Zum Inhalt der Seite

Butterfly Emotions - Unverhoffte Begegnung

Wie schreibe ich eine Liebesstory zwischen zwei Wildfremden in kürzester Form? Eine echte Herausforderung^^
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Meeting with a Girl

Er griff nach seinem Messer und löste langsam die Verriegelung des Fensters. Anschließend öffnete er es nur so weit, dass er gerade noch hindurchschlüpfen konnte, um sich nicht durch einen kalten Luftzug zu verraten und schloss es leise wieder. „Ich muss wohl hier abwarten, bis die Häscher weiter gezogen sind oder aufgeben. Bei der Kälte kann das ja nicht so lange dauern. Es wäre sinnlos runterzuschleichen und dort herauszuspazieren, nur um an der nächsten Ecke erwischt zu werden.“

Er nahm unter dem Fenster Platz, bedacht darauf, seinen Kopf unter dem Sims zu behalten und schaute sich das Zimmer genauer an. Ein kleines Gemach mit einem Kamin, in dem ein wunderbar wärmendes Feuer loderte; davor ein Sessel, ein Tisch und ein Bücherregal. Auf der anderen Seite stand eine kleine Kommode und direkt daneben befand sich ein ausladendes Himmelbett, das gerade noch im Zimmer Platz fand. Solch ein Zimmer gebührt nur einer Adeligen. Noch dazu ist sie so jung und scheint doch allein hier zu wohnen. (Nicht wie die Mädchen, die er von den Grafschaftsburgen kannte und die zu mehreren ein Zimmer teilten, manchmal sogar ein Bett.)Dies war eine andere Welt mit eigenen Gesetzmäßigkeiten und anderen Wesen, fremd und reizvoll. Er drehte sich nach ihr um. Sie schlief immer noch seelenruhig am Kamin. Sein Blick streifte langsam über ihr Haar, ihr Gesicht, die von dichten Wimpern umkränzten, geschlossenen Augen, die kleine Stupsnase, die vollen Lippen, hinunter an ihrem grazilen weißen Hals. Wie schön sie doch war! Selbst für eine Adelige war sie wohl ein besonderes Juwel, auch wenn er mit den Idealen dieser für ihn fremden Welt nicht vertraut war.

Sie schlief so tief und friedlich, kein Atemzug war zu hören, ihr Gesicht vollkommen entspannt. Langsam trat er näher heran.

Welch wundervolle Lichter das Feuer auf dieses makellose Antlitz warf. Er konnte sich einfach nicht zurückhalten und so beugte er sich vor und hauchte ihr einen zarten Kuss auf die Stirn. Doch schnell trat er, erschrocken über die eigene, verlorene Beherrschung zurück. Das Mädchen allerdings schlief weiter tief und fest, als wäre nichts geschehen. Vorsichtig schlich er wieder näher an sie heran und strich, als er sah, dass sie sich noch immer nicht gerührt hatte, sanft über ihre Wange. Auch jetzt rührte sie sich nicht. Er besah sie noch eine ganze Weile und lauschte nach ihrem Atem, während seine Gedanken langsam abzuschweifen begannen. „Wenn sie hier so in den Sessel gesunken schläft, wird sie sich morgen wie gerädert fühlen.“ Ging es ihm durch den Kopf und er musste bei dabei lächeln, wie aus unerklärlichem Grund. Nach einigem Hin und her hob er sie schließlich vorsichtig auf und trug sie hinüber zu ihrem Bett.

Als er sich der Situation bewusst wurde, musste er innerlich lachen.“ Wie das aussehen muss! Ich trage hier ein wildfremdes Mädchen z ihrem Bett, als wäre sie meine frisch vermählte Braut.“ Es fiel ihm schwer, sich jeden Laut zu verkneifen. Fürsorglichst deckte er sie zu und strich ihr übers Haar.

„So was! Was tue ich hier nur?“ Er versuchte seinen inneren Drang zu ignorieren und setzte sich ans untere Bettende. Alles war still im Zimmer, nur das Feuer im Kamin prasselte. Von draußen konnte man das Sausen des Windes hören und immer noch das Gebell der Hunde.

„Wie kann sie bei diesem Krach nur so ruhig schlafen? … Oder schläft sie gar nicht mehr?“

Erschrocken von diesen Gedanken rutschte er nach vorn und beugte sich über sie um sich selbst zu überzeugen. Natürlich atmete sie immer noch leise und gleichmäßig und er war erleichtert, aber vor allem verärgert über seine eigene lächerliche Einbildung und die Tatsache, dass es ihn so umtrieb, dass er auf solch eine dumme Ausrede zurückgriff um sich ihr zu nähern.

Wieder einmal wurde er sich erst in diesem Augenblick und damit viel zu spät seiner Situation bewusst. Da saß er nun, den Oberkörper über das Mädchen gebeugt und seine Hände zu beiden Seiten ihres Kopfes, ihr schönes Gesicht so nah an seinem, ihre Lippen, so nah…

Er konnte nicht anders. Seine Vernunft besiegt, durch die einfachen Triebe, saß er da am Bett dieser Fremden und küsste mit der Sanftheit eines Windhauchs ihre leicht geöffneten Lippen.

So vertieft in den Kuss war er, den Moment niemals zu ende gehen wünschend, dass er allein ihm von Bedeutung schien.

Er öffnete langsam seine Augen wieder und blickte direkt in die, des längst erwachten Mädchens, übermannt vom Schreck.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück