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I hate the Way you do

von

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Ladys Art der Problembeseitigung

Hallöchen, ich bin wieder da! *mit fänchen schweng* Ich freu mich, wieder mal posten zu können, nachdem ich endlich Internet haben. Obwohl vermutlich keiner das mehr liest, ich poste trotzdem. Viel Spaß denjenigen, die sich hierher verirren.
 

Ladys Art der Problembeseitigung
 

Nachdenklich betrachtete Luzi die flackernden Schatten an den Wänden, während sie alten Erinnerungen hinter her hing. Kyrie... Nero... das konnte nur ein schlechtes Omen sein. Dabei hatte sie doch nur versucht, alles zu vergessen. Allein seine Existenz zu vergessen, obwohl das ein Verbrechen gewesen wäre, aber für ihr Seelenheil hatte sie die Erinnerung aufgeben müssen, sie wäre sonst verrückt geworden. Und nun – aufgrund welch dunkler Umstände auch immer – saß jemand unweit von ihr entfernt, der die gleiche Tätowierung trug wie sie und ihm auch noch zum verwechseln ähnlich sah. Womit hatte sie das nur verdient? Sie hatte sich doch bloß dem Satan Mundus angeschlossen, weil sie in der Dämonenwelt überleben wollte, und später Vergil unterstützt, weil er sie so sehr an Dante erinnerte und sie wenigstens einen der Zwillinge gut bewacht wissen wollte. War das denn so ein scheußliches Verbrechen, dass man sie hiermit strafte?

"Hey Luzi, komm und setz dich wieder her. Ich meinte nicht, dass ich dir nicht vertraue oder so. Aber für einen Menschen ist es einfach zu gefährlich", versuchte Dante, die Situation doch noch zu retten, aber Luzi war mit anderen Dingen beschäftigt, sodass sie gar nicht mehr daran gedacht hatte, weshalb Nero hier her gekommen war. Ein wenig irritiert blickte sie ihn an, bis sie sich wieder an ihr Gespräch erinnerte und fragte leise: "Weil ich zu schwach bin?"

"Ganz ehrlich? Ja." Es musste ihr doch klar sein, dass sie als ein Mensch einfach einer zu großen Gefahr ausgesetzt wäre. Er wusste schließlich nicht, dass sie alles andere als ein Mensch war. Das dürfte sie ihm nicht vorwerfen. "Ein Mensch kann sich nicht so gut verteidigen, wie ein Dämon."

"Aber Lady kann es, oder nicht?" Sie spielte zwar das hilflose Mädchen in Dantes Gegenwart, aber als schwach bezeichnen lassen wollte sie nicht. Doch sie konnte Dante auch nicht das Gegenteil beweisen. Paradox, das wusste sie. Aber es versetzte ihr einen unangenehmen Stich in der Herzgegend.

"Willst du deshalb mit mir streiten?!" Dante war ratlos und langsam nervte ihn das Gespräch sichtlich.

"Du gehst mir auf den Geist, Dante!" Und damit verschwand Luzi in die dunkle Küche und ließ sich bei einem neu entfachten Kerzenschein auf einen Stuhl sinken. Am liebsten würde sie jetzt arbeiten gehen, doch sie konnte schlecht weg. Das Gewitter dauerte noch weiter an, nahm eher noch an Stärke zu und sie konnte nicht hinaus. Außerdem würde bei dem Wetter so oder so niemand die Bar betreten. Dennoch hatte sie keine Lust, weiter bei Dante zu sitzen, wenn er Lady vorzog. Irgendwo hatte er schon Recht. Wäre sie wirklich nur ein durchschnittlicher Mensch würde sie kaum solche Zicken machen dürfen. Sie wäre schwach, ganz sicher und würde auf Hilfe angewiesen sein. Aber sie war nun mal kein Mensch, nicht einmal ein Dämon, doch Dante wusste es nicht. Und sie dürfte ihm das auch nicht zeigen. Aber warum zum Teufel war sie so stinkig? Weil er Lady ihr vorzog? Natürlich glaubte er, dass Lady sich besser verteidigen konnte und es zeigte auch, dass er sich Sorgen um sie machte. Aber trotzdem... es tat... weh... ein bisschen...

Sie blieb den ganzen Abend allein in der Küche und hörte die leisen Stimmen der beiden, dennoch konnte sie sich nicht durchringen, zu ihnen zurück zu kehren. Sie hatte sich blamiert, mit ihrem unüberlegten Handeln. Die Küche war ihr Zufluchtsort und Dante schien daran nicht rütteln zu wollen. Er kam nicht, um sie zu holen und auch nicht, um sich in irgendeiner Art zu entschuldigen. Sie hatte es auch nicht erwartet. Eher war sie es, die sich entschuldigen müsste. Sie hatte schließlich den Streit vom Zaun gebrochen. Unnötigerweise.
 

Am nächsten Abend arbeitete Luzi wieder in der kleinen Bar. Sie war froh, endlich wieder etwas tun zu können und nicht eingesperrt im Büro zu sein. Außerdem wollte sie von Dante und vor allem Nero, der bei ihnen übernachtete, ein wenig Abstand gewinnen, denn sie ahnte, dass sie sonst Nero ein paar Fragen zu seiner Herkunft gestellt hätte, die er ihr vermutlich nicht würde beantworten können. Es war wirklich besser, wenn sie nicht mit Nero allein war.

Luzi schlängelte sich fröhlich durch die Reihen und lächelte öfter als sonst, was vor allem auch daher kam, dass sie ihre miese Laune verbergen wollte. Sie wollte niemandem erzählen, was sie bedrückte. Es würde niemand verstehen und schon gar nicht diese halb betrunkenen Gäste, die in der Bar herum lungerten. Doch trotz ihres strahlenden Lächelns lag eine Spannung in der Luft, die man selten spürte. Eine schwarzhaarige Frau saß an der Theke mit einer Erfurcht gebietenden Waffe auf dem Rücken und einem beeindruckenden Arsenal an Waffen, die mehr oder minder unter ihren Sachen verborgen blieben. Jeweils zwei Plätze zu beiden Seiten der Frau waren frei, denn niemand mochte der Frau zu nahe kommen. Sie zog fast mehr Aufmerksamkeit auf sich, als Luzi in ihrem dunkelblauen Rock und dem ärmellosen T-Shirt. Allerdings war es keine positive Aufmerksamkeit, eher Furcht, die die meisten Stammgäste vergraulte.

Auch Luzi beobachtete die Frau eingehend und hätte sie am liebsten verflucht. Warum musste sie ausgerechnet heute hier aufkreuzen, wo sie so oder so schon geladen war? Was hatte sie nur getan, dass sie so betraft wurde? Konnte nicht ein mal ein einziger Tag so verlaufen, wie sie es geplant hatte? Musste es immer gleich so dick kommen?!

Lady war sicher nicht zum Spaß hier! Auch war auffällig, dass Lady immer noch an dem gleichen Glas Bloody Mary nippte, den Sheela ihr vor über einer Stunde gemixt hatte. Überdeutlich spürte sie die lauernde Drohung, die von Lady ging. Lady wollte kämpfen. Doch nicht hier. Sie wartete. Worauf? Luzi ahnte es: Auf ihr Ende der Schicht, der in Kürze sein würde, da die Bar um halb zwei schloss und es war kurz nach eins. Auch die letzten Gäste verließen langsam das Lokal, teils torkelnd, teils gehend. Lady blieb. Als einziger Gast.

Luzi sah sie unauffällig an, dann machte sie sich daran, die Bar auszufegen und konnte ein Seufzen einfach nicht unterdrücken. Es war wie verhext.

"Madam, Sie müssen jetzt auch gehen. Wir schließen jetzt", sagte Sheela auf einmal zu Lady und Luzi hielt kurz inne. Dann jedoch fegte sie weiter, als wäre nichts gewesen, als hätte sie nichts gehört. Sie konnte Ladys Blick spüren, auch wenn sie nicht einmal daran dachte, jetzt auf zu sehen. Sie hing immer noch an ihrem Leben. Eigentlich wusste sie ja, dass Blicke nicht töten konnten, aber wer wusste schon, ob Lady das nicht in der kurzen zeit erlernt hatte? Warum war Lady wohl so wütend auf sie, dass sie richtig Kampfeslust ausstrahlte? Ahnte sie etwas? Und die Tatsache, dass Luzi auch nicht gerade auf Höchstform war, ließ die Sache nicht besser werden. Obwohl Luzi nicht wirklich glaubte, dass Lady irgendetwas herausgefunden hatte, arbeitete es doch in ihrem Kopf, warum Lady hier war. Und dabei hatte sie gar keine Lust, sich heute mit Lady auseinander zu setzen. Musste der Abend so enden? Sie hoffte nur, dass Dante nicht auch noch aufkreuzen würde. Am besten noch zusammen mit Nero, dann war das Chaos perfekt und sie konnte sich gleich einen Platz zwei Meter unter der Erde aussuchen. Leise stöhnte sie, bevor sie sich die Kehrschaufel holte und den Schmutz darauf beförderte.

"Ich warte auf Luzi, keine Sorge. Ich bin eine Freundin." So wie Lady dieses Wort aussprach, halte eher Feindin in Luzis Ohren nach. Langsam begann sie zu glauben, dass Lady etwas herausgefunden hatte. Oder sie hatte einen guten Spürsinn. Oder sie hasste sie einfach. Lady erinnerte Luzi sehr an die Frau damals, mit der Sparda das Tor zur Dämonenwelt endgültig verschlossen hatte. Dieselben Augen. Sollte Lady von dieser Blutlinie abstammen, wusste Luzi den Grund. Diese Blutlinie von Priesterinnen hatte ein ausgeprägtes Gefühl für Dämonen und andere Wesen. Sie hatte damals auch Luzi gesagt, dass sie zu keiner der Rassen gehörte. Dass sie zu einer gänzlich anderen Rasse gehörte, die schon lange ausgestorben war. Wieder seufzte Luzi.

"Na dann, ich mache Feierabend, Sheela. Dann komm mal, Freundin." Besser sie hatte es hinter sich, als das Ganze noch länger aufzuschieben. Luzi wusste, dass sie nicht vor diesem Kampf davon laufen konnte, doch sie wollte auch nicht zu viel von ihrer Kraft zeigen. Dante würde nur misstrauisch werden. Das wollte sie nicht. Ihr Auftrag lautete, fünf Jahre bei ihm zu bleiben. Und das konnte sie nicht, wenn er sie nach nicht einmal einer Woche fort schickte.

Nachdem Luzi sich umgezogen hatte, ging sie nach draußen. Ihr Yamato fest in der Hand. Lady warf ein paar Münzen auf den Tisch, bevor sie ihr folgte. Die Straßen waren wie leergefegt, als Luzi aus der Bar trat, der Wind blies immer och kühl um die Häuserschluchten und sorgten für eine unangenehme Gänsehaut. Die Laternen brachten nur bedingt Licht und so blieb ein Teil der Straße in Dunkelheit versunken. Doch Luzi machte es nichts aus. Ihre Augen durchdrangen die Dunkelheit, sie hatte keine Schwierigkeiten, die Katze zu sehen, die in einer Nebengasse unter einem Müllcontainer lag. Da war sie gegenüber Lady klar im Vorteil. Sie ging eine Weile die Straße hinunter und hörte Ladys Schritte hinter sich, bis sie einen Teil der Stadt erreicht hatte, in dem die Häuser leer standen. Dann erst drehte sie sich zu Lady um, auf ein Gefecht innerlich vorbereitet.

