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Vindicta

Die Rache der Feuerpokémon
von

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Familie?!

Die Sonne hatte mittlerweile ihren höchsten Standpunkt erreicht und noch immer flog der Beobachter von den vier kleinen Pokémon seinen Weg in Richtung Norden. Pokémon, die am Boden waren, würden sich sagen, es sei mal wieder ein Staraptor unterwegs. Natürlich war so etwas nicht ungewöhnlich. Häufig wurden wichtige Nachrichten mit Flugpokémon verschickt, damit diese noch rechtzeitig und so schnell wie möglich ankamen.

Keiner würde vermuten, dass dieses Staraptor – er war unter dem Namen Alex bekannt – kein solcher Briefbote war, sondern gerade auf seinem Weg war, seinem Herrn Report zu erstatten. Die grauen und weißen Federn des Staraptors waren dreckig und verklebt und auch schien es diesem Pokémon alles andere als gut zu gehen.

Schwer nur hielt es seine Augen offen, von Müdigkeit und Erschöpfung geplagt. „War ja klar“, seufzte Alex schließlich dramatisch, „Anstatt ausgeruhte Pokémon los zuschicken, musste man mich aussenden...“ Gestresst schloss er seine eisblauen Augen, die zuvor noch starr nach vorne geblickt hatten.
 

„Immer ich, immer nur ich. Hoffentlich muss ich nicht sofort zurück, das halte ich nicht mehr aus...“er raunte genervt bei dem Gedanken, gleich wieder weiter ziehen zu müssen, „Einen Tag Ruhe...Vielleicht wird ihn mein Bericht gnädig stimmen, ansonsten muss er sich bald jemand Neues suchen, weil's mich nicht mehr gibt!“ Er verdrehte seine Augen. Seinem Herrn würde es noch nicht einmal stören, würde er vor Erschöpfung sterben. Ein Schwächling wäre er nur in dessen Augen und es nicht wert, auch je zu ihm gehört zu haben.

Seit einer Niederlage, noch nicht einmal so lange her, hatte er einen enormen Hass gegenüber Pokémon entwickelt, die sich gegen ihn stellten, was überraschender Weise wirklich wenig waren. Er war ein tyrannischer Herrscher und nahm keine Rücksicht auf Bedürfnisse und Wohlbehagen seiner Gefolgsleute.

Die meisten, die zu ihm gehörten, fürchteten ihn mehr, als dass sie sich zu ihm und seinem Streben nach Macht hingezogen fühlten. Seit der Niederlage, seit je her traute sich niemand mehr gegen ihn anzugehen. Er war dem Tod gegenüber getreten, er hatte ihn getroffen und doch hatte er ihn umgangen.
 

Man erzählte sich viel über ihn, doch nur die wenigsten wussten, welches wahr war. Und die, die es wagten, die Wahrheit zu sprechen, wurden rücksichtslos getötet. „Tyrann. Elender, feiger Tyrann. Und doch...widersprechen kann ich nicht. Er hat mich in seinen Klauen und loslassen? Nein, das würde er nicht, nein niemals...“, ein ironisches Lachen entfloh Alex, als er über seinen Herrn nachdachte, dem er doch größten Respekt und Achtung erwies. Die Furcht war es, die ihn noch bei dem Tyrannen hielt.

Langsam näherte er sich seinem Ziel. Er war dem Feuergebirge hoch in den Norden gefolgt und bald, wenn er das Meer überquert hatte, würde er bei einer Inselgruppe von drei Inseln ankommen. Sie lagen nicht weit weg vom Festland und waren trotz ihrer Vulkane sehr belebt. Das Gebirge zog sich durch das Meer hindurch und endete erst auf der größten der drei Inseln. Direkt dort schloss ein Vulkan an, der aber schon seit Jahrhunderten inaktiv war.

Eine Insel, nordöstlich von der Hauptinsel, war eine komplette Vulkaninsel. Der Vulkan war, im Gegensatz zu dem anderen, aktiv. Dort lag Alex' Ziel.
 

Und endlich sah er die Inseln kommen. Noch einmal angespornt von der Hoffnung, endlich eine Rast zu bekommen, legte er noch einmal ein wenig zu, um da zu sein, wenn sein Herr mit essen fertig war. Es war relativ gut abzuschätzen. Stand die Sonne am höchsten Punkt, brachte man ihm sein Essen. Ein, zwei Stunden ließ er sich dann Zeit, sein Mahl zu sich zu nehmen und er vermochte es außerordentlich nicht, dabei gestört zu werden.

Als Alex endlich sein erwünschtes Ziel erreichte, empfing ihn sofort ein Magnayen, dass, wie die meisten dort, eine Narbe über dem linken Auge trug. Es kennzeichnete ihn als jemanden, der einstig zu jemanden gehörte, der bei der Niederlage seines Herren umgekommen seien soll. Über diesen Jemand wusste man nicht viel, nur dass auch er nur ein Teil in des Herren Spieles war.

„Ein Spiel für ihn, der Tod für uns“, Alex schüttelt den Kopf. Wieso war er nur hier? Aber nun war es zu spät. Einmal ein Teil des Spiels, konnte man nicht mehr zurück.
 

„Willkommen Alex“, grüßte ihn das Magnayen vergnügt. Alex blickte sie einmal kurz müde, aber dennoch fröhlich an und erwiderte: „Hallo Sonja.“ „Und“, erkundigte sich Sonja nun bei ihm, „Waren wir erfolgreich?“ „Ja, ich hoffe nur, dass ich mich eine Nacht ausruhen darf“, er gähnte einmal und schüttelte danach seinen Kopf, um etwas mehr Klarheit in diesen zu bekommen. Die Müdigkeit raubte ihm noch den Verstand!

Das Magnayen neben ihm hingegen sah ihn nur skeptisch an, aber beließ es dabei. Sonja sah sehr gepflegt aus. Ihr Fell glänzte in der Mittagssonne und ihre Augen, von welchen das rechte grau und das andere rot war, blitzten freudig auf, als die Sonne ihr Fell erwärmte. Auf dem rechten Augen war sie blind und dennoch schien es so viel ausdrücken zu können. „Ach ja“, fügte sie noch an, „Der Herr ist gerade fertig geworden. Er ist heute gut gestimmt. Wenn du dich höflich und ehrwürdig benimmst, wird er dir wohl deine Rast gönnen.“ Dann verschwand sie in dem dicken Geäst, das rund um den Vulkan wuchs.

„Herr!“, rief Alex ehrwürdig aus, als er in eine große Höhle im Vulkaninnern trat, „Ich habe euch Bericht zu erstatten und ihr werdet nicht enttäuscht sein.“
 

Geduldig wartete er, dass sich jemand meldete. Hinten im Schatten konnte man sehen, wie sich zwei rote Augen öffneten, das Pokémon sich jedoch nicht von seinem Platz erhob.

„Sprich weiter“, entgegnete das Pokémon, dass noch immer völlig in Schatten gehüllt war.

Das Staraptor zögerte nicht lange und sprach: „Sehr wohl. Wie mir aufgetragen, konnte ich den Erben ausmachen. Aber...“ „Aber? Ich dachte, ich würde erfreut sein!“, nun hatte sich das Pokémon erhoben, war aber immer noch nicht aus dem schützenden Schatten getreten. „Bitte lasst mich beenden“, erwiderte Alex trocken, „So gesehen ist es kein 'aber'. Sie können Penelope zurückrufen, ich habe die Tochter schon selber gefunden.“ „Ah, sehr gut“, lachte der Herr Alex' zufrieden, „Schön, sehr schön. Ruhe dich den restlichen Tage aus. Die Dämmerung wird dein Start sein, lasse Sonja suchen und nehme sie mit.“ Dann war das Gespräch beendet. Zufrieden mit seiner Arbeit drehte Alex sich um und verließ die Höhle.

