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One-Shot Sammlung

Von allem etwas dabei
von

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Pairing 2 Sasori & Deidara

Weihnachten ganz privat
 

Keuchend lag ich auf dem großen Bett, welches in deinem Zimmer steht. Meine Haare sind strubelig und durcheinander gewühlt, liegen verteilt um meinen Kopf herum auf dem Bettlacken.

Du sitzt mit dem Rücken zu mir. Ich sehe deinen nackten Oberkörper. Du hast deine Arme auf deine Beine gestützt und starrst aus dem Fenster, das nur sperrlich Licht hindurch lässt. Ich warte den Moment ab, an dem du mich wieder aus deinem Zimmer scheuchst, so wie jedes Mal nach unserer Nummer.

Du musst dann für dich allein sein, nachdenken. Ich akzeptiere es, obwohl ich lieber bei dir bleiben möchte, deine Wärme spüren möchte, einfach in deiner Nähe sein.

Ich starre an die Decke, die grau gestrichen ist und so gar nicht freundlich wirkt, im Gegenteil, ich empfinde sie als matt und einsam.

Meine Atmung hat sich wieder beruhigt und ich setze mich auf. Meinen Blick hielt ich auf die Bettdecke gerichtet, die mich zur Hälfte bedeckt. „Geh.“, sagst du leise zu mir, hast aber trotzdem einen drohenden Unterton in der Stimme, sollte ich es nicht tun.

Wortlos stehe ich auf und streife meinen Akatsuki Mantel über, der zerknittert auf dem Boden liegt. Mein Stirnband, welches mich als Abtrünnigen kennzeichnet sowie mein Zopfband verstaue ich in einer meiner vielen Manteltaschen. Ich wollte beides im Moment nicht sehen. Lese gehe ich aus deinem Zimmer, du bleibst alleine zurück.

Die Tür schließt sich mit einem leisen Klicken. Ich lehne mich draußen seufzend an die Wand. Eine blonde Strähne meines Haares fällt mir dabei ins Gesicht, doch ich streiche sie mit einer energischen Geste zurück. Ich will jetzt nicht an dich denken. Wir hatten es schließlich so vereinbart, ohne Übernachtung, ohne Gefühle. Das geht zu mindestens auf das Konto meines Liebhabers, aber bei mir war es anders. Ich liebe ihn von ganzem Herzen, nur deswegen bin ich überhaupt auf dieses unmoralische Angebot eingegangen.

Sasori weiß nichts davon und ich möchte auch nicht, dass er irgendetwas davon erfährt. Unsere Kollegen wissen alle über meine Gefühle Bescheid, nur er nicht, er scheint zu blind dafür zu sein. Und das schon seit über einem halben Jahr. Nun ist es bereits Winter, Weihnachten steht vor der Tür und nichts, aber auch gar nichts wird sich verändern.

Lautlos schlüpfe ich in mein Zimmer.

Den ganzen Tag komme ich nicht mehr heraus. Wir Akatsukis feiern kein Weihnachten, obwohl ich es von früher sehr vermisse.

Jeder von uns war an diesem für anderen Heiligen Tag alleine. Ein Weihnachtsbaum oder etwas in der Art blieb gänzlich weg, nicht einmal das Wort an sich durften wir in den Mund nehmen, ansonsten hatten wir das Pech und verloren unsere Zungen.

Ich lasse mich auf mein Bett nieder und blicke den ganzen Tag aus dem einzigen Fenster im Raum. Als es allmählich Abend wird, beginnt es draußen zu schneien. Kleine weiße Flocken fallen auf die Erde, wie Federn, gleichmäßig und langsam. Ein Lächeln huscht über meine schmalen Lippen, wie schnell die Zeit doch vergeht.

Vor ein paar Jahren hätte ich mich um diese Zeit bereits im Schnee gewälzt und Schnallschlachten gemacht. Bei dem Schnee der momentan lag, hätte es bestimmt auch geklappt. Aber ich darf es nicht jetzt, nicht heute und auch nicht irgendwann, egal ob Heilig Abend ist. Mein Magen knurrt, ich sollte vielleicht etwas essen. Seit heute Morgen lief ich schon auf Sparflamme. Ich gehe in die Küche, um mir etwas zu Essen zu machen, doch gerade als ich aus meinem Zimmer raus bin werde ich am Handgelenk gepackt und in einen anderen Raum gezerrt.

Ich erstarre, als ich Sasoris Zimmer erkenne. Welcher Wahnsinnige verfrachtete mich in Sasoris Zimmer ohne Erlaubnis? Wir würden beide unsere Köpfe verlieren, käme das heraus. Ich versuche mich von meinem ungebetenen Gast loszureißen, doch der Griff des anderen ist erstaunlich fest, ich kann mich nicht losreißen.

Unsanft werde ich auf das Bett gedrückt, mit dem Rücken auf die Matratze.

Ein schwerer Körper schwingt sich auf meine Hüften und heftet meine Arme neben meinen Kopf auf das Bett, sodass ich mich kaum rühren kann.

Erst jetzt fasse ich den Mut, um meine Augen zu öffnen und meinen Angreifer zu identifizieren. Zu meiner eigenen Überraschung erkenne ich die Person, die ich über alles liebe über mir. Sasori.

