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Feuerzauber

Eine Frau zwischen zwei Männern...Inu Yasha oder Sesshoumaru?
von

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Der Club

Nun ist genug gequatscht und es geht endlich ab in den Urlaub...in dem ihr wohl auch alle seid.
 


 

Der Club
 

Die restlichen Tage bis zum Urlaub kämpfte sie damit, ihn zu vergessen, und sie schien damit langsam Erfolg zu haben. In Inu Yashas Armen, wenn sie sein lächelndes Gesicht sah, verschwamm das Bild endlich, machte Platz für die Vorfreude, die sie für den bevorstehenden Urlaub empfand. Nur als sie den Umschlag mit den Flugticketreservierungen und der Buchungsbestätigung für den Club in Ägypten erhielt, empfand sie wieder einen Stich in ihrem Herzen. Ein kurzer Brief lag dabei, der den geliehenen Betrag enthielt, knapp geschrieben und irgendwie unpersönlich. Er sei in Eile, habe ein Geschäft am Laufen, das ihn in Anspruch nehme und er wünsche ihnen einen schönen Aufenthalt im Club seines Freundes. Einerseits war sie enttäuscht, aber es war wohl auch besser so, als wenn er ihr einen Roman geschrieben hätte. Sie rief die Freundin an, um ihr vom Erhalt der Unterlagen zu berichten und fing langsam an, ihre Sachen zu packen.
 

Der Flug war recht unspektakulär, nur dass Kari wie jedes Mal beim Landen Probleme mit ihren Ohren hatte. Kaugummikauen half genauso wenig, wie den Mund offen stehen lassen. Es schmerzte höllisch und den ganzen restlichen Tag hörte sie auf dem Ohr nichts mehr. So sprach sie auch mit ihrer Freundin kaum ein Wort. Die lag eh die ganze Zeit schlafend in ihrem Sitz. Die letzte Woche schien sie recht mitgenommen zu haben, außerdem konnte Hi eh überall einschlafen, und das auch noch sofort. Sie war unmöglich, setzte sich hin und schlief auch schon, wo andere stundenlang kämpfen mussten, um auch nur einen Zipfelchen Schlaf zu ergattern.
 

Die Fahrt nach Dahab dauerte dann recht lange. Sie waren bei Sharm El Sheikh gelandet, einer reinen Touristenstadt im Süden der Insel Sinai, Dahab lag dagegen auf halber Höhe im Osten. So zuckelten sie im klimatisierten Bus die staubige Küstenstraße entlang, eine Freude für Hi, die sich nicht sattsehen konnte an der Wüste, den hohen, kargen Bergen zur Linken und dem Strand auf der rechten Seite. Die anderen dagegen wurden langsam ungeduldig. Kari beschwerte sich schon leise bei Banko, dass sie lieber in einem der luxuriösen Hotels direkt in Sharm El Sheikh gewohnt hätte wie in einem blöden Kaff mitten in der Wüste. Hi bekam ihr Meutern mit, und sie hatte wieder ein ungutes Gefühl. Warum sagte die Freundin das nicht einfach frei heraus? Warum tuscheln und flüstern? Aber vielleicht wusste Kari nicht einmal, wohin es genau ging. Das legendäre Katharinenkloster und der Berg Mose lagen dort gleich um die Ecke. Das würde Kari doch bestimmt gefallen. Hi selbst hatte damals sofort nachgesehen, wo die Clubanlage lag und sich sehr darauf gefreut. Sie war froh, nicht in einem Touristenkaff festzusitzen, sondern etwas abseits zu wohnen. Aber eigentlich war es ja mehr Zufall gewesen, wohin sie es verschlagen hatte. Immerhin hatten sie keinen Finger für Reservierung und Buchung rühren müssen, selbst die Flugtickets hatte Sesshoumaru ihnen ja besorgt. Hi war das sehr recht, sie hätte die Zeit nicht gehabt, alles zu managen, und Kari war auf diesem Gebiet recht faul. Immerhin hatte ja eigentlich genug Möglichkeiten gehabt, mal nachzusehen, wo sie unterkommen würden. Jetzt zu schimpfen fand sie irgendwie unfair.
 

