Am Flughafen
Stuttgart, Berlin, Düsseldorf, Oslo, Dublin, Madrid! Überall wärest du schon gewesen, sagst du.
Aha, erwidere ich, und wie sei das werte Befinden sonst so?
Du winkst ab, ich runzle die Stirn, doch dann antwortest du.
Ach, sagst du, ach. Man lebe so vor sich hin, ziemlich spektakulär, morgen gehe es nach Rom.
Ob du nie daran gedacht hättest mal sesshaft zu werden, frage ich.
Ein weiteres Ach bekomme ich zu hören, dann erzählst du von den Mädchen in Peking.
Wieder runzle ich die Stirn. Ob du nie daran gedacht hättest eine Familie zu gründen, ein Haus zu kaufen, frage ich.
Ach, sagst du, ach. Die Zeit vergehe so schnell, du erzählst von den Tempolimits in den USA.
Ob man sich da nicht manchmal einsam fühle, frage ich.
Ach, sagst du und winkst ab, ach was. Und wiederholst die Geschichte von den Mädchen in Peking.
So, so, sage ich.
Ja, ja, meinst du.
Ziemlich sprachlos stehen wir uns gegenüber, am selben Ort und doch so unterschiedlich.
Du schaust auf die Uhr.
Ach, sagst du, du müsstest los, Boardingtime, heute gehe es nach Frankfurt, deine Mutter besuchen.
Ich nicke. Du hebst die Hand zum Gruß und gehst ohne ein weiteres Wort.
Ich schaue dir hinterher.
Ach, sage ich, ach. Ist das etwa ein richtiges Leben? Ist das alles, was du zu sagen hast? Ach.
Dann drehe auch ich mich um und gehe. Boardingtime. Ich muss nach Tokio.
