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Feuerzauber

Eine Frau zwischen zwei Männern...Inu Yasha oder Sesshoumaru?
von

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Ein nettes Leben

Ein nettes Leben
 

Hi kam schon am frühen Nachmittag wieder nachhause. Sesshoumaru saß auf dem Balkon, die Beine auf das Geländer gelegt und sonnte sich. Sein Hemd hing über dem Liegestuhl wie auch seine lange Haare, die fast bis zum Boden reichten. Er trug seine Sonnenbrille, der Oberkörper war nackt. Ein Glas Wasser stand auf dem Tisch.

Hi trat auf den Balkon hinaus. „Na, erholst du dich gut?“ Er blickte sie an und nickte.

„Schon zurück?“

„Ja, ich muss bis morgen warten, bis ich weiter machen kann. Ich warte auf eine Lieferung, und ohne das Teil kann ich nichts Vernünftiges tun. Dafür muss ich dann wieder Überstunden machen, wenn es da ist.“ Hi zog eine Schnute, aber die Lachfalten um ihre Augen bewiesen, dass ihr ein freier Nachmittag bei so schönem Wetter nicht gerade ungelegen kam.

„Was tust du denn überhaupt?“ Sesshoumaru hatte die dunkle Brille auf seiner Nase etwas nach vorne gezogen, damit sie seine Augen sehen konnte. Hi war dankbar dafür, sie sprach nicht gerne mit jemandem, dessen Augen sie nicht erkennen konnte, und sie hatte es genauso gemacht, denn ohne Sonnenbrille ging sie eigentlich nie aus dem Haus.

„Embedded Engineering, im Automotivbereich.“, antwortete sie und wollte abwarten, ob ihm diese Begriffe etwas sagten oder ob er nachhaken würde.

„Power Train, Car Body oder Multi Media?“, kam nur fragend zurück. Aha, ein Fachmann. Er kannte sich also bestens aus in diesem Bereich.

„Car Body, Komfortsteuergeräte. Hast du auch damit zu tun?“ Die junge Ingenieurin blickte ihn fragend an.

„Manchmal.“

Hi wunderte sich. Wie konnte man manchmal mit einem Beruf zu tun haben? Hatte er mehrere? Aber sie hatte keine Lust, weiter nachzubohren. Daher schwenkte sie gleich zu einem anderen Thema.

„Den Urlaub bekomme ich übrigens, dann kann es ja nächste Woche losgehen.“

Er nickte nur.

„Dann werde ich gleich heute Abend bei meinem Freund anrufen um es klar zu machen.“ Nun nickte Hi. Die befürchtete schon, dass die Situation verkrampfen würde. Dann ging sie einfach in die Offensive…wenn sie schon mal so früh zuhause war, warum nicht mit ihm was machen?
 

„Na, was machen wir mit dem angebrochenen Tag?“ Sie schaute ihn unternehmungslustig an.

„Ich würde gerne meine Sachen abholen…“

„Bei ihr?“ Er senkte den Kopf und nickte wieder. Es schien ihm nicht sehr wohl bei dem Gedanken zu sein.

„Wie weit ist das denn?“, fragte Hi vorsichtig.

„Eine knappe Stunde, am Rand der nahegelegenen Großstadt.“ Seine Antwort kam zögerlich, die Stimme wurde unsicher.

„Soll ich mitkommen?“ Er hob wieder den Kopf und sah sie an. Sein Gesicht war wieder von der Trauer überschattet, die sie in der Nacht erblickt hatte.

„Das wäre nett. Hast du denn Zeit?“ Hi blickte auf die Uhr.

„Inu kommt erst in mehreren Stunden heim. Ich schicke ihm schnell eine SMS, dann kann’s losgehen.“