"Nun, hier sind wir ungestört. Was willst du also, Lady?" Sie fragte provokant freundlich, denn sie ahnte, worauf dies hinauslaufen würde. Doch sie wusste auch, dass sie äußerst vorsichtig sein musste, mit dem was sie sagte.

Lady schien nicht zu Späßen aufgelegt zu sein, denn sie zog langsam ihre gewaltige Waffe Kathleen Ann von ihrem Rücken und richtete die Mündung auf sie. Es klickte leise, als sie die Waffe entsicherte und Luzi umfasste das Yamato fester. Sie hatte kein gutes Gefühl bei der Sache. Lady würde Gebrauch von der Waffe machen. Ganz sicher. Luzi legte den Kopf leicht schräg und beschloss, zu warten. Sollte Lady den ersten Zug machen. "Ich möchte ein paar Antworten."

Luzi zuckte mit den Schultern und legte Yamato von der rechten in die linke Hand. Wenn es nötig wurde, würde sie es ziehen müssen, um ihr Leben zu verteidigen. Allerdings würde sie dann Dante einiges zu erklären haben. "Stell die richtigen Fragen, dann antworte ich dir. Ich kann dir aber nicht garantieren, dass es die Antworten sind, die du hören willst." Bei bestimmten Fragen werde ich auch lügen, fügte Luzi im Gedanken hinzu. Sie hatte nicht vor, etwas Preis zu geben, wofür die Zeit einfach noch nicht reif war.

"Wer bist du wirklich?", fragte Lady gleich gerade heraus, wie nun einmal ihre Art war.

Doch Luzi lächelte nur weiterhin. Mit dieser Frage hatte sie gerechnet. Lady war anscheinend nicht sonderlich einfallsreich. "Mein Name ist Luzi", antwortete sie deshalb gelassen, während sie sah, wie Lady ihre Kathleen Ann noch einmal richtig positionierte, um auch ja nicht daneben zu schießen. Sie warf einen kurzen Blick auf den Raketenwerfer und überschlug ihre Chancen, einer Rakete auszuweichen, sie waren erheblich besser, als wenn Lady mit einer normalen Waffe auf sie gezielt hätte. Der Raketenwerfer war langsam, eine Schnellschusspistole hätte sie wirklich in Bedrängnis gebracht.

"Dann frage ich anders. Was bist du?"

Da dämmerte Luzi, dass sie wirklich einen Verdacht gegen sie hegte. Sonst würde Lady nicht so eine Show abziehen, nicht Dantes Wut riskieren, sollte er wirklich etwas für sie übrig haben. Das war… schlecht. "Hältst du mich nicht für einen Menschen? Sind wir nur hierher gekommen, damit du mir das sagen konntest?"

"Schnauze!", fauchte Lady und drückte ohne zu zögern ab. Überrascht sprang Luzi zur Seite und sah, wie die Rakete in ein leerstehendes Haus einschlug. Sie wusste, warum sie diese Gegend ausgesucht hatte. Niemand würde hier verletzt werden. Außer vielleicht irgendwelche Obdachlose, die kein anderes Heim hatten. Verdammt, für einen Dämon – oder etwas dergleichen – hatte sie wirklich zu viele Skrupel. Ganz im Gegensatz zu Lady, die ungerührt nachlud.

"Wirst du wohl nicht wie wild mit dem Ding in der Gegend herum ballern? Du könntest jemanden verletzen!", brüllte Luzi unbeherrscht, als ein paar Mauerteile lösten und auf die Straße stürzten. Hätte dort ein Mensch gestanden, er wäre tot gewesen.

"Du bist kein Mensch und kein Dämon. Ich will deine wahre Gestalt sehen!" Die Mündung richtete sich erneut auf sie und Luzis Augenbrauen zogen sich zusammen. Das Lady so unüberlegt in der Gegend herum ballerte, passte gar nicht zu der sonst so beherrschten Frau, die sie vor zwei Tagen kennen gelernt hatte. Doch vielleicht war Lady auch nur ganz anders, wenn sie gegen einen Dämon kämpfte, als wenn sie freundliche Konversation betrieb. Obwohl das letztens nun wirklich nicht freundlich zu nennen war. Jetzt wurde es langsam ernst.

Langsam stand Luzi aus der Hocke auf und drehte sich leicht zur Seite, sodass ihr rechtes Bein vorn war. So würde sie schneller reagieren können, wenn Lady wieder auf die Idee kam, eine der Raketen auf sie abzufeuern. Am liebsten hätte Luzi geflucht, zu allem Überfluss musste sie auch noch aufpassen, nicht verletzt zu werden. Ihre Verletzungen würden zu schnell heilen, als dass Lady davon überzeugt sein würde, sie wäre ein Mensch. Und wollte sie wirklich, dass Lady alles von ihr erfuhr? Sie bezweifelte es. Denn kurz darauf würde es auch Dante erfahren. Und dann war wirklich die Hölle los.

"Hör mal, Lady. Ich weiß ja nicht, was du heute so getrunken oder genommen hast, aber ich habe sicher keine andere Gestalt als diese hier." – Allerdings könnte das auch gelogen sein, dass wusste Luzi selbst nicht so genau. – "Also hör auf, mit der Knarre auf mich zu zielen und lass mich bitte in Ruhe. Ich habe keine Lust, mich mit dir in irgendeiner Weise auseinander zu setzen und vor allem nicht mit so einem Ding vor der Nase. Außerdem wartet Dante auf mich, ich bin heute mit dem Essen dran." Sie war eigentlich immer mit Kochen dran, Dante bestellte ja nur Pizza, wenn er mal dafür sorgen sollte…

"Spiel dich nicht so auf!" Im nächsten Moment feuerte sie erneut eine Rakete ab, Luzi duckte sich weg und in dem Moment stand Lady vor ihr. Überraschung stand in Luzis Gesicht geschrieben. Der nächsten Rakete konnte sie nicht ausweichen und sie traf sie direkt vor der Brust. Zu überrascht zum Ausweichen wurde sie von der Wucht der Rakete zurück geschleudert und landete hart auf dem Asphalt. Sie keuchte, als mit einem Mal alle Luft aus ihren Lungen gepresst wurde. Schnell fühlte sie nach Schmerzen, die auf Verletzungen schließen ließen, die heilten, fand jedoch keine. Sie war nur hart aufgekommen, doch auch Prellungen, die bei solch einem Aufprall nicht ausblieben, würden bei ihr nicht erscheinen. Oder nach kurzer Zeit verschwunden sein. Luzi setzte sich keuchend auf und eine schwarze Mündung direkt vor ihr erscheinen. Sie hatte Lady unterschätzt. Das würde ihr kein zweites Mal passieren. Sollte es ein zweites Mal geben.

"Willst du es mir nun sagen oder soll ich dir erst dein Hirn wegpusten?"

"Dann bekommst du aber keine Antwort mehr!", fauchte Luzi sie an und trat ihr die Beine weg. Die Klinge, die vorn am Raketenwerfer angebracht war, wollte sie treffen, doch schnell wich Luzi aus. Dann sprang sie flink ein paar Meter zurück und wartete auf Ladys nächste Aktion. Sie würde in diesem Kampf passiv bleiben, sie wollte Lady nun wirklich nicht verletzen. Dante würde es ihr übel nehmen. Und sie musste sich aus der Reichweite dieses Raketenwerfers halten. Ungehalten fluchte sie leise. "Mein Gott, muss ich dich letztens beleidigt haben, wenn du so auf mich losgehst. Was habe ich denn getan, dass du so sauer auf mich bist!"

"Du existierst!"

"Hey, dafür kann ich nichts", fauchte Luzi sie an und sah, wie Lady eine ihrer kleineren Waffen zog. Oh bitte nicht…!

"Ich habe geschworen, jede Bedrohung für die Menschheit seitens der Dämonen oder anderen Wesen aus der Welt zu schaffen. Ich werde jetzt nicht anfangen, welche am Leben zu lassen." Und Dante bildete die Ausnahme, oder wie?

Fluchend sprang Luzi zur Seite, als ohne Vorwarnung eine Feuersalve auf sie abgefeuert wurde und brachte sich hinter einem dicken Baum in Sicherheit. Jetzt wurde es eng. Mit einer Pistole konnte Lady wesentlich schneller schießen, als mit ihrem Raketenwerfer. Da war es verdammt schwer, auszuweichen. Langsam zog sich Luzi zurück und überlegte, wie sie von hier fliehen konnte. Sie hatte schon fast eine Seitengasse erreicht, als eine bekannte Aura hinter ihr erschien, die sie einen Moment erstarren ließ..

'Samael ist erneut bereit, die Welten zu unterwerfen!'

Überrascht fuhr sie herum und blickte geradewegs in das Gesicht eines zweimeterfünfzig hohen Dämonen, dessen verrostete Sichel leicht das Laternenlicht wieder spiegelte. Sie atemloses Stöhnen entging ihr ganz.

"Samael?!"

Im nächsten Moment knallten die beiden Pistolen in Ladys Händen los und blutend vergruben sich die Kugel in den Dämon, der heulend die Sense hob und nach Luzi schlug. Sie sprang zurück, rutschte aber auf einer herumliegenden Bierdose aus und landete unsanft auf dem Hintern. Das war definitiv nicht ihr Tag! Leise fluchte sie, als der Dämon blind für Schmerz wieder mit der Sense ausholte. Doch im nächsten Moment explodierte eine von Ladys Raketen und der Dämon verwandelte sich in Sand, der leise auf Luzi rieselte. Sie saß auf dem Boden und atmete schnell. Luzi hatte sich wirklich erschreckt, als der Dämon auf einmal auf sie losgehen wollte. Von Dämonen war für sie nie Gefahr ausgegangen. Doch jetzt hatte er sie angegriffen. Hätte Lady nicht geschossen, hätte er es vermutlich auch nicht getan. Und wer war Schuld an der ganzen Misere? Lady! Hätte sie nicht losgeballert, wäre ihr nichts geschehen, aber Lady glaubte ja, sie sei ein Mensch…

"Samael…?", flüsterte Luzi leise.

Plötzlich stand Lady über ihr und warf einen abschätzenden Blick auf sie. "Hätte ich nicht eingegriffen, hätte der Dämon dich vermutlich getötet. Ich nehme deshalb an, dass du nicht mit den Dämonen im Bunde bist."

"Fällt dir das auch schon auf?", fauchte sie Lady an und erhob sich, um sich den Staub und Sand von den Sachen zu klopfen. Erstaunlich, wie schnell sich der Dämon aufgelöst hatte…

"Allerdings bin ich immer noch nicht der Meinung, dass du ein Mensch bist."

"Deine Entscheidung. Ich kann ja sagen, was ich will und du würdest mir nicht glauben. Übrigens. Dante wollte was von dir, also sollst du mal beim Devil May Cry vorbei schauen, okay?"

Lady zuckte mit den Schultern. "Was hat der Trottel nun schon wieder? Geld, um seine Schulden bei mir zu bezahlen? Ich glaube nicht. Da ist eher Jahrmarkt im Himmel."

Als wäre nichts gewesen, gingen sie beide zusammen zum Devil May Cry. Luzi konnte kaum ihren Augen trauen, dass Lady sie nicht noch ein einziges Mal auf ihr wahres Wesen ansprach. Irgendwie unwirklich. Sie schien wohl eine Ahnung zu haben, aber sich nicht sicher zu sein, ob sie zutreffend war. Luzi blickte auf die Frau neben sich, die nur wenige Zentimeter größer war als sie. Sie waren grundverschieden. Ein wenig erleichtert seufzte Luzi auf. Und so sollte es auch bleiben...



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