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Die Geschichte des Blutwolfes - Painwolf

Wenn eine Welt am Abgrund steht...
von

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Am nächsten Morgen

- Träume vom Gestern und vom Heute

Krallen bohrten sich in den Leib des Jungwolfs, Krallen und Nadeln. Sie waren kalt, aber sein Köper war warm. Es roch nach Wasser und nach Metall, aber vor allem roch es nach den Mittelchen, die in den Schläuchen waren. Es war dunkel und hell zugleich und dann konnte der kleine Wolf die Augen sehen, die die gleiche Farbe hatten wie das Wasser, wenn man schräg in den Napf blickte und es frisch und gut war.

Ihm wurde heiß und kalt als sich alles in weißes Feuer verwandelte und sein kleines Herz schlug so doll wie damals, als Ratte gestorben war. Es stank sosehr, dass ihm die Nase wehtat und die Beine taten ihm auch weh, aber da war auch die sanft-raue Stimme in seinen Ohren die ihn beruhigte.

Der Jungwolf sah Hügel, die ganz hell und schön in der Farbe seiner Augen leuchteten und er sah den Himmel, der so blau war wie die Augen der Wölfin. Die Pfoten taten ihm nicht länger weh und er lief ganz schnell über die Wiese mit den großen Blättern und die Blätter schnitten ihn nicht und er freute sich.

Er konnte den Regen riechen, aber sein Fell wurde nicht nass und er probierte von dem Gras, das wunderbar würzig schmeckte. Und dann konnte er die Sonne sehen, die wie ein großes Auge über seinen Kopf hing und warm war und aussah wie das weiße Feuer, aber er hatte keine Angst vor der Sonne, obwohl weiß das Böse war und schwarz das Gut.

Und da war die Wölfin mit den blauen Augen und die Katze, die ihn bei sich aufgenommen hatte und da waren ganz viele kleine Katzen nicht größer als Ratte und alle spielten sie mit ihm im weichen Gras. Der kleine Wolf fiepte und jaulte, vor Glück und dann sah er seine Ratte oben in der Sonne und sie lächelte ihm zu und freute sich weil er geschafft hatte, was ihr nicht mehr gelungen war. Und der kleine Wolf war glücklich, denn alles war gut und schön.

- Essen sie dich?

Irgendwann blinzelte der Jungwolf. Er konnte einen Blick auf sich spüren, aber es war ihm nicht unangenehm, auch hörte er dieses Surren, was ihn an die Nadeln und Schläuche erinnerte die er kannte, aber es beruhigte ihn und erschreckte ihn nicht.

Als der kleine Wolf die Augen aufschlug konnte er die Nachtaugen sehen, die ihn unentwegt anblickten. Die Katze war aufmerksam und dennoch schien sie zu schlafen. Licht fiel durch das Loch herrein und er konnte erkennen, dass zwischen ihm und ihr die kleinen Katzen lagen, die er in der Nacht nur gespürt hatte. Die Kätzchen drängten sich an den dargebotenen Bauch ihrer Mutter und gaben ein saugend-schnurrendes Geräusch von sich. Sie waren grau und weiß und schwarz und alle waren sie gescheckt. Auch die große Katze war nicht einfarbig, sie hatte einen sandfarbenen Ton, weiße Wangen und dunkle Streifen auf dem glänzendem Fell. Sie gähnte verschlafen und blickte den Jungwolf dann wieder an - sie wirkte irgendwie zufrieden und schien sich in keiner Weise mehr bedroht zu fühlen.

"Schöne Augen hast du", sagte sie plötzlich und ihre Stimme war irgendwie scharf, ganz anders als die der grauen Wölfin. Der kleine Wolf wusste nicht was er darauf sagen wollte, irgendwie fühlte er das sich etwas in ihm zusammenzog wenn er zulange in die gelben Nachtaugen ah, deshalb senkte er den Blick wieder auf die Kätzchen zwischen ihnen beiden.

"Findest du jetzt immer noch, dass meine Kleinen wie Ratten aussehen?", fragte ihn die Katze und leckte ihrem Jungen über das Fell. Der Jungwolf schüttelte den Kopf ein sie sahen nicht aus wie Ratte. Aber sie sahen auch nicht aus, wie er fand, dass eine Katze aussehen musste. Sie waren klein und ihre Ohren bogen sich an ihre großen Köpfe, ihre Pfoten waren auch zu groß und ihre Schwänze zu kurz und, was den kleinen Wolf irritierte, sie hatten keine Augen.

"Können sie nichts sehen?", fragte er zögernd und stupste eins der Kätzchen mit der Nase an, sodass es zu miauen begann, weil es die Zitze verlor. Der Jungwolf stellte die Ohren betroffen zurück, bis wieder Ruhe war. Die Katze blickte ihn abschätzend an, bevor sie sagte: "Nein sie sehen noch nichts, aber es dauert nicht mehr lange." Eine Weile blickten vier Augen auf die kleinen Kätzchen hinab und keiner sagte was. Der kleine Wolf wusste nicht, wie es gemeint war, was die Katze gesagt hatte. Waren sie krank? Oder waren sie eben erst behandelt worden und deshalb dauerte es erst ein bisschen, bis sie wieder sehen konnten? Waren die weißen Riesen vielleicht auch dafür verantwortlich, dass sie so kleine waren?

"Stört es dich nicht, dass sie dich beißen?", fragte er dann und legte die anderen Fragen erst einmal beiseite.

Die Nachtaugen öffneten sich überrascht, dann kam wieder das sanftmütige Lächeln.

"Nein natürlich nicht, ich möchte meine Kinder doch nicht verhungern lassen." Der Jungwolf legte den Kopf schief.

"Sie essen dich auf ?", fragte er vorsichtig. Die Katze begann daraufhin leise zu lachen - schließlich wollte sie ihre Jungen nicht aufschrecken, dann blickte sie den halben Welpen mitleidig an. Was musste mit ihm geschehen sein, dass er nicht wusste was Kinder waren? Hatte er keine Eltern, kannte er überhaupt die Bedeutung von Eltern? Das die Wölfin nicht seine Mutter war, hatte sie gleich erkannt, sie war doch selbst noch zu jung dafür um einen einjährigen Welpen zu haben. Die Katze streckte sich vor und strich den Jungwolf mit ihrer rauen Zunge über die Nase. Milde lächelte sie ihn an.

"Nein, sie essen mich nicht auf", sagte sie und legte sich wieder zurück, dass ihre Jungen in Ruhe trinken konnten. "Mein Körper stellt eine Milch her, die trinken sie. So macht es der Körper jeder Mutter, die Nachkommen erwartet", versuchte sie ihm zu erklären, aber der kleine Wolf tat sich schwer zu verstehen. Die Katze seufzte, sammelte sich und wollte erneut zu erklären beginnen, als von draußen her ein leises Heulen erklang.

- Was Wölfe essen

"Komm heraus kleiner Wolf, ich habe dir etwas zu essen gebracht", klang die Stimme der Wölfin von draußen herein und der Jungwolf fiepte, weil es ihm froh machte, dass sie noch bei ihm war. Kurz huschten die grünen Augen zu den Nachtaugen - die Katze lächelte ihn stumm an -, dann schlüpfte er durch das Loch.

Es hatte aufgehört zu regnen und die Sonne blinzelte hinter den Häuerblocks hervor. Der kleine Wolf staunte, als er all das Grün und den Himmel sah, der noch viel blauer war, als die Augen der grauen Wölfin. Die Fähe legte den Hasen zur Seite den sie gefangen hatte und lächelte den Jungwolf freudig an, dabei entgingen ihr aber nicht die Kratzspuren in seinem Gesicht.

"Ich hoffe du hast Hunger", sagte sie und der kleine Wolf tapste schwanzwedelnd um sie herum. Seine Pfoten wollten vor Freude hüpfen und springen und seine Schnauze stieß ein ums andere Mal an die der Wölfin.

Der kleine Wolf wusste gar nicht recht was er da tat, es war der Instinkt der aus ihm sprach und über den wusste er doch nichts. Plötzlich übergab sich die Fähe mit den blauen Augen vor ihm und er schreckte überrascht zurück. Verblüfft und schockiert blickte er auf das vorverdaute Fleisch und das Blut am Boden.

"Ich... ich wollte dich nicht krank machen", sagte der Jungwolf benommen und trat einen Schritt zurück. Die Wölfin fasste sich wieder und blickte ihn ebenso überrascht an.

"Du hast mich nicht krank gemacht", sagte die sanftraue Stimme. "Das... das ist ganz normal." Ja normal war es, aber bisher war der Blauäugigen so etwas noch nicht passiert - eine kleine Verwirrung zeigte sich in ihrem Blick, die sich aber schnell wieder löste.

"Aber, das kann nicht normal sein", protestierte der kleine Wolf. Wenn man erbrach, dann war man krank! So hatte er es doch gelernt?! Die Wölfin schüttelte sachte den Kopf.

"Wenn Welpen Hunger haben, dann stoßen sie den erwachsenen Wölfen an den Fang, damit sie für sie das Essen erbrechen", erklärte sie langsam und setzte sich erstmal auf die Hinterhand. Der kleine Wolf hatte lange geschlafen. Lange genug, dass sie zweimal hatte Jagen gehen können, es hatte es wohl nichts gebracht schon mal zu fressen.

Der Jungwolf starrte mit großen Augen den Fleischbrei am Boden an. Irgendwie machte ihm dieser Anblick einen noch größeren Hunger, als er ihn schon gehabt hatte, aber er war sich noch nicht so recht sicher was er tun sollte. Verzweifelt blickte er die Graue an. Die Wölfin legte den Kopf schief, senkte dann den Kopf und stieß den Hasen mit der Schnauze an, den sie zuvor neben sich gelegt hatte.

"Den habe ich eigentlich für dich gefangen", meinte sie nur. Der kleine Wolf erschrak als er den toten Hasen sah und dann begann er leise zu Wimmern.

"Warum hast du ihn sterben lassen?", fragte er betroffen und konnte es nicht fassen, dass die Wölfin so etwas tun würde, dann erinnerte er sich aber daran wie sie die weißen Riesen getötet hatte. Damals hatte er sich aber nicht so elend gefühlt wie jetzt!

- Eine erfahrene Mutter

Die Katze schob sich, aus der Mulde unter dem Karren und schritt elegant auf zu den beiden Störenfrieden hinüber, die ihre Jungen aufgeweckt hatten. Leicht erzürnt funkelte sie die Wölfin an und richtete ihren Blick - der etwas angewidert war, auf die Bescherung.

"So ist das also", flüsterte sie zu sich selbst, während die Fähe die Ohren zurücklegte. Langsam stellte sie sich neben das zitternde weiße Bündel und bürstete ihm das Fell bis er sich ein bisschen beruhigt hatte.

"Beruhige dich", sagte ihre scharfe Stimme. "Die Welt ist nun einmal so, die starken fressen die schwächeren,

daran ist nichts falsch. Du musst lernen es zu akzeptieren." Es war weniger, dass was die Katze sagte, sondern vielmehr die Art, wie sie es sagte, was den kleinen Wolf schließlich beruhigte.

Er schluckte den Kummer hinunter und blickte die Wölfin wieder an, vor der er kurze Zeit angst gehabt hatte. Die Fähe hatte die Ohren immer noch angelegt, sie war leicht bestürzt über die Tatsache, dass die Katze mit dem Kleinen besser umgehen konnte, als sie.

"Muss ich ihn jetzt essen?", fragte der Jungwolf und blickte direkt in die blauen Augen der Wölfin.

"Wenn du das Vorverdaute lieber haben möchtest.." Sie kam nicht dazu ihren Satz zu beenden, denn der kleine Wolf mit den leuchtend grünen Augen sagte schnell: "Ja bitte lass mich das essen", worauf sie nur noch nickte.

Die Blauäugige war etwas verwirrt über die Art des Kleinen. Sie hatte gedacht er hätte keinerlei Charakter, so wie er auch fast nichts wusste, was ja verständlich war, aber sie hatte sich wohl geirrt. Als die Wölfin die Nachtaugen auf sich ruhen spürte und die Katze lächeln sah, da lächelte auch sie.

Geduldig warteten Katze und Fähe, bis der kleine Wolf aufgegessen hatte, dann bat das Nachtauge ihn, er solle doch wieder zu ihren Kindern hinein gehn und auf sie aufpassen. Stolz schlüpfte der Jungwolf unter den Karren und besah sich der kleinen, schlafenden Pelzknäuel.

- Gespräche mit einer Katze

"Er macht mir Sorgen... wo hast du ihn gefunden Wölfin?", fragte die Katze dann, so leise, dass der kleine Wolf sie nicht würde hören können.

"Er stammt aus dem Labor, in das die Menschen immer wieder gefangene Tiere bringen...", sagte die Fähe, irgendwie war ihr Groll gegen die andere verflogen. Besorgt blickte das Nachtauge zum Karren hinüber.

"Dann haben sie ihn also seinen Eltern weggenommen..."

"Nein", entgegnete die Blauäugige. "Er wurde von den Menschen erschaffen, er hatte ...nie Eltern." Bestürzt blickte die Katze zu der Wölfin auf - solch ein Ausdruck war selten in ihren schönen Augen. Von den Menschen erschaffen? Wie mochte das wohl sein, sie wollte es sich nicht vorstellen. Eine Weile schwiegen die beiden Tiere und starrten stumm auf den Karren. Von weiter entfernt hallten die Laute von Menschen zu ihnen her, aber sie hatten beide keine Angst vor ihnen. Die Wölfin wusste, dass sie, sie nicht als solche erkennen würde und eine Frau die mit einer Katze spielte, war nichts was ihre Aufmerksamkeit erregen würde.

"So jung und schon so viele Narben... einige von den Wunden sind noch nicht einmal verheilt... das macht mich traurig", flüsterte die Sandfarbene.

"Ja, mich auch", pflichtete die Wölfin der Katze bei. Sanfter Wind kräuselte ihr graues Fell und der Duft der Birnbäume lag ihr in der Nase.

"Wohin wirst du jetzt mit ihm gehen?" Die Fähe, zögerte bevor sie dazu etwas sagte. Sie hatte schon die ganze Nacht darüber nachgedacht, sie würde sich alleine um ihn kümmern müssen, so sehr es sie auch zu ihrem Rudel zurückzog, das tat ihr in der Brust weh.

"Ich kann ihn nicht zu meinem Clan bringen, sie würden ihn nicht akzeptieren, nicht bevor er sich an das Leben gewöhnt hat, vielleicht nie ...deshalb wollte ich mit ihm raus, weg von der Stadt", erklärte die sanft-raue Stimme dann. Die Katze reagierte vorerst nicht, ihre Augen ruhten auf denen der Wölfin, bis ihr der Hals weh tat und sie den Kopf senkte.

"Deshalb seit ihr hier draußen", stellte sie fest. Gerne hätte sie der Fähe und dem Welpen angeboten hier bei ihr zu bleiben, aber sie wusste, dass das nicht ging und im Grunde wollte sie es auch nicht, denn es würde ihre Jungen in Gefahr bringen.

"Er kann sich noch nicht tarnen, deshalb müssen wir so weit weg von den Menschen wie wir können." Die Wölfin war sich sicher, dass es nur für eine Weile war, hätte sie nicht die Möglichkeit irgendwann zu ihren Rudel zurückzukehren - sie wüsste nicht ob sie so weit gehen würde um einen fremden Jungwolf zu rette, der obendrein eine Waffe der Menschen war.

"Ich danke dir für deine Hilfe Katze", sagte die Wölfin plötzlich und das Nachtauge, sah sie ausdruckslos an und nickte dann. "Kleiner Wolf wir gehen weiter", rief die Graue nach ihrem Schützling.

"Pass gut auf ihn auf, du bist noch sehr jung, darum kommt dir der Umgang mit ihm so fremd vor. Aber ich bin sicher du schaffst das, gib einfach dein bestes", klang die scharfe Stimme der Katze noch, während sie sich erhob um sich wieder zu ihren Jungen zu legen. Die blauen Augen lagen auf der Sandfarbigen mit einem seltsamen Ausdruck. Bisher hatte sich die Wölfin immer nur von anderen Wölfen belehren und helfen lassen, nun aber, fand sie, dass dieses Nachtauge nicht weniger klug war, als eine erfahrene ihrer Art auch.

"Pass du auch auf dich und deine Jungen auf", sagte die Blauäugige mit einem warmen Gefühl der Dankbarkeit im Herzen, dass sie nicht erwartet hatte. Der kleine Wolf stellte sich neben sie und lauschte ihren Worten, fragte aber nichts. Die Katze lächelte.

"Das sind nicht die ersten Kinder, die ich großzuziehen habe! Egal wie gefährlich unsere Welt geworden ist um mich brauchst du dir keine Sorgen zu machen", und mit diesen Worten verschwand Mutterkatze unter dem Karren. Auch die Wölfin lächelte, froh über diese neue Erfahrung - ihr war als hätte sie jetzt ein Heer verbündete mehr hinter sich, die ihr halfen.

"Bist du ausgeschlafen?", fragte die Graue den kleinen Wolf, dieser nickte. "Dann komm kleiner Wolf lass uns einen Ort finden, an dem wir bleiben können." Sie nahm den erlegten Hasen in ihren Fang und lief los, der Jungwolf folgte ihr wie immer gehorsam und fragte auch nicht nach.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Enyxis
2010-04-08T13:51:25+00:00 08.04.2010 15:51
Ich mag die katze....die ist stark! Einfach klasse! =D
Von: abgemeldet
2009-01-16T17:42:31+00:00 16.01.2009 18:42
kann nur wiederholen was ich geschrieben hab!
Alle kappis sind echt super!

die Katzte ist echt klasse! So furchtlos, legt sich erstmal mit nem Wolf an^^
aber der kleine Wolf ist immernoch mein Fav! der ist so süß und unschuldig wie der durch die welt tappst!


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