Am frühen Nachmittag kamen sie in ihrer Clubanlage an. Die Fahrt hatte sich auf alle Fälle gelohnt, Hi kam es wie ein Paradies vor. Blendendweiße, kleine Bungalows lagen verstreut in einem parkähnlichen Gelände, das vor allem mit einheimischen Gewächsen wie Palmen und purpur blühenden Bougainvilleen bewachsen war. Nicht weit entfernt hörte man das Meer verheißungsvoll rauschen. In Zentrum des Hüttendorfes gab es Bars und ein Restaurant, ein kleines Café, Kioske und Läden mit Souvenirs und den Kleinigkeiten, die die Gäste zwischendurch benötigten. Alles strahlte Ruhe und eine heitere, exotische Gelassenheit aus, die bunten Farben leuchteten grell im Licht der ägyptischen Sonne.

Die Pärchen wurden von Bediensteten auf verschlungenen Wegen zu ihren Appartements geführt. Mit großen Augen betraten sie durch die große Eingangstüre ihr neues Zuhause für die nächsten Wochen. Ocker herrschte vor, warme Farben und viele Bilder. Hi war entzückt. Es erinnerte sie an den Stil ihres Schlafzimmers zuhause. Schnell erkundete sie alle Zimmer. Ein einladendes, großes Bett stand in einem luftigen Schlafzimmer, ein gigantischer Ventilator war an die Decke montiert, der mit sanftem Rauschen nächtliche Kühle versprach. Das Wohnzimmer war ebenfalls herrlich eingerichtet. Mehrere Diwans, mit vielen Kissen bestückt, luden zum Ausruhen ein. Ein niedriger Tisch aus dunklem Holz stand davor, mehrere Regale aus demselben Holz waren an den Seitenwänden aufgestellt. Fotos von der Umgebung, Kamele, Strand, türkisfarbenes Meer, bunte Fische unter Wasser zierten die Wände. Und erst das Bad! Hi stieß einen begeisterten Schrei aus, als sie es betrat. Weiß verputzte Wände hoben den Kontrast zu den winzigen Mosaikfliesen in allen Blautönen noch besonders hervor, die überall in breiten Bändern verlegt waren. Die Dusche war mit den kleinen Steinchen verziert, wie auch die Borde, in denen die Waschbecken integriert waren. Mehrere geflieste Säulen verliehen dem Raum einen sehr arabischen Touch, und Hi wusste jetzt schon, dass sie diese genau untersuchen würde, um in ihrem heimischen Bad ebensolche einbauen zu können, zumindest nachgemachte.
 

Die Paare hatten beschlossen, dass sie sich gleich nach der Zimmererkundung wieder in dem kleinen Café treffen wollten. Es herrschte drückende Hitze und Kari war froh, endlich aus ihren durchschwitzten Gewändern zu kommen. Sie schlüpfte in eine kurze Hose und ein Top mit Spaghettiträgern. Dann machte sie sich mit Banko gemeinsam auf den Weg ins Cafe, in dem Inu Yasha und Hi schon warteten.
 

Hi saß überraschenderweise mit einem langärmligen, dünnen Kleid da, Inu Yasha mit kurzen Hosen und einem T-Shirt. Beide hatten schon eine winzige Tasse Kaffee vor sich auf dem Tisch stehen, außerdem 2 große Gläser Wasser, die sie aus dem bereitstehenden Krug gerade wieder füllten. Hi lächelte ihnen entgegen, als sie Banko und Kari kommen sah.

Kari setzte sich an den Tisch, Banko neben sie. Selbst im klimatisierten Café spürte man, dass vor der Tür eine geradezu mörderische Hitze brütete. Während sie auf den Kellner wartete, schaute sie Hi an.

„Ist dir denn nicht heiß?“, meinte sie dann neugierig.

Hi schaute zu ihr hoch. "Na ja, wir sind hier in der Wüste, mitten im Hochsommer im Sinai. Und alles hält meine Haut auch nicht aus. Die ersten Tage ist das besser so. Und außerhalb des Clubs mag ich eh nicht anders. Hab da schon einiges erlebt mit Tops. Und auch wenn man durchaus erkennt, dass wir europäische Touristeninnen sind, so will ich es doch nicht drauf ankommen lassen." Mehr wollte Hi auch nicht sagen, und so trank sie mit einem Schluck ihr Wasser leer. Kari schaute auch schon reichlich beunruhigt. Unwillkürlich rückte sie näher an Banko ran.

„Wieso…? Was kann denn da passieren? Vielleicht sollten wir dann besser immer im Club bleiben?“

Doch das kam schon der Kellner und auch die zwei Nachzügler konnten ihre Bestellung aufgeben. Zweimal Limo extra groß und extra kühl. Kari freute sich schon auf die Eiswürfel.
 

Hi grübelte, wie sie Kari überhaupt auf dieses Thema einstimmen sollte. Sie wollte sie wirklich nicht belehren, aber sie wollte sie auch nicht einfach so in eine ‚Falle‘ laufen lassen. Eine Gelegenheit, vorher mit der Freundin darüber zu reden, hatte sie ja leider nicht gehabt, auch deswegen, weil die sie so strikt gemieden hatte.

Hi selbst hatte hier selbst durchaus negative Erfahrungen gemacht, teilweise mit den eigenen Eltern, deren Gleichgültigkeit für klösterliche Kleidungsvorschriften ihr schon mal eine äußerst peinlichen Verhüllungskation ihrer nackten Teenagerbeine mit Strickjacken eingebracht hatte. Wie hatte sie sich geschämt! Aber auch ihre eigene Unbedarftheit hatte sie im Süden Griechenlands in eine brenzlige Situation gebracht, aus der sie ein mitreisender Mitstudent vor den Nachstellungen der männlichen Dorfjugend rettete. Damals war sie wütend gewesen, aber heute suchte sie die Schuld nur noch bei sich selbst. Wie arrogant und anmaßend sie mit ihrem Top die Kleidungssitten der Einwohner dort verletzte hatte, war ihr erst später mit viel Scham und Reue bewusst geworden. Sie hatte seither hier eine Entwicklung durchgemacht, die ihr wichtig war, hatte sich erst mal für die Menschen und ihre Gepflogenheiten interessiert und dann für dass, was sie in dem fremden Land machen wollte. Dabei fielen ihre Wünsche durchaus auch mal unter den Tisch, wie die Besteigung des Ayers Rock in Australien, der den Eingeboren als heilig galt. Und ihre Kleidung hatte sie seither immer den regionalen Gepflogenheiten angepasst. Aber das war ihre Art, ein Land zu bereisen. Ihre Freundin sollte hier ganz für sich selbst entscheiden. Sie wollte sich da eigentlich in keiner Weise einmischen. Nur wollte sie auch keinen Ärger bekommen, wenn sie mit mal ihr durch das angrenzende Dorf streunen wollte. Eine schwierige Situation. Was sollte sie sagen? Was nicht? Also versuchte sie nur vorsichtig ein wenig anzudeuten.

„Wir sind hier in einem muslimischen Land zu Gast. Die Frauen zeigen hier üblicherweise gar nichts von ihrem Körper, nicht mal ihre Haare. Ich denke, wir sollten da ein wenig Rücksicht drauf nehmen“.
 

Kari wirkte auf His Ausführungen hin etwas nervös. Plötzlich, ohne nachzudenken, hob sie ihre Hand und begann in ihrem Ohr zu bohren und zu rütteln. So lange bis Banko ihr die Hand mit einem zärtlich vorwurfsvollen Blick herabzog.

„Das hilft doch nichts! Also, wenn wir raus gehen, dann ziehst du dir einfach was Längeres über und dann wird schon nichts passieren! Oder?“ Sein fragender Blick traf Hi, die sich mit den Sitten und Gebräuchen in diesen Ländern recht gut auszukennen schien.

"Na, lass nur. Hier im Club ist es egal, da schenken sie ja auch Alkohol aus. Da können wir rumlaufen wie wir wollen, ohne dass uns einer blöd kommt. Nur die Sonne, der ist egal, welche Religion wir haben und wo wir herkommen. Die verbrennt uns völlig einheitlich."

So, damit war da Thema hoffentlich vom Tisch. Sie nippte an ihrem Kaffe und schaute dann fragend in die Runde: "Na, was machen wir mit dem angebrochenen Tag noch? Ich werde auch alle Fälle noch im Meer baden gehen, und ein bisschen Schnorcheln um zu gucken, was es hier im Wasser gibt. Kommt jemand mit?"

Kari dachte an den Sonnenbrand, den sie unweigerlich am Ende des Tages haben würde. Passte doch dann perfekt zu ihrem Ohr. Das einzig Gute war, dass sie sich dann von Banko eincremen lassen konnte. Dann nickte sie Hi zu.

„Klar, ich komm mit!“

Banko warf schon einen erfreuten Blick zu Inu Yasha. Genug Zeit und Ruhe, um ein paar Bierchen zu schlürfen.

"Was ist denn mit deinem Ohr los?" Hi schaute die Freundin neugierig an.

"Juckt es? Kommt das vom Flug?" Kari nickte.

„Ja, das hab ich immer. Die blöde Landung…bis morgen hör ich wohl nur halbseitig!“ Banko grinste. „Das werde ich natürlich sofort ausnutzen…dann kann ich alle hübschen Mädchen anquatschen, ohne dass du was merkst!“ Kari schaute böse.

„Ach ja? Ich freu mich ja schon auf heute Nacht. Das erste Mal, dass ich schlafen kann, ohne dass dein Geschnarche mich stört!“ Dann wandte sie sich an ihre Freundin.

„Gehen wir? Ich brauch nen Kaugummi! Kommt ihr Jungs mit?“

"Ich glaub, ich bleib hier und zisch mit Banko ein paar Bierchen. Geht nur mal, ihr Wassernixen. Sag mir dann, was es alles zu sehen gibt. Morgen leihen wir beide Flaschen, ist das OK, meine Süße?" Inu schien sehr erfreut, seinen Freund für sich zu haben, und Banko schien auch nicht gerade darunter zu leiden. Hi nickte nur. Kari warf ihrem Liebsten noch eine Kusshand zu und sie gingen davon.

"Komm, lass die Kerls sich mal betrinken, wir suchen solange nach Poseidon und lassen uns verführen!" Sie nahm die Freundin bei der Hand und verließ kichernd das wohltemperierte Kaffeehaus. Hi war erleichtert. Zum Glück war Kari wieder einigermaßen gut drauf. Hoffentlich blieb das so.
 

Die Hitze schlug ihnen entgegen wie eine feste Wand, und sie mussten beinahe nach Luft schnappen. Aber das nahe Meer lockte, und sie waren schon auf dem Weg zum Strand, als Hi aussprach, was ihr durch den Kopf ging.

"Mann, das ist echt schade! Da kannst du ja morgen gar nicht mit tauchen gehen. Hast du denn zuhause eine Erkältung gehabt? Oder woher kommt das?" Der Blick der Freundin sah sehr enttäuscht aus und Hi tat es leid, dass ihre Freundin auf den schönsten Sport hier wohl verzichten musste.

„Nein, das hat nichts mit einer Erkältung zu tun. Das hab ich jedes Mal! Ist immer auf dem rechten Ohr! Bis morgen ist es wieder vorbei.“

Hi bezweifelte, dass die Ohrprobleme so schnell vergehen würden, wenn sie so heftig waren, aber sie traute sich nicht, etwas zu sagen. Aber sie würde auf die Freundin aufpassen, dass sie keinen größeren Schaden nehmen würde. Ein geplatztes Trommelfell war eine äußerst schmerzhafte Sache und beim Tauchen schnell passiert.

Schon von weitem konnten sie das Glitzern des Meeres zwischen den Büschen hindurch erkennen. Schnell rannten sie dem verlockenden Rauschen entgegen, und da lag es. Die sanften Wogen rollten träge an den Strand, verloren sich in schäumenden Gischtkronen und zogen sich wieder zurück, um mit nicht nachlassender Kraft wieder den Sand zu benetzen. Vorne schimmerte helles Türkis, das sich in der Ferne in tiefdunkles Blau verwandelte. Schön dazu passten die blau-weiß gestreiften Sonnenschirme, die die unter ihnen stehenden Sonnenliegen beschatteten. Der Strand war weiß, der Sand zwar nicht ganz so fein, aber von absolut makelloser Farbe.

Bald waren ihre Schlappen voll Sand und sie zog sie einfachheitshalber aus. Das Glitzern des Meeres zog sie wie magisch an und als sie an der Wassergrenze angekommen waren, hüpfte Kari alsbald in die warmen Fluten und ließ sich die schäumenden Wogen um die Beine streifen. Dann griff sie mit beiden Händen hinein, schöpfte eine Hand voll Wasser und bespritzte ihre Freundin damit.

Sie freute sich immer wie ein Kind, wenn sie ans Meer kam.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Parsaroth
2009-08-18T21:07:17+00:00 18.08.2009 23:07
das klingt doch soweit erstmal halbwegs harmonisch und entspannend. aber vermutlich bleibt das wohl nicht so..?
bist du selbst schon in Ägypten gewesen? das klingt soweit nämlich äußerst authentisch.. :D
mal schauen, was demnächst passiert.
'n abend. =)


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