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I hate the Way you do

von

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Gemeinsamer Start

Gemeinsamer Start
 

Leicht verschlafen öffnete Luzi die Augen und gähnte herzhaft. Die Sonne stand schon hoch am Himmel, allerdings lag sie mit dem Rücken zum Fenster. Welch ein Glück! So konnte sie noch einen Moment liegen und die Wärme genießen, die sie umgab.

Moment! Wärme? Genießen?

Sie drehte leicht den Kopf und hätte sich am liebsten auf die Zunge gebissen, um keinen Laut zu verursachen. Das konnte doch wohl nicht wahr sein! Hinter ihr an ihren Rücken gekuschelt schlief Dante! Was dachte er sich eigentlich dabei, sie anzufassen?! Als sie sich aber leicht wand, um von ihm loszukommen, legte sich sein Arm fest um ihre Taille und drückte sie an ihn. So mehr oder weniger festgenagelt blieb sie liegen und überlegte, wie sie sich aus der Misere befreien konnte. Allerdings fiel ihr nichts ein, außer ruhig liegen zu bleiben und zu warten, bis Dante von sich aus aufwachte und endlich seinen Arm von ihr nahm. Schließlich traute sie sich nicht, ihn aufzuwecken. Was sollte er dann auch denken mit seinem nur in eine Richtung gehenden Charakter? Leise vor sich hin grummelnd, zog sie die Decke ein wenig höher. Es war doch recht kalt im Zimmer. Vermutlich hatte Dante sich deshalb an sie gekuschelt. Leise gähnend schloss sie erneut die Augen. Sie würde noch ein wenig schlafen, bis Dante aufwachte.

Sie war schon in einen Dämmerschlaf gefallen, als sie am Rande merkte, dass sich etwas bewegte. Noch nicht ganz wach, versuchte sie zu ergründen, was sich da bewegte und stellte fest, dass es Dantes Hand war, die sich langsam zu ihrer Brust hinauf bewegte.

"Lass das gefälligst", fauchte sie ihn an und die Hand stand einen Moment still. Dann sank sie wieder auf das unverfängliche Gebiet ihrer Hüfte zurück.

"Musst du mich immer so grob entmutigen", gab Dante mit einer rauen Stimme zurück. Luzi schluckte. Seine Stimme klang am Morgen ganz rau und tief… Woher… kannte sie das?

"Wenn du mich nicht in Ruhe lässt!" Sie wollte gar nicht so kratzbürstig antworten, doch Dante hatte sie mal wieder aus dem Takt gebracht. Warum schaffte er das nur so gut? Vielleicht lag es einfach daran, dass Dante nicht vorhersehbar war. Nur in wenigen Fällen hatte sie seine Schritte vorausahnen können, und das auch nur, weil seine Vorgehensweise einfach nur plump war. "Würdest du jetzt freundlicherweise deinen Arm von mir nehmen, damit ich aufstehen kann?"

"Nein", war die einfach Antwort und er zog sie fest an sich. Sie spürte deutlich seinen Körper durch das dünne Leinenhemd und es war ihr unangenehm. Selten war ihr jemand so nahe gekommen. Diejenigen, die es versucht hatten, hatten nicht lange genug gelebt, um davon zu berichten. Und nun kam Dante. Sie dürfte ihm nicht einmal die Leviten lesen, denn sie würde sich unweigerlich verraten. Aber sie nahm sich vor, ihn ab und an mal zu schlagen, wenn er wieder zu ausfallend wurde. Allerdings dürfte sie nicht so viel Kraft in den Schlag legen. Sie wollte ihm schließlich nur zeigen, dass er etwas falsch machte. In dem Moment stieß sie leicht mit dem Ellbogen nach hinten und traf seine Rippen. Sie hoffte, dass sie nicht zu hart zugeschlagen hatte.

"Na na! Wer wird denn gleich gewalttätig werden?" Anstatt sie loszulassen schob er ihr jetzt das Haar mit der freien Hand vom Nacken und drückte ihr einen Kuss darauf. "Wenn du weiter so böse bist, muss ich dich bestrafen." Es hörte sich an, als wolle er ein Kind schelten, doch sie war bei weitem kein Kind mehr. Sie war fast dreimal so alt wie er!

Da wand sie sich heftiger in seinen Armen und irgendwann ließ er sie los.

"Weißt du, was? Deine Art geht mir gewaltig auf die Nerven!" Damit verschwand sie im anschließenden Bad und drehte den Schlüssel um.

Ein leicht amüsierter Dante blieb im Bett zurück. Lächelnd ließ er sich ins Bett zurück sinken und erinnerte sich an ihren Körper, der sich warm und weich an seinen gedrückt hatte. Wie sehr hatte er dieses Gefühl vermisst! Eine Frau in den Armen zu halten, war doch nicht schlecht. Schon seltsam… Seit über fünf Monaten war sie die erste Frau, die ihn wirklich reizte. Kaum eine andere Frau hatte in ihm je das Bedürfnis ausgelöst, sie wirklich zu… wie nannte man das doch gleich? Umwerben? Bisher hatte er jede Frau, an der er Interesse zeigte, mit mehr oder weniger Schwierigkeiten ins Bett bekommen. Das meist noch am gleichen Abend. Aber Luzi schien nicht wie normale Frauen zu sein. Sie interessiert sich einen Scheiß für sein gutes Aussehen – das behaupteten seine zahlreichen Geliebten! Er war nicht eingebildet! – und auch sein sonst so charmantes Lächeln stieß bei ihr auf Granit. Irgendetwas hatte sie an sich, dass sie unempfindlich für seine Annäherungsversuche machte. Er wüsste zu gerne, was…

Nachdenklich, wie er sonst gar nicht war, stand er auf und zog sich an. Einen Kamm oder ähnliches hatte er nicht bei, also fuhr er sich ein paar Mal mit den Fingern durch die Haare. Der Fahrtwind später auf dem Motorrad würde schon für sein verwegenes Aussehen sorgen. Dann trat er an das Fenster und mit einem gewissen Gefühl von Stolz blickte er auf die schwere Kawasaki, die noch immer im Innenhof stand. Es hatte einige Zeit gekostet, sie aufzutreiben. Schließlich war sie auch nicht gerade billig gewesen. Doch das hatte ihn weniger gestört. Obwohl seine Arbeit im Moment nicht wirklich Profit abwarf, so konnte er doch gut davon leben und für ein paar extravagante Dinge reichte es auch noch, obwohl das Motorrad eine tiefe Schneise in seinen Geldbeutel gezogen hatte. Mit diesem Auftrag hatte er zwar wieder etwas Geld, doch lange würde das nicht reichen. Schließlich liebte er seinen Lebensstil. Und die Munition für seine beiden Schätze war auch nicht gerade billig, obwohl er gerne damit herum ballerte. Sie hielten wenigstens seinem Schießstil stand.

Während er gerade damit beschäftigt war, den Mantel anzuziehen, kam Luzi wieder aus dem Bad. Sie hatte anscheinend einen Kamm gefunden, denn ihre Haare hingen ihr wieder glatt über den Rücken. Sie wandte ihm den Rücken zu, als sie sich das Kleid wieder anzog. Leicht lächelnd beobachtete er sie dennoch und spürte förmlich, wie sehr sie dies hasste.

"Also, Luzi…" Er sprach ihren Namen wieder in jener Form aus, die sie überhaupt nicht leiden konnte. "Wo soll ich dich eigentlich absetzen?" Einen Moment blickte sie ihn verständnislos an. Was sollte denn das schon wieder heißen? Wollte sie etwa trotz allem bei ihm bleiben? "Allerdings kannst du auch gerne bleiben. Dafür musst du mir aber eine Nacht mit dir schenken!" Sein lüsternes Lächeln hätte sie ihm am liebsten aus dem Gesicht geschlagen. Dann verflog ihre Wut. Wie sollte sie ihren Auftrag nur erfüllen, wenn sie nicht in seiner Nähe war? Sie konnte schlecht ständig in seiner Nähe auftauchen und sie wusste auch sonst nicht, wohin sie gehen konnte. Leise fluchend überlegte sie hin und her, doch sie fand einfach keinen Ausweg. Also musste sie wohl oder übel einen Teil der Wahrheit erzählen…

"Ich habe… niemanden, zu dem ich gehen könnte", sagte sie leise und zog sich das Leinenhemd aus. Sie hatte mittlerweile das Kleid darunter angezogen. Durchdringend spürte sie seinen Blick im Rücken und drehte nervös eine Strähne ihres langen Haares um ihren Finger. "Meine… Familie wurde von Dämonen… getötet. Ich wüsste nicht, wohin ich könnte." Es wurde still und Luzi überlegte, ob er sie verstand. Und ob sie bei ihm bleiben konnte. Dann würde die Überwachung sehr einfach werden. Nur nicht, wenn er Dämonen jagen war. Wenn dies der Fall war, musste sie ihm eben unauffällig folgen. Sie war schließlich Meister in Sachen Täuschung und Tarnung. Dazu verhalf ihr auch ihre schnelle Auffassungsgabe.

"Mit anderen Worten, du willst bei mir einziehen. Richtig?"

"Ja", antwortete sie ihm kläglich. "Ich…" – Sie hasste sich jetzt wirklich für diese Aussage! – "Ich würde dann auch mit dir schlafen, wenn das der Preis wäre…" Sie hoffte wirklich, dass Vergil wusste, was sie für ihn durchmachte. Wenn nicht, würde sie es ihn lehren!

"So weit würdest du gehen, nur um einen Unterschlupf zu finden?!" Er stand plötzlich hinter ihr und drehte sie zu sich um. Bei seinem Anblick konnte sie nicht verbergen, dass sie sich am liebsten weit weg wünschte. "Warum sagst du so etwas und hast doch Angst vor mir? Es gäbe eine einfachere Möglichkeit, einen Zuhälter zu finden."

"Zuhälter?" Sie verstand den Ausdruck nicht. Im Grunde hatte sie ihn nie gehört. In der Dämonenwelt gab es so etwas nicht, woher also sollte sie es kennen? Sie sah Dante dabei zu, wie er in gespielter Verzweiflung die Augen verdrehte. Dann schloss er sie fest in seine Arme. Luzi war zu überrascht, um sich zu wehren. Da schob er sie auch schon ein Stück von sich weg und sah sie mit einem ehrlichen Lächeln an, das ihr die Röte ins Gesicht steigen ließ. "Außerdem… ich schlafe nur mit Frauen, die es auch wollen. Ich bin nicht so ein Arschloch, dass ich mich an dir vergreife! Wenn du allerdings wirklich mit mir schlafen willst, bin ich dem natürlich nicht abgeneigt." Er zwinkerte ihr leicht zu. "Trotzdem kannst du bei mir bleiben. So ein weltfremder Schussel wie du würde innerhalb von zwei Tagen im wahren Leben draufgehen. Dafür verlange ich nichts weiter als ein wenig mehr Geselligkeit und lass die Katze in dir mal etwas weniger oft freien Lauf. Obwohl ich es liebe, wenn Frauen in meinen Armen vor Seligkeit schnurren." Er lachte und brach nicht ab, als sie ihn in den Bauch zwickte. "Na na! Nicht zwicken! Wir müssen uns ja noch eine Weile verstehen, oder?"

Luzi ging ihm langsam hinterher, als er die Treppe hinunter stieg, um sich an den gedeckten Frühstückstisch zu setzen. Aus der Küche drang ein lebhafter Geruch nach gebratenen Speck und Eiern. Luzi betrachtete ein wenig missmutig die vielen verschiedenen Gläser und Wurstsorten, die auf dem Frühstückstisch standen. So eine Auswahl war sie einfach nicht gewöhnt. Sie wusste gar nicht, was man davon alles essen konnte. Ein wenig desorientiert betrachtete sie Dante, der sich von allem etwas zu nehmen schien und keinen Gedanken an sie verschwand. Er war viel zu sehr mit Essen beschäftigt. Anscheinend isst er gerne, dachte Luzi. Also würde sie kochen lernen müssen. So wie die Frau, die im Moment in der Küche stand. Seufzend griff sie nach dem Toast.

"Isch irgen'wasch?"

Ein wenig angeekelt blickte sie Dante an, der mit vollem Mund zu ihr sprach. Dazu hatte er es irgendwie geschafft, sich die Marmelade um den gesamten Mund zu schmieren. Er sah wirklich aus wie ein kleines Kind, dass noch nicht gelernt hatte, wie man richtig isst. Während Luzi nur mit dem Kopf schüttelte, kam die Wirtin wieder und stellte vor beiden einen großen Teller voll mit gebratenem Speck und Eiern. Luzi betrachtete es ein wenig missmutig. Eigentlich aß sie gar nicht so viel. Wie sollte sie solch eine Menge nur herunter bekommen? Leicht seufzend begann auch sie zu essen. Obwohl sie etwas anderes erwartet hatte, schmeckte das Gericht gar nicht mal so schlecht. Nur das Wabbelige der Eier störte sie nun doch. Darüber ließ sich hinwegsehen. Dennoch schaffte sie nur mit knapper Not den Teller und fragte sich, wohin Dante das ganze Essen schlang. Es schien nirgendwo aufzutauchen. Er hatte auch keinen dicken Bauch, das hätte sie doch bemerkt. Nachdenklich schob sie ihren Teller beiseite und sah ihm beim Essen zu.

"Hast du keinen Hunger mehr?" Diesmal hatte er sich wenigstens bemüht, vorher den Bissen herunter zu schlucken. Luzi schüttelte leicht lächelnd den Kopf. Irgendwie war es doch süß, wie er da vor sich hin aß.

Dante hatte ihren Blick gespürt und fragte sich, warum sie lächelte. Sie sah gut aus, wenn sie das tat. Aber sie war auch sehr schön, wenn sie wütend war und ihre Augen vor Wut Funken zu sprühen schienen. Das war auch ein Grund, warum er sie so gerne reizte. Man konnte sie leicht aus dem Gleichgewicht bringen. Und das mochte er an ihr. Je mehr sie sich aufregte, um so mehr ließ sie zu, dass er ihr nahe kam. Irgendwann… Er lächelte bei dem Gedanken.

Als hätte Luzi seine Gedanken erraten, schaute sie ihn misstrauisch an. Unschuldig lächelte er zurück und sie verdrehte nur die Augen.

Jep, beschloss er im Stillen. Irgendwann würde sie ihm gehören. So viel stand fest. Und er würde sein bestes geben, um diesen Zeitpunkt in die nähere Zukunft zu rücken.

Nach dem Frühstück verabschieden sie sich gemeinsam von der Wirtin und Dante setzte sich auf seine schwere Kawasaki. Er sah, wie Luzi leicht seufzte und sie hinter ihm aufstieg. Vorsichtig schlang sie die Arme um seine Hüfte und versuchte, dem ehrfurchtgebietenden Schwert nicht zu nahe zu kommen, was bei seinem rasanten Fahrstil eigentlich kaum möglich war. Sie dürfte sich nicht verletzten. Die Schnelligkeit ihrer Heilung würde ihn sicher misstrauisch machen und auf eine Diskussion in diesem Punkt wollte sie sich mit ihm nicht einlassen.
 


 

So, das war es wieder von mir. Hoffe, dass euch das Kapitel gefiel und mal sehen, ob ich das nächste Kapitel schneller hochladen kann.

Dann bis zum nächsten Mal.

Euer kleiner Drache



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2009-01-29T12:37:40+00:00 29.01.2009 13:37
Super, dass du weiter geschrieben hast!
Wirklich ein sehr gutes Kapitel. Ich mag es, wie du Dante darstellst. ;)
Aber auch Luzi ist ein sehr interessanter Chrakter. Hab sie richtig gerne, ich liebe nämlich solche Frauen xD
Ich habe nichts zu bemängeln :P Und behalte deine kurzen Sätze an manchen Stellen bei, ich finde dadurch verleihst du dem ganzen noch mehr Aussagekraft. Naja, mehr als Daumen hoch kann ich nicht mehr schreiben. Bleib weiterhin so fleissig*g*
Bis zum nächsten Mal!
Rehkitzler(Autor) ;)


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