Was sollte das? Wir hatten es zwar schon mehrmals am Tag miteinander getan, aber dabei sagte er vorher immer Bescheid und ich kam dann automatisch mit zu ihm, diese Art an ihm war mir zutiefst neu.

Ich gab es nur ungern zu, aber im Moment kommt er mir wirklich unheimlich vor, wie jemanden dem ich das erste Mal begegne. Weder von ihm gehört, noch etwas von ihm gesehen, als hätte sein ganzes Wesen der Schatten erstickt.

Ich schlucke, versuche meine Nervosität zu unterdrücken. Ich tu gerade wie ein verschrecktes Huhn, als wäre es das erste Mal, dass wir es zusammen taten. Ich sehe ihm, nun etwas ruhiger, in die Augen, als er sich zu mir runterbeugt. Doch zu meiner Verwunderung heftet er etwas an meinen Hals, was ein bisschen kratz.

Verwirrt sehe ich auf, als er sich wieder von mir löst und sogar meine Hände freigibt. Nun doch neugierig geworden taste ich meinen Hals ab. Ein Band oder so etwas in der Art hatte Sasori mir umgebunden und eine Schleife schien darum gewickelt zu sein. Okay, dass waren nun wirklich neue Seiten an ihm, die ich nicht kannte. Er muss meine Blicke richtig gedeutet haben, denn er lehnt sich weiter über mich, bis er in mein Ohr sprechen kann.

„Wir haben Weihnachten, schon vergessen Dussel?“, spottete er über mich. „Und ich habe auch einen Wunsch, genau wie alle anderen.“, sagt er weiter, ohne sich von mir zu entfernen. Mir läuft ein Schauer den Rücken hinunter, er spricht so anders als sonst, irgendwie erotischer und verführerischer.

Nachdem ich meine Gedanken kurz geordnet habe, finde ich auch meine Sprache wieder. „Und was wünschst du dir?“, frage ich leise, beinahe hauchend, da meine Stimme mich im Stich ließ. Sasori erhob sich etwas von mir, ich dachte schon er würde wieder gehen, doch er sah mir mit seinen braunen Haselnussaugen in meine eigenen, die einen merkwürdigen Glanz versprühten.

„Dich.“, höre ich tatsächlich aus deinem Mund. Ich registriere diese Information kaum, sie schien so unwillkürlich. „Ich bin schon seit längerer Zeit in dich verliebt.“, beginnst du mir zu erzählen. „Aber ich habe mich nie getraut etwas zu sagen, ich dachte du würdest anders fühlen, als ich es erwarte.“, gab er zögernd zu und wartete meine Antwort ab. Ein Gefühl des Glückes aber auch der Trauer stieg in mir auf, natürlich liebte ich ihn!

Er wusste gar nicht wie sehr und wie lange schon. Tränen sammelten sich in meinen Augenwinkeln, ich war so glücklich, am liebsten hätte ich einfach losgeweint, egal wie er reagiert hätte.

Ich kann nicht anders, als Sasori in meine Arme zu schließen und an mich zu drücken. Ja, ich wollte sein Weihnachtsgeschenk sein, bis ans Ende meines Lebens. Plötzlich spüre ich wie deine Hand zu meinem Kinn wandert und es sanft anhebt, damit du mir in die Augen sehen kannst. „Ich liebe dich.“, sagst du mir ehrlich, mit fester Stimme, ehe du deine Lippen auf meine drückst. Ich kann dir nicht mehr antworten, wenn du nicht von mir ablässt, aber du weißt auch so wie ich für dich empfinde. Worte sind unnötig.

Wir legen uns beide gänzlich aufs Bett und begannen unser Spiel erneut.

Wie ein Tanz, der sich zwischen Liebenden immer und immer wiederholt, als würden wir gemeinsam im Kreis rennen. Ich spürte immer deine Berührungen auf meiner Haut, die so angenehm prickelten. Mir verschlug es immer den Atem. Und nun, da alle Zweifel aus dem Weg geschaffen waren, durfte ich auch bei dir übernachten, was mir außer dir am meisten bedeutete. Von nun an wollte ich immer in deiner Nähe sein, etwas anderes interessierte mich nicht. Und dich ebenso.

Wir hatten unser Glück gefunden und das würden wir nie mehr loslassen, egal was auch im Moment war oder was uns noch bevorstand. Wir würden gemeinsam eine Lösung finden.

Am nächsten Morgen ließen wir uns nichts anmerken. Die Anderen schienen nichts zu merken und das war gut so, denn wir brauchten nur uns gegenseitig. Gegenüber den anderen Akatsukis hielten wir uns distanziert und kalt wie immer, als wäre nichts geschehen. Doch sobald sich Sasoris Tür hinter uns schloss, wussten wir genau, jetzt begann unser zweites Leben mit nur uns beiden. Nur wir zwei zählten in dieser Welt und das bedeutete mir absolut alles. Etwas anderes brauchte ich nicht, nur dich, für immer.

Sasori.
 


 


 

Meiner Freundin Gussl gewidmet



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