das Baby schrie und Tim hatte keine Ahnung, wie er ihn dazu bringen sollte sich zu beruhigen. Zu allem Überfluss musste Alice seine Unfähigkeit auch noch kommentieren: „Hey Tim, ich denke du hältst ihn einfach nur falsch!“
 

„Alice jetzt mach doch nicht alles schlecht, er versucht es...!“, nahm Kit ihn in Schutz, um dann festzustellen, „Ich denke auch du hältst den Kleinen einfach nur falsch.“
 

Tim holte tief Luft und sah die beiden Frauen flehend an: „Warum hilft mir dann keiner von euch?“
 

Alice sah ihn strafend an. Sie war immer noch sauer wegen seinen Verhalten Jenny und Shane gegenüber.
 

Doch Kit erbarmte sich seiner. Sie kam zu ihm und sagte im strengen Ton: „Erst einmal musst du viel ruhiger werden! Und dann ist er nicht sechs Wochen alt, sondern sechs Monate, du musst ihn also nicht mehr wie ein Neugeborenes halten. Du kannst ihn mit ruhigen Gewissen ein wenig springen und zappeln lassen! Und rede mit ihm, er mag Männerstimmen!“
 

Es funktionierte tatsächlich. Aus Jaimes unzufriedenen Schreien wurde ein vergnügtes Quieken. Tim lächelte die ältere Frau an. Alice musste sich jetzt selbst eingestehen, dass er wirklich wie ein richtiger Daddy aussah.
 

*****
 

Jenny saß Shane gegenüber und grinste sie an.
 

„Was?“, fragte Shane, sie wusste genau dass ihre Freundin über etwas nachdachte.

„Nichts! Ich hab nur daran gedacht, dass es ganz schön wäre, wenn du Jaimes Mutter wärst.“
 

Shane hob die Augenbrauen. „Jenny, ersten wäre ich nicht seine Mutter, da er ja schon eine hat und zweitens, wir sind noch nicht sehr lange zusammen! Ich glaube einfach es ist zu früh.“
 

Jenny griff nach ihrer Hand, ihr Gesichtsausdruck war ganz ernst, aber er wirkte weich und liebevoll. „Liebling, ich finde wir sind bereit dafür, aber ich will dich nicht dazu drängen. Ich wollte nur sagen das ich es schön fände wenn...“
 

Shane beugte sich zu ihr und küsste sie sanft auf die Lippen. „Weißt du worauf ich jetzt Lust hätte?“, setzte Jenny ab. Shane lächelte, stand auf und ging zu den Toiletten. Unauffällig machte es ihr Jenny nach.
 

*****
 

Zurück in Joyce Wishnias Kanzlei. Jenny war nicht mehr ganz so angespannt, wie noch vor einer Stunde, dafür hatte Shane gesorgt. Die Anwältin hatte dies wohlwollend bemerkt, als die beiden – turtelnd – wieder in ihrem Büro saßen.

„Was ist?“
 

„Ähm Schatz, darf ich es sagen?“, fragte Jenny, ihre Freundin, während sie mit deren Fingern spielte. Shane nickte und lächelte sie verliebt an. „Wir haben uns für eine Adoption entschieden, Shane will Jaime so schnell wie möglich adoptieren und wenn er ein Jahr alt ist, wollen wir heiraten.“
 

Joyce lehnte sich zurück und lachte in sich hinein, ' junge Pärchen ' dachte sie froh über diese schnelle Lösung.
 

Tim und sein Anwalt, ein großer Muskulöser Mann, im teuren Anzug, betraten das Büro.
 

Jenny kannte den Anwalt. Es war exakt der gleich, den Tim damals für sie beide engagiert hatte, um die Kosten für ihre Scheidung gering zu halten und um die Sache so schnell wie möglich abzuwickeln.
 

Die beiden Männer setzten sich Jenny, Shane und Joyce, an den Verhandlungstisch gegenüber und Tims Anwalt ergriff sofort das Wort: „Mein Mandant hat sich gegen meinen Rat entschieden, er wird ihnen Miss Schecter und ihren Sohn, den gefordert unterhalten in Höhe des Pflichtbetrages zahlen.“
 

Tim starrte an die Wand, stur an Jenny und Shane vorbei. Er wollte jeden Blickkontakt vermeiden und so bemerkte er nicht, dass Jenny ihn verwundert und gleichzeitig dankbar ansah.
 

Beim Verlassen der Kanzlei drehte sich Shane zu Jenny und sagte: „Geh schon vor, ich komm gleich.“ Ohne zu fragen was los sei ging Jenny schon zum Auto.
 

Tim kam kurz nach dem beiden aus dem Büro, Shane wartete nur auf ihn, um ihn sich zur Brust zu nehmen. „Glaub mir, die Sache von vorhin hab ich nicht vergessen, aber es wäre besser für dich wenn es Jenny nicht erfährt!“
 

„Und wie stellst du dir das vor? Denkst ich kämpfe nicht für meinen Sohn jetzt wo ich den Beweis habe?“, entgegnete Tim unbeeindruckt.
 

„Vergiss nicht, du legst dich nicht nur mit mir und Jenny an, denn Joyce Wishnia ist bekannt für ihre gewonnen Sorgerechtsfälle!“ Mit diesen Worten drehte sich Shane um und folge Jenny zum Auto.
 

„Was war denn noch?“, wollte Jenny besorgt von Shane wissen.
 

„Nichts, los lass uns Jaime abholen und dann endlich nach Hause fahren!“, antwortete sie gelassen.



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