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The Death Note Experience

Das 6. Kapitel is jetz fertich. Die Story wird vorerst nicht fortgesetzt. Ich arbeite noch an ner anderen Story... Gomen!!!
von

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Zuwachs und weitere Ermittlungen

Die Sonne strahlte total ungünstig durchs Fenster und genau in mein Gesicht. Ich drückte mein Gesicht noch enger an L, um den Sonnenstrahlen zu entgehen. Ich lag in seinen Armen. Er selbst schien noch zu schlafen. Er rührte sich jedenfalls nicht. Lediglich sein Atmen konnte ich vernehmen. Plötzlich klopfte es an der Tür. Scheiße. Weder L noch ich hatten etwas an. Und es gab nur eine Decke…

L wurde wach und sah mich verschlafen an.

„Ich bin es. Watari. Ich wollte nur Bescheid geben, dass in einer Stunde die Polizisten wieder da sind. Ich räume dann mal weiter auf…“

Erleichtert ließ ich mich wieder zurücksinken und sah L an. Der rieb sich eben die Augen und hatte sich auf einen Ellenbogen abgestützt. Ich grinste ihn an.

„Wir sollten bald aufstehen. Ich hab keine Lust, dass einer der Polizisten plötzlich hier im Zimmer steht…“, sagte ich.

„Dann haben sie wenigstens mal etwas zu gucken.“, scherzte L. Ich fand das ganze in real aber nicht so toll. „Okay. Dann werde ich mich mal aus dem Bett bewegen…“ Und schon saß er aufrecht und schwang seine Beine aus dem Bett. Er suchte erstmal seine Klamotten zusammen und warf sie dann einfach in einen Wäscheeimer. Watari wusch sogar unsere Wäsche. Ich hatte es immer selbst erledigt. Es war ein seltsames Gefühl, wenn man so betüddelt wurde und man kaum noch etwas selbst macht. Dass ich mich trotzdem ab und zu in der Küche wieder fand, war die Macht der Gewohnheit.

Ich stand jetzt ebenfalls auf und marschierte gleich zum Schrank, wo ich mir frische Unterwäsche und eine Hose raussuchte. Das alles zog ich auch gleich an. Ich ging zu meinem neuen Girugamesh-Rucksack und suchte dort eines der T-Shirts heraus. Ich streifte es über und folgte dann L aus dem Schlafzimmer.

„Geh du ruhig zuerst ins Bad, Sai.“, sagte er und ich schritt an ihm vorbei. L ging weiter ins Wohnzimmer, während ich mich im Bad fertig machte.

Nach wenigen Minuten war ich fertig und ging ins Wohnzimmer. L saß dort in seiner üblichen Haltung über einige Notizen gebeugt und studierte sie aufmerksam.

„Scheinbar war Kira eins oder Kira zwei doch auf dem Konzert.“, meinte L leise.

„Was meinst du?“, erwiderte ich verwundert.

„Um das Konzertgebiet herum wurden tote Menschen gefunden und auch in unserer Nähe wurden einige Leichen gefunden. Sie wurden spät entdeckt, weil sie im Getümmel nicht aufgefallen sind.“

„Das ist ja furchtbar… Haben wir irgendwelche Hinweise?“

„Es wurden mehrere auffällige Personen entdeckt, jedoch waren die Zeugenaussagen nicht sehr dienlich.“ L kratzte sich am Kopf und sah mich schief an. „Die Leute waren fast alle betrunken.“

„Na ist ja ganz toll.“

Ich lief im Zimmer umher und dachte nach. In der Zwischenzeit verschwand L schon im Bad. Ich blieb wieder am Tisch stehen und nahm mir die Augenzeugenberichte zur Hand. In einem stand eine detaillierte Beschreibung einer gesehenen Person: Sie war klein, weiblich, blond. Lange Haare zu seltsamen Zöpfen auf dem Kopf gebunden. Starrte gebannt auf die Menge. Wurde in der Nähe eines der Tatorte gesehen. Hatte ein schwarzes Notizbuch bei sich.

Schwarzes Notizbuch? War das eine Auffälligkeit? Ich erzähle es L später. Zuerst las ich die restlichen Berichte durch. Ich war so vertieft darin, dass ich gar nicht merkte, wie L plötzlich vor mir stand.

„Hast du noch etwas Interessantes gelesen?“, fragte er auf einmal. Ich erschreckte mich total und presste mich mit dem Rücken in den Sessel. Ich starrte L halb panisch an. Er war erschocken ein Stück zurück gegangen. Ich realisierte die Situation und entspannte mich wieder.

„Ich… ja. Ich denke schon. Der Bericht über das blonde Mädchen hat mich etwas grübeln lassen.“, sagte ich und auch L trat jetzt wieder zu mir ran.

„Was genau?“, hakte er nach.

„Die Sache mit dem Notizbuch…“

„Wieso?“

„Ich hab keine Ahnung…“

Ich sah L wieder an, der jetzt plötzlich vor mir hockte. Er sah mich wartend an und grinste.

„W-Was ist?“, fragte ich als ich etwas rot wurde. Verdammt. Wieso passierte das immer noch? Ich dürfte eigentlich keine Schüchternheit mehr haben. Nicht nach der letzten Nacht… Mist. Wenn ich daran dachte, wurde ich nur noch roter. Vor allem, weil ich ein ziemliches bildliches Gedächtnis hatte und jetzt in diesem Moment die Situation noch einmal vor mir sah.

„Du siehst süß aus, wenn du so nachdenkst…“, sagte er und grinste etwas verlegen. Ich senkte meinen Kopf, um meine Verlegenheit zu verstecken, doch das klappte nicht, weil L niedriger saß als ich und unter meinen gesenkten Kopf gucken konnte. Ich wollte aufstehen, doch L hockte noch immer vor dem Sessel und machte keine Anstalten sich auch nur einen Millimeter zu bewegen. Als ich stand, erhob auch er sich und baute sich zu voller Größe auf. Ich sah etwas nach oben, weil L doch gut zehn Zentimeter größer war als ich, wenn er mal grade stand.

Dann küsste er mich. Ich war einen Moment lang verdutzt, erwiderte aber den Druck dann. Wir wurden jedoch unterbrochen, als es an der Tür klopfte. Ich löste mich von L, während Watari aus der Küche kam und zur Tür ging, um diese zu öffnen. Die Polizisten traten ein.

Doch anders als beim ersten Mal, war ich nicht verschreckt oder erstarrt, sondern hasserfüllt und wütend. Ich sah auch jeden einzelnen von ihnen so an. L stand halb schützend vor mir, doch ich legte ihm eine Hand auf die Schulter, um ihm so zu signalisieren, dass alles in Ordnung war.

„Bist du sicher?“, fragte er mich halb flüsternd und sah zu mir über seine Schulter. Ich nickte nur und versuchte mich zu entspannen. Ich hatte meine Hand noch auf L’s Schulter und spürte so seine Wärme. Das entspannte mich wirklich.

Die Polizisten beobachteten mich ganz genau und als sie merkten, dass von mir keine Gefahr ausging, traten sie weiter in den Raum hinein. Ich bemerkte, wie in L etwas vorging. Er schien mit sich selbst zu kämpfen. Dann hob er seinen Kopf und sah die Polizisten an.

„Ich habe einen Entschluss gefasst.“, verkündete er uns. „Yagami-san. Ich habe beschlossen, dass wir Light in die Ermittlungen aufnehmen.“

Ich sah nur verwundert zu L. Wer war Light? Warum wollte er noch mehr Leute in die Ermittlungen einbinden? Es gab eine geringe Chance, dass genau dieser Typ Kira war. Es könnte natürlich jeder sein, aber ich stand neuen Sachen und Veränderungen normalerweise immer etwas argwöhnisch gegenüber.

