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Ascheherzen (short-stories)

diverse Pairings
von

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Egoist

Kommentar: Schon seit geraumer Zeit verspürte ich den dringenden Wunsch 'Hungriges Herz' von MIA. in eine FF einzuflechten, bin jedoch immer an der Umsetzung gescheitert. Bis jetzt.
 


 


 

Egoist
 


 

Nichts tut so weh wie dein Mund. Deine Lippen brennen. Sie glühen wie flüssiges Blei. Vernichtend, verschlingend, saugen mir die Seele aus dem Leib.

Meine Finger kriegen dich nicht zu fassen, weil du nicht zu fassen bist. Deine Erscheinung ist wie ein Tagtraum. Heftig, elektrisierend, kurzweilig. Surreal erscheint mir jedes unserer Zusammentreffen, die Luft, als würde sie flimmern, jedes Mal, wenn dein zuckersüßer, roter Mund Worte wispert, die mich leise aufkeuchen lassen. Deine Brillanz, zu blendend, dass meine Augen sie je ertragen könnten, lässt noch die kleinste Faser in meinem Körper erzittern.

Du brennst lodernd heiße Brandmale auf meine Haut, hinterlässt deine Spuren ab und wann wie es dir beliebt. Drückst mir deinen Stempel auf, markierst mich als dein Eigen und holst mich dennoch niemals ab.

Gewährst mir keinen Blick in dein Inneres.

Raubst mir die Luft zum Atmen.

Selbst im Kampf ergeben sich deine Lippen meinen nicht. An deiner flammenden Haut verkohle ich mir nur meine feinen Fingerkuppen, die immer wieder fragen, wann du mich von der Qual erlöst, die tonnenschwer auf meinem Brustkorb lastet. Du brennst mich aus, du brennst mich nieder und ich bin süchtig nach dir wie ein Verdurstender nach Wasser.

Selbst, wenn du mich zu Boden wirfst, die Knochen meines Rückrades bei dem harten Aufprall zum gepeinigten Ächzen bringst, selbst dann wähne ich mich als Gewinner.

Du willst mich. Es steht überall in deinen dunklen Augen. Es klebt an dir, an deiner schimmernden Existenz. Wabbert in deinem Bewusstsein, Tag und Nacht.

Und dennoch bist du wie Eis. Du bist eiskalt.

Und mein hungriges Herz durchfahren bittersüße, stechende Schmerzen, während dein Atem mich erschaudern lässt. Nackenhaare melden sich zur Standing-Ovation. Deine Hände stehlen sich wie Diebe in der Nacht unter den dünnen Stoff meines Hemdes. Fordern, zwingen.

Sag mir, wie weit? Wie weit wirst du heute gehen? Meinen Verstand auf Grundeis laufen lassen?

Niemals habe ich dich gebeten herzukommen, niemals habe ich dich darum angefleht zu bleiben. Warum bist du hier?

Nicht gefasst auf diese Art von wundervoller Unterjochung, an diese zerfetzende Lust, die mich von Fuß- bis Haarspitzen durchrauscht, pressen meine Lippen wieder und wieder gedämpft deinen Namen hervor.

Blick mich an, sag es mir. Sprich es raunend aus, sei harsch wie du es immer bist, grolle sie mir zu, nur sag sie endlich. Doch deine Augen sehen nur durch mich durch jemand anderen an. Wer ist sie und warum kannst du nichtmals in Gedanken bei mir sein, wenn du mich durchbohrst, mir jegliche Luft aus den Lugen pferchst?

Schnell und immer schneller; die Welt dreht sich um uns. Grell sind die Farben, die du mir zeigst, lassen mich erblinden.

Wie in Nächten zuvor, schlägst mich in den Bann, webst deine dünne Fäden um meinen Leib. Wickelst mich ein, verpackst mich gut in deine hohlen Worte, bis ich zugeschnürt, betäubt, überwältigt von dir nichts als deine toxische Stimme trinken darf. Bin zugedröhnt von deinem Spinnengift. Bin durchtränkt mit dieser Medizin, die nicht wirken will.

Wenn deine Hände mich berühren, verfolgen sie einen Plan. In deinem Kopf kennst du sicherlich jede Art von Empfindungen.

Reiß sie auf, die Wunden in meiner Seele. Sei brutal, zerre daran. Tu mir weh, verletzte mich. Sei so bezaubernd dabei, wie nur du es zu sein vermagst. Ich fasse all meinen Mut und all das letzte bisschen Stolz, Würde, Vernunft... alles zusammen und werfe es dir vor die Füße. Werfe mich wie ein Stück rohes Fleisch direkt in deinen Tigerkäfig hinein.

Und mit deiner rauen Engelszunge dringst du in mich ein. Erwürgst die Bitte bereits in meinem Schlund. In deinen Finger zerfließen willst du mich sehen. Spärlich sind die Augenblicke, in denen du mich nicht frisst wie die Bestie, die du bist, die tief in dir versteckt lauert und klangheimlich zuschlägt, immerzu, wenn ich mich in Sicherheit wäge.

Mit Bestimmung pressen deine Hände mich weiter zurück in das aufgewühlte Bett. Dein scharfer Geruch, der überall an den Kissen haftet, benebelt mich so sehr. Du weißt, was du mit meinen Sinnen anstellst.

Ich frage nicht mehr. Meine Worte vergessen. Die Schmetterlinge erfroren in deinem ewigen Eis. Meine Stimme hat schon längst versagt. Du kannst mich nicht hören. Du darfst mich nicht sehen.

Blank ist meine Kehle, bringt nur raspelnde Töne hervor. Tief in meinem Inneren tosen harte Wellen gegen die Abgründe zwischen meinen Wünschen, die sich in ihrer Widersprüchlichkeit stets erneut gegen einander aufstacheln. Gewohnt an diese Folter, sag ich ja und meine doch nein.

Dick geschwollene Adern unter deiner klammen Haut zucken im brachialen Rhythmus deiner Hüften. Willst mich zerschmettern. Spießt mich immer weiter auf und genießt wie du nur noch mehr Bestätigung deiner Schandtaten erntest. Unablässig hämmert dein Puls auf mich ein. Und ich will dir nur noch näher sein, wissend das alle Nähe der Welt doch immer noch Welten von dir entfernt ist.

Meine Fingernägel krallen, graben sich tief in deine heiße Haut. Die dunklen Linien überall auf deinem Körper scheinen wahrlich zum Leben zu erwachen. Ihre Gesichter starren mich aus höhnenden Augen an, verfolgen mit Genugtuung wie mein ganzer Körper zu beben beginnt, sich dir in heiserer Extase entgegenbäumt; sind stumme Zeugen.

Hechelnd stöhnst du mir zu, was ich längst schon weiß. Wie süß diese Lügen klingen, wenn sie über deine Lippen fließen. Jede Zelle meines Körpers verzehrt sich nach dir, nach deiner Berührung, die so schmerzhaft ist, dass sie mein Fleisch verbrennt. Sehne mich nach deiner Liebe, doch deine kalte Schulter lässt das Blut in mir gefrieren.

Bitte hör nie auf damit.

Aber bitte mach das es aufhört.

Der Schweiß perlt von deiner Stirn, dein Kehlkopf vibriert. Knurrst erregte Worte, das Haar zerzaust und wild in dein Gesicht gefallen. Mein Blick ist wie gefesselt von dir. Dominant, maskulin, splitternackt, real.

Nie wieder will ich von dir getrennt sein müssen. Nie wieder dein pochendes Herz an meinem missen. Wie kannst du gleichzeitig so liebevoll und doch so herzlos sein? Wie kannst du mich so erfüllen und mir doch das Innerste so zerfleischen? Wie kannst du so begehrenswert und trotzdem so abstoßend sein?

In mir tanzen meine Gefühle einen absurden Tanz. Ich weiß noch immer nicht, wie ich jemals in der Lage sein soll, sie aufzusammeln.

Meine Lippen fühlen sich taub an von deinen unzähligen Küssen. Ich will nicht nachdenken, ob es gut ist, was wir hier tun. Du hältst mich fest, zerquetscht mich fast in deiner Umarmung. Doch drück ich zurück, lässt du mich los.

Draußen prasselt der Regen unbarmherzig gegen das kleine Fenster. Wenn er aufhört, wohin soll ich dann gehen? Und wenn ich dich dann wieder vermisse, wem soll ich das sagen?
 

Und was ist mit meinen Willen bloß? Du machst meinen Willen so willenlos...
 


 


 

~*~*~



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  l-Lyla-l
2009-09-28T19:08:04+00:00 28.09.2009 21:08
Wow ♥
Du hast einen wirklich schönen & interessanten Schreibstil
[Wenn man von ein paar sprachlichen Missgeschicken absieht, aber wir sind ja alle nur Menschen |D'].
Besonders gefallen hat mir der Abschnitt mit den Tattoos.
Pure Liebe ♥

Ich selbst könnte jetzt zwar nicht auf die Schnelle das Lied von Mia runterrattern, aber das hat meinem Genuss bei der FF nicht geschadet.

Bin gespannt, was bei den anderen Werken auf mich wartet ;D

Lg,
Lyla
Von:  KyOs_DiE
2009-02-22T17:32:14+00:00 22.02.2009 18:32
Das ist...wow oo
Mehr fällt mir dazu nicht ein oo
Ich liebe das Lied und ich find es toll, wie du es eingebaut hast ^^
Weiter so <3


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