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Begrüßt euren neuen Mitschüler!^^

(erstmal nur ein Arbeitstitel, hoffe ja, dass mir bald was besseres einfällt...)
von

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Und wieder beginnt ein Semester...

So, hier ist auch schon das erste Kapitel meiner FF! Es enthält eher wenig Handlung, dafür aber 'ne ganze Menge Beschreibungen. Ist zwar wenig spannend, ich weiß, aber ich muss ja schließlich irgendwie meine Charaktere und Schauplätze einführen.^^' Hoffe trotzdem, dass es euch gefällt und wünsch euch wie immer viel Spaß beim Lesen!
 

Ein großes Dankeschön übrigens an meine beiden bisherigen Kommi-Schreiber DatDevil-Chan und Kai-Kai! *euch knuddel* Schön zu wissen, dass ihr auf die Sache mit dem Wecker reingefallen seid!^^ *schadenfroh kicher*
 

Kapitel 1 : Und wieder beginnt ein Semester…
 

Mit einem munteren Pfeifen auf den Lippen ging Ray Kon seines Weges und genoss die warmen Sonnenstrahlen, die vom nahenden Frühling kündeten. Seiner Meinung nach, konnte dieser nicht schnell genug zurückkehren, denn alles in allem war der junge Chinese kein Freund des Winters.

Nun, eigentlich war das noch höflich ausgedrückt.

Genau genommen hatte er die Schnauze gestrichen voll vom Schnee, vom Nebel, von der viel zu früh einbrechenden Dunkelheit, von den abgefrorenen Gliedmaßen… und vor allem vom Glatteis!

Seit Anfang Dezember trug er an diversen Körperstellen blaue Flecken mit sich herum, weil sich die dreistufige Treppe vor seinem Haus dazu entschlossen hatte, zu einer spiegelglatten Todesfalle zu mutieren. Er hatte schon versucht, Salz auf diese zu streuen, doch offenbar war seine Treppe eine Ausgeburt an Heimtücke und Bosheit und weigerte sich beharrlich, sich den physikalischen Gesetzen zu beugen.

Rays Hand fuhr unwillkürlich zu seinem immer noch schmerzenden Gesäß. Erst gestern war er erneut ein Opfer der Treppe - die er mittlerweile insgeheim als seine Erzfeindin betrachtete - geworden und trug dementsprechende Blessuren mit sich rum. Dabei hatte er wirklich nur einen winzigen Schritt nach draußen getan, um dem Kater seinen Auslauf zu gewähren, aber es hatte gereicht, um ihm wie üblich eine schmerzhafte Begegnung mit dem Boden zu bescheren. Der Kater war indessen auf sicheren Pfoten die Treppe hinunter gehuscht und hatte ihm einen letzten Blick zugeworfen - von dem Ray schwor, er wäre ein Ausdruck purer Schadenfreude gewesen!

Rays gute Laune sackte um ein paar Grad ab.

»Undankbares Mistvieh! Da kümmert man sich tagein, tagaus um ihn und dann wagt es das Biest, sich über mich lustig zu machen!«

Außer seinen Freunden, die zum Glück selber mit allerlei Macken gesegnet waren, wusste niemand um Rays stille Überzeugung, dass sein Stubentiger weitaus intelligenter war als allgemein angenommen und sich dieser insgeheim gegen sein Herrchen verschworen hatte, um ihm das Leben zur Hölle zu machen! Für gewöhnlich erntete Ray nur ein mitleidiges Kopfschütteln, wann immer er seine Theorie vortrug, doch das änderte nichts an der Tatsache, dass er seine Katze für ausgesprochen heimtückisch hielt.

Zu blöd nur, dass ein einziger Blick aus den großen grünen Augen meist genügte, um Rays Zorn jedes Mal wieder aufs Neue verrauchen zu lassen.

Der Junge seufzte und begann dann über seine eigenen Gedanken zu lachen.

Oh Mann, er hatte echt zu viel Zeit, wenn sein Hirn jetzt schon über solchen Stuss nachdachte!

Vielleicht war es doch ganz gut, dass die Winterferien nun vorbei waren und die Schule wieder losging…

Ein Stück voraus konnte er bereits besagtes Gebäude ausmachen und mittlerweile war er nicht mehr der einzige Jugendliche, der in diese Richtung strebte. Mädchen und Jungen verschiedenster Altersstufen - sie alle mit wenig begeisterten Gesichtern - schleppten sich dem neuen Semester entgegen.

Ray ließ sich einfach vom Strom mitziehen und stand wenig später im Foyer des Schulgebäudes. Wie üblich trugen ihn seine Füße zuerst zum Schwarzen Brett, wo sich bereits eine große Schülertraube gebildet hatte, und wieder einmal verfluchte Ray den Umstand, zum kleinwüchsigen Volk der Chinesen zu gehören.

Er stellte sich auf die Zehenspitzen, um wenigstens einen kleinen Blick auf die Tafel werfen zu können, aber das Einzige, was er sehen konnte, war ein grell pinkes Transparent, auf das jemand - Ray hatte ja ganz stark ihren ewig euphorischen Schuldirektor im Verdacht - in großen Buchstaben geschrieben hatte "Willkommen zum Sommer-Halbjahr! ^_^".

»Oh Mann, den Smiley hätte er sich aber wirklich sparen können!«, dachte Ray nur kopfschüttelnd, als er in der Schülerschar einen seiner Freunde ausmachen konnte.

"Hey, Max!", rief er und sofort wandte sich der Angesprochene um und quetschte sich durch die Menge hindurch zu seinem Freund.

"Morgen, Ray! Na, hast du die letzten Ferientage gut überstanden?"

"Ging so", meinte dieser, da er sich immer noch seines schmerzenden Hinterteils bewusst war. Als er daraufhin Max' fragenden Blick sah, rang er sich ein schiefes Grinsen ab.

"Naja, du weißt ja, meine geliebte Treppe. Und außerdem hab ich einen weiteren Beweis dafür, dass Drigger es auf mich abgesehen hat!"

Max seufzte nur und schüttelte den Kopf.

"Echt mal, du und dein verrückter Kater! Ihr seid beide nicht ganz dicht."

"Ach, lass mich doch in Ruhe… Steht was Interessantes dran?", fragte er mit einem Kopfnicken in Richtung des Anschlagbrettes.

"Nicht wirklich. Ein paar Lehrer sind mit ihren üblichen Skiurlaubs-Verletzungen krank geschrieben, in der Cafeteria gibt's heute eingelegten Kohl und die neuen Schüler sollen sich beim Direktor im Büro melden."

"Es gibt neue Schüler? Zu Beginn des zweiten Semesters?"

"Anscheinend ja. Wer weiß, vielleicht landen bei uns ja auch welche", meinte Max achselzuckend, während sich die beiden Freunde vom Schwarzen Brett entfernten und durch das Foyer schritten. Dort wandten sie ihre Schritte Richtung Kellertreppe und betraten das weitläufige Untergeschoss der Schule, wo sich neben zahlreichen Abstellräumen und dem Probenraum des schuleigenen Blasorchesters auch die Schließfächer der Schüler befanden.

Hier trennten sich die beiden und Ray bog nach links in einen der zahlreichen Gänge ab, wobei er eine lange Reihe von Spinden passierte. Das Kellergeschoss der Schule war wirklich sehr weitläufig und der Chinese erinnerte sich an einen äußerst unangenehmen Traum, den er vor einigen Wochen gehabt hatte und in dem er von einem verrückten Massenmörder mit Eishockeymaske und Kettensäge durch eben diese Gänge gejagt worden war.

Ray schüttelte sich bei dem Gedanken und blieb schließlich vor seinem eigenen Schrank stehen: Nummer 479. Eigentlich waren an den meisten Schließfächern die Zahlen vor langer Zeit abgeblättert, aber er hatte ein sicheres System entwickelt, wie er seinen eigenen Spind ausmachen konnte. Er suchte einfach jenen Schrank, an dem einst irgendein Witzbold mit seinem Faserstift ein (zugegebenermaßen wirklich treffendes) Porträt ihres Direktors im Häschen-Kostüm verewigt hatte, zählte von diesem drei Schränke nach rechts und einen nach oben und schon hatte er die Nummer 479 gefunden. Alternativ dazu konnte er auch jenes Schließfach suchen, an dessen Tür einst irgendeine unbekannte, ekelhaft schmierige Substanz herabgelaufen und auf halben Weg nach unten zu einem widerwärtigen Tropfen erstarrt war, der Ray sehr unangenehm an einen Nasenpopel erinnerte. Von diesem Schrank brauchte er nur vier nach links zu zählen und landete wieder bei Nummer 479.

Auch dieser hatte seine Eigenarten. Zwar ließ sich der Schlüssel problemlos im Schloss drehen, doch trotzdem verweigerte die Tür meist jeglichen Dienst.

So auch heute. Erst ein gezielter Schlag mit der flachen Hand auf die obere linke Ecke erinnerte den Schrank wieder an seine Aufgabe und mit einem erbärmlichen Quietschen öffnete sich die Tür.

Ray ließ seinen Blick kurz über die verschiedenen Schulbücher im Inneren schweifen, ehe er ein ganz bestimmtes entdeckte. Selbstverständlich war dies das Unterste in dem Bücherstapel und so verbrachte er mehrere Minuten damit, das Buch aus seinem Schrank zu zerren, um es anschließend in seine Schultasche zu stopfen. Dabei erntete er höchst amüsierte Blicke von Nummer 481.

Mit den "Schließfach-Nachbarschaften" an seiner Schule hatte es eine seltsame Bewandtnis. Es gab keinerlei System, welche Schranknummern an welche Klassenstufe vergeben wurden und so geschah es, dass Rays "Nachbarn" ganz anderen Altersstufen angehörte als er selbst.

So war Nummer 481 beispielsweise ein Mädchen aus der Unterstufe, blasses Gesicht, rote Haare, Brille auf der Nase. An ihrer Schließfachtür hing ein Poster irgendeiner drittklassigen Teenie-Band und verschiedene Postkarten von Pferden, die allesamt mit rosa Herzchen umrandet waren. Einmal hatte Ray sie spöttisch darauf angesprochen, woraufhin die Kleine rot angelaufen war und schnell ihre Tür zugeschlagen hatte.

Anscheinend bekam er dafür jetzt die Quittung, denn das Mädchen grinste immer noch schadenfroh, besonders als sich der wacklige Bücherstapel in Bewegung setzte und sein Englischwörterbuch sich in den freien Fall begab, der erst von Rays eigenem Fuß gestoppt wurde.

Fluchend rieb sich der Chinese die schmerzenden Zehen, stopfte das Buch zurück in den Schrank und warf dem kichernden Mädchen ein warnendes Knurren entgegen.

Erschrocken verstummte die Kleine, schloss schnell ihren Spind ab und nahm vor dem schlecht gelaunten Oberschüler Reißaus.

"Oh Mann, armes Mädchen!" Ray hörte die lachende Stimme zu seiner Rechten und wandte sich um.

Nummer 476 - ein schwarzhaariger Junge, der eine Klassenstufe unterhalb Rays war - hatte auch seinen Schrank erreicht und damit begonnen, Bücher in seine Tasche zu stopfen.

"Sie war selbst Schuld", brummte der Chinese und hängte nun seinen Mantel in den Spind.

Die meisten Lehrer an dieser Schule bekamen Tobsuchtanfälle, wenn ein Schüler das Klassenzimmer mit Jacke betrat oder sich gar erdreistete, diese über seinen Stuhl zu hängen.

Dem Mantel folgte schließlich Rays Sporttasche, die die arg begrenzte Platzkapazität des Schranks nun restlos erschöpfte.

Mit etwas Gewalt gelang es dem Chinesen die Tür zu schließen und er machte sich eine gedankliche Notiz, beim nächsten Öffnen einen Schritt zurück zu treten, um der entgegenkommenden Sporttasche auszuweichen.

"Hey, Ray, bist du soweit?" Das war Max, der plötzlich hinter ihm stand. Auch er hatte sich seines Mantels entledigt und wartete nun ungeduldig auf seinen Freund, der auch gleichzeitig sein Klassenkamerad war.

Mit einem letzten Nicken in Richtung Nummer 476 folgte Ray Max den Gang zurück und die Treppe nach oben. Dabei mussten sie sich an einem Pärchen vorbeiquetschen, dem es eingefallen war, genau im Rahmen der ohnehin schmalen Kellertür mit den Zungen übereinander herzufallen.

"Oh Mann, die haben sich wohl während der Ferien nicht gesehen, oder was?", knurrte Max genervt, doch Ray schüttelte den Kopf.

"Im Gegenteil, ich hab die beiden vorgestern vorm Kino gesehen, wo sie in aller Öffentlichkeit miteinander Schluss gemacht haben."

Daraufhin fingen beide an zu grinsen. Es war eben eine ganz normale Schule mit ganz normalen Idioten.

Wie aufs Stichwort entdeckten sie nun auch Tyson, ein weiteres Mitglied ihres Freundeskreises, und begrüßten ihn.

"Hey, Leute! Na wie geht's? Was macht Draciel, Max?"

"Was schon. Salat fressen und durchs Zimmer kriechen", entgegnete der Blonde.

"Ich versteh echt nicht, wie man sich so ein langweiliges Haustier halten kann", meinte Ray, was Max leicht in seinem Stolz kränkte.

"Schildkröten sind nicht langweilig! Nur weil Draciel nicht so abgedreht ist wie deine verrückte Katze…"

"Drigger ist ein Kater! Keine Katze!"

"Ist doch egal!"

"Ist es nicht!"

"Ist es doch! Ist das Vieh überhaupt kastriert?"

"Was spielt das für eine Rolle?"

"Eine große!"

Tyson schüttelte resigniert den Kopf. Die beiden waren zwar seine Freunde, aber wenn es um ihre Haustiere ging, hatten sie echt 'ne Schraube locker.

"Hey, Jungs, könntet ihr das vielleicht mal beenden? Ist ja peinlich mit anzuhören!"

Die drei Angesprochenen drehten sich um und erblickten ihre Klassensprecherin Hilary sowie deren beste Freundin Mariah.

"Morgen, Mädels! Na hattet ihr schöne Ferien?", begrüßte Max die beiden.

"Ja, ging so", antwortete Mariah, "sag mal, Ray, hast du mir nicht gestern noch am Telefon erzählt, Rumiko und Heiji hätten sich getrennt? Wieso schieben die sich dann gerade wieder gegenseitig die Zunge in den Rachen?"

Der Chinese zuckte mit den Achseln.

"Du kennst die beiden doch. Die sind nur glücklich, wenn sich die ganze Schule über sie das Maul zerreißt."

"Da ist was dran. Und ich muss zugeben, ohne die beiden gäb's hier nur halb soviel Klatsch!", lachte das pinkhaarige Mädchen und die anderen stimmten mit ein. Gut gelaunt begaben sich die fünf in den zweiten Stock und betraten schließlich ihr Klassenzimmer für japanische Geschichte.

Im Allgemeinen war dies für die Freunde ein unbeliebtes Fach. Der Stoff war staubtrocken und meist fehlte ihnen jeglicher Elan zur Mitarbeit. Ihr Lehrer begann jede Stunde mit einem Vortrag über die nicht vorhandene Arbeitsmoral der Klasse und prophezeite ihnen, dass sie niemals heil durch die Abschlussprüfungen kommen würden - die sie zum Glück erst nächstes Jahr ablegen mussten, sie waren ein Jahr jünger als die momentane Abschlussklasse - doch dem schenkten sie keine große Beachtung.

Als sie den Raum betraten wurde ihnen ein vielstimmiges "Hallo" entgegen gebrüllt und Hilary und Mariah verschwanden gleich in einem Haufen quietschender Mädchen, von denen jedes sie als Erstes umarmen wollte.

Ihre männlichen Mitschüler betrachteten das Spektakel kopfschüttelnd und aus so mancher Ecke konnte man ein gemurmeltes "Weiber!" vernehmen.

Ray, Tyson und Max gingen derweil zu ihren Stammplätzen, wo sie auch schon Kenny - ihren "vierten Mann" - vorfanden.

"Hey, Chef! Na, alles klar?", rief Tyson und schlug dem Kleineren kameradschaftlich auf die Schulter. Dieser hatte jedoch nicht damit gerechnet und so rutschte Kennys Ellenbogen, auf den er sich eben noch gelangweilt gestützt hatte, ab und sein Kinn machte schmerzhafte Bekanntschaft mit der Tischplatte.

"Au! Mensch, Tyson! War das jetzt nötig?"

Grummelnd rieb sich Kenny das Kinn.

"Sorry, Chef", meinte der Schuldige und ließ sich auf den Platz rechts neben ihm fallen, "konnt' ja nicht ahnen, dass du so vor dich hin döst!"

Wie aufs Stichwort entfuhr dem Braunhaarigen ein herzhaftes Gähnen und seine Freunde fingen an zu grinsen.

"Na, mal wieder bis in die frühen Morgenstunden am Computer gehangen?", fragte Ray unschuldig.