Die Reaktion des angesprochenen Polizisten war allerdings anders.

„Ist das… dein Ernst?“, fragte er ganz aus der Fassung.

„Sehe ich aus, als würde ich scherzen?“, fragte L und hinter ihm musste ich etwas grinsen. Bis jetzt hatte mir L noch nichts erzählt, was auch nicht gestimmt hätte. Er war nicht so ein Typ, der mit wichtigen Sachen Scherze machte.

„Ich werde ihn sofort anrufen.“ Yagami ging Richtung Tür um dort zu telefonieren, während die anderen Beamten zu uns kamen und sich auf den Sofas niederließen. Sie hatten dabei immer einen etwas verschreckten Blick auf mich. Besonders der Jüngste von ihnen.

L ging zu seinem Sessel und ich folgte ihm, um mich anschließend auf die Sessellehne zu setzen. Wir warteten einen Moment, bis Yagami auch zu uns kam. Er nahm ebenfalls Platz und L begann mit seinen Ausführungen. Er fasste zusammen, erläuterte und gab seine Ideen dazu preis.

„Wir sollten die Zeugenaussagen trotz der Umstände ernst nehmen. Etwas Wahres ist auch im Suff.“, sagte er. Kaum hatte er den Satz beendet, klopfte es auch zum wiederholten Male an der Tür. Wieder war es Watari, der öffnete. Doch diesmal trat ein junger Mann ein, der genau mein Alter haben könnte. Er hatte dunkelblondes Haar und bernsteinfarbene Augen, in denen ein eiskalter Blick lag. Doch sein Lächeln täuschte über den Ausdruck in seinen Augen hinweg. Selbst sein Kleidungsstil war gut. Es war eigentlich nur ein schlichter Anzug, doch irgendwie hatte das was.

Er begrüßte zuerst Yagami-san. Der Typ musste mit ihm verwandt sein oder so. Sie sahen sich irgendwie ähnlich und gingen vertraut miteinander um. Dann sah er L an. Ihre Blicke trafen sich. Seine Miene verdunkelte sich etwas. Beide hatten etwas zu verbergen - das konnte ich spüren. Nachdem dieser Light L lange angesehen hatte, fiel sein Blick auf mich. Er lächelte mich an und verbeugte sich dann leicht.

„Mein Name ist Light. Wer bist du?“, fragte er höflich.

„Sai. Ich heiße Sai…“, sagte ich und erwiderte die Verbeugung im Sitzen. Ich konnte an seinem Blick sehen, dass er sich damit eigentlich nicht zufrieden gab, aber er sagte nichts weiter. Auch er setzte sich zu den anderen und lauschte L’s Worten. Dabei beobachtete ich die ganze Zeit Light, weil er mir so komisch vorkam. Sein Gesicht war wie versteinert und es sah aus, als könnte er keine Emotionen zeigen, außer seinem falschen Lächeln. Doch er dachte mit und beteiligte sich aktiv an der Diskussion, die geführt wurde. Ich versuchte dies ebenfalls.

„L… Mir ist da vorhin etwas aufgefallen, als ich die Berichte durchgegangen bin…“

„Wieso darf dieses Mädchen die Berichte einsehen?“, empörte sich einer der Polizisten. Bevor jedoch L etwas sagen konnte, antwortete ich selbst.

„Erstens bin ich schon 20 und damit lange kein Mädchen mehr und zweitens habe ich vier Semester Kriminalistik studiert. Ich denke, dass ich da schon einiges kann.“

Der Polizist sah mich verblüfft an und war gleichzeitig erstaunt. Auch die anderen schienen überrascht. Aus meinem Augenwinkel heraus konnte ich Light sehen, auf dessen Gesicht sich nun ein stummes Lächeln befand.

„Was ist dir aufgefallen, Sai?“, fragte L an mich gerichtet.

„Das schwarze Notizbuch. Ich weiß aber nicht, wieso mir das so extrem aufgefallen ist. Vielleicht… na ja, ich fand es schon ungewöhnlich, dass ein Mädchen mit starrem Blick auf eine Menschenmasse da steht und ein Notizbuch in der Hand hält. Vermutlich hat sie sich etwas darin aufgeschrieben. Aber was…?“, sagte ich und verfiel wieder in tiefes Grübeln.

„Gut beobachtet. Mir fiel das auch auf. Es ist ein seltsames Verhalten, was dieses Mädchen an den Tag legte.“ So diskutierten sie weiter über das Thema, das ich ins rollen gebracht hatte. Sie schienen wirklich interessiert an der ganzen Sache. Irgendwann konnte ich aber nicht mehr zuhören und stand einfach auf. Ich ging zum Balkon und niemand bemerkte, dass ich aufgestanden war. Dachte ich. Von den Sofas aus konnte man den Balkon nur schlecht einsehen, deshalb blieb ich unbeobachtet.

Mir kam ein lauer Wind entgegen, als ich hinaus trat. Es war eine angenehme Nacht. Die Polizisten waren nun schon den ganzen Tag hier und die Zeit verging so schnell…

Ich hatte immer meinen Mp3-Player in der Tasche und holte ihn gleich raus. Hier draußen war es so schön und etwas Musik war da nie verkehrt. Ich steckte mir die Stöpsel in die Ohren, während ich das Gerät einschaltete. Ich suchte in meinen Ordnern nach etwas Passendem. Ich stieß auf Abingdon Boys School. Sie hatten zwar einen seltsamen Stil, aber die Musik, die sie machten, war erste Sahne. Ich wählte per Zufall einen Song und die Musik begann sich in meinem Kopf auszubreiten. Der Titel hieß „Down to you“.
 

Nothing can steal my soul away

Nothing stands in my way

You'll never know I'm still thinkin' about you

Why don't you turn to me again

Why don't you heal me then

You'll never know I'm still livin' behind you

I'm coming down to you
 

Ich versank völlig in dem Song und schloss für einen Moment meine Augen. Ich spürte die warme Luft über meine Haut gleiten und ich war total weg. Dann spürte ich etwas anderes an meiner Hand. Erschrocken riss ich die Augen auf und wich ein Stück zurück. Vor mir stand Light. Ich beruhigte mich und zog die Stöpsle aus meinen Ohren, da er offensichtlich mit mir reden wollte.

„Musst du mich denn so erschrecken?“, sagte ich gespielt beleidigt.

„Tut mir leid. War keine Absicht. Du sahst so vertieft aus. Eigentlich wollte ich dich bloß betrachten, aber ich habe noch ein paar Fragen an dich, wenn das nicht zu aufdringlich erscheint.“, sagte er und schenkte mir wieder dieses wahnsinnige Lächeln, was er mir auch schon am Anfang zugeworfen hatte.

„Schon okay. Leg los.“ Ich kratzte mich etwas verlegen am Kopf.

„Wie bist du zu l gekommen?“ Wow, er legte wirklich ohne Umschweife los.

„Naja… Die Polizisten hatten mich schon seit einer Weile beschattet, weil sie vermuteten, dass ich Kira sei. Eigentlich total absurd. Ich wurde dann schließlich zu L gebracht. Später erfuhr ich, dass sie mich mit Gewalteinfluss verhört hatten, woran ich mich aber ich mich aber nicht erinnern kann, weil sie mir mehrere Schläge auf den Kopf verpasst hatten.“

„Autsch…“

„Hm. Jedenfalls hatten mich die Polizisten auch ganz schön fertig gemacht. Die Prellungen tun jetzt noch weh…“

„Sie haben dich geschlagen?“, fragte Light entsetzt.