„Die Tochter. Sie wird uns nützlich sein. Sehr nützlich“, lachte das Pokémon in die Dunkelheit der Höhle hinein, „Ja, ja, warte nur meine Liebe. Ich werde meine Rache bekommen und nun beginnt das ganze Spiel!“
 

Währenddessen lagen Evo, Dani, Sent und Envi gemütlich in dem hohen Gras neben Umbreons Hütte. Der Wind fegte über sie hinweg und die Blätter und Gräser erzeugten einen rauschenden Ton, als sie mit dem Wind stetig nach Osten gezogen wurden. Nach dem kleinen Desaster am Vormittag hatten sie sich erholt und es schien beinahe so, als habe es diese Diskussion nie gegeben.

Fröhlich lachend lagen sie in dem Gras und redeten über die alltäglichen Dinge. „Wisst ihr“, murrte Envi dann, „Meine Mutter will mich irgendwo hinschleppen. Zu einem Ort, irgendwas mit 'Flower'. Wisst ihr, welchen Ort ich meine?“ Ein allgemeines Kopfschütteln löste ihre Hoffnungen auf, vorher noch herauszubekommen, wie dieser Ort hieß. „Naja, wisst ihr was? Sie sagte, sie wolle mir dort zeigen, wie man sich richtig mit den Blumen, der Natur und dem allen eins fühlt“, Envi verdrehte ihre Augen in einer belustigten Art und Weise, während ihre Freunde sie nur stumm anstarrten. Schließlich war es Sent, der etwas sagte: „Meint sie das wirklich ernst? Weil, wenn ja, dann sollte sie mal jemanden aufsuchen, der ihr hilft. Sie braucht dringend professionelle Hilfe!“
 

Die drei anderen nickten ihm zustimmend zu. Eda, Envis Mutter, ein Meganie, war manchmal wirklich etwas seltsam und man wunderte sich, dass sie noch von niemanden auf ihre seltsame Art angesprochen wurde.

Nach einer kurzen Zeit des Schweigens, brachen die vier Freunde in Gelächter aus, bei dem Gedanken, jemand würde Eda zum Therapeuten schicken. Es war dann, dass Umbreon völlig verschlafen aus seiner Hütte kam und gähnte: „Guten morgen, ihr Vier!“ „Oder auch nicht“, erwiderte Dani belustigt, „Schauen Sie doch, es ist schon einige Stunden nach Mittag!“ „Mein Fehler, oh allmächtige Dani!“, scherzend verbeugte sich Umbreon vor Dani, bevor er dann wieder ernst wurde, „Ihr solltet wieder nach Hause gehen. Envi, der Ort heißt Flowermountain. Du wirst ihn mögen, glaube mir. Komm Evo!“

„Ihr habt ihn gehört, Tschüss!“, fröhlich lief Evo hinter Umbreon her, der einem Weg Richtung Süden folgte. Und natürlich, so wie jedes Kind, siegte die Neugierde Evos und es platzte nach einiger Zeit des Wanderns förmlich aus ihm heraus: „Wo gehen wir denn hin? Ist es dort schön? Wie weit ist es denn?“ Umbreon antwortete ihm nicht, er knurrte nur missbilligend wegen der Ungeduld seines Schützlings: „Siehst du dann schon, Evo. Sei nur nicht immer so ungeduldig.“
 

Während die beiden sich auf den Weg zu einem für Evo unbekannten Ziel machten, liefen Dani, Sent und Envi zurück. Dani und Sent lebten momentan zusammen mit Envi bei Eda, Envis Mutter. Sents Eltern, die auch Dani mit aufzogen, hatten das Meganie darum gebeten, auf die beiden zu achten, da Sents Großmutter erkrankt war und diese am anderen Ende Eglysyas lebte.

Als die Drei bei Edas Haus ankamen, konnte man ein großes Maganie im Eingang stehen sehen. Die Blütenblätter um ihren Hals waren dunkellila, wurden zum Hals aber gelblich. Die Haut des Maganies war hellgrün und die Augen waren dunkelblau.

„Da seid ihr ja endlich“, lachte Eda, wurde dann aber wieder ernst, „Hatte ich nicht gesagt, zu Mittag seid ihr wieder hier?“ Strafend sah sie die drei Pokémonkinder an, die sie nur schelmisch angrinsten, darauf hoffend, dass die Strafe nicht zu groß werden würde. Schlussendlich seufzte Eda nur: „Was soll ich nur mit euch anfangen, ihr drei Chaoten?“ „Nicht, rein gar nichts, Mama“, grinste Envi ihre Mutter schief an, die dann kopfschüttelnd das Haus betrat.
 

Im Gegensatz zu Umbreons waren hier Türen für die einzelnen Räume vorhanden, angepasst an die Tatsache, dass Eda und Envi Pflanzenpokémon waren und somit mit Rankenhieb die Türen leicht öffnen konnten.

Die drei kleinen Pokémon folgten bald dem Maganie ins Haus und begannen zu spielen. Sie tobten regelrecht durch die Wohnung und es kam, wie es kommen musste: Sie stießen einige Sachen um und zogen eine wahre Spur von Chaos hinter sich her. „Jetzt reicht es aber“, hielt Eda die Pokémonkinder auf, „Geht raus und spielt dort. Aber vergesst nicht, nicht zu weit vom Haus, geschweige denn dem Dorf entfernen, habt ihr das verstanden?“ Dieses wurde mit einem leichten nicken der schon nach draußen laufenden Pokémon bejaht, bevor sie dann vollends aus Edas Blickfeld verschwunden waren.

„Man, oh man“, lachte Sent, „Hat dieses Mal ja länger gedauert, bis sie keine Lust mehr auf unser Getobe hatte, nicht?“ Dani nickte zustimmend: „Ja. 'Aber nicht zu weit entfernen, hört ihr?'“ Dann lachten die drei Freunde. Oh, wie Eda doch fürsorglich war. Und besorgt, doch das kümmerte die Pokémon nicht. Sie hatten schon ihren eigenen Plan geschmiedet und das würde heißen, dass sie sich Eda widersetzen würden und sie auf in den Wald rund um Eglysyas machen.
 

Währenddessen waren Evo und Umbreon still nebeneinander her gegangen. Sie befanden sich auf einem Pfad, der durch den Feuerwald, den Wald in dem Eglysyas lag, führte. Er war ziemlich breit und offensichtlich eine Wanderroute, die noch immer genutzt wurde.

„Ich frage mich ja wirklich, wo Umbreon mich hinbringen will. Und besonders zu solch früher Zeit....Wie weit es wohl weg ist? Vielleicht treffen wir ja...nein, das ist absurd. So absurd. Außerdem, wieso sollte er das denn verschweigen? Was könnte denn noch...? Ach, das ist doch zum verrückt werden! Alleine werde ich nicht auf eine Antwort kommen...also muss ich wohl Plan B nutzen...Umbreon in den Wahnsinn treiben!“, dachte Evo angestrengt nach, bis es dann Umbreon grinsend ansah.

Umbreon jedoch sah das Grinsen und ihm war bewusst, was nun auf ihn zukommen würde. Eine Tortur des Nervens bis es ihm sagte, wo sie hin wollten. Und weshalb. „Was?“, fragte Umbreon dennoch nach einigen Minuten, in denen Evo ihn nur von der Seite angrinste. Das kleine Evoli jedoch winkte nur ab: „Nichts, Umbreon. Wirklich rein gar nichts.“ Und so gingen sie weiter, doch Evos Blick verließ Umbreon nicht eine Sekunde.
 

Der Weg führte nun dichter am Feuergebirge vorbei. Es war lange her, dass Evo diesem so dicht gewesen war und ein wenig beängstigen tat ihn der Gedanke schon, dass es dort nur so von Feuersteinen wimmelte, die ihn jeder Zeit in ein Flamara entwickeln könnten. Die Laubbäume, die dort wuchsen, hatten teilweise bunte, schöne Blüten zwischen ihren Blättern. Rote, Blaue. Das Farbenspektrum schien kein Ende zu haben. Die Nachmittagssonne durchflutete den Wald mit warmen Licht.

„Weißt du Evo“, begann Umbreon dann, „Es ist nicht so, dass du keine Familie mehr hast. Deine Mutter, sie...“ Das Nachtara hielt in seinem Schritte inne und blickte das Gebirge hinauf, den Weg entlang, den sie nun folgen würden. Der Weg führte auf dem Feuergebirge entlang, ein steiniger Wanderpfad. Der Blick der Evolis lag schon neugierig auf Umbreon, nicht einmal den Weg beachtend. Was würde er ihm wohl über seine Mutter zu erzählen haben? Die Neugierde, die ihn übermannte war enorm. So enorm, dass Evo sogar für einen Moment lang vergessen konnte, dass er einer Gefahr so nahe war.

„Was war mit ihr?“, fragt er dann doch, während Umbreon noch immer vor sich her starrte und auch nicht so erschien, als würde er schnellst möglich eine Antwort geben wollen.
 

Das Nachtara seufzte, während sein Blick sich dem Boden vor seinen Füßen zu wandte, bevor er dann sprach: „Sie wurde von ihren Eltern abgegeben, da diese damals noch nicht für ein Kind bereit waren. Ihren Vater hat sie kennengelernt, als sie nach Equality kam...“ „W-Wie meinst du das? Wer?“, stotterte Evo verwirrt. Sein Großvater lebte in Equality? „Das ist unmöglich...nein, wie? Das kann nicht, kann es? Aber....wer?“, fragte Evo sich, während er spürte, wie Tränen in seine Augen stiegen, „Was, wenn das wahr ist? Warum...? Warum hat er sich dann nicht um mich gekümmert?...Warum?“ Sein Hals wurde trocken und er senkte seinen Kopf.

Er konnte hören, wie Umbreon schwer seufzte. Nein, es fiel Umbreon nicht leicht, nun hier die Wahrheit zu sagen, zumal sie so lange verschwiegen worden war. „Evo“, begann er ruhig, doch man konnte die Bitterkeit in seiner Stimme dennoch hören, „Was wäre, wenn du ihn kennen würdest, gut sogar? Könntest du ihm verzeihen?“

Evo schüttelte seinen Kopf. Konnte er demjenigen verzeihen? Er kannte doch eigentlich niemanden wirklich gut in dem Dorf, außer den Familien von Sent, Dani und Envi. „Ich weiß es nicht, wirklich nicht. Aber ich denke, vielleicht...“, brachte das kleine Evoli hervor.
 

„Super Umbreon, nun musst du es ihm sagen. Ruhig, du kannst das schaffen. Bleibe ruhig und konzentriert. Weiche nicht vom Thema ab, sage nicht zu viel...ach, was soll's! Ich bringe es jetzt hinter mich“, dachte Umbreon sich, bevor er dann sagte: „Ich hoffe, du kannst demjenigen wirklich verzeihen, denn dein Großvater, also, der bin ich.“

Ruhe. Nicht einmal der Wind spielte mit den Blättern. Mit großen, erschrockenen Augen sah Evo Umbreon an, der sein Gesicht beschämt dem Boden zugewandt hatte. „Es....Ich...Evo, es tut mir Leid, dass du es erst jetzt erfährst“, stammelte Umbreon unsicher, „Aber ich hatte es Pai versprochen, es dir nicht zu sagen. Sie wollte es nicht...“ „Meine Mutter...wollte es nicht?“, schoss es Evo durch den Kopf. Die Nachricht war noch nicht wirklich von ihm registriert worden. Umbreon, sein Großvater? Das hätte er sich nie gewagt vorzustellen. „Wieso?“, quiekte Evo leise, „Wieso wollte sie es nicht?“ „Ich weiß es nicht, wirklich nicht. Das du zu mir gekommen bist, war ich ihr schuldig, ansonsten wärst du wahrscheinlich bei einer anderen Familie unter gekommen, da ich ja nun einmal alt bin und niemand weiß, dass du mein Enkel bist“, gab das Nachtara nun wieder etwas sicherer von sich.
 

Es war für ihn ein seltsames Gefühl, Evo nun gesagt zu haben, dass sie zu ein und derselben Familie gehörten. Er fühlte sich befreit, erleichtert und doch ließ ihn das Gefühl nicht los, bald seine gewonnene Familie loslassen zu müssen. Erklären konnte Umbreon sich das Gefühl nicht. Es war einfach da und verunsicherte ihm in dem, was er tat und sprach.

Und dann wandte er sein Blick wieder dem Himmel zu, der noch immer in einem warmen Blau erstrahlte, den doch einige, weiße Wolken trübten. „Die Ruhe vor dem Sturm?“, fragte Umbreon sich, bevor er den Gedanken wieder verwarf und Evo andeute, ihm weiter zu folgen. Dieser folgte dem Nachtara ohne große Widerworte.

Der Weg führte sie hoch auf das Feuergebirge auf eine Ebene. Das rotbraune Gestein schien die Sonnenstrahlen zu reflektieren. Dort oben schien alles so friedlich zu sein, dass man sich dort am liebsten hingelegt hätte und die Sorgen der Welt vergessen würde.

Soweit man es erkennen konnte, gab es dort, auf dieser Ebene, auch keine Feuersteine, die Evo gefährlich werden konnten.
 

Umbreon ging über diese Ebene hin zu einem Felsen, der auf dem Boden heraus ragte. Auf diesen setzte er sich und blickte in die Ferne, Richtung Norden, wo man das Meer sehen konnte. Evo tat es ihm gleich, legte sich neben Umbreon auf den Felsen und starrte auf das glitzernde Wasser.

„Sag, Umbreon“, begann Evo, „Ist es wahr, dass dort, weit auf dem offenen Meer, eine Inselgruppe ist?“ Kurz sah der Angesprochenen den Jüngeren an, bevor er antwortete: „Ich weiß es auch nicht. Im Feuergebirge soll es einen Tunnel geben, der durch das Meer zu jenen Inseln führt, doch ob das wahr ist, weiß niemand. Außerdem kann man sich in dem Tunnelsystem des Feuergebirges schnell verirren, Evo.“

Danach herrschte eine angenehme Stille, die keiner der beiden stören wollte. Evo tat es dann doch, da ihm eine Frage auf dem Herzen lag, die er nicht unbeantwortet lassen wollte. „Sind wir jett eine Familie?“, fragend sah er den Älteren an, der ihn überrascht ansah. Schnell aber lächelte Umbreon das Evoli warm an, ehe er nickte: „Ja, sind wir, Evo.“
 

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Gott, hat es gedauert. Aber nun habe ich es doch geschafft, das neue Kapitel zu schreiben.

Ich hoffe, es gefällt euch trotz der langen Wartezeit.

eure Kruemelchen



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Haine92
2009-02-06T16:11:46+00:00 06.02.2009 17:11
uff da hast du aber echt viel geschrieben ^.^
Aber das Kapitel hat mie gefallen.
Das Umbreon Evos Großvater ist find ich cool ^___________^

so dann werd cih noch das nöchste lesen


P.S: Sorry das cih so spät lese. Oberstufe ist echt anstrengend -.-
Von:  hundefrau
2009-01-31T12:25:37+00:00 31.01.2009 13:25
Awww, das Ende war ja süß x333
Ich hätte nicht damit gerechnet, dass Umbreon Evos Großvater ist o___Ô
Aber ich hab da so ne doofe Ahnung, wer mit dem Erben gemeint ist und wer der böse Tyrann ist Ö.Ö


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