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Bad tasting

Zwei Wesen, zwei Geschichten, zwei Perspektiven - Die nächsten beiden Kapitel sind online!
von

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Blut im Mondschein (2)

Wie sehr ich diese ganze Misere doch hasste.

Ich war ein Fürst, zum Regieren geboren, ein Youkai und was war aus mir geworden?

Ein Landstreicher, begleitet von einem Menschen und einem Krötendämon.

Langsam aber sicher wurde mir das alles zu viel. Ich wollte endlich mein Erbe antreten und in die Fußstapfen meines verehrten Herrn Vaters treten, so wie es mir zustand, doch die Menschen übernahmen langsam die Oberhand und schwächten meine Art.
 

Ich brauchte Abstand und habe mich wieder mal ein wenig von meiner Begleitung entfernt gehabt.

Eine Vollmondnacht machte mich immer besonders kribbelig, kein Wunder, schließlich waren die Kräfte unsereins in solchen Nächten besonders stark.

Also streifte ich ruhelos durch den Wald am Meer.

Das sich Jaken und Rin mit Sicherheit wieder die ganze Nacht streiten würden, war mir egal.

Ich brauchte meinen Raum und dann sah ich sie.

Zuerst war es nur ein Duft, dem ich, wie ich nun feststellte, die ganze Zeit gefolgt war und dieser Duft ging von diesem Mädchen aus, das da auf der Klippe saß und auf das Meer hinausstarrte, als würde sie sich jeden Augenblick hineinstürzen.

Sie hatte eine undefinierbare Wirkung auf mich, mit ihrem hochgesteckten leicht grünlichen Haar, das so sehr nach Dämon aussah, obwohl sie doch ein Dämon war und der blaue, feine Kimono ließ sie so verletzlich wirken, dass alles in mir danach schrie sie mit mir zu nehmen.

Der Beschützerinstinkt, der auch meinem Vater das Leben kostete, erwachte in mir zum Leben. Das konnte und wollte ich nicht zulassen.

Dieses Gefühl für ein niederes Geschöpf war unverzeihlich.

Meine Hand zuckte bereits, bereit diesem Wesen das Leben zu nehmen, doch da brachte eine neue kalte Brise diesen Geruch zu mir.

Ich spürte wie sich meine Muskeln verkrampften, von dieser unglaublichen Ruhe, die er mit sich brachte.

Doch ich fing mich wieder.

Ich musste einfach.

Ich zwang mich dazu sie zu ignorieren und ging weiter.
 

Kaum, dass ich auf ihrer Höhe war fuhr mir ein eisiger Schauer über den Rücken.

Ich wusste sie sah mich an und ohne es zu wollen sah auch ich zu ihr.

Wieder reagierten meine Klauen automatisch. Sie hatte es gewagt mich anzusehen! MICH! Solch ein niederes wesen sah mich, einen dämonischen Fürsten an.

Mit ihren stumpfen braunen Augen… Dieser Reiz überkam mich genauso plötzlich wie eine Gewehrkugel fliegt.

Sie versuchte stark zu wirken, das bemerkte ich und sie versuchte mich zu erkennen, doch in ihrem Blick lag unendlicher Schmerz und Sehnsucht. Schutz, sie brauchte Schutz und ich musste sie schützen, das befahlen meine Instinkte.

Nur mit Mühe konnte ich mich von diesem Anblick lösen und meine Sinne, die wie Wegweiser auf sie gerichtet waren wieder auf meine Umgebung lenken.

„Wenn du dann jetzt fertig bist mich anzustarren gehe ich.“, dieser Satz kam so wie jeder andere auch. Es gelang mir sie aus meinen Wahrnehmungen zu streichen und so spazierte ich weiter, immer am Abgrund lang.

Erst als es unmittelbar neben mir im Wald zu rascheln begann sah ich wieder auf, in dem Moment erschien ein rot blitzendes Augenpaar.

Auch dieses Mädchen bemerkte ihn, doch sie blieb stumm.

Regungslos starrte sie zu den Bäumen und ließ eine Hand in einen Ärmel gleiten.

In dem Augenblick wurde mir bewusst, dass ich mich schon wieder auf sie konzentrierte.

Sie war eine Gefahr. Eindeutig.

Rechtzeitig wandte ich mich wieder auf die roten Punkte, hinter denen nun ein Youkai zum Vorschein kam, wie nicht anders zu erwarten gewesen war.

Ein niederes Wesen ohne menschliche Gestalt.

Das war alles?

Ich wollte mich schon abwenden, als ich wieder an diesen Menschen auf der Klippe dachte und so bleib ich stehen.

„Sesshoumaru, endlich finde ich dich.“, als ob er hinter mir her gewesen wäre. Er war genau wie ich nur ihrem Geruch gefolgt und benutzte mich jetzt als Vorwand. Welch eine Frechheit.

Doch ich spielte mit.

„Was willst du von mir?“, fragte ich ihn, als er bereits zum Sprung ansetzte.

Ohne Mühe wich ich aus und gab ihm den Weg auf das Mädchen frei.

Was danach passierte ging automatisch.

Ich hatte vorgehabt ihn dieses Ding erledigen zu lassen, doch ich konnte nicht.

Ich schlug ihn nur ein einziges Mal mit meiner Dakkasou und er fiel.

Zuerst wusste ich nicht wohin mit mir, doch letzt endlich nahm ich mir einfach den rosa glitzernden Spliter, der zwischen seinen verätzten Eingeweiden lag und ging wieder.

„Danke.“, diesen Klang konnte ich gerade noch so abschirmen und so ging ich einfach zurück in den Wald. Ich konnte ihre Nähe nicht mehr ertragen, doch zum Glück sagte sie auch nichts mehr, sonst hätte ich noch den verstand verloren.

Doch dann bleib ich stehen.

Etwas ließ Wut in mir aufblitzen.

Es war ein unbezähmbarer Drang zu töten.

Ihr Geruch wurde intensiver und er vermischte sich mit dem von Blut.

Ich wollte sie schützen, doch einen Menschen zu retten war mir zuwider.

Natürlich, ich tat nichts anderes bei Rin, doch bei ihr ging es um Ehre. Sie half mir, also half ich ihr.

Doch diese Frau weckte animalische Instinkte in mir und das war nicht gut.

Ich konnte mich nicht dagegen wehren und so fuhr ich herum.

Doch was ich sah führte mir noch einmal vor Augen wie unwürdig sie doch war, eben ein Mensch.

Die Klinge eines Dolches lag an ihrem Arm und lies warmes Blut über ihre Haut strömen.

„Wenn du den Tod willst, hättest du nur was sagen müssen, dann hätte ich den Youkai nicht getötet.“.

Wieso sprach ich sie an? Das konnte ich mir in dem Moment einfach nicht erklären. Das alles wirkte so irreal.

Genau wie ihr Blick, der fassungslos auf mich gerichtet war. Hatte sie Angst oder war es Scham, den sie spürte? Vermutlich beides.

„Nein... Das… War schon richtig so...“.

Ohne darauf einzugehen sog ich ihre Stimme förmlich in mich ein.

Ein gewaltiger Fehler.

Sofort war jegliche Vernunft in mir wie weggeblasen und ich konnte mich nur noch auf sie konzentrieren.

„Wer bist du?“, am liebsten hätte ich mich für diese Frage selbst getreten.

Doch zu meiner Überraschung ging sie ganz normal darauf ein, als sie ihre Waffe wieder unter den Ärmel hatte verschwinden lassen.

„Mein Name ist Kurai.“, das waren vier Wörter zu viel von ihrer Seite.

„Komm mit.“, es war keine Bitte, es war ein Befehl, doch ich spürte, dass sie sich widersetzten würde.

Auch gut, es wäre sowieso nicht richtig gewesen noch einen weiteren Menschen mit mir zu nehmen.

„Nein!“, ich konnte ihrer Stimme anhören, weshalb sie diese Antwort gab. Sie war nicht am Leben. Nicht vollständig.

Also drehte ich mich wieder herum und ging weiter.

So was konnte ich erst recht nicht gebrauchen.

„Dann stirb halt. Ist nicht mein Problem“, diese Worte kamen schneller aus meinem Mund, als sie überhaupt in meinem Kopf waren und ich noch etwas dagegen unternehmen konnte. „Allerdings solltest du mitkommen, wenn du leben willst. Du scheinst ein kleines Problem zu haben.“.

Nein, das war nicht ich, der da sprach, das war mein Innerstes. Das waren Uralte Instinkte. Instinkte, die nur ein Rudeltier haben konnte, ein Hund.

„Du hast doch keine Ahnung“, wieso machte mir ihr Hass so viel aus?

Wieder musste ich ein Knurren unterdrücken.

Dieses Mädchen brachte mich vollkommen um den Verstand, was war das?

Ich bleib stehen und drehte mich um, in der Hoffnung so eine Antwort zu finden, doch das einzige was aus meinem Mund kam hörte sich an wie ein Betteln. Unter meiner Würde sprach ich weiter: „Ich denke du gehörst nicht hier her. Du bist nicht von hier und ich denke, dass du ganz allein bist und wenn du nicht mitkommst, töten dich entweder die Dämonen oder du selbst.“.

Ich bettelte wie ein räudiger Köter, der getreten und weggeschickt wurde!

„Was interessier dich das denn? Huh? Du kennst mich nicht einmal...“.

Wo sie recht hatte, hatte sie recht. Was interessierte dieses Gör mich so? Ich sollte sie einfach ihrem Schicksal überlassen. Sie war ein Mensch, es war sowieso selten, dass diese Geschöpfe in dieser Zeit eines natürlichen Todes starben.

Sollte ein Dämon sie töten oder sie sich selbst, das war doch eigentlich vollkommen egal. Ich sollte endlich meinen Verstand wieder benutzen.

Ich schaffte es.

Ich kehrte um und ging.

Doch die Erleichterung darüber, dass ich mich endlich wieder von ihr Abwenden konnte hielt nicht lange an, denn es lag Gefahr in der Luft. Äußerste Gefahr.

Und sie war auf Jaken und Rin gerichtet.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Hotepneith
2010-06-16T13:47:47+00:00 16.06.2010 15:47
Nun, lasst uns den anderen Part hören, hiess es im alten Rom.
Die gleiche Szene aus anderer Sicht.

Ein wenig überraschend kommt der Fakt, dass der Mann, der als Eisbergimitat verschrien ist, so gefühlsmässig auf ein menschliches Wesen reagiert, dass er so angezogen wird. Schon im ersten Kapitel habt ihr jedoch erwähnt, dass sie eine besondere Gabe hätte, die wohl zum Fluch wurde - sie zieht jedes männliche Wesen an.Hoffentlich wird das dann noch erklärt, welchen Hintergrund das hat. Grüne Haare sind ja auch nicht so ganz alltäglich bei Menschen. So gesehen, muss man wohl abwarten, wie es weiter geht.

Ich habe gerade gesehen, dass der Beginn dieser Geschichte von 2008 ist. Dann hoffe ich, dass ihr wieder mehr zu Schreiben kommt udn regelmässige Updates zu erwarten sind.

bye

hotep


Von: abgemeldet
2008-11-17T19:50:05+00:00 17.11.2008 20:50
Ich muss sagen, gefällt mir bis hier hin sehr gut obwohl der vergleich mit der gewehrkugel ein bisschen belustigend auf mich wirkte.....

Aufgefallen ist mir jedoch, das diese Kurai nicht das schönste Leben führt. Schmerzen im Unterleib...ich lass da mal meine Gedanken kreisen und bin gespannt ob es das ist was ich vermute....XD
Hoffe doch im nächsten Kapitel erfährt man mehr über sie^^


Tja nun zu sessy....
Ich persönlich empfinde es als schwierig aus seiner Sicht zu schreiben, du hingegen hast das meines erachtens gut umgesetzt. Obwohl ich anfangs schwierigkeiten hatte unseren starken, eisklotz so mit sich ringend zu erleben. Das er gleich so auf sie regiert mit seinem Beschützerinstinkt etwas hurtig und auch merkwürdig für Sess (so finde ich)^^
Naja nichts desto trotz habt ihr euch sicherlich etwas dabei gedacht ihn genau solche gedanken zu haben *lol*

also Lob an euch beide^^

Hoffe ihr schickt mir ne Ens wenn es weiter geht^^, Danke im vorraus
lg
_Chaya_


Von: abgemeldet
2008-11-17T13:09:25+00:00 17.11.2008 14:09
hey das hört sich klasse an macht so weiter und schickt mir ne ens wenn es so weit ist Bitte bitte

ich bin schon so gespannt

LG Boudica
Von:  XdramaX
2008-11-16T16:47:46+00:00 16.11.2008 17:47
muahahahahahahahaha ja und jetzt gibt der zweite schreibling mal noch seinen senf ab:
ein hoch auf das rpg-leben *lach*
das playn hat mir wahnsinnig spaß gemacht und auf einige Stellen freue ich michs chon besonders, die zu schreiben, auch wenn es das erste mal ist, dass ich aus der sicht eines typen schreibe XD
hey, ich bin ein mädchen *lach*


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