Sie verließen das Haus, er bog in die nächste Querstrasse ein und sie folgte ihm. Er wollte wohl seinen Wagen nehmen. Hi war gespannt, bei welchem Auto er halten würde. Sie hatte schon gerätselt. Der rote, klapprige, alte Ford Eskort wird es ja wohl nicht sein. Nein, sie gingen vorbei. Ein Astra Caravan, ein Smart, nein, bitte nicht. Sie hasste dieses hässliche Auto. Aber er ging weiter, den kopfsteingepflasterten Gehweg der breiten Altstadt entlang. Hi hatte ja schon berufsmäßig viel mit Autos zu tun, vor allem mit Nobelkarossen, und es war immer wieder witzig, bei welchem Wagen den verschiedenen Kollegen das Wasser im Mund zusammen lief. Und dann zu tippen, welches Auto zu welchem Typ passte, war immer ein lustiges Spiel, das auch viel über die Besitzer aussagte. Welches Auto würde nun dieser engelsgleiche Mann fahren? Einen sündhaft teuren Sportwagen? Lamborghini? Ferrari? Oder einen Amerikanischen? Eine Rarität? Eine Corvette? Ein Mustang? Sie hatte keine Ahnung. Je mehr er auf sich selbst halten würde, umso ausgefallender und angeberischer würde sein Auto sein. Hi war auf alles gefasst. Da, vielleicht der chromblitzende Geländewagen, der bisher wohl nicht mal einen Feldweg gesehen hatte? Oder ein kleiner Porsche?
 

So viele lustige Begebenheiten hatte sie da schon erlebt. Der PS-starke, quietschgelbe Lamborghini, der dröhend an ihr auf der Autobahn vorbeiraste. Und als sie ihn vorne im Stau wieder fand, das stand eine Frau an der Beifahrerseite und posierte schon wieder, das ultrakurze Röckchen flatterte im Wind, die langen Beine nackt, die platinblond gefärbte Mähne fiel lang und aufreizend über ihre nackten Schultern. Doch als sie sich umdrehte (der Ausschnitt war atemberaubend), das war die Frau doppelt so alt wie sie von hinten wirkte. Und erst der Fahrer. Alt, abgelebt, die Haare im Rückzug begriffen, ein spießiger Anzug, faltige, genervte Züge. Das Auto sollte die Energie ausstrahlen, die die beiden nicht mehr hatten. Na ja, die beiden, die Frau war eh gekauft oder gemietet.

Oder die perfekt restaurierte Corvette auf dem Firmenparkplatz, die mit ihren weißen Streifen über den Kotflügeln die Aufmerksamkeit auf sich zog. Hi hatte die genaue Bezeichnung vergessen, die sie später nachgeschaut hatte. Etwas Ausgefallenes und sehr Seltenes auf alle Fälle. Es war wirklich eine Schönheit. Die langgezogene Schnauze, der endlos große Motorraum, das Verdeck offen, der Lack neu und glänzend, wunderschöne, frische Ledersitze, alles vom Feinsten. Nur der Besitzer nicht. Abgehalftert und müde war er, hatte einen Bauch und auch hier musste das Auto die Eleganz verbreiten, die ihm fehlte.

Oder der junge Kerl, ein Mitstudent, der erst innbrünstig an seinem Polo hing, um dann von einem Golf zu träumen. Was sollte an einem Golf denn toll sein? Nur nicht auffallen, das war wohl die Devise, der ganze Lebensinhalt. Generation Golf. Ha, den Spruch hatten Werbedesigner eingeführt, und er wurde für die Beschreibung einer ganzen Generation Jugendlicher hergenommen, einer Generation, die sich hinter Durchschnitt und Mittelmäßigkeit verbergen wollte?

Oder die vielen Porschefahrer, meist spießige ältere Herren, die das nötige Taschengeld hatten, um sich endlich einen Jugendtraum zu erfüllen. Vom Matchboxauto zum echten Wagen, auch wenn es lange gedauert hatte und Jugendlichkeit und Elan schon verflogen waren und nach der kleinen Spritztour Mama zuhause mit dem Familie wartete.
 

Als Sesshoumarus Auto sich dann als ein schwarzer Z3 heraus stellte, war sie verblüfft. Sie mochte das Auto sehr, es war schlicht, auch wenn seine Form an einen Haifisch erinnerte, mit den wie Kiemen geöffneten Lüftungsschlitzen hinter den vorderen Kotflügeln. Der kleine Flitzer sah neu und gepflegt aus, aber Hi wusste, dass es ein älteres Modell war. Den ihrer Meinung nach vom Design her nicht so gelungenen Nachfolger Z4 sah sie schon seit einiger Zeit auf den Straßen ihrer Stadt herumkurven. Sesshoumaru öffnete die Türe für sie und auch gleich das Verdeck. Automatisch natürlich. Sie musste an ihren wirklich uralten Mazda MX5 denken. Knallrot und klein, ohne jeglichen Luxus. Sie liebte seine Form, die ihr mehr Wert war als eine luxuriöse Technik, die sie doch selbst mit entwickelte. Alt war er und schon langsam verrostet, und es wäre Zeit, sich nach etwas Neuerem umzusehen. Sein Verdeck musste von Hand geöffnet werden. Tja ja, immerhin ein wenig nobel. Er hatte Stil und Geschmack.

„Nettes Auto“, meinte Hi lächelnd und machte es sich auf dem Beifahrersitz bequem.
 

Die Fahrt durch die wirbelnde Sommerluft dauert nicht lange, sie spürte die Sonne auf ihrer Haut brennen und der Fahrtwind zerrte an ihren Haaren. Die Landschaft sauste an ihnen vorbei, matt golden gefärbt von den Gläsern der Sonnenbrille, und bald hatten sie bei dem Tempo den Randbereich der Großstadt erreicht. Er fuhr von der Autobahn herunter in ein luxuriöses Villenviertel. „Hier wohnt sie? Sie muss ja ganz schön reich sein.“ Hi schaute sich die prächtigen Villen zu beider Seiten der Straße an.

„Ist sie denn nett?“ Erst nach längerem Schweigen gab er ihr eine Antwort.

„Ja, zu Beginn. Nett und schön, wunderschön.“

„Und später war sie es nicht mehr? Hast du es nicht kommen sehen?“ Sein Blick verdüsterte sich. „Schon, aber da war es schon zu spät!“

„Du hattest dich schon verliebt…“, brummelte Hi mehr zu sich selbst .und blickte dann zu ihm hinüber. Er sah schon wieder sehr unglücklich aus. Der Gedanke an diese Frau schien ihn ganz schön fertig zu machen.

„Na, du musst ja nur kurz deine Sachen holen. Das ist schnell passiert und wir können wieder fahren.“, versuchte sie ihn aufzumuntern.

„Da kennst du sie schlecht…“, erwiderte er leise und düster.
 

Er hielt schon bald vor einer prächtigen Villa im toskanischen Stil. Schwere schmiedeeiserne Tore begrenzten das Gelände. Sie waren weit geöffnet und gaben eine gekieste Auffahrt frei. Er fuhr den Weg bis direkt vor das flache Gebäude hinauf und stieg aus. Das Gebäude bestand aus schönen Sandsteinen. Riesige, weiße Fensterflügel standen teilweise offen, duftige Vorhänge wehten heraus. Oleanderbüsche standen in Kübeln um das Haus verteilt.

Sesshoumaru klingelte an der breiten Pforte. Eine dunkelhäutige, ältere Frau öffnete und strahlte, als sie ihn sah.

„Ah, Signore Sesshoumaru, sie sind wieder da? Kommen sie doch herein…“ Ihr Akzent war eindeutig italienisch. Sie öffnete freundlich die Türe und ließ sie eintreten.

„Ich hole nur meine Sachen, Maria. Das ist eine Freundin von mir, Hi.“, stellte er seine Begleiterin vor.

Sie traten ein und befanden sich in einer großen Halle. Im Hintergrund kam eine junge Frau durch die Türe. Sie hatte lange, dunkelbraune Haare, trug ein leichtes, cremefarbenes Seidenkleid, dessen Ausschnitt bis zum Bauchnabel geöffnet war. Ihre wohlgeformten Brüste zeichneten sich deutlich unter dem Kleid ab, ebenso ihre perfekte Figur. Ein Schlitz im Rockteil ließ auch ihre langen Beine hervorblitzen. Sie kam lässig durch den Raum geschlendert und blieb vor Sesshoumaru stehen.
 

Sie war sehr hübsch, nur ihr Lächeln hatte etwas Hinterhältiges an sich. Hi beobachtete sie und Sesshoumaru abwechselnd. Er stand nur still da und beobachtete sie.

„Na, willst du deine Sachen abholen? Da stehen sie, ist ja nicht viel!“ Sie wies mit spöttischem Blick auf eine große, schwarze Ledersporttasche, die neben einem Stuhl auf dem Boden stand.

Eine Bewegung im Hintergrund zog den Blick der beiden an. Ein Mann mit nacktem Oberkörper kam zur Terrassentüre herein und lehnte sich lasziv in den Türrahmen. Pechschwarze Locken umspielten sein braungebranntes Gesicht und er schaute mit tief schwarzen Augen spöttisch herüber.

„Darf ich vorstellen, das ist dein Nachfolger, Pablo. Latinos sind ja gerade sehr angesagt, nicht wahr, mein Liebster?“ Die Frau deutete mir einem betont strahlenden Lächeln zu dem Mann hinter ihr, der etwas verlegen herüber grinste. Sesshoumaru erstarrte, als sie wieder den Kopf wandte und ihn weiterhin lächelnd fixierte.

„Da Geld überweise ich dir nächste Woche, wenn die Transaktion durchgeführt ist. Oder brauchst du jetzt schon was? Ich kann dich ja für deine Dienste bezahlen.“

„Jetzt reicht es aber…“zischte Hi, ging entschlossen zu der Tasche, packte sie, warf sie sich über die Schulter und ging zurück zu Sesshoumaru, der immer noch verharrte.

„Komm!“ Sie packte Sesshoumaru mit ihrer freien Hand und zerrte ihn mit sich.

„Ach wie nett. Hast du dir schon wieder eine Neue geangelt?“ spottete die Frau hinter ihnen her.
 

Hi schritt entschlossen zur Türe, wo immer noch die freundliche Haushälterin stand.

„Arrivederci!“ grüßte sie sie und zog den schweigenden Mann hinter sich zur Türe hinaus. Die Haushälterin sah ihnen lange nach und winkte, dann schloss sie die Türe.

Sesshoumaru stand in der gleißenden Sonne und rührte sich nicht. Seine Haare glänzten und hüllten ihn in silbernen Schimmer, aber seine Haut war fahl. Seine Züge waren vollkommen erstarrt und er blickte abwesend auf den Boden. Hi ging zu ihm und zupfte ihn vorsichtig am Ärmel. „Komm, gib mir die Schlüssel, ich fahre!“ Er händigte ihr wortlos die Autoschlüssel aus. Sie öffnete den Kofferraum, verstaute die Tasche, schloss sie wieder und schob ihn zur Beifahrertüre. Er öffnete sie langsam und setzte sich wie in Trance. Dann ging sie um das kleine Auto herum und stieg ein. Sie musste den Sitz ein ganzes Stück nach vorne schieben, damit sie an die Pedale kam. Sie startet zügig den Wagen, legte den Gang ein und jagte über den Kiesweg davon.
 

Er hatte den Kopf gegen die Nackenstütze gelehnt und die Augen geschlossen und verbrachte so fast die meist Zeit der Fahrt. Hi schaute besorgt zu ihm hinüber.
 

„Von welchem Geld sprach sie denn?“, versuchte sie ihn ein wenig ihm von seinem Leid abzulenken. Er schwieg lange, dann öffnete er die Augen und schaute kurz zu ihr herüber.

„Ich habe ihr mein ganzes Geld für eine Aktienspekulation geliehen.“

„Na, hoffentlich bekommst du es wieder zurück.“

„Sie ist darin sehr geschickt und außerdem sehr anständig, was Geldgeschäfte betrifft.“

„Bei Beziehungen ist sie das wohl weniger…“, brummelte Hi vor sich hin. Sesshoumaru schwieg.

„Wie verdienst du eigentlich zur Zeit dein Geld?“ Sie schaute ihren Beifahrer neugierig an. Das Gespräch schien ihm gut zu tun, er setzte sich etwas aufrechte hin und begann zu erzählen.

„Ich kaufe Autos, lasse sie richten und verkaufe sie wieder, hauptsächlich in Japan oder den USA, manchmal auch in arabischen Ländern.“

„Was für Autos?“

„Ferraris.“

„Und davon kann man leben?“

„Ja, ganz gut. Manchmal kaufe ich auch verwahrloste Anwesen, renoviere sie und verkaufe sie wieder.“

„Wo denn?“

„In Australien. Wenn die Lage gut ist, kann ich gute Gewinnspannen erzielen.“ Hi schwieg, dann lächelte sie.

„Ein nettes Leben führst du da…“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  YoukaiYuuki
2009-04-12T21:58:16+00:00 12.04.2009 23:58
Oh SESSY!! KOPF HOCH!!!
Boah was seine ex doch für ein miststück ist ey!!!!
An Hi's stelle hätt ich der dummen pute schon längst einz mit der Bratpfanne übergezogen^^
so viel dazu^^
Love it! Really!!
mach schnell weiter


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