„Ja. Als ich dann hierher kam, hat sich L gleich um mich gekümmert. Er schickte die Polizisten weg und versorgte meine Verletzungen. Da ich nun wusste, wo er war und wie er aussah, konnte er mich nicht mehr gehen lassen.“

„Ich glaube, dafür gibt es aber noch einen anderen Grund, oder?“ Light sah mich herausfordernd an.

„Was meinst du?“ Ich checkte echt gar nichts.

„L hat dich sicher auch aus einem anderen Grund hier behalten. So, wie du bei ihm auf dem Sessel gesessen hast…“

„Das muss doch gar nichts heißen.“ Ich drehte mich trotzig weg, sodass er nur mein Profil sehen konnte.

„Du hättest dich ja auch woanders hinsetzen können. Es waren genug freie Plätze da.“ Er spielte mit mir und ich dummes Mädchen ging auch noch darauf ein.

„Nein, konnte ich nicht, weil da die anderen Polizisten saßen. Ich habe ihnen gegenüber etwas Hemmungen, weil sie mich schließlich ziemlich fertig gemacht haben und das nur wegen eines unbestätigten Verdachtes.“

„Okay, das ist wahr.“

„Es gibt vermutlich viele mit meinen Eigenschaften und die haben dann wohl auf Kira gepasst. Es könnte jeder Student sein. Sogar du.“ Als ich den letzten Satz sagte, sah ich Light an. Er verzog keine Miene. Verdammt. Er spielte immer noch. Und er war gut.

„Mich würde echt interessieren, wie Kira tötet. Ich habe auch schon getötet, aber davon hat nie jemand erfahren.“

„Und warum erzählst du es mir dann?“

„Einmal darfst du raten, du Genie.“

„Der Mord ist verjährt.“

„Hundert Punkte für den Kandidaten.“ Warum war ich so zynisch? Light hatte mir nichts getan… Aber ich hatte einfach mal Lust darauf.

„Wen hast du ermordet und warum?“

„Ich habe nur meine Mutter beseitigt und mein Vater hat sich dann selbst erledigt.“ Ich erzählte ihm in groben Zügen die Geschichte, die ich L erzählt hatte. Jedoch nicht so detailliert und ausführlich. Doch Light verstand.

„Irgendwie verstehe ich dich, auch wenn ich nicht so beschissen aufgewachsen bin. Du kannst froh sein, dass der Mord schon verjährt ist, sonst hätte L dich sicher eingesperrt.“

„Nein.“

„Was?“

„Nein. Er hätte mich nicht eingesperrt. Ich habe ihn gefragt. Er hat es vermutlich gar nicht richtig realisiert, dass der Mord schon so lange her ist. Und als ich gehen wollte, ließ er nicht mal das zu…“ Ich schaute verträumt empor zur Skyline Tokyos.

„Das hätte ich vermutlich auch nicht zugelassen. Nicht bei so einer Frau wie dir…“, sagte er leise.

„Sag mal… wie alt bist du eigentlich?“, fragte ich, als hätte ich nichts gehört.

„Spielt das eine Rolle?“ Als ich nichts sagte und er in mein ausdrucksloses Gesicht sah, antwortete er einfach. „Ich bin 18.“

„Wirklich?“, stellte ich mehr fest, als das ich es fragte. „Dann lag ich ja nur zwei Jahre daneben.“

„Darf ich fragen, wie alt du bist?“

„20.“

„Weißt du, wie alt L ist?“

„Keine Ahnung. Ich schätze mal so um die 23.“

„Und weißt du seinen richtigen Namen?“

Langsam wurde ich stutzig. Warum wollte Light soviel über L wissen?

„Nein. Nur noch einen weiteren Decknamen. Aber den kann er dir ja selbst verraten.“

Light war innerlich sicher etwas sauer, aber er ließ sich nichts anmerken. Stattdessen kam er näher zu mir und baute sich vor mir auf. Er schien etwas so groß wie L zu sein. Er sah mir tief in die Augen und beugte sich zu mir vor. Sein Gesicht war nur wenige Zentimeter von meinem entfernt.

„Ich kann in deinen Augen lesen, dass du etwas über mich zu wissen vermutest, was du nicht denken solltest.“

„Meine Gedanken gehen dich einen Scheiß an…“, erwiderte ich trotzig.

„Ich werde es schon aus dir herausbekommen.“ Er sah sich kurz um. „Und hier sieht und niemand. Dein L kann dich nicht beschützen.“

Scheinbar wollte er mich küssen, doch kurz bevor seine Lippen meine trafen, klingelte das Handy in seiner Tasche. Genervt holte er es hervor und nahm ab.

„Ja?“, fragte er säuerlich.

Er drehte sich von mir weg, damit ich ihn nicht belauschte. Doch ich konnte teilweise etwas verstehen. Als er auflegte, drehte er sich zu mir um.

„So. Wo waren wir stehen geblieben?“, sagte er und näherte sich mir wieder.

„War das eben deine Freundin?“ Ich spielte gleich meine Trumpfkarte aus, weil ich unbedingt seine Reaktion sehen wollte. Und die folgte auch gleich.

„Ja.“ Er verzog das Gesicht und stellte sich wieder gerade hin. „Mehr oder weniger.“

„Hä?“ Jetzt hatte er mich.

„Ich kann dir die Wahrheit nicht sagen.“

„Warum nicht? Musst du mich dann töten?“ Ich lachte über meinen eigenen Witz. „Oder ist es jemand, der bekannt ist, du dich aber für sie… naja… schämst?“

„Wie… bist du darauf gekommen?“

„Kombinatorik.“ Ich tippte mir seitlich an den Kopf. „Also. Wer ist es?“

„Misa.“

„Misa Misa?“

„Jepp.“

Ich grinste und musste wieder lachen. „Ich kann dich verstehen. Ich find sie echt furchtbar. Wie bist du denn zu der gekommen?“

„Weiß ich gar nicht mehr, um ehrlich zu sein.“

Er log und ich wusste das. Und er wusste, dass ich es wusste.

„Ist ja auch egal. Darf ich fragen, was sie wollte?“

„Sie wollte wissen, wo ich bin und sich mit mir treffen. Manchmal nervt sie echt… Ich geh mal L fragen. Misa ist so naiv, sie wird das hier alles gar nicht verstehen.“

Light lächelte mir noch einmal zu und verschwand dann wieder im Hotelzimmer. Ich stöpselte mich wieder ein und ließ den Song weiter laufen. Es vergingen einige Songs und irgendwann wurde ich von den Lichtern Tokyos angestrahlt. Ich stand auf das Geländer gestützt und betrachtete diese Stadt voller Leben. Meine Gedanken schweiften völlig ab und selbst die Musik nahm ich kaum noch richtig wahr. Dann tippte mir plötzlich jemand auf die Schulter. Ich erschrak total und drehte mich panisch um. Vor mir stand L.

„Verdammt, L! Warum werde ich heute nur immerzu erschreckt?!“, fuhr ich ihn an. Er wurde etwas kleiner und sah schuldig zu mir rauf.

„Es tut mir leid…“, sagte er und schaute traurig zur Seite. Dass das Traurige gespielt war, wusste ich. Darum nahm ich ihn in meine Arme und drückte ihn an mich.

„Schon gut. Ich hab es nicht so gemeint.“

L erhob seine Arme und drückte mich ebenfalls an sich.

„Ich hab mir Sorgen gemacht, warum du nicht mehr rein kamst.“

„Ich dachte, du hättest es gar nicht bemerkt. Ich brauchte etwas frische Luft, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen.“

„Kann ich nachvollziehen. Ich fühle mich auch ein wenig schlapp. Aber für dich würde ich trotzdem alles machen…“

Ich erwiderte nichts, sondern drückte L noch enger an mich ran. Aus irgendeinem Grund verglich ich L andauernd innerlich mit meinem ersten Freund. Bei ihm hatte ich mich nie so geborgen und beschützt gefühlt. Auch war ich jetzt selbstbewusster. Das hatte ich ja vorhin bei den Polizisten bewiesen.

„Warum bist du noch raus gekommen?“, fragte ich L, weil ich irgendwie spürte, dass da noch was war.

„Reicht es dir denn nicht, dass ich deinetwegen hergekommen bin?“, fragte er und klang gekränkt.

„Das habe ich nicht gesagt. Aber ich fühle, dass da noch was ist.“

„Du hättest wirklich Polizisten oder Detektivin werden sollen. Du hast ein gutes Gespür. Ja. Light war bei mir und fragte mich, ob seine Freundin herkommen dürfte. Sie sei wohl so naiv, dass sie das ganze hier nicht verstehen würde.“

„Hat er dir nicht gesagt, wer seine Freundin ist?“

„Ich habe ihn nicht danach gefragt und er sagte es mir auch nicht. Hat mich nicht interessiert…“

„Interessiert es dich jetzt?“

„Light hat es dir gesagt?“

„Jepp. Sie hat angerufen, als ich mich mit ihm… ähm… unterhalten habe. Sie hätte gesagt, dass sie gerne bei ihm sein würde und deswegen vorbeikommen wolle. Und jetzt sag bloß, du hast es erlaubt.“

„Warum nicht? Ich hab doch meine Freundin auch hier…“ L grinste mich erst an und küsste mich dann.

„Mit uns ist das aber was anderes. Ich war ja anfangs nicht freiwillig hier.“

„Stimmt. Aber das ist doch jetzt egal. Du bist da und das ist das wichtigste.“ Er küsste mich wieder. Diesmal länger. „Und sagst du mir jetzt wer Lights Freundin ist oder muss ich dich erst in die Mangel nehmen?“

„Es ist Misa Misa…“, sagte ich etwas angenervt.

Doch L’s Miene erhellte sich seltsamerweise.

„Misa? Ist das wahr?“

„Jetzt erzähl mir nicht, dass du ihr Fan bist. Dann sehe ich schwarz für uns.“

„Was hast du gegen sie?“

„Wo soll ich anfangen… Sie ist kindisch, nervt unheimlich und hat eine absolut beschissene und nervtötende Stimme. Ich hab noch mehr. Oder reicht dir das?“

„Schon gut, schon gut.“ L hatte mich losgelassen. „Schon okay, wenn du sie nicht magst, aber sei bitte trotzdem nett zu ihr, wenn sie da ist.“

„Ja ja…“, sagte ich säuerlich und ging hinter L wieder ins Hotel hinein. Im Wohnbereich saßen die Polizisten noch immer, doch die Situation hatte sich deutlich gelockert. Watari stand mit einer Schürze bekleidet vor einem Miniatureiswagen und verteilte Eiswaffeln an die Beamten. Als wir eintraten, reichte er uns ebenfalls welche. Ich nahm sie verwundert an, doch als ich das Eis auf meiner Zunge zergehen ließ, war mir alles egal. Es schmeckte wirklich gut. Ich bemerkte trotzdem, dass Watari nun vor mir stand und eine flache, rechteckige Tasche in den Händen hatte. Ich sah ihn fragend an.

„Was ist das?“

„Das ist Ihr neuer Laptop. Ich habe schon einige Sonderfunktionen installiert, sodass er zum Beispiel nicht mal von der Polizei zurückverfolgt werden könnte. Ich dachte mir, dass Sie vielleicht Interesse an ihm haben würden.“, erklärte er mir.

„Sie haben das schrottreife Teil in meiner Wohnung gesehen, nicht war?“, fragte ich und grinste.

Watari lächelte. „Ja, habe ich. Außerdem enthält diese Tasche alle Software, die Sie bei sich auch hatten. Die meisten sind jedoch jetzt auf dem neuesten Stand.“

„Vielen Dank, Watari. Sie glauben gar nicht, wie viel mir das bedeutet.“, sagte ich und strahlte ihn an.

Er jedoch winkte ab. „Ach was. Das ist doch selbstverständlich.“

„Sagen Sie das nicht immer.“

Er lächelte noch mal und wandte sich dann wieder dem Eis zu. Ich suchte mir einen ruhigen Platz hier im Zimmer und entpackte erstmal das Prachtstück. Es war wirklich das neuste vom neusten. Was der wohl gekostet haben musste…? Egal. Über so was denkt man nicht nach. Ich griff jetzt in meine Hosentasche und holte einen kleinen gefalteten Zettel hervor. Darauf stand Satoshis E-Mail-Adresse. Ich wusste ehrlich gesagt nicht, warum ich sie mit mir herumtrug. Aber seitdem er sie mir gegeben hatte, war sie nur in der Nacht mit L weiter von meinem Körper entfernt gewesen. War ich nur ein durch geknallter Fan oder war da was anderes?

Keine Ahnung, aber jetzt würde ich Satoshi erstmal eine Nachricht schreiben. Leider hatte ich keinen Plan, was ich schreiben sollte.

Nachdem ich den PC angeschaltet und einige Minuten mit ihm herumexperimentiert hatte, ging ich auf meinen E-Mail-Account und öffnete einen leeren Brief.

„Hey, Satoshi.“, schrieb ich. „Ich wollte mich noch einmal bedanken. Für das tolle Konzert und die ganzen coolen Sachen.“ Und da hörte meine normalerweise sehr extreme Kreativität auf. Ich schloss meine Augen und dachte einen Moment nach. Dann fiel mir etwas ein. „Kannst du mir die Bilder ma schicken, die wir bei euch gemacht haben? Das wäre echt toll. Danke schon ma und bis denne! Greetz, Sai.“ So, das wär’s. Mehr ging nicht. Ich gab Satoshis E-Mail-Adresse ein und klickte auf ‚senden’. Dann hieß es warten. In der Zwischenzeit surfte ich einfach noch etwas im Net und suchte nach Musik und Bildern. Als ich auf einer Musikseite war, stach mir eine hässliche, grellbunte Anzeige ins Auge. Misa war darauf abgebildet und grinste ihr dummes kleines-Mädchen-Grinsen. Bei so was wurde mir echt schlecht und ich schloss das Fenster. Dann schaltete ich den PC aus, nachdem ich ihn heruntergefahren hatte. Ich klappte den Laptop zu und stellte ihn so auf die Erde, dass niemand drauftreten konnte. Ich zog meine Beine an und schlang meine Arme darum. Ich beobachtete die anderen, die hier im Zimmer waren. L saß wieder bei den Polizisten und diskutierte mit ihnen. Light lehnte an der Wand und beobachtete mich, was mir aber egal war. Ich sah einfach nicht hin. Watari war schon wieder in der Küche verschwunden und bereitete das Abendessen. Zehn Minuten später klopfte es an der Tür. Light stieß sich von der Wand ab und ging, um die Tür zu öffnen. Und wer da eintrat, brauche ich sicher nicht zu sagen. Mir wurde schlecht und meine Laune sank auf das niedrigste Niveau, seit ich ein Kind gewesen war. Misa trat, knallbunt gekleidet und im Gothic-Lolita-Style, der ihr nicht stand, in das Zimmer und warf sich gleich an Lights Hals. In diesem Moment tat er mir wirklich leid. Ich kauerte mich auf meinem Platz zusammen, in der Hoffnung, dass dieses laute, quietschende Etwas mich nicht gleich entdecken würde. Hätte ich den PC doch angelassen, dann hätte ich eine Ausrede gehabt, um nicht mit ihr reden zu müssen. Pech…

Ich schaute rüber zu L, der Misa eintreten sah. Sofort sprang er auf und ging auf sie zu. Allein das reichte schon, um mich eifersüchtig zu machen. Als er dann noch auf sie zuging und ihr schüchtern die Hand gab, reichte es mir. Okay, das ist vielleicht übertrieben. Aber ich habe L nun mal noch nicht so lange für mich allein gehabt und allzu lange kenne ich ihn ja auch noch nicht. Unsere Liebe ist im Moment am stärksten, deshalb wird man bei jeder noch so kleinen Kleinigkeit, die einen möglichen Rivalen betrifft, eifersüchtig.

Ich stand auf und marschierte wieder hinaus auf den Balkon. Wo sollte ich sonst hin? Ich schob die Vorhänge beiseite, die Watari zugezogen hatte und machte die Schiebetür auf. Bevor ich sie wieder schloss, zog ich die Vorhänge etwas zu, sodass es nur dem aufmerksamen Betrachter auffallen würde, dass sich jemand auf dem Balkon befinden musste. Und meiner Meinung nach konnte das nur L sein.

Ich war nun wieder dort, wo ich zu Zeit am liebsten war. Es war mittlerweile schon kurz vor zehn. Watari hatte den Polizisten Essen bereitet und auch Light, Misa und L saßen nun am Tisch. Ich beobachtete sie von dem Spalt im Vorhang, den ich offen gelassen hatte. Prima. Sie bemerkten nicht einmal, dass ich nicht mehr da war. Irgendwie fand ich das scheiße. Besonders, weil L sich nicht einmal nach mir umgesehen hatte und nur auf Misa starrte. Diese kleine Mistgöre. Warum brachte Kira nicht sie um? Sie hätte es verdient.

Ich drehte mich wieder dem Geländer zu. Während ich mich drehte, bemerkte ich, dass dieser Balkon größer war, als ich gedacht hatte. In einer Ecke nahm ich Notiz von einigen massiven Holzstühlen. So, wie es sich für ein Nobelhotel gehörte. Ich zerrte mir einen ran und ließ mich in das weiche Polster sinken, welches extra für diese Jahreszeit auf die Stühle gelegt wurde. Obwohl ich nun saß, konnte ich trotzdem Tokyo in seiner ganzen nächtlichen Pracht bewundern. Es war einfach zu bequem in diesem Zustand. Verdammt, jetzt wurde ich auch noch müde… Es war eine laue Nacht und den Mond konnte man trotz Tokyos nächtlicher Stromverschwendung recht gut sehen. Aber von Sternen war nichts zu finden. Der Mond reichte ja. Ich reckte meinen Kopf etwas weiter in mein Genick, um besser sehen zu können. Auf einmal musste ich über meine jetzige Situation nachdenken. Vor weniger als einem Monat war ich noch Kellnerin und jetzt saß ich mit einem gutaussehenden, reichen und berühmten Detektiv in einem Luxushotel und ermittelte gegen Kira. Es kam mir alles so unwirklich vor… Doch es war wahr. Sonst würde ich nicht hier sitzen und über das alles nachdenken können. Im Traum dachte man nicht nach. Das hatte ich mal gelesen. Aber egal. Ich widmete mich wieder dem Mond und starrte ihn weiter ab. Wenn man so was tat und dabei noch allein war, wurde man seltsamerweise melancholisch. Leider hatte ich im Moment nichts, worüber ich melancholisieren konnte. Also blieb mein Kopf leer. Nur die Musik befand sich noch in meinem Kopf. Deshalb bemerkte ich auch nicht, dass die Schiebetür hinter mir geöffnet wurde und derjenige auf den Balkon trat, der die vorherige Szene beenden wollte. Ich erschrak, als Light mir die Kopfhörer aus den Ohren zog und sich über die Liege beugte.

„Hallo.“, sagte er mit einem verführerischen Grinsen. Ich starrte ihn verdutzt an und musste mein Gehirn erstmal wieder in Gang bringen, damit ich die Situation begreifen konnte. Während mein Gehirn hochfuhr, kam Light um die Liege herum und setzte sich nah meiner angezogenen Beine auf sie. „Warum bist du denn schon wieder hier draußen? Und wieder allein?“

„Erstens wollte ich nicht mit Misa in einem Zimmer sein und zweitens bin ich ja jetzt nicht mehr allein.“, sagte ich, ohne eine Miene zu verziehen. Light grinste immer noch. Was wollte er nur?

„Du hasst sie ja wirklich.“, stellte er fest und kam ein Stück näher. Sein Kopf war nun nur noch eine Handbreite von meinem entfernt. Ich verzog noch immer keine Miene und versuchte so ausdruckslos wie möglich zu gucken. Doch bei Light klappte das irgendwie nicht richtig. Ich musste ihm einfach in seine bernsteinfarbenen Augen sehen und versank förmlich darin. Ich bemerkte deshalb auch nur unterschwellig, dass Light noch näher kam. Schließlich berührten sich unsere Lippen und ich schloss unwillkürlich meine Augen. Doch das ganze hier wurde mir zu viel und ich stieß Light zögerlich von mir weg.

„Du darfst das nicht…“, sagte ich kleinlaut.

„Warum denn nicht? Dir schien es doch eben gefallen zu haben.“

„Ich weiß, aber das sollte es nicht. Ich… habe mich doch… in L verliebt… Und du hast Misa…“

„Kann sein, aber die beiden schienen sich auch gut zu verstehen. Du warst ja nicht drin, aber ich habe die beiden beobachtet. Und im Gegensatz zu L habe ich bemerkt, dass du nicht mehr da warst. Aber L hatte nur noch Augen für Misa.“

Ich durchschaute ihn langsam. „Hör auf, mich gegen L aufbringen zu wollen.“

„Das will ich nicht. Aber es ist die Wahrheit. Schau doch selbst.“

Light stand auf und reichte mir seine Hand. Ich ergriff sie nach kurzem Zögern und er zog mich kraftvoll zu sich heran. Dann führte er mich zur Schiebetür und deutete mir, hindurchzusehen. Ich tat es und war sauer. Misa saß auf einer Sessellehne und hatte ihre Beine über L’s geschwungen, der auf dem besagten Sessel saß. Sie flirteten heftig miteinander, was man selbst aus dieser Entfernung mit einer Panzerglasscheibe dazwischen mitbekam.

Ich ging von der Tür weg, bevor ich sah, was da noch alles passieren konnte. Das fand ich schon heftig. Ich ging wieder zu meinem Platz und setzte mich auf die Liege. Sofort war Light bei mir und nahm ebenfalls Platz. Er saß so nah bei mir, dass ich seine Körperwärme spüren konnte. Nicht unangenehm, musste ich gestehen. Er sah mich eindringlich an.

„Kannst du ihm da vertrauen?“, fragte er mich mit einem seltsamen Unterton in seiner Stimme. Er wollte mich aus der Reserve locken.

Ich sah ihn an und plötzlich schossen alle Gedanken wild in meinem Kopf herum. Ein Gedanke kristallisierte sich jedoch allmählich heraus.

„Du… du bist… Kira…“, kam es über meine Lippen und ich sah ihn mit großen Augen an.

„Wie kommst du denn darauf?“, fragte er gelassen. Zu gelassen.

„Du wolltest L’s Namen. Ich habe ihn dir nicht gesagt, aber du glaubtest mir nicht, dass ich ihn nicht wirklich wüsste. Das hast du zwar nicht gesagt, aber ich konnte direkt sehen, wie es in deinem Kopf gearbeitet hat. Und dann hast du versucht über mich an L’s Identität zu kommen. Du hast Misa benutzt, um mich eifersüchtig zu machen und so sollte ich dann zu dir kommen. Ich würde Vertrauen zu dir fassen und weil L mir ja dann egal wäre, würde ich dir alles über ihn sagen, was du wissen würden wolltest.“, sprudelte ich los.

„Das wäre ja ein super Plan. Aber du hast dich getäuscht. Ich bin ganz bestimmt nicht Kira.“

Ich stand auf und trat in das Zimmer. Light saß noch immer auf der Liege und sah mir verwundert nach. Ich ging zu L, riss Misa von ihm runter und zerrte ihn in Richtung Schlafzimmer. Als wir drin waren, schloss ich die Tür und stellte mich vor L.

„Ich habe den Verdacht, dass Light Kira ist.“, sagte ich ohne Umschweife. L sah mich mit großen Augen an. Er hatte das eben nicht wirklich realisiert und war vermutlich noch immer über meine Aktion grade verwundert. Ich schaute tief in seine Augen und sah, dass sie klarer wurden. Das heißt, dass auch seine Gedanken wieder Gestalt angenommen hatten.

„Den Verdacht hatte ich auch. Deswegen habe ich Light ja auch zu uns eingeladen. Um ihn besser beobachten zu können.“

„Wirklich. Dann sag es ihm.“

„Hatte ich eben vor.“

„Glaub ich dir nicht.“

„Hä?“ L sah mich verwundert an.

„Du warst doch gerade mit Misa beschäftigt. Du hast nichtmal bemerkt, dass ich wieder draußen war. Du hattest die ganze Zeit nur Augen für diese kleine Schlampe.“, warf ich ihm mit ruhiger Stimme vor. Innerlich jedoch kochte ich. Und das konnte L auch in meinen Augen sehen.

„Ich werde es jetzt verkünden.“ Er ließ sich wirklich nichts anmerken. Doch genau das machte mich noch rasender. Aber ich konnte sein Spiel mitspielen. Ich tat so, als gäbe es im Moment nichts Wichtigeres als Light zu enttarnen. Vom Prinzip her war es auch wichtiger, aber nicht für mich.

„Gut. Tu das.“, erwiderte ich mit einer Stimme, die mir selbst eine Gänsehaut über den Rücken jagte. Ich bemerkte, wie L sich leicht schüttelte. Also hatte es gewirkt.

Wir verließen den Raum wieder und alle sahen uns an. Light war mittlerweile wieder im Raum und sah mich mit einem verhaltenen Grinsen an, das ich nur kurz sah. Mein Blick war starr gegen die Wand gerichtet.

„Light. Ich habe mich eben mit Sai beraten. Wir sind zu einem Verdacht gelangt, der jedoch nicht ausreichend bestätigt ist.“, sagte L und sah Light durchdringend an.

„Und der wäre?“, fragte er wieder gelassen.

„Tu nicht so.“, zischte ich. „Du weißt es. Ich habe es dir vorhin gesagt.“

„Was hast du meinem Light gesagt?“, mischte sich Misa ein.

„Wir denken, Light ist Kira.“, sagte L.

Alle sahen und entsetzt an. Vor allem Lights Vater sah betroffen aus.

„Wir sind die Beweislage durchgegangen und kamen zu diesem Entschluss.“, log L. Sicher ist er in seinem Kopf die Lage durchgegangen, aber ich wusste nicht, wie er auf die Idee gekommen war, dass Light Kira ist.

„Ich bin nicht Kira. Und ich kann es auch beweisen.“, sagte Light.

Jetzt waren L und ich an der Reihe verwundert auszusehen. Wie wollte er das machen?

„Wie?“, fragte ich als einziges.

„Sperrt mich ein. Wenn die Morde weitergehen, wisst ihr, dass ich nicht Kira bin. Weder eins noch zwei.“

„Sperrt mich auch ein!“, sagte Misa mit ihrer nervigen Stimme.

„Mich auch!“, sagte Yagami-san. Ich sah ihn an.

„Aber warum denn?“

„L hat Light für eine ganze Weile beschattet. Auch mich und meine restliche Familie. Also müsste er auch einen Verdacht gegen mich hegen.“

„Und warum willst du eingesperrt werden?“, fragte L, ohne auf Yagami-sans Erklärung einzugehen. Warum musste diese dumme Kuh auch in so einem kurzen Kleidchen hier herumlaufen? Ich hasste sie. Es wäre gut, wenn man sie auch einsperren würde.

„Weil ich Light doch so liebe und ich will ihn nicht allein eingesperrt sehen. Das würde mein Herz nicht aushalten.“ Schmachtend sah sie Light an, der es kühl zur Kenntnis nahm.

Mir wurde schlecht von ihrem Gelaber. Als ich zu L sah, bemerkte ich, wie er Watari einen Fingerzeig gab. „Watari. Sie wissen bescheid.“ Dann drehte er sich zu den Polizisten. „Bringt sie weg.“

Nach wenigen Augenblicken waren alle verschwunden. Nur L und ich waren zurückgeblieben.

„Ich geh ins Bett.“, sagte ich emotionslos und ging schnellen Schrittes Richtung Schlafzimmer. Geräuschvoll schloss ich sie und ging zum Schrank, um mich umzuziehen. Ich war fast fertig und zog gerade das Oberteil meines Schlafzeugs über meinen Kopf, als die Tür geöffnet wurde. Natürlich war es L, aber ich drehte mich nicht um. Ich stand mit dem Gesicht zum Fenster und ich zog gerade die Vorhänge zu. Als ich mich zum Bett umdrehte, stand L plötzlich vor mir. Ich erschrak leicht, ließ mir aber nichts anmerken. Ich wollte an ihm vorbei, aber er bewegte sich keinen Zentimeter.

„Lass mich durch.“, sagte ich leicht gereizt.

„Was ist dein Problem?“, fragte L mit ruhiger Stimme.

„Mein Problem? MEIN Problem?! Das Problem heißt Misa!“, stieß ich hervor und funkelte ihn böse an.

„Du bist eifersüchtig.“

„Na und?! Kann sein! Ich hab ja auch allen Grund dazu! Wenn du so mit ihr flir…“ Ich konnte nicht weiter sprechen. Ich hatte mit meinen Armen herumgestikuliert und L hatte sie ergriffen, als sie über meinem Kopf waren. Jetzt drückte er mich an die Wand zwischen den Fenstern. Doch das war nicht der Grund, warum ich nicht weiter sprechen konnte. L’s Kopf kam näher an meinen und unsere Lippen trafen sich. Mein Mund war verschlossen. Eigentlich fühlte es sich gut an, aber ich war noch sauer auf L. Deshalb stieß ich ihn mit sanfter Gewalt von mir weg, weil ich ihm nicht wirklich wehtun wollte.

„Glaubst du wirklich, dass ich dir verzeihe, wenn du mich küsst?“, fragte ich ihn. Mir fiel auf, dass meine Stimme ruhiger war und meine innere Wut zu einem Häufchen zusammengeschrumpft war.

„Nein, aber ich wusste, dass es etwas bewirken würde. Ich kann in dein Innerstes sehen. Vergiss das nicht.“, sagte L.

Und er hatte verdammt recht. Meine Eifersucht rührte nicht von Misa direkt her. Es hatte einen anderen Grund.

„Es… es ist nur so… dass ich… Angst habe…“, stammelte ich und sah zu Boden.

„Wovor hast du Angst?“ Er sprach ganz leise.

„Dich zu verlieren. Ich habe doch niemanden. Ich bin ein seelisches Wrack und ich dachte, dass ich das immer bleiben müsste. Und dann wurde ich entführt und traf auf dich. Ich habe mich seit Jahren mal wieder gut gefühlt und ich wollte das Gefühl… behalten… Ich will dich… nicht teilen…“ Meine Stimme versagte und die Tränen fand den Weg über meine Wange. Ich drehte mein Gesicht weg, doch L streckte seine Hand danach aus und drehte es zu sich.

„Ich werde nicht verschwinden und du musst mich auch nicht teilen. Wen sollte ich denn sonst lieben, der so ist wie du?“, sagte er immer noch leise und lächelte mich an. Er wischte meine Tränen weg und ich brachte auch ein Lächeln zustande. Er zog mich zu sich in seine Arme und ich spürte das Herz, das nur für mich schlug. Ich schloss meine Augen und fühlte, wie L seine Hände um meinen Körper geschlungen hatte. Ich hätte ewig so dastehen können, doch L hatte anderes vor.

„Wir brauchen Schlaf. Lass uns ins Bett gehen.“

Ich nickte stumm und löste mich von ihm. Er ging zum Schrank und ich zum Bett. Während ich unter die Decke kroch, zog L sich um. Er stand mit dem Rücken zu mir und ich beobachtete ihn verstohlen aus dem Augenwinkel. Verdammt hatte der einen tollen Körper… Ich konnte meinen Kopf auch nicht wegdrehen, deshalb sah er es, als er sich umdrehte.

„Bin ich interessant?“, fragte L und grinste, während er auf das Bett hüpfte und sich vor mich hinhockte.

Ich wurde knallrot und drehte mich weg ohne etwas zu antworten.

„Das kannst du von mir aus stundenlang machen, aber dafür will ich dann auch was…“

„Wie?“ Ich drehte meinen Kopf so ruckartig um, dass eine leichte Erschütterung durch das Bett fuhr und L, der sowieso unsicher hockte, fiel nach vorn und genau auf mich drauf. Komischerweise war es mir auf einmal egal. Ich hob meine Hände und umklammerte damit L. Eine Hand war auf seinem Rücken, die andere vergrub ich in seiner Haarmähne. Ich atmete einmal tief ein und dabei fiel mir etwas auf.

„Du benutzt Vanilleshampoo?“, fragte ich und unterdrückte ein Lachen, was L aber trotzdem mitbekam.

„Ja. Stört dich das?“

„Nein. Ich finde es nur… äußerst passend.“

„Wie darf ich das verstehen?“

„Das Shampoo riecht süß und du bist es.“, sagte ich mit verlockender Stimme. Wieder musste ich lachen.

L richtete sich auf und sah mich an. „Wenn du lachst, kann ich das aber nicht ernst nehmen.“

„Halt die Klappe und küss mich…“, flüsterte ich und nahm L’s Kopf in meine Hände, um ihn meinem Gesicht näher zu bringen. Unsere Lippen trafen sich und verschmolzen förmlich miteinander. Wir lösten uns wieder voneinander und L’s Kopf sank auf meine Brust.

„Dein Herz schlägt schnell.“, stellte er fest. „Wieso?“

„Warum wohl?“, fragte ich.

„Hm… Wegen… mir?“

„Richtig…“

Wir sagten nichts mehr. Ich fühlte mich gerade so wohl, wie schon ewig nicht mehr. Meine Hände waren auf seinem Rücken und strichen sanft darüber. Nach einer Weile kam es mir aber doch etwas still vor.

„Lass mich mal kurz aufstehen. Ich will das Radio anmachen.“

Widerwillig rollte sich L von mir herunter und ließ sich auf die freie Seite des Bettes fallen. Ich robbte bis zum Ende des Bettes und stand dann auf, um zum Radio zu gehen. Ich hatte meinen Lieblingssender schon einprogrammiert, weshalb ich ihn sofort fand. Gerade lief Mucc mit einem ausnahmsweise ruhigen Lied. Ich drehte mich wieder zum Bett um. L saß - die Beine von sich gestreckt - auf dem Bett und hatte sich mit seinen Armen hinten aufgestützt. Dadurch spannten sich seine Muskeln an. Er hatte zwar nicht allzu viele, was ja nicht verwunderlich war, aber das fand ich auch am besten so. Ich ging auf ihn zu und krabbelte auf das Bett. Ich setzte mich rittlings auf L, als ich bei ihm angekommen war. Meine Hände streckte ich nach seinem Oberkörper aus und berührte ihn.

„Wie kannst du nur so toll aussehen und dabei den ganzen Tag nur Süßigkeiten essen?“, fragte ich.

„Keine Ahnung. Ist wohl so bei mir veranlagt…“ L beugte sich vor und küsste mich. Dann streckte er seine Hände aus und begann damit, mein Top hochzuschieben. Doch da klopfte es hektisch an der Tür zum Hotelzimmer. Widerwillig stand ich auf, richtete schnell meine Sachen und verließ das Schlafzimmer. Ich trug ziemlich kurze Sachen, aber trotz alledem war es mir verdammt egal, wer da jetzt vor der Tür stehen mochte. Umso überraschter war ich, als ich eine junge Frau vor mir stehen hatte, die ziemlich durcheinander wirkte. Ich musterte sie kurz. Die Frau hatte lange schwarze Haare. Ähnlich wie meine, nur dass sie lilafarbene Strähnen hatte. Sie war sehr dunkel geschminkt und gekleidet. Eine schwarze Tasche mit einem runden Totenkopf hatte sie sich an den Körper gepresst.

„Kann ich helfen?“, fragte ich vorsichtig.

„Ja… wohnt hier… L?“, fragte sie. Ich zerrte sie hektisch in das Zimmer und verschloss die Tür sorgfältig hinter der Frau.

„Woher weißt du das?“, zischte ich.

„Ich bin die Assistentin von Misa… Sie wurde ja jetzt eingesperrt. Ich habe wichtige Informationen für L.“

„Gut. Komm mit.“

Ich führte sie zu einem der Sofas und die junge Frau setzte sich. Dann verschwand ich im Schlafzimmer, wo ich mir einen Bademantel suchte. L war aufgestanden und trat von hinten an mich heran. Er umschlang mich mit seinen Armen und küsste meinen Hals.

„Wer war da?“, fragte er zwischen zwei Küssen.

„Da ist eine junge Frau, die behauptet, dass sie wichtige Informationen für dich hat. Also zieh dir bloß was an.“, sagte ich und zottelte auch gleich ein Shirt für L heraus. Ich drehte mich zu ihm und deutete ihm, seine Arme zu heben. Ich zog ihm das Shirt schnell an, warf dann meinen Mantel über und wir verließen gemeinsam das Schlafzimmer. Die Frau saß noch immer auf dem Sofa und wirkte so, als würde sie angestrengt über etwas nachdenken. Als sie die Tür klappen hörte, drehte sie sich zu uns um.

„Du hast Informationen für mich?“, fragte L. Er benutzte - wie auch bei mir – gleich die persönliche Anrede. „Aber erst sagst du uns noch deinen Namen.“

„Ich bin Flitti Nevermind. Mein Job ist das letzte, weil ich bei Misa arbeiten muss und zwar als ihre persönliche Assistentin.“

„Ich kann dich sehr gut verstehen.“, sagte ich und lächelte ihr aufmunternd zu. Das schien sie etwas zu entspannen.

„Jedenfalls bekomme ich da so gut wie alles mit. Und oft auch komische Sachen.“

Ich sah Flitti misstrauisch an.

„Ich meine komischere Sachen, als die, die Misa sonst macht.“

Ich nickte verstehend mit dem Kopf und wartete auf Flittis nächste Worte.

„Sie besitzt ein seltsames schwarzes Notizbuch.“

L riss die Augen auf und ich tat es ihm nach. Wir sahen uns an. Dann drehte ich meinen Kopf wieder zu Flitti.

„Erzähl uns mehr davon.“

„Auf dem Notizbuch steht ‚Death Note’. Ich habe keine richtige Ahnung, was das sein soll, aber Misa tötet damit Menschen. Sie saß einmal vor dem Fernseher und hatte einen starren Blick auf die Menschen auf dem Bildschirm. Manchmal schrieb sie etwas in ihr Notizbuch und keine Minute später kam eine Meldung, dass dieser Mensch gerade einen Herzinfarkt erlitten hatte.“

„Das ist… unglaublich…“, sagte ich.

L hatte sich in der Zeit zu den Monitoren umgedreht, die hier seit kurzem standen. Darauf sah man Light, Misa und Inspektor Yagami in ihren Zellen sitzen. Misa war auf einem komischen Gerät befestigt und ihre Augen waren mit einer an ihren Kopf angepassten Metallplatte verdeckt. Sie laberte die ganze Zeit, doch alle schienen es zu ignorieren. Ich ging ebenfalls auf die Bildschirme zu, um besser sehen zu können. Ich betrachtete gerade verachtungsvoll Misa, als sich wie von Geisterhand eine Haarsträhne von ihr bewegte.

„Das ist mir auch aufgefallen.“, sagte Flitti, die auch zum Bildschirm gekommen war. „Sie hat oft mit etwas oder jemandem gesprochen, aber es war nie jemand im Raum gewesen. Ab und zu hat sich auch das Notizbuch von allein bewegt und schwebte zu Misa. Obwohl es nicht wirklich schwebend war… Es sah mehr aus, als würde eine unsichtbare Person das Buch tragen.“

L und ich hörten ihr aufmerksam zu und dabei beobachteten wir intensiv Misa. Doch es geschah nichts mehr. Bis plötzlich ein unsichtbarer Blitz Misa zu durchzucken schien. Sie schrie und sofort eilten einige Sanitäter zu ihr, doch wirklich etwas tun konnten sie nicht. Irgendwie wollten sie es auch nicht. Jedoch schafften sie es, Misa von diesem Ding zu befreien. Zitternd lag sie auf der Erde und tat mir kein bisschen Leid. Ich drehte meinen Kopf zum anderen Bildschirm und beobachtete Light, der auf dem Boden vor seinem Bett saß. Dort passierte nichts.

Ich wandte mich zu Flitti. „Hast du eine Bleibe?“

Sie sah mich verwundert an, weil sie bis eben noch auf den Bildschirm gestarrt hatte, und Misa beobachtete, wie sie von den Sanitätern weggeschleift wurde.

„Ähm… nein. Eigentlich nicht. Seit ich bei Misa bin, habe ich meine Wohnung aufgegeben und wohnte bei ihr.“

Ich überlegte. „Du könntest hier vielleicht auf der Couch pennen. Oder?“ Ich sah L fragend an.

„Warum nicht. Ich ruf ma unten beim Hotel an, ob die noch eine Decke und so haben.“ L wandte sich zum Telefon um und wählte die Nummer des Hotelservices. Er sprach mit irgendjemandem, während ich mit Flitti zur Couch ging und wir sie mit vereinten Kräften auszogen. Jetzt fehlte nur noch das Bettzeug und Flitti konnte sich direkt ins Bett legen. Nach wenigen Minuten klopfte es an der Hoteltür und ich öffnete sie. Eine Frau übergab mir das Bettzeug und ging dann wieder. Ich brachte es zu Flitti und sie machte das Bett fertig.

„Morgen früh wird ein älterer Mann mit weißem Schnauzer kommen, also wundere dich nicht. Er heißt Watari und wird hier sauber machen. Brauchst du noch irgendetwas?“, fragte L an Flitti gerichtet.

„Nein. Danke. Geht schon.“, antwortete sie.

„Der Kühlschrank ist da hinten.“, sagte L und grinste, während er Richtung Küche zeigte.

Dann ging ich ins Schlafzimmer und L folgte mir. Es war jetzt verdammt spät geworden und ich wollte nur noch ins Bett. Ich warf meinen Mantel einfach auf die Erde und ließ mich rückwärts ins Bett fallen. Einen Moment blieb ich so liegen bis L sich zu mir gesellte. Dann kroch ich unter die Decke und knipste das Licht aus. Ich schloss meine Augen. Ich spürte, wie sich das Bett bewegte und wusste, dass L sich zu mir gedreht hatte und mich nun betrachtete. Ich ließ meine Augen solange geschlossen, bis ich mich auch zu ihm gedreht hatte.

„Was ist?“, fragte ich.

„Darf ich dich nicht ansehen?“

„Warte, bis ich schlafe.“

Ich schloss wieder meine Augen. Ich war vielleicht gerade etwas unhöflich gewesen, aber das lag nur daran, dass ich todmüde war. Dafür konnte L nichts. Ich öffnete meine Augen wieder.

„Tschuldigung. Aber ich bin so elendig müde…“, sagte ich und sah ihn mit einem entschuldigenden Blick an. Seine Miene war noch genauso weich wie vorher. Er hatte mir das nicht übel genommen.

„Schon gut. Dann schlaf.“, sagte er mit seiner tiefen sanften Stimme und ich schloss mit einem guten Gefühl die Augen. Dieses Gefühl verstärkte sich noch, als L seine Arme um mich legte und mich an seinen Körper presste. Kurz darauf war ich auch schon eingeschlafen…



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  vhenari
2010-10-01T20:08:59+00:00 01.10.2010 22:08
echt schön <3*seufz*
ich freu mich auf die fortsetzung. wirklich su~pi~
lg ari~~
Von:  LittleSweetheart
2010-03-09T00:24:49+00:00 09.03.2010 01:24
hey!!

Ich muss dir ein riesen Kompliment für deine Geschichte aussprechen und möchte dich anflehen weiter zu schreiben. Man findet nämlich leider so selten geschichten wo L ma nich schwul is und er eine normale Beziehung hat.Was bestimmt auch schwer reinzubringen ist. Und wie schon gesagt ich liebe die geschichte.

lg

Von:  Masanobu
2008-12-15T14:54:45+00:00 15.12.2008 15:54
Heyhey :)
Habe deine Geschichte heute gelesen und muss sagen, ich finde sie echt gut geschrieben...
Ich finde toll, wie du es geschafft hast, deinen eigenen chara so gut in das geschehen einzubringen!

Auch dein Schreibstil ist nicht schlecht ;)

Dein einzigen Kritikpunkt, den ich anzubringen hab (nicht böse sein ^__^):
Mir geht das ganze ein klein wenig zu viel in die Richtung Songfic/JRock... aber das ist sicherlich geschmackssache ^.^

Ansonsten, wirklich eine tolle FF!
Ich hoffe es werden bald weiter, genauso gute, Kapitel folgen :)

PS: Könntest du so nett sein, und mir eine ENS schicken wenns weiter geht? sonst verpass ich deine nächsten kapi's womöglich noch o_O XD

lg
Freakey


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