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Auf und ab

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- Five -

Die Hokage hatte eilig gehandelt, wie ich feststellen musste und ein Team zusammengestellt, welches durch die Stärke der Mitglieder glänzte. Kakashi war der Anführer dieses Teams, was eigentlich von vornherein klar gewesen war, da sich unser ehemaliger Trainer garantiert nicht davon abbringen ließ, Naruto auf irgendeine Art zu helfen. Neji als ANBU-Mitglied und seinem Byakugan war ebenfalls mit von der Partie, wie auch Shikamaru, Ino als Medic-Nin und Jiraiya, der sich nicht davon abbringen ließ seinem Schützling zu helfen.

Nun, eine große Hilfe war er nur darin uns alle anzutreiben oder Ino zu begrabschen, was er jedoch nach nur kurzer Zeit bereute, da sie ihm schon nach dem ersten Mal so gewaltig ohrfeigte, dass wir alle Angst hatten, von feindlichen Ninjas entdeckt zu werden.

Solch ein unfähiger Lehrer konnte sich auch nur Naruto aussuchen.

Mit den Tagen, die wir nach Amegakure brauchten, wurden wir immer vorsichtiger und in den Nächten teilten wir uns in Gruppen auf, damit uns niemand überraschen konnte. Das Dorf, welches versteckt im Regen war –und seinem Namen alle Ehre machte, denn es regnete die ganze Zeit über-, lag in Feindesgebiet und wurde dadurch zu einer Gefahr, wenn man betrat. Es hieß, dass sich hier nicht nur die höchste Anzahl von Nuke-Nin herumschlug, sondern auch, dass die Akatsuki in diesem Gebiet Japans ihren Geheimsitz innehatten von dem sie ihre Organisation besser aufteilte. Zumindest waren das die Angaben Jiraiyas gewesen, der über mehrere Jahre sich mit dieser Thematik näher auseinander gesetzt und einige Fälle untersucht hatte, in denen es hieß, dass es sich um Mordanschläge durch die Akatsuki handelte.

Die Gruselgeschichten, die er von dieser Organisation, in der sich auch noch mein Bruder befunden und dessen Morde ebenso geschildert wurde wie die der anderen Mitglieder, verängstigten nicht nur das einzige Mädchen unter uns Männern. Auch Shikamaru schien besorgter denn je.

Und Kakashi sorgte dafür, dass wir noch vorsichtiger waren als eh schon. Wir näherten uns keinem Dorf näher als notwendig, sondern teilten uns auf um an Informationen heran zu kommen, die uns ans Ziel bringen sollten.

Scheinbar gab es viele, die von dem seltsamen Paar gehört hatten, welches sich durch die Wälder schlug. Ein Fischmann, ein Kind und ein dauerhaft bewusstloser junger Mann waren doch auffällig genug, dass es mit ein bisschen Geld definitiv zum Reden reichte.

Ihre Fährte führte tiefer ins Landesinnere, doch sie verlief sich nicht.

Innerlich befürchtete ich mit jedem verstreichenden Tag, dass es sich um eine Falle der Akatsuki handeln könnte, die uns alle ins Verderben stürzen könnte.

Ich hatte meinen Bruder tot gesehen.

Und wenn ich nicht die Berichte der Hokage gelesen hätte, dann hätte ich es selber in Zweifel gezogen, dass es möglich wäre, dass Itachi wieder auftauchen könnte.

Selbst Kakashi hatte mich vor der Mission zur Seite genommen und sich nochmals die Geschichte anhören wollen, wie Itachi gestorben war. Misstrauisch hatte er mich beobachtet und war wohl schließlich zu dem Schluss gekommen, dass ich die Wahrheit sagte. Es war seltsam, dass mein Sensei mir misstraute, doch ich konnte es nachvollziehen, denn ich hatte sie alle verraten für meine Rache. Darum wurde ich abermals ermahnt, dass egal ob Itachi nun doch leben sollte oder nicht, ich keine Alleingänge machen sollte. Ein weiterer Rachefeldzug gegen meinen Bruder hätte das Wohl des Teams unterwandert oder nur zu weiteren Komplikationen geführt. Zudem würden Narutos Chancen wieder aufzuwachen schwinden.

Alles hätte ich getan, aber nicht das Wohl meines besten Freundes aufs Spiel gesetzt. Nicht noch einmal.

Das erkannten wohl auch die anderen, denn sie waren freundlicher als normal zu mir, auch wenn mir Ino zwangsläufig auf die Nerven ging. Es war wohl eine notorische Abneigung meinerseits gegen dieses Mädchen. Zumindest versuchten sie alle auf mich Rücksicht zu nehmen, da sie glaubten, dass es zu konfliktreich für mich sein könnte, wenn ich meinen Bruder nun doch lebendig vorfand.

Ich würde garantiert nicht über ihn herfallen!

Aber ihn nochmal töten wollen… Dazu hatte ich auch wiederum kein Bedürfnis mehr.

Ich machte mir nicht große Hoffnungen darauf, dass er noch leben konnte. Schließlich hatten sowohl ich, als auch Naruto überprüft, dass er nicht mehr atmete. Nur mein Bruder war geschickt und zudem waren es zu viele Zufälle auf einmal, die sich mit ihm verbanden.

Nicht nur, dass der blonde Chaot ins Koma gefallen war kurz nach dem Kampf mit Itachi. Nein, der Andere schien es auch getan zu haben und wurde nun von seinem Akatsuki-Partner durch die Gegend transportiert, auch wenn ein kleines Kind mit dabei sein sollte, was für mich keinen Reim ergab. Zudem lagen der Hokage mehrere Berichte vor, in denen eine Person beschrieben wurde, die auf meinen Bruder passte. Auch die Heilerin, die kurz nach dem Kampf von dem Akatsuki-Mitglied aufgesucht worden war mitsamt der verletzten Person hatte in ihrem Bericht Verletzungen angedeutet, die auf Verbrennungen durch das Chidori sowie weitere Verletzungen aus dem Kampf nachweisen konnte, die nur auf Itachi Rückschlüsse zuließ.

Irgendwo in mir hoffte ich tatsächlich, dass er noch lebte, denn ich vermisste ihn schrecklich. Er war mein Bruder, mein einziges Familienmitglied auf dieser Welt und dies konnte ich selbst durch den Clan-Mord nicht mindern. Ich hatte ihn geliebt, er war wie ich gewesen, und er war mein Bruder, einziges Familienmitglied, welches ich neben meiner Mutter überhaupt vermisste. Der Rest meiner Familie war mir nie besonders nahe gewesen, ganz besonders mein Vater nicht, der mich erst erkannte, als Itachi sich von ihm abwandte.

Wie konnte ich jemals nur ernsthaft daran glauben, dass ich ihn so bedingungslos hassen konnte wie er es gerne gehabt hätte?

Meine Gedanken wurden jäh unterbrochen, als mein alter Sensei mir auf die Schulter tippte. Meine Augen glitten von den dunklen Wäldern vor uns und dem fallenden Regen zu ihm hinüber.

„Wir haben eine Spur gefunden, der Neji schon nachgegangen ist. Er berichtete, dass er mithilfe des Byakugans drei Personen auf welche die Beschreibung passt, drei Kilometer entfernt entdeckt hat. Eine Falle konnte er nicht erspähen. Auch mein Sharingan hat keine finden können. Wir nähern uns an.“ Der silberhaarige Jo-Nin wandte sich ab und ich erhob mich eilig um ihm zu folgen.

Automatisch aktivierte ich mein Sharingan um mich selbst zu überzeugen, dass alles in Ordnung war, denn wer wusste, was man von einem Akatsuki erwarten sollte? Sie waren allesamt unberechenbar und skrupellos.

Wir näherten uns geräuschlos.

Alle kampfbereit und mit dem Gefühl im Nacken, misstrauisch in eine Falle zu laufen.

Ein Kilometer.

Mein Herz schlug schneller, als es dürfte. Mit Rationalismus konnte ich meine Aufregung nicht erklären.

Kakashi zog aus seiner Hose ein Kunai hervor um sofort angriffsbereit zu sein und ich folgte seinem Beispiel, suchte die Umgebung ab, als wir auf unser Ziel zuliefen.

Und mitten auf der Lichtung fanden wir sie…
 


 


 

Ein blauhäutiger Mann, der eine starke Ähnlichkeit zu einem Fisch oder gar einem Hai aufwies, saß in einer Lichtung und sah uns seelenruhig an, als wir gemeinsam ihn umzingelten. Die bläuliche Haut war überzogen von Schuppen, Kiemen waren unter den Augen auf beiden Wangen des eindeutigen Akatsuki-Mitgliedes, der seinen Mantel zwar bei Seite gelegt hatte um eine am Boden liegende Person, jedoch auch als Warnung offensichtlich zu erkennen war. Allerdings lag ein riesiges Schwert vor dem fischähnlichen Menschen mitsamt einer Ansammlung von Kunais und Shuriken. Er wollte keinen Kampf, was jedoch nicht dafür sorgte, dass wir unsere Waffen sinken ließen.

Ein Akatsuki-Mitglied brauchte keine Waffen, wie ich schon von meinem Bruder wusste, ihre speziellen Jutsus, ihre Skrupellosigkeit sowie ihr Körper war Waffe genug um uns alle in die Knie zu zwingen.

Soviel zu meinem ersten Eindruck.

Hinter dem Mann, der im Schneidersitz auf dem Boden saß, hatte sich ein Kind, genauer gesagt ein Mädchen, versteckt und sah uns ängstlich an. Ihre kleine Hand hatte sie beschützend wie auch schutzsuchend auf das Bündel an Mensch gelegt, welches reglos auf dem Boden lag. Ihre dunklen schwarzen Augen sahen zu mir hoch und als sie bemerkte, dass ich sie musterte, senkte sie ihren Kopf blitzartig, sodass ihre blauen Haare ihr ins Gesicht fielen um es zu verbergen. Sie war das Kind, deren Anwesenheit mir nicht schlüssig erschien.

Warum reiste ein Akatsuki mit einem Mädchen durch die Gegend? Das Kind sah nicht so aus, als wäre es seine Tochter. Zumindest nicht auf den ersten Blick, auch wenn die Haare einen ähnlichen Blauton aufzuweisen hatten.

Bevor ich mich jedoch näher mit dem Thema auseinandersetzen konnte, sprach der Unbekannte uns an.

„Wir werden uns ergeben, wenn ihr meinen Partner, das Mädchen und mich weder angreift, noch sonst irgendwie in Gefahr bringt.“ Die Stimme des Blauhaarigen war ruhig, doch geübte Ohren konnten auch die stille Drohung in dieser vernehmen sowie die Unruhe anhand der Tatsache, dass er sich gegen ein ausgewachsenes Team von Sannin, Jo-Nin und Chu-Nin wehren müsste um die beiden Menschen zu beschützen. Eine verzwickte Situation, die es uns erlauben würde, Bedingungen auszuhandeln, allerdings nicht sicher stellte, dass dieser Haimensch auch dran hielt.

Kakashi war der Erste, der sein Kunai ein wenig senkte und angespannt mit der Verhandlung begann. „Erst einmal werdet Ihr uns Euren Namen mitteilen, und uns erklären, warum wir Euch Zugeständnisse machen sollten.“

Die Worte entlockten dem Hünen ein Lachen, und er wischte sich die imaginären Lachtränen aus dem Gesicht. „Kakashi Hatake, ich bin es, der euch Zugeständnisse macht. Ich werde niemanden von deinem Team töten, ganz besonders diesen Uchiha-Bengel nicht.“ Bei der Beleidigung stellten sich mir die Nackenhaare auf. „Weil es mir nichts bringen würde, meinen Freischein nach Konoha zu vernichten.“ Eine blaue Hand deutete auf die zwei Menschen, die hinter ihm lagen. „Wir brauchen selber Hilfe.“

„Warum sollten wir Euch trauen?“ Schoss Kakashis Gegenfrage zurück und er wirkte deutlich nachdrücklich, da er keine Antworten auf seine Fragen erhielt und zudem sein Team in Gefahr sah.

„Ich habe nichts, was euch Sicherheit geben könnte, mir zu trauen. Ich bin nicht mehr in der Lage dazu mit Mikoto und meinem Partner vor euch und der Akatsuki zu fliehen. Alleine würde das kein Problem darstellen, aber das Kind und der schlechte Gesundheitszustand meines Gefährten lassen weitere Fluchtversuche nicht zu. Er braucht einen Arzt, und den Besten habt ihr in Konoha sitzen. Selbst wenn ihm das nicht gefallen wird.“ Mit den Worten griff der Mann hinter sich und drehte den am Boden Liegenden herum, sodass neben einem Berg von Decken und Mänteln schwarzes Haar zu erkennen war, welches glanzlos die dreckige Erde mitzog.

Ein bleiches Gesicht trat hervor, das nichts mehr von der angenehmen, aristokratischen Blässe vorzuweisen hatte, sondern mit den dunklen Augenringen krank und eingefallen wirkte. Die sonst streng zusammengezogenen Augenbrauen waren entspannt, die Augen selber geschlossen, der Mund entkräftet und leicht geöffnet, sodass der rasselnde Atem zu hören war.

Mir stockte schier das Herz, als ich den sich hebenden Brustkorb sah. Die Lungen atmeten noch. Das Herz schlug unter diesen Rippen. Der hohe Blutverlust war verschwunden und statt seiner hatte sich dumpfe Nacht um den Verstand geschlossen, den ich früher für unüberwindbar hielt.

Mein Bruder Itachi hatte doch noch überlebt.



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