Nähe
Das hier ist das gleiche nochmal nur aus Matts Sicht. Ich beschreib irgendwie gerne beide Sichten. ^__^ Tais Teil gefällt mir zwar besser, aber egal, viel Spaß!
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Da ich sowieso nicht schlafen konnte, saß ich mitten in der Nacht auf einer Waldlichtung und spielte Mundharmonika. Es war einfach zu viel passiert heute, als dass ich hätte schlafen können.
Ich wusste nicht, wie lange ich da nun schon saß, als ich plötzlich noch jemanden wahrnahm. Instinktiv wusste ich, dass es Tai war. Nicht nur, weil logisch war, dass auch er nach den heutigen Ereignissen nicht würde schlafen können, sondern vor allem, weil seine Nähe bei mir immer Herzflattern auslöste.
Ich öffnete meine Augen und streckte meine Beine aus und wie ich erwartet hatte, legte er seinen Kopf auf meinen Schoß.
Es war merkwürdig, wie anders Tai war, wenn wir alleine waren, aber ich war froh, dass er mir auch diese ruhige, nachdenkliche Seite zeigte, die man sonst nicht kannte.
Irgendwann hörte ich auf zu spielen und begann, mit einer Hand durch seine Haare zu streicheln. Tai griff nach meiner anderen Hand und ich lächelte leicht.
„Wir finden ihn“, versicherte ich ihm leise.
Tai drehte sich auf den Rücken und lächelte. „Danke.“
Ich erwiderte sein Lächeln und war wie immer etwas erstaunt darüber, wie mühelos Tai es schaffte, mir ein Lächeln zu entlocken. Ich musste ihn eigentlich nur ansehen und hätte permanent Lächeln können, was natürlich auch mit den Schmetterlingen in meinen Bauch zusammenhängen könnte, die Tais Nähe bei mir verursachte.
Ich hätte ewig so mit ihm hier sitzen bleiben können, doch leider schliefen irgendwann meine Beine ein, was ich ihm schließlich auch mitteilte.
Sofort setzte er sich auf und entschuldigte sich.
Leicht enttäuscht schüttelte ich den Kopf. „Ich fand es schön.“
Tai sah mich überrascht an, erwiderte dann aber mir roten Wangen, die mich ungemein freuten: „Ich auch“, was mich gleich noch mehr freute.
Schließlich stand ich auf und streckte ihm meine Hand hin. „Lass uns zurückgehen!“
Als er aufgestanden war, ließ ich seine Hand nicht los und wir gingen Hand in Hand zurück zu unserem Lagerplatz, was bei mir noch stärkeres Herzflattern auslöste als schon seine bloße Nähe.
Kurz vor der Höhle blieb Tai plötzlich stehen und ich drehte mich überrascht zu ihm um. „Was ist?“
Verlegen sah Tai mich an und deutete auf unsere Hände. „Was sollen die andere denken?“
Natürlich machte er sich Gedanken um die anderen. Aber ich ließ mich davon nicht beirren und nahm auch seine andere Hand, sodass ich ihm nun gegenüber stand. „Die schlafen doch sowieso. Außerdem ist es nicht wichtig, was die anderen denken, sondern nur, was du denkst!“
Darauf erwiderte Tai nichts, sondern sah mich nur nachdenklich an. Hatte er verstanden, was ich meinte? Wollte er es überhaupt verstehen?
Als er jedoch eine Hand an meine Wange legte, war ich ziemlich sicher, dass er es richtig verstanden hatte, und schloss die Augen.
Ich spürte warmen Atem auf meinen Lippen und hörte ihn „Ich denke…“ flüstern, kurz bevor er mich sanft küsste.
Glücklich lächelte ich und erwiderte den Kuss.
Inzwischen hatte er begonnen, mich im Nacken zu kraulen, während meine Hand auf seiner Hüfte lag. Unsere anderen beiden Hände waren immer noch miteinander verschränkt und als wir uns schließlich voneinander lösten, stellte ich leise fest: „Das denke ich auch.“