"Nein, nur bis um Mitternacht! Und es war wichtig, da gab es ein paar Programme, die dringend aktualisiert werden mussten und dann musste ich noch ein, zwei Dateien formatieren und…"

"Jaja, Chef, schon klar. Kennen wir doch alle. Wer hat diese Probleme nicht?", unterbrach ihn Ray, die Stimme triefend vor Ironie, und erhielt von Kenny dafür einen beleidigten Blick.

(Hatte ich eigentlich schon erwähnt, dass Rays Freunde mit zahlreichen Macken gesegnet waren?)

"Ach, nun hab dich nicht so! Freu dich lieber, die furchtbare Zeit des Nichtstuns und des nachlassenden Denkvermögens ist vorbei und wir dürfen endlich wieder den weisen Worten unserer Lehrer lauschen!", zog Max Kenny auf, doch diesem gelang - ebenso wie Ray und Tyson - nur ein gequältes Lächeln.

"Übrigens, habt ihr schon gehört? Herr Satamato ist krank", erzählte der Braunhaarige nun seinen Freunden.

"Was echt? Was hat er denn?"

"Angeblich 'ne Blausäurevergiftung, weil er verdorbenes Stachelbeerkompott gegessen hat. Aber er ist wohl schon wieder übern Berg."

"Oh Mann, was für ein Depp! Aber wenn der Satamato krank ist, warum haben wir dann jetzt trotzdem Geschichte? Unten am Schwarzen Brett stand nicht, dass wir Ausfall hätten."

Doch diese Frage konnte Kenny nur mit einem Schulterzucken beantworten.

Er hatte die Nachricht gestern von seiner Oma erfahren, die zu seinem Leidwesen genau neben seinem ungeliebten Geschichtslehrer wohnte, war darüber hinaus aber nicht weiter informiert.

Tyson und Max machten es sich zur Aufgabe, diese Neuigkeit zu verkünden, und nach wenigen Augenblicken wusste die ganze Klasse, dass Herr Satamato sie heute nicht mit seiner Anwesenheit beehren würde.

"Wenn das so ist, geh ich mal runter ins Büro und frag nach, ob die Stunde ausfällt", ließ sich Hilary vernehmen, doch noch bevor das Mädchen die Tür erreicht hatte, wurde diese geöffnet und ihre Klassenlehrerin, Frau Izukawa, trat ein.

"Morgen, Leute!", rief diese gutgelaunt in die Runde und ging nach vorne zu ihrem Pult.

"Herr Satamato ist leider bis auf Weiteres verhindert und da ich jetzt ohnehin die erste Stunde frei hätte, dachte ich, ich bereite euch das Vergnügen einer zusätzlichen Mathe-Stunde."

Dabei schenkte sie ihren Schülern das fieseste Grinsen, zu dem sie imstande war, und ließ sich auch nicht von dem kollektiven Aufstöhnen irritieren, als die Jugendlichen sich nacheinander zu ihren Plätzen schleiften.

Zwar war Frau Izukawa, eine drahtige, kleine Frau mit kurzen schwarzen Haaren um die 40, bei ihren Schülern allgemein beliebt, aber das galt nicht unbedingt für ihr Fach.

"Gut, laut meiner Uhr müsste es jeden Moment zum Unterricht klingeln…"

Ein ohrenbetäubendes Scheppern erklang von der rostigen Glocke über der Tür, welcher Ray am liebsten die selbe Behandlung zuteil werden lassen würde wie seinem Wecker heute morgen.

Gequält verzogen die Schüler bei dem Ton das Gesicht und einige hielten sich die Ohren zu.

"Nun habt euch nicht so!", meinte Frau Izukawa immer noch gut gelaunt, "Seht's mal so. Ihr müsst diese Glocke nur noch anderthalb Jahre ertragen, ich noch über 20 Jahre. Also hört auf zu jammern und holt eure Taschenrechner raus!"

"Das hatte jetzt aber keinerlei logischen Zusammenhang", murmelte Ray noch und griff dann nach seinem Rucksack.

In diesem Moment klopfte es und 25 neugierige Augenpaare (einschließlich dem der Lehrerin) blickten zur Tür.

"Ja, bitte?", rief Frau Izukawa und zur allgemeinen Überraschung erschien der Direktor im Türrahmen.

"Guten Morgen, Frau Izukawa. Ähm… also es ist so… äh… sie wissen doch noch, äh… was ich ihnen vor den Ferien gesagt hab, oder? In meinem Büro? Äh… Oder hab ich es ihnen auf dem Flur mitgeteilt? Ich weiß es gar nicht mehr. Naja, ist ja auch egal, jedenfalls… äh… also…"

Wie üblich redete der Mann ewig um den heißen Brei herum, doch das Gesicht der Lehrerin erhellte sich jäh wie von einer plötzlichen Eingebung.

"Ach ja richtig! Nun, worauf warten sie noch? Schicken sie ihn rein!"

War schon das Erscheinen des Direktors für die Schüler überraschend gewesen, so waren sie jetzt noch mehr verblüfft, als neben ihm im Türrahmen eine weitere Person erschien.

Ein Junge, gekleidet in ihre Schuluniform und mit einem mehr als miesepetrigen Gesichtsausdruck.

Wenig begeistert betrat er das Klassenzimmer, ließ sein Blick kurz über die Menge schweifen - die ihn anglotzte, als wäre er soeben mit einem UFO vorgefahren - und blieb dann vor der Lehrerin stehen, welcher er die Hand reichte und sich mit einem knappen "Hiwatari, Kai" vorstellte.

Zunächst war Frau Izukawa etwas verwundert von der schroffen Art des Jungen, doch dann schenkte sie ihm eines ihrer permanenten Lächeln und wandte sich an ihre Klasse.

"Also, Leute, ihr habt's gehört! Das hier ist Kai. Begrüßt euren neuen Mitschüler!"
 

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So, wie angekündigt, ging das nächste Kapitel ziemlich flott von der Hand.^^ Werd's online stellen, sobald ich die Zeit gefunden hab, es nochmal durchzusehen, was aber wohl erst heute Nachmittag sein wird, weil ich gleich zur Vorlesung flitzen muss!

Ich selbst, bin mir nicht so sicher, wie gut das Kapitel gelungen ist. Mir persönlich gefällt es zwar, aber eigentlich vor allem aus dem Grund, weil ich hier meine eigenen Schulzeit wieder habe aufleben lassen. Hab Ray sogar meinen geliebten, alten Spind, inklusive der "Nachbarn" verpasst.XD Und das Klatschpärchen Rumiko und Heiji sowie Herr Satamato beruhen auch auf real existierenden Personen!^^ Wobei Letzterer eigentlich eher eine Mischung aus meinem ehemaligen Geschichts- und meinem Philosophie-Lehrer ist: der Charakter und das Fach vom Geschichts-Lehrer und der Vorfall mit dem Stachelbeerkompott vom Philosophie-Lehrer. (Ja, das ist wirklich passiert!) Frau Izukawa ist eine sehr positive Abwandlung meiner ehemaligen Deutschlehrerin. Die Schulglocke konnte ich leider nicht zu meiner vollsten Zufriedenheit beschreiben, denn in Wahrheit klingt das Teil noch viel grauenhafter, als ich es auszudrücken vermag!

Es hat mir großen Spaß bereitet, mal wieder alte Erinnerungen hervor zu kramen und so eine kleine Hommage an mein altes Gymnasium zu verfassen, aber ich weiß nicht, wie das Kapitel auf Außenstehende, sprich meine Leser, wirkt.^^' War es für euch arg langweilig? Ich versprech euch, ab jetzt konzentrier ich mich wirklich mehr auf die Handlung, immerhin mischt ja jetzt auch Kai mit.^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Rei
2009-01-29T14:57:05+00:00 29.01.2009 15:57
Huch o.o
Es ging ya weiter <.< Habs verpasst, sry XD"
Nya~ dann kommt mein Kommi eben ein wenig spät^^'

Ich finde das Kapitel richtig gut. Ich weiß nicht, ob ich das letztes Mal schon erwähnte, aber ich mag deinen Schreibstil =)

Bin mal gespannt, wie es nun weitergeht,jetzt da Kai endlich da ist x3

lg~

Rei
Von:  Alex_Dryden
2009-01-08T19:14:48+00:00 08.01.2009 20:14
Also ich finds geil das Kpitel^^
Ich fand die Streit über ihre Tiere von ray und Max voll lustig...
Deien Beschreibungen sind auch voll gut^^
Und juhu...Kai ist aufgetaucht^^

Freu mich schon wenns weiter geht^^

Ciao Kai-Kai^^

PS.: Bin erste^^


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