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Delirium

...and the Rest is Truth
von

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Into a new life...

Bemerkung im Voraus Der Prolog ist aus Sasukes Sicht geschrieben, wie man im Laufe des Lesens wahrscheinlich merken wird. (übrigens: SORRY, dass Sasuke hier 'n bisschen Emo-like rüberkommt, war keine Absicht, aber ich liebe es, kompliziert und gefühlsbetont zu schreiben ^^; Was nicht heißen soll, dass der Gute (oder Ich) 'n Emo is (bin)! oO) Die eigentliche Geschichte wird aber aus Sakuras Perspektive mithilfe des personalen Erzählers erzählt, zu deutsch: Die Geschichte steht in der sie-Form, aber wir erhalten nur Einblick in Sakuras Gedanken ^.~ Und nun viel Spaß beim allerersten (abgeänderten) Teil von Delirium
 

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Die Zeit ist gekommen. Gekommen, um zu gehen.
 

Diese Pein ist unerträglich. Wie lange schon ist es her? Ein Monat? Zwei? Sechs? Es mag mir wie gestern vorkommen; ich wollte es verdängen, so schnell wie möglich, doch ich warte nun schon viel zu lange. Wenn ich das noch weiter hinausschiebe, wird sie mich einholen, die V-

Ich wage es kaum, dieses Wort zu denken, geschweige denn auszusprechen. Bin ich bereits solch ein Schwächling geworden? Mein Stolz scheint den Kampf gegen diese andere Etwas verloren zu haben: mein Gewissen.
 

Doch fühle ich mich deshalb schlecht?
 

Nein! Niemals werde ich zulassen, dass es mich zwingt, zu der Erkenntnis zu gelangen, dass meine Tat schlecht gewesen sei. Ich weiß, dass es richtig war. Ich habe das Richtige getan. Das richtig Richtige… wer vermag es jedoch, mir dies zu bestätigen, wo doch niemand mehr da ist, der dies tun könnte…?

Ich natürlich. Ich. Ich! ICH! Und nur ich, so wie die letzten Monate auch…

So präsentiert sich das Sprichwort, dass die Zeit Wunden heile, in seiner umgekehrten Form, denn meine hat sie gewiss noch mehr aufgerissen und zudem eines aus mir gemacht, was ich damals nicht einmal zu erdenken wagte: einen Egoisten.
 

Und was erwarte ich dann vom Leben?
 

Neue Träume und Ziele? Eine Erleuchtung vielleicht? Ich müsste schon in einem anderen Zeitalter leben oder gar einer anderen, phantasievollen Welt, um wenigstens einen winzigen Hoffnungsschimmer darin zu erkennen. Aber ich bin keine heroische Verkörperung, die der Imagination eines Autors entspringt, noch lebe ich in zu Zeiten Hamlets. Die einzige Ähnlichkeit zu diesem spiegelt sich hier in meiner Reflexion wider, die, wie beim tragischen Helden auch, ins Leere führt. Es ist immer das selbe Problem: Offene Fragen…

Klare Antworten werde ich auch in einer anderen Stadt nicht finden, dessen bin ich mir bewusst, doch zumindest entkomme ich dort dem schwarzen Loch, das mich hier einzusaugen droht. Das schwarze Loch der V –
 

Alles ist vorbereitet. Meine Siebensachen hatte ich binnen einer halben Stunde komplett zusammengesucht, die Wohnung geräumt. Nun starren mir kahle Wände trostlos entgegen; der Rohrbruch des Mieters über mir ist noch deutlich zu erkennen: die Rinnen streben, von einem mittleren Grauton gezeichnet, in etliche Richtungen und bilden dabei ein Muster, das einer Landkarte gleichen könnte.

Welchen Weg nehme ich dabei?

Ich verfolge die immer feiner werdenden Linien nach rechts hin, doch zu meinem Bedauern führen sie direkt zum Fensterrahmen und finden dort ihr Ende. Ich habe keine Ahnung, was mich erwartet…
 

Es ist bereits ein Uhr in der Nacht. Ich sollte langsam aufbrechen, damit ich es bis sechs Uhr nach Konoha-gakure schaffe. Nachts ist es auf den Straßen meist sehr ruhig, nur manchmal begegnet man hin und wieder irgendwelchen Kleinbanditen, die sich dummerweise verirrt haben. Also keine sonderlich großen Hindernisse, die mich erwarten.
 

Leise schließe ich die Tür hinter mir, ohne mich noch ein letztes Mal umgedreht zu haben.

Vergebt mir, Vater, Mutter, dass ich nun, einem Feigling gleich, einfach so verschwinde, dass ich nicht mehr zustande gebracht habe; meine einzige Chance – damals – euch zu beschützen – fehlgeschlagen. Und nun renne ich einfach so davon. Gewährleisten dürft ihr mir es aber, denn das, was damals geschehen ist, war nicht vergebens. Keiner kommt unbestraft davon. Sei es auch, wenn –
 

Ich taste in meiner Jackentasche nach dem Fläschchen, hole es hervor und betrachte es eindringlich. Was für ein hässliches Ding! Dass so etwas so viele Leben auf dem Gewissen haben kann…warum muss gerade ICH nun mit diesem Fluch belegt sein…?
 

Wäre all dies doch nur nie geschehen…hättest du nur nie diese einen Worte gesprochen…

Die Unbekannte

Acht Jahre später…
 

- „Und wo genau habt ihr sie gefunden?“

„Nordöstlich vom Buchenwald, etwa 100 Fuß nach Verlassen des Haupttores.“

- „So weit ist sie also gekommen? Wo sie nur her sein mag…hatte sie etwas bei sich?“

„Nein, Tsunade-sama.“

Das lebhafte Gespräch, das den Stimmen nach zu urteilen zwischen zwei Männern und einer Frau stattfand, bekam das noch immer halbwegs bewusstlose Mädchen, welches mit geschlossenen Augen auf den Armen eines der Männer lag, nur am Rande mit. Sie war gerade dabei, sich daran zu erinnern, wo sie sich als letztes aufgehalten hatte – als sie noch bei Bewusstsein war, wohlgemerkt. Doch in ihrem Kopf schwirrten nur verschwommene, undeutliche Bilder von hohen Bäumen, Laub und dichten Wäldern herum, sodass sie keine Chance hatte, herauszufinden, wo dies alles gewesen sein mag.
 

Das Gespräch im Hintergrund lief konstant weiter, ein immer leiser werdendes Gemurmel, wie sie zu bemerken schien, als ob diese Menschen wussten, dass sie langsam wieder zu sich kam. Ihre kalten Finger, die sie gerade noch krampfhaft zu einer Faust ballen wollte, ließ sie reglos verharren – sie wollte um keinen Preis die Aufmerksamkeit nun auf sich lenken.
 

Doch wie das Leben voller Überraschungen steckt, so sind auch die Abläufe und die daraus resultierenden Reaktion des Stoffwechsels eines jeden nicht vorher auszumachen. So kam es, dass sich ein Teil ihres inneren Körpers, genau genommen ihr Magen, einfach die Erlaubnis nahm, sich selbständig zu machen – und seinen gesamten, wenn auch mäßig gefüllten Inhalt zu entsorgen.

Dass nicht nur das Mädchen selbst über diesen unvorhergesehenen Akt erschrak, war einmal dem spitzen Schrei zu entnehmen, dessen Ursprung weiblicher Natur war und der aus einer anderen Ecke kam, was darauf hindeutete, dass sich insgesamt – das unbekannte Mädchen mit eingeschlossen – fünf Personen im Raum befinden mussten. Zudem sprang der Mann, auf dessen Armen sie sich befand, im Affekt einen Schritt zurück und hätte sie dabei fast fallen lassen. Vor lauter Schreck hatte sie die Augen weit aufgerissen und war damit nicht nur endgültig wach, sondern hatte dies den anderen auch noch signalisiert.

//Ganz toll…//, dachte sie verbittert und verspürte erneut einen Anflug von Übelkeit, konnte sich diesmal jedoch beherrschen, indem sie die Hand vor den Mund setzte und tief schluckte.
 

Ein kurzer, peinlicher Moment entstand, in dem niemand etwas zu sagen wagte, selbst die Frau mit der festen Stimme schwieg, besann sich dann aber und ergriff als erste wieder das Wort: „Nun, da unser Gast ja wach zu sein scheint, kann ich ihr selbst einige Fragen stellen…“

Sie schien den Männern mit einem Blick das Zeichen gegeben zu haben, dass sie abtreten konnten, jedenfalls spürte das Mädchen wie der feste Griff, der sie umschloss, sich auf einmal lockerte und sie sachte auf den Boden herabgesetzt wurde. Aufgrund des Positionswechsels wurde ihr für einen kurzen Augenblick erneut schwarz vor Augen, doch sie presste sie zusammen, um sie daraufhin wieder zu öffnen und in das Gesicht der ihr Gegenüber zu blicken.

Das erste, was ihr dabei auffiel, war, dass sich das Alter der Frau nicht ausmachen ließ, auch wenn ihr Gesicht ihr jugendlich entgegenstrahlte. Keine einzige Falte ließ sich auf dem perfekt mattierten cremefarbenem Teint entdecken; auch die goldblonden Haare, die locker in zwei Zöpfen herabhingen, ließen sie wie eine junge Dame erscheinen. Doch es waren die haselnussbraunen Augen, die ernst und starr auf die Unbekannte gerichtet waren: in ihnen waren bereits viele verstrichenen Jahrzehnte verzeichnet, sie hatten schon vieles mit ansehen müssen, ob freiwillig oder nicht.
 

Das rosahaarige Mädchen, das sich in Präsenz dieser robust wirkenden, schönen und – wie sie kurzerhand schloss – etwas älteren Frau ein wenig unwohl fühlte, bemerkte, dass sie diese schon viel zu lange angestarrt hatte und senkte daraufhin beschämt den Kopf.

Die andere Frau im Raum, die bisher noch kein Wort gesagt hatte, schien darüber umso mehr belustigt und kicherte, verstummte aber sofort wieder, offensichtlich verwarnt durch einen Blick der älteren.
 

Erneute Stille legte sich über das Zimmer und wieder war es dieselbe wie vorhin, die als erste den Mund aufmachte: „Also Mädchen…wie lautet dein Name?“

Die Angesprochene zuckte unter der kräftigen Stimme leicht zusammen, fing sich dann aber wieder und blickte mutig auf. Sie war bereit, ihren Namen sofort auszusprechen, verschluckte sich jedoch bei dem Versuch und musste erst einmal heftig husten. Die andere Frau schien erneut einem Kicheranfall nahe.

Sie unternahm einen neuen Versuch, schluckte, holte noch einmal tief Luft und vergewisserte sich, dass ihre Stimme noch vorhanden war, indem sie sich räusperte und sagte schließlich langsam und deutlich: „Sakura Haruno.“

„Na also, geht doch“, bemerkte ihre Gegenüber mit leichtem Anflug von Sarkasmus in der Stimme. „Und woher kommst du, Sakura?“
 

Kommst du hallte es im Kopf der Rosahaarigen wider. Dutzende weiterer, verschwommener Bilder flogen ihr mit einem Mal entgegen; Häuser, Menschen mit unerkennbaren Gesichtern, Bäume, ein Fluss…und alle trieben in einen Strudel, der in ihrem Kopf entstand, vermischten sich, drehten sich, immer schneller und schneller, schrumpften, so weit, bis das abstruse Gewirr letztlich völlig verschwand. An der Stelle, an der bis vor einer Sekunde noch ein Strudel sein Unwesen getrieben hatte, war nun – nichts. Ein schwarzes Loch lediglich.

Sakura wusste nicht, wie viel Zeit dieses Phänomen in ihrem Kopf in Anspruch genommen hatte; ihr war es wie einige Sekunden vorgekommen, doch dem ungeduldigen Blick der Frau nach zu urteilen, mussten mehrere Minuten verstrichen sein, vielleicht zehn?
 

Mit neugierigen Augen wurde sie beobachtet, als sie sich endlich wieder regte. Sie wischte sich die Hände am Saum ihres schmutzigen weißen Kleids ab, schluckte ein weiteres Mal und richtete den Blick nach vorne, direkt in die sie anstarrenden Augen.
 

Die Wirkung der Worte, die ihren Mund daraufhin verließen, war diesen deutlich abzulesen, zunächst weiteten sie sich bei den ersten drei Begriffen, stürzten dann aber entrüstet in sich zusammen, als Sakura schloss: „Ich weiß es nicht.“

Ein neues Zuhause

Sakuras Zustand hatte sich in den letzten Tagen glücklicherweise nicht verschlechtert; wirklich gebessert hatte er sich allerdings auch nicht. Noch immer wurde sie von zusammenhanglosen Bildern und Symbolen gequält. Bilder, die keinerlei Bedeutung zu haben schienen, keinen für sie erkenntlichen tieferen Sinn. Sie waren einfach nur da; eine Sekunde lang, zwei, drei…je nachdem.

Man hatte noch am selben Tag, an dem sie gefunden worden war, beschlossen, dass man sie in dem Ort, dessen Namen „Konoha-Gakure“ sie endlich erfahren hatte, behalten würde. Es war eines der wenigen Dinge, über die sie klare Gewissheit hatte: Dass sie vorerst hier bleiben würde, wobei wiederum weder sie noch einer der „Höherstehenden“ im Dorf etwas über die Dauer aussagen konnte.

„So lange, bis wir herausgefunden haben, woher du kommst und wer du eigentlich bist. Wer weiß: Vielleicht bist du ein Akatsuki-Mitglied und fungierst als ihr Spion, um ihnen Informationen über Konoha und den Fuchs-Jungen zu liefern?“, hatte ihr die blonde Frau erklärt, deren Namen sie im Übrigen bereits seit ihrer ersten Begegnung kannte: Tsunade-sama. Das „sama“ als Anrede für jemanden, dem man mit höchstem Respekt gegenübertritt, war es ziemlich offensichtlich, dass diese Frau die Hokage des Dorfes sein musste.

Sakura befand sich also, so kumulierte sie gedanklich, in einem Ort namens Konoha, dessen Hokage eine selbstbewusste, zwar jugendlich wirkende, aber gewiss ältere Frau mit blonden langen Haaren und haselnussbraunen Augen repräsentierte.

Doch von wem hatte Tsunade geredet, als sie ihre Ansage hielt? Akatsuki? Fuchs-Junge?

Das rosahaarige Mädchen konnte sich beim besten Willen nicht ausmalen, wer oder was eines dieser Dinge überhaupt sein sollte, geschweige denn etwas darüber zu wissen.

Sie war schon halb dabei gewesen, den Mund zu öffnen, um sich Klarheit über ihre Fragen zu verschaffen, als sie von einem weiteren, scheinbar belanglosen „Bild“ unterbrochen wurde, das ihr lediglich Einblick in eine verlassene Straße bei Nacht verschaffte. Verärgert darüber, hatte sie auch von ihrem eigentlichen Vorhaben abgelassen, denn je mehr Antworten sie erhielt, desto öfter erschienen die Bilder, was erneut Fragen aufwarf, die wiederum nach Antworten verlangten usw. und so fort…es war der reinste Teufelskreis, also hatte sie beschlossen, ihrem nun bevorstehenden neuen Lebensabschnitt stillschweigend entgegenzutreten.
 

Die erste, zu überwindende Etappe dabei war die Suche nach einem (neuen) Zuhause, was sich als viel schwieriger herausstellte, als von Tsunade zunächst vermutet. Da Sakura siebzehn war, hatte sie die „Altersgrenze“ für das Waisenhaus bereits überschritten, welches für elternlose Kinder bis fünfzehn Jahre eingerichtet worden war. Andererseits konnte man sie in ihrem Zustand kaum in eine Ein-Zimmer-Wohnung stecken, völlig auf sich allein gestellt, wahrscheinlich nicht einmal in der Lage, sich selbst eine Suppe zu kochen (das nahmen jedenfalls die „Ältesten“ an, die zusammen mit Tsunade über Sakuras Schicksal entschieden).

Als letzte und einzige Möglichkeit blieb dann nur noch: Adoptieren lassen, wobei hier das Adoptieren nicht zwingend nötig war, jedoch sollte Sakura auf jeden Fall bei einer Familie unterkommen. Zumindest war dies so vorgesehen. Doch wie so oft sah es in der Praxis ganz anders aus: Viele behaupteten, sie hätten keinen Platz für ein weiteres „Kind“, andere sträubten sich vehement dagegen und von einigen kam nicht einmal eine Rückmeldung über den Aufruf, den Tsunade verbreiten ließ. Es ließ sich hieraus deutlich das Resultat ziehen, dass die Menschen im Dorf dem unbekannten Mädchen skeptisch gegenüberstanden, da sie, ebenso wie die Hokage, vermuteten, es könnte sich um eine von den Akatsukis handeln – wer auch immer diese sein mochten.
 

Tsunade wurde allmählich immer nervöser und ungeduldiger, das konnte man an ihrem stummen Händeklatschen erkennen. Sie saß Sakura gegenüber auf ihrem gewohnten Platz hinterm Schreibtisch und dachte angestrengt nach. Eine Falte hatte sich zwischen ihren Augenbraunen eingenistet – was eigentlich ungewöhnlich für die jugendlich wirkende Hokage war, deren Gesicht ständig von makellosen Zügen gezeichnet war. Falten hießen demnach nichts Gutes, in diesem Falle unabhängig davon, ob sie nun das wahre Alter verrieten, sondern vielmehr aufgrund der Tatsache, dass sich ein ungebetener Gast (wie die Falte einer war) gerade dann dazugesellte, wenn man ihn am wenigsten benötigte.

Während Sakura solche Überlegungen durch den Kopf gingen, nahm sie wahr, dass auch sie mit jeder Minute nervöser zu werden schien, denn sie umfasste mit beiden Händen den Saum ihres Rocks ganz fest und rubbelte ihn unruhig an ihren Oberschenkeln ab, wodurch sich diese ein wenig röteten. Sie hatte den Kopf gesenkt, was ihr jedoch erst bewusst wurde, als sie gezwungen war, ihn ruckartig zu heben; Tsunade schlug nämlich mit einem Mal mit der Faust fest auf die hellhölzerne Tischplatte und ließ damit nicht nur diese erzittern.

Sakura befürchtete schon das schlimmste, als die Hokage im nächsten Moment nichts weiter sagte und stattdessen in ihrer leicht nach vorne gebeugten Position verharrte.

//Wegschicken…Allein sein…Wald…Dunkelheit…Angst…// Solche und weitere Horrorvisionen bahnten sich ihren Weg durch den Kopf der Rosahaarigen und beinahe wäre sie wieder von einem Bild heimgesucht worden, hätte die Blonde im darauffolgenden Augenblick nicht den Mund aufgemacht, um die erlösenden Worte zu sprechen: „Ich hab’s!“
 

Innerhalb der nächsten halben Stunde fand sich Sakura im Obergeschoss eines seltsam konstruierten Gebäudes neben einer noch seltsamer dreinschauenden, die Arme verschränkenden Tsunade wieder. Wahrscheinlich kam es nur ihr so merkwürdig vor, da sie solche Art von Häusern nicht gewöhnt war. Zwar hatte sie so gut wie alles was bei ihr als vergangenheitsgebundene Gewohnheit angesehen werden konnte, vergessen, doch lieferten ihr die vorbeihuschenden, nebulösen Bilder in ihrem Kopf eine Vorstellung von „Häusern“ – und diese unterschieden sich stark von denen, die sie in Konoha, auffälligerweise sehr oft, zu sehen bekam.

Über eine Außentreppe gelangte man in das obere Stockwerk des aus zwei Etagen bestehenden Gebäudes. Sie führte direkt in einen langen Gang, der eine Art Terrasse zu sein schien, denn statt festen Wänden und Fenstern, wurde die linke Seite von hölzernem Geländer umzäunt, dessen Farbe mit der mahagonifarbenen Außenfassade des Hauses harmonierte.
 

Tsunade schritt geradewegs durch den terrassenartigen Gang und ging dabei ziemlich zügig; Sakura musste ein wenig vorantraben, um mit ihr Schritt halten zu können. Als sie den Kopf nach rechts wandte, fiel ihr auf, dass alle zwei Meter eine Tür in der Wand eingebracht war. Höchstwahrscheinlich Eingangstüren zu verschiedenen Wohnungen. Ihr Weg führte die beiden Frauen an das Ende des Gangs, direkt vor eine weitere Tür, die sich, bis auf das neben ihr angebrachte Namensschild, in keinerlei Weise von den anderen unterschied. Gerade als die Rosahaarige im Begriff war die vielsagenden Kanji-Zeichen richtig zu entziffern, hämmerte die Hokage dermaßen stark gegen die Tür, dass ihr jeglicher Blick auf das Schild verwehrt blieb. Es vergingen etwa fünf Minuten, als eine erste, schwache Reaktion von innen zu vernehmen war. Sakura wunderte sich, dass der Bewohner das laute Hämmern überhaupt so lange über sich ergehen hatte lassen; sie selbst ertappte sich dabei, wie sie die Hände auf die Ohren presste. Merkwürdig war auch, dass keiner der anderen Bewohner vorzuhaben schien, sich zu beschweren oder ähnliches. Anscheinend, so schloss Sakura, war man das Temperament dieser Frau bereits gewöhnt oder es lag daran, dass sie als Hokage besondere Rechte besaß.

Ein leises Klicken war zu vernehmen, als die Türklinke von innen heruntergedrückt wurde, woraufhin die eichene Tür nach vorne schwang und den Blick auf die dahinter stehende Person freigab.
 

Das erste, was Sakura an ihr [der Person] auffiel, war die hervorstechende Haarfarbe: weiß, obwohl der dort Stehende alles andere als alt zu sein schien. Das ließ sich an dem äußerst muskulösen Oberkörper erkennen, welcher von einem eng anliegenden schwarzen Unterhemd umschmiegt wurde, die perfekten Konturen besonders um den Bauch herum abzeichnend. Üppige Muskeln umspannten die nackten Oberarme, von denen einer locker die Tür umschlang. Insgesamt machte diese Person einen lässigen Eindruck; die Augen wirkten ein wenig müde, nicht zuletzt wegen den schwachen, bläulichen Augenringe unter ihnen, dennoch waren sie aufmerksam und blickten den ihren Gegenüber scharf entgegen, genauer gesagt, eines davon, denn ein schwarzes Tuch nahm dem linken Auge die Sicht und verdeckte seinerseits nicht nur dieses, sondern zog sich auch über den Mund und die Hälfte des Nasenrückens. Da von innen kein Licht kam und die Terrasse aufgrund ihrer Überdachung auch nicht vielmehr spendete, war keine Aussage über die Breite der Nase, die Größe des Mundes oder die Fülle der Lippen zu machen. Verblüfft über diese besondere Erscheinung stellte Sakura die Vermutung auf, dass es sich bei der Person ihr gegenüber um jemanden handelte, zu dessen Eigenschaften auf jeden Fall, so schloss sie durch die ausgeprägten Muskeln, zwar Stolz und Selbstbewusstsein zählten, von Arroganz oder Hochmut war jedoch nicht die geringste Spur zu entdecken.

Völlig abgelenkt von der imposanten Statur der Person vor ihr, vergaß Sakura sich zu fragen, weshalb Tsunade sie überhaupt hierher geschleppt hatte. Eine Tatsache, die sich in dem darauffolgenden Moment ändern würde, als die Hokage, ihren Gegenüber mit strengem Blick betrachtend, das Schweigen brach (etwas, was sie ziemlich oft zu machen schien) und sagte: „Ich habe nun endlich wieder eine Mission für dich, Kakashi. Sie lautet: Das Mädchen hier zu adoptieren.“
 

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Eigenkommentar: Ich weiß, dass in den ersten zwei Kapiteln bisher nichts Großartiges passiert is und dass es sich bisher hauptsächlich auf Beschreibungen beschränkt hat, aber das soll sich ab Kapitel 3 ändern ^^ Dann gehts erst richtig los mit der Handlung, nich bloß trockenes Drum-Herum-Gelaber xDD~



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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Von:  -Fuku-
2011-09-19T06:26:11+00:00 19.09.2011 08:26
Hallo.
Ich mag deinen Schreibstil. Und die Geschichte hört sich auch gut an. Der Anfang ist jedenfals schon mal gut. Daher kommt auch die Frage, ob du jemals gedenkst weiterzuschreiben. Würde mich sehr darüber freuen.
Man bekommt nemlich selten eine, vom schriftlichen Stil her, gute arbeit zu sehen. Würde mich jedenfals sehr darüber freuen, wenn du dich dazu entschließt weiter zu schreiben.

readya
-Fuku-
Von:  BlackRose
2008-11-22T23:50:36+00:00 23.11.2008 00:50
ERSTE! *träller*

Schöes Kapi, auch, wenn ich nicht alles genau verstanden habe, aber das klährt sich bestimmt noch ^^
Hoffe du schreibst bald weiter, denn du hast wirklich einen schönen Stil, mit dem du die verschiedenen Gefühle gut rüberbringst.
*fähnchen schwing*
lg
BlackRose
*kekse hinstell*



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