Zum Inhalt der Seite

Am Anfang war das Ei

Die Geschichte der Eihexen
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Unverhofft kommt oft

13. Das Turnier
 

Der Tag des Turniers kam und der Sturm, der Draußen wütete, machte alle Hoffnungen auf ein ruhiges und schnell endendes Spiel zunichte. Als sie sich durch das stürmische Wetter zum Spielfeld kämpften, blies der kalte Wind scharf durch ihre Kleidung und jeder sehnte sich jetzt nach einem heißen Butterbier und einem gemütlichen Karminfeuer.
 

Der Anpfiff.

Kaum waren die Spieler in Bewegung fiel Harry etwas auf. Der Wind hatte nachgelassen, obwohl die dunklen Regenwolken noch über ihnen hingen und die Luft unangenehm kalt war.

"Ich bin eine Wetterhexe." Pfiff eine Stimme neben ihm. Es war Hagalaz, die schnell an ihm vorbei flog und ihm die Worte zugeflüstert hatte. Natürlich, dachte er sich, Eihexen haben ja auch die Macht dazu, dass Wetter zu verhexen. Das kam ihm irgendwoher bekannt vor. Genau. Auf dem Festival war es damals genauso gewesen. Es war bewölkt und sah nach Regen aus und kaum hatte "Nightwitch" angefangen, schon kam ein sternenklarer Himmel zum Vorschein. Das war doch noch ein Beweis, dass Agan Zalaggah eine Eihexe gewesen sein muss.

ZISCH

Ein Klatscher flog knapp an seinem Kopf vorbei und er hörte noch jemanden ein "Pass doch auf!" rufen. Das war knapp. Jetzt musste er sich auf das Spiel konzentrieren.

Es schien endlos zu sein und es war nirgends der goldene Schnatz zu sehen, den sie unbedingt fangen mussten um das Spiel zu gewinnen. Doch auf einmal bemerkte er, wie Hagalaz ihm leicht zuzwinkerte. Sein Blick folgte ihrem und da sah er ihn. Der goldene Schnatz. Er war am Rande des Spielfeldes und surrte dort fröhlich vor sich hin. Nur eine Sekunde später war Harry in Bewegung und folgte rasant dem goldenen Teil, das nun eine Runde um das Spielfeld machte. Hagalaz folgte ihm mit dem gleichen Tempo. Es war nun doch ein schnelles Kopf an Kopf Rennen und Harry hatte Mühe mit ihr das Tempo zu halten. Sie hatte zwar keinen teuren Besen, aber sie hatte erzählt, dass die Symbole, die in den Besen geritzt waren, wie ein magischer Spruch wirkten und ihn somit verbesserten. Die Symbole. Das kam ihm auch irgendwie bekannt vor.

"Harry, wenn du dich nicht bemühst, schnapp ich ihn mir doch!" Rief sie im Flug und riss ihn wieder aus seinen Gedanken.

"Dann flieg langsamer." Rief Harry zurück.

"Wie steh ich denn da, wenn ich extra langsamer werde?! Das fällt doch auf, du Depp!" Sie machte ein kurze Pause. "Mir fällt schon was ein."

Die letzten Worte hatte er kaum gehört, doch er merkte, dass sie noch schneller flog und ihn fast abhängte. Jetzt erkannte er, was sie vorhatte. Von der Seit zischte ein Klatscher herbei und sie steuerte den Schnatz verfolgend genau auf seine Flugbahn. Harry legte jetzt auch einen Zahn zu und merkte noch, wie Hagalaz neben ihm abrupt stoppen musste um nicht gegen den Klatscher zu fliegen. Das hatte sie extra gemacht, damit er einen Vorsprung bekam und damit Snape keinen Grund hatte an ihr zu zweifeln. Er streckte die Hand aus und schnappte sich unter tosendem Beifall den goldenen Schnatz.

KLATSCH

Harry fuhr schnell herum und erkannte nur noch in letzte Sekunde, wie Hagalaz mit voller Wucht zur Seite geschleudert wurde und in einen der Aussichtstürme trudelte. Ein zweiter Klatscher, an dem deutlich Blut zu sehen war, flog an ihm vorbei und ließ eine schreckliche Ahnung hochkommen. Während sie dem Klatscher, den sie bewusst angesteuert hatte, ausgewichen war, musste sie von einem anderen getroffen worden sein und dem Geräusch nach zu urteilen, hatte er sie schwer verletzt.

Einige der Zuschauer hatten es nicht mitbekommen und jubelten über den Sieg, während die Lehrer und Schüler, die näher am Turm saßen, besorgt hinunterblickten.

Als Harry näher an das Loch heranflog, das Hagalaz in den Stoff des Turmes gerissen hatte, sah er schon wie sie sich im Dunkeln aufrappelte. Er sah hinein.

Die eine Seite ihres Umhangs war dunkelrot getränkt und ihrem Gesicht nach zu urteilen, musste sie viel Blut verloren haben. Sie war blass, fast weiß und unter ihren Augen waren dunkle Ringe zu sehen. Eine tiefe blutige Wunde an ihrer Schläfe verschlimmerte den Anblick. Sie hob ihre Hand und strich flüsternd darüber. Es blieb nur ein kleiner Riss zurück.

"Ich.. hab...es schon geheilt." Sagte sie mit einer schwachen Stimme.

"Geht es dir gut?" fragte er unsicher. "Ich meine, bis du wirklich OK? Du siehst so blass aus."

"Ja es geht schon. Ich hab mich nur von jemanden ablenken lassen, der eigentlich nicht hier sein sollte. So ein Mist!" nuschelte sie und schwang sich wieder auf ihren Besen.

Jedoch war sie ziemlich kippelig und als sie den Boden unter den Füssen spürte, musste sie sich stark zusammenreißen um nicht umzukippen.

"Miss Hagzissa! Ist alles in Ordnung? Das sah ja schlimm aus." Prof. Hooch war gekommen und blickte sie entsetzt an. Hagalaz hatte ihren Blut getränkten Umhang im Turm zurückgelassen, damit es für die anderen nur nach einer kleinen Verletzung aussah.

"Alles in Ordnung. Ich will mich nur etwas hinlegen." Murmelte sie und bahnte sich ihren Weg durch die Menge, während die Lehrerin ihr zweifelnd nachsah.

Harry schaute ihr ebenfalls nach, während er von einer Schar Gryffindors umstellt wurde, die ihn jubelnd hochhoben. Sie ging in das Schloss und er erkannte sofort die dunkle Gestalt mit dem weißem Haar, die hinter ihr her ging. Es war Lucius Malfoy. Harry hatte ihn schon bemerkt, als er in den Zuschauerrängen saß um eigentlich seinen Sohn Draco bei dem Spiel zu sehen. Warum ging er jetzt hinter ihr her? Was das die Person von der sie gesprochen hatte? Da war doch was faul.

"Wir sollten hinterher gehen." Sagte Hermine, die mit Ron aufgