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Verliebt in Nachbars Sohn

von

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Aussprachen

Zwei Wochen waren inzwischen seit Minorus seltsamer Bemerkung vergangen und der jüngere Lilahaarige verbrachte seine Pausen und die Nachmittage nur noch mit Tanabe.

Dies passte keinem seiner Freunde so wirklich.

Tatsumi und Satoshi gefiel der gesamte Grundgedanke seiner Beziehung nicht.

Der Grünhaarige war rasend eifersüchtig - was er natürlich niemals zugegeben hätte - und Minoru gefiel es nicht, dass Eko ständig geistig abwesend war.

Nur Matzu selbst hatte seinen Spaß daran, nicht zuletzt, weil er sich in der Nähe des Schwarzhaarigen unglaublich wohl fühlte.

Er war unkompliziert und sagte gerade heraus, was ihm nicht passte, machte nicht noch lange ein Geheimnis aus seinen Gefühlen.

Auch Tanabe gefiel diese neue Erfahrung, er musste schon zugeben, dass das Alleinsein erhebliche Nachteile hatte, umso schöner war es auf einmal jemanden nahezu ständig an seiner Seite zu haben.
 

„Minoru, komm bitte mal mit, ich muss mit dir reden“, erklärte der Grünhaarige seinem Häschen eines Morgens - in der Hofpause - das draußen auf ihrer Bank gewartet hatte.

„Wieso? Was ist denn los? Hab ich was falsch gemacht?“

„Ich möchte unter vier Augen mit dir sprechen. Bitte komm mit.“

Eko hatte schon eine ganze Weile mit dem Kleineren sprechen wollen, doch bis jetzt hatte er sich nicht dazu entschließen können es wirklich zu tun, weshalb er es nun auch so schnell, wie möglich, hinter sich bringen wollte, bevor er wieder den Mut verlor.

Irritiert folgte der Blonde seinem Freund vom Schulhof hinter die Turnhalle, zu einer großen Weide.

„Was wollen wir denn hier? Das ist doch der Platz, an dem sich die Pärchen treffen, wenn sie ungestört sein wollen. Der ist doch sonst ständig ausgebucht.“

„Genau, ich musste einen Zwanziger hinlegen, um den Platz zu bekommen. Aber ich kann einfach nicht länger warten, ich will das jetzt gleich mit dir klären, bevor ich es mir anders überlege.“

„Was meinst du“, fragte der Jüngere nun leicht ängstlich - wobei er sich rücklings an den Baumstamm lehnte - er ahnte nichts Gutes.

Irgendwas stimmte doch nicht mit dem Älteren.

Erschrocken durchfuhr Minoru ein Gedanken, der ihn entsetzt fragen ließ: „Du willst doch nicht mit mir Schluss machen, oder?“

„Eigentlich nicht.“

„Eigentlich“, hakte der Blonde nach, der auf einmal sehr das Gefühl hatte, dass dieses Gespräch auf seine Vermutung hinauslaufen würde.

„Ich denke das hängst von deiner Antwort ab.“

Mit großen Augen schaute der Jüngere den Grünhaarigen an, der nicht gerade locker wirkte.

Was sollte er mit dieser Antwort anfangen?

Sollte sich dieses dumme Gefühl in seiner Magengegend etwa wirklich bewahrheiten?

Nein, das wollte er nicht, er wollte nicht, dass so einfach Schluss war.

Noch ehe er sich weiter in seine Gedanken vertiefen konnte, sprach sein Freund auch schon sein Anliegen aus: „Was hatte diese Bemerkung zu bedeuten, an dem Tag, als Matzu uns seinen Kerl vorgestellt hat?“

Sofort war dem Kleineren klar, von welcher Bemerkung Eko sprach und vielleicht hatte er ja innerlich auch schon darauf gewartet, dass er endlich darauf angesprochen wurde, dennoch antwortete er ausweichend: „Nichts, was soll das schon zu bedeuten gehabt haben? Ich war beleidigt, weil du so eifersüchtig auf Ohara gewesen bist.“

„Du lügst doch, da steckt mehr dahinter. Du hast gesagt, dass ich Matzu sagen soll, dass es mich stört ihn mit einem Anderen zu sehen. So was sagt man doch nicht zu seinem Freund und geht, tut danach noch so, als sei nichts gewesen.“

„Was hätte ich dann tun sollen? Dir eine Szene machen oder es ignorieren?!“

Der Kleinere fühlte sich sichtlich unwohl in seiner Haut, verschränkte unbewusst die Arme vor der Brust, rieb sich die Oberarme.

Diese Situation wurde ihm zu viel.

Er wusste wo sie dieses Gespräch hinführen würde, hatte es von Anfang an gewusst, weshalb er es nun lieber abbrechen, als fortsetzten wollte.

Doch Eko schien nicht bereit dazu, knurrte lautstark: „Ja! Minoru, du verheimlichst mir doch was!“

„Nein! Lass mich in Ruhe!“

Minoru wollte nur noch weg, der Situation entfliehen.

„Das werde ich erst, wenn du mir die Wahrheit gesagt hast“, entgegnete ihm der Ältere jedoch und schlug mit der flachen Hand - direkt neben Minorus Kopf - gegen den Baumstamm, stützte sich anschließend dagegen.

„Eko“, japste daraufhin der Blonde erschrocken, drückte sich automatisch näher an die Weide.

„Was?! Hast du Angst? Also verbirgst du wirklich was vor mir! Sprich endlich!“

„Ich will aber nicht! Das geht dich nichts an, das betrifft dich nicht!“

„Natürlich betrifft es mich, ich bin dein Freund und ich will jetzt verdammt noch mal wissen, was dich bedrückt!“

„Mir egal! Lass mich durch“, fauchte der Jüngere und wollte sich an Eko vorbeischieben, doch dieser packte seine Handgelenke, drückte sie fest gegen die Weide.

Zu tiefst erschrocken schnappte Minoru nach Luft, schaute den Älteren mit großen, angsterfüllten Augen an.

Noch nie zuvor hatte er sich so in die Ecke gedrängt und verletzlich gefühlt, schon gar nicht wegen dem Grünhaarigen.

Heftig schlug ihm das Herz in der Brust, schien fliehen zu wollen.
 

„Du wirst nicht einfach davon laufen! Ich lass dich hier erst weg, wenn du mir erklärt hast, was eigentlich los ist!“

Panisch versuchte der Blonde sich aus dem Griff, der ihn hielt, zu befreien, doch der wurde nur noch eiserner.

„Lass mich los, bitte lass mich los Eko“, jammerte Minoru verzweifelt, die Tränen standen ihm bereits in den Augen und bahnten sich allmählich ihren Weg über seine Wangen.

Die Verzweiflung war offensichtlich übermächtig geworden, was den Größeren wieder zur Besinnung brachte und ihn veranlasste die bereits geröteten Handgelenke des Kleineren los zu lassen.

Dieser ließ sich augenblicklich kraftlos runter auf den Boden sinken, rieb sich schluchzend die schmerzenden Gelenke, wobei er leise fiepte: „Warum quälst du mich so?“

„Ach Minoru…“

Seufzend kniete der Grünhaarige sich vor Minoru auf den Boden, zog ihn sanft in seine Arme, wollte ihn trösten und ihm zeigen, wie leid ihm seine viel zu impulsive Handlung tat.

„Es tut mir leid, ich wollte dir nicht wehtun, aber da ist doch etwas. Du bist auf einmal so komisch distanziert.“

„Und du liebst Matzu“, schniefte der Kleinere, der begriffen hatte, dass er ihrer Trennung nicht aus dem Weg gehen konnte, nur weil er schwieg, so tat als sei nichts.

„W… was?! W.. wie kommst du denn auf den Blödsinn“, stotterte Eko und wurde prompt verräterisch rot im Gesicht, bestätigte schon allein damit, wie recht Minoru doch hatte.

„Ich merke doch, wie du ihn ansiehst und wie du Ohara ankeifst. Außerdem sprichst du von Matzu immer so, als wäre er dein Eigentum, du benutzt immer das Wort mein.“

„Unsinn, außerdem versuchst du nur abzulenken, es geht eigentlich gerade um dich und nicht um Matzu.“

„Ich hab dich lieb…“, nuschelte der Kleinere an seiner Brust, wusste genau, wie schwer ihm die nächsten Worte fallen würden.

„Aber?“

„Es gibt da jemanden… Kaji…“

Minoru wurde immer leiser.

„Ach so ist das, du bist eigentlich unglücklich verliebt.“

Eko bemerkte gar nicht, wie verräterisch gefasst und verständnisvoll er klang, doch sein Freund bemerkte dies umso deutlicher.

Sanft streichelte er dem Blonden durchs Haar.

„Ja, er ist mein Nachbar und vier Jahre älter als ich.“

„Hast du es ihm gesagt?“

„Nein, ich will seine Freundschaft nicht verlieren, ich weiß doch, dass ich als Junge keine Chance bei ihm habe, deshalb war ich auch in der Disco. Ich…“

Der Blonde stockte, durfte er ausgerechnet Eko sein Herz ausschütten, wo der doch selbst unglücklich verliebt war?

„Erzähl ruhig weiter, ich möchte alles hören. Es ist sowieso gut, wenn du dir alles mal von der Seele reden kannst.“

„Aber ich kann doch nicht ausgerechnet dir…“

„Wem denn sonst?“

Eko hauchte ihm einen leichten Kuss auf die Stirn und lächelte ihn auffordernd an, woraufhin der Jüngere seine Scheu verlor: „Ich bin schon so lange in ihn verliebt, ich wollte endlich über ihn hinweg kommen, also ging ich in die Disco. Na ja und dann hab ich dich gesehen. Ich dachte ich versuch’s einfach mal.“

„Ja, du sahst echt obersüß aus, so verlegen“, lachte der Grünhaarige, woraufhin Minoru leicht rot um die Nase wurde.

Eine Weile schmiegte er sich schweigend an den Größeren, bis er schließlich leise fragte: „Eko?“

„Ja?“

„Ich wollte dich nicht ausnutzen, das darfst du nicht…“

„Weiß ich doch“, unterbrach ihn Eko: „Das hätte ich auch nie gedacht. Aber warum fasst du dir nicht ein Herz und sprichst mit Kaji? Wenn ihr Freunde seid, dann wird er sicher nicht den Kontakt abbrechen, auch wenn er nicht genauso empfindet.“

„Das sagst du so einfach und wenn er sich plötzlich vor mir ekelt oder sonst was? Nein, ich will ihn auf keinen Fall verlieren, also behalte ich’s lieber für mich. Bei dir sieht die Sache schon anders aus. Du kannst Ma-chan doch sagen, was du empfindest.“

„Lass das, ich hab doch gesagt, dass da nichts ist.“

„Du lügst“, erklärte der Blonde ruhig und setzte sich rücklings an den Baum, um den Älteren ansehen zu können.

„Wieso bist du so überzeugt von dem Quatsch?“

„Muss ich das wirklich noch mal wiederholen? Man sieht’s dir einfach an. Und ich muss zugeben, dass ich ganz schön eifersüchtig bin oder gewesen bin, wie auch immer man das jetzt ausdrücken soll.“

„Ich weiß, war nicht zu übersehen, dein niedlicher Schmollmund. … Wie geht’s jetzt eigentlich weiter?“

„Mit uns? Na ja, ich denke mal in anbetracht dessen, dass wir beide in jemand anderes verliebt sind, werden wir wohl unsere Beziehung beenden müssen. Liebhaben kommt eben nicht gegen lieben an“, erklärte Minoru mit leicht traurigen Augen, nun ließ sich ihre Trennung also nicht mehr rausschieben.

„Aber du kommst doch trotzdem in den Pausen zu uns und ich darf dich weiterhin knuddeln, oder?“

„Klar“, lachte der Blonde: „Ihr seid doch jetzt meine Freunde und ich bin gerne mit euch zusammen.“

„Na das hört man doch gerne“, grinste Eko.

„Und jetzt zu dir. Gib es zu, ich hab mein kleines Geheimnis auch offen gelegt.“

„Ich weiß nicht wovon du redest“, motzte der Ältere sichtlich abgeneigt sich zu diesem Thema zu äußern.

„So kommst du mir nicht davon. Heute ist der Tag der Wahrheit, außerdem sind wir eh schon dabei die dritte Stunde zu schwänzen.“

Der Tag der Wahrheit, wie theatralisch.“

Der Grünhaarige verdrehte gespielt genervt die Augen, woraufhin er einen Stoß gegen die linke Schulter seitens Minoru hinnehmen musste.

„Hör jetzt auf mit dem Quatsch oder wie lange willst du noch dieses Affentheater spielen? Die Anderen wissen doch auch längst, dass du Matzu…“

„Tu ich nicht“, knurrte Eko wütend.

„Doch!“

„Nein!“

„Doch!“

„Nein!“

„Ach das ist doch kindisch!“

Der Grünhaarige murrte, setzte sich aber schließlich seufzend wieder ordentlich hin.

„Ich höre.“

„Nein, ich höre. Gib’s zu“, verlangte der Blonde.

„Ja, ich geb’s zu, ich steh auf Jungs.“

„Eko“, ermahnte Minoru den Älteren: „Los jetzt, ich erzähl auch nichts den Anderen und verrat’s erst recht nicht Matzu selbst.“

Seufzend blickte der Ältere zur Seite: „Ja, vielleicht bin ich in Matzu ein bisschen verknallt.“

„Falsch, in mich bist du ein bisschen verknallt, aber Matzu liebst du.“

„Hm…“

„War das ein ja“, fragte der Blonde verschmitzt lächelnd.

„Ja, kann sein.“

„Kann nicht nur sein, ist so.“

„Ja, verdammt!“

„Reg dich doch nicht so auf“, lachte der Kleinere.

„Ja, du hast leicht reden, du kennst Matzu doch inzwischen, an ihn ist allgemein schon schwer ranzukommen und jetzt bändelt er auch noch mit diesem… diesem…“

„Ganz ruhig, nicht aufregen. Ohara ist sicher kein schlechter Kerl, du magst ihn nur nicht, weil er dir zur Zeit Matzu wegnimmt.“

„Zur Zeit? Das ändert sich doch nicht mehr.“

„Natürlich, du wirst dich doch jetzt um ihn bemühen.“

„Wollen wir es nicht doch noch mal miteinander versuchen? Vielleicht…“

„Vergiss es, aber irgendwie süß den Kerl mit der großen Klappe mal so kleinlaut zu sehen. Du könntest doch versuchen mal etwas einfühlsamer und nicht so großspurig zu sein. Ohara verhält sich doch auch total normal.“

„So bin ich aber nun mal, ich bin nicht ruhig“, seufzte der Ältere und ließ sich rücklings ins Gras fallen.

„Dann lass dir was einfallen, bist doch sonst nicht so’n Schlaffi.“

„Na danke.“

„Du weißt, wie ich das gemeint habe.“

„Ja, schon gut. … Vielleicht sollten wir noch nicht bekannt geben, dass wir kein Paar mehr sind.“

„Meinst du?“

„Ja.“

„Okay, wenn du das so willst, vielleicht hilft’s ja.“

„Na ja, zumindest vereinfacht das die Situation, bis ich weiß, wie ich auf mein Mäuschen zugehen soll.“

„Stimmt.“

Minoru grinste bei der Wortwahl des Älteren übers ganze Gesicht.

„Was strahlst du so?“

Mein Mäuschen.“

Eko wurde leicht rot um die Nase, woraufhin der Blonde anfing zu lachen.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Eine ganze Weile hatte Eko noch auf dem Rasen gelegen, während sein Häschen sich an den Stamm der Weide lehnte.

Beide hingen ihren Gedanken nach, bis sie die Schulglocke hörten und wussten, dass die geschwänzte Stunde vorbei war.

Seufzend erhob sich der Ältere, streckte sich genüsslich: „Wir sollten wohl langsam zurück und dem Lehrer erzählen wir einfach, dass uns schlecht war, falls er fragt, das zieht eigentlich meistens.“

Er sah aus den Augenwinkeln, wie der Blonde sich ebenfalls erhob und wollte sich schon in Bewegung setzen, als er dessen Tränen aufblitzen sah.

„Minoru, weinst du?“

Ein wenig erschrocken drehte er sich zum Kleineren um, der wie ein Häufchen Elend unter der großen Weide stand.

„Tut mir leid, es ist blöd, ich hab nur an Kaji denken müssen“, erklärte der Kleinere und versuchte sich ein Lächeln abzuringen, das ihm jedoch nicht besonders gut gelang.

„Hey, ist doch okay, ich kann’s doch verstehen.“

Eko wollte den Jüngeren tröstend in die Arme nehmen, doch dieser wich zurück: „Nein, lass, dann heul ich erst recht und ich will doch eigentlich gar nicht.“

„Vielleicht wäre es aber besser, lass es doch einfach zu.“

„Nein… ich…“

Minoru versuchte den Größeren wegzudrücken, doch der war einfach stärker, so ergab er sich schließlich und sank leicht zitternd an seinen Brustkorb.

„Ist okay, wein ruhig.“

„Ich will aber nicht immer so schwach sein.“

„Das hat mit Schwäche nichts zu tun. Jeder braucht ab und zu ein wenig Trost und es ist nicht gut, wenn du alles in dich rein frisst.“

„Du hast ja recht.“

„Ich hab immer recht.“

„Blödmann“, schluchzte der Kleinere und schmiegte sich noch enger an: „Jetzt denken nachher alle du hast mir was angetan.“

„Ach was, sollen die doch denken, was sie wollen, kann uns doch egal sein.“

„Stimmt auch wieder.“

„Sag ich doch.“

Liebevoll krauelte er dem Blonden durchs Haar, wartete geduldig, bis er sich wieder völlig beruhigt hatte, ehe er sich mit ihm auf den Weg zurück ins Schulgebäude machte.
 

Minoru kam sich ein wenig lächerlich vor, da es eigentlich keine schlimme, sondern eine recht schöne Erinnerung an einen bestimmten Moment mit seinem Kaji war, doch zu wissen, dass er diesem wahrscheinlich nie näher als damals kommen würde, hatte ihn tief traurig gestimmt und das in einer so wieso schon so emotionsgeladenen Situation.
 

~*~~~~*~

Rückblende!

~*~~~~*~
 

Es war Winter, genau ein Jahr, nachdem Kaji neben Minoru eingezogen war und wie damals schon war er damit beschäftigt Schnee zu schüppen, als ein freudestrahlender Blondschopf zu ihm auf den Hof gerannt kam.

"Kaji, Kaji, ich hab's geschafft, ich hab eine Eins gekriegt! Ich hab eine Eins", rief Minoru überlücklich, wedelte mit seiner Arbeit hin und her.

Es handelte sich dabei um eine Matheklausur, für die ihm Kaji extra beim lernen geholfen hatte und die er endlich zurück bekommen hatte.

Natürlich hatte er seinem Freund sofort von dem guten Ergebnis erzählen wollen, doch war er dabei leider so stürmisch, dass er auf - unter dem Schnee verborgenem - Eis ausrutschte und stürzte, sich das Knie aufschlug.

"Minoru!"

Erschrocken ließ der Rothaarige die Schneeschaufel fallen und half dem Kleineren wieder auf die Beine, nahm ihn mit rein ins Haus, um sich seine Verletzung genauer anzusehen.

"Ach Minoru-chan, was machst du nur wieder für Sachen, wie oft soll ich dir noch sagen, dass ich nicht vor dir weglaufe, das soll heißen..."

"Dass ich nicht immer so tollpatschig angelaufen kommen soll, ich weiß", murmelte der Jüngere betreten, der ein ziemlich leidendes Gesicht machte und sich auf einen Küchenstuhl setzte.

"Na ja, tollpatschig wollte ich nicht sagen, aber ja, renn nicht immer ohne Kopf und Verstand, wie oft bist du deswegen schon hingefallen", tadelte ihn Kaji, während er einen kleinen Verbandskasten aus dem Schrank holte.

Anschließend kniete er sich vor Minoru auf den Boden und schob seine Hose nach oben, um sich die blutende Wunde ansehen zu können.

Dabei fiel ihm auch der betretene Ausdruck in den hübschen blauen Augen auf, weswegen er leicht lächelnd seufzte: "Tut mir leid, ich bin nicht deine Mutter oder dein Vater, ich sollte dich nicht schimpfen, nur weil du in deier Freude ein bisschen übermütig warst. Du hast also eine Eins gekriegt?"

Schon viel erleichterter Dank der sanften Worte seines Freundes, nickte der Blonde.

"Na dann: gratuliere. Ich hab dir doch gesagt, dass du dir nur mehr zutrauen musst und jetzt kümmern wir uns erst mal um deine Verletzung. Es scheint nicht tief zu sein, nur ein bisschen großflächig, am Knie und auch ein Stück nach unten übers Schienbein. Da ist in ein paar Tagen sicher schon kaum noch zu sehen", erklärte Kaji einfühlsam und nahm sich einen Wattetupfer den er mit ein wenig Desinfektionsmittel tränkte, bevor er begann damit die Wunde zu säubern.

Dies ließ den Kleineren ein wenig fiepen, schmerzte es doch so schon genug.

Er wollte sich jedoch nicht ausgerechnet vor seinem Kaji zu kindlich zeigen und so versuchte er die unwillkürlich aufkommenden Tränen so gut es ging zurück zu drängen.

Dies bemerkte der Ältere, weshalb er Minoru schmunzelnd anblickte: "Es ist nicht schlimm, wenn du weinen musst, das brauchst du dir nicht verkneifen, die Tränen kommen doch von ganz alleine."

"A... aber ich bin schon Vierzehn", schniefte der Blonde, was Kaji nur ein noch liebevolleres Lächeln entlockte: "Das macht doch nichts, das Alter spielt bei Schmerzen doch gar keine Rolle."

"Du bist echt... lieb...", flüsterte der Jüngere verlegen, wurde dabei leicht rot um die Nase und ließ den Kampf gegen die Tränen sein.

Stattdessen ließ er sie einfach still und leise über seine Wangen laufen, während ihn sein Freund weiter verarztete.

Irgendwie wünschte der Blonde sich gerade sehr eine Umarmung vom Älteren, allein schon, weil er immer nach Nähe suchte, wenn es ihm mal nicht so gut ging und dann ins besondere, weil es sein Kaji war, der gerade so äußerst verständnisvoll und sanft mit ihm umging.

Jedoch hätte er sich niemals getraut nach so etwas zu fragen, geschweige denn von sich aus zu handeln, weshalb er versuchte sich auf die Bewegungen seines Freundes zu konzentrieren, um sich von seinem kleinen Wunschtraum abzulenken.
 

"So, fertig", lächelte der Rothaarige und wischte Minoru sanft die Tränen mit den Daumen ab, lehnte die Stirn an seine und wisperte: "Siehst du, war doch viel besser die Tränen einfach laufen zu lassen, oder?"

Verlegen legte der Jüngere die Hände auf Kajis Unterarme, der immer noch sanft sein Gesicht in den Händen hielt und murmelte mit einem kleinen Lächeln: "Hmh, danke."

Diese kleine, aber doch so liebevolle Geste tat dem Blonden einfach nur gut und so genoss er die Nähe seines geliebten Freundes, schwärmte selbst Abends beim einschlafen noch davon und befand, dass seine Bruchlandung was richtig Gutes gehabt hatte, denn sonst hätte ihn Kaji ja nicht so liebevoll behandelt und wäre ihm nicht so nahe gekommen.
 

~*~~~*~~~~*~~~*~

Ende der Rückblende!

~*~~~*~~~~*~~~*~
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Hach ja, schade irgendwie, dass die Zwei jetzt auseinander sind, aber das bedeutet auch, dass jetzt (bis auf eine winzig kleine Szene) keine bekannten Szenen von 'Gebrüder Kon' mehr kommen werden und darauf freu ich mich schon sehr -^.^-
 

*schale schokobonbons hinstell*

*alle leser knuddel*
 

eure luci-maus ^^
 

ps.: Meine Umfrage zu 'Der Kellner 2' läuft immer noch, würd mich freuen, wenn sich vielleicht noch ein paar entschließen mitabzustimmen (natürlich meine ich damit auch nur die Leutchen, die 'DK2' kennen) ^.~
 

http://animexx.onlinewelten.com/umfragen/11508/



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Laniechan
2010-07-05T21:48:20+00:00 05.07.2010 23:48
diesmal nich die faulheit sondern die müdigkeit...aber eins les ich noch >w< ich glaub, das nächste kenn ich nich
Von:  Laniechan
2009-09-19T16:35:31+00:00 19.09.2009 18:35
Naja, so langsam lüftet sich das Beziehungschaos.

was mehr hab ich dazu nicht? *über sich selbst den kopf schüttelt* da hat mich wohl die faulheit gepackt ^^'

"mein mäuschen" ertappt sach ich mal nur...
Von:  Mel_Vineyard
2009-06-14T15:00:29+00:00 14.06.2009 17:00
jetzt ist es geschafft, eko und matzu sind (fast) wieder zusammen und ich bin schon so gespannt wie es sich mit kaji weiterentlwickelt!
die rückblende hat mir auch sehr gefallen, minoru ist so süß, aber ich glaub das hatte ich schon erwähnt!^^
lg
Mel
Von: abgemeldet
2009-06-11T18:22:37+00:00 11.06.2009 20:22
awwww~ wie süüü~ß^^
*alle einmal durchknuddelt*
deine geschichte is total süß :)
mein häschen und mein mäuschen ^///^ !!!
endlich hat eko es sich eingstanden!^^ da ist es gar nicht sooo schlimm, dass sie sich getrennt haben! hoffentlich schafft minoru es auch bald mal, seinem schatz seine liebe zu gestehen *minoru anfeuer* Kaji ist bestimmt auch total in ihn verknallt, er kann es nur gut verstecken!!! *rosarote brille auf der nase hat* *umbedingt ein happy end will (wehe wenn nich!!! Ò.ó;)*
schreb ganz schnell weiter, ja ? *hundeblick*
*in der zeit schokobonbons futter*
Von:  Haine_Togu
2009-06-11T11:25:51+00:00 11.06.2009 13:25
Hallöchen Mausi! ^-^
Schön, dass heute ein neues Kap gekommen ist, ich war gerade eh so in Stimmung was von dir zu lesen!! *kicher*
*hach* Na, heute war es endlich so weit!! >.< Die Trennung!! Oh man, jetzt wäre ich normal ganz depri, aber wir wissen ja, dass das das Beste für beide ist und schließlich haben sich die beiden jetzt auch immer noch lieb!! *die beiden auch mal knuddel*
War aber auch richtig süß wie sich Eko um den weinenden Minoru-chan gekümmert hat!!! Aber natürlich umso süßer als unser Rotschopf in der Rückblende für ihn da war!! ^///^
Ich fands auch total sweet, wie die beiden immer wieder ihre Liebsten mit "mein" bezeichnen und das teilweise garnicht bewusst aufnehmen!! *kicher* Tja, so kann man sich verplappern!!^^
Wie du ja weißt, freu ich mich schon riesig auf das nächste Kapi und die neuen Seiten!!!
Danke dir übrigens auch für die Ens, mal wieder!! ^.-
*knuddelgrüße*
deine Haine-chan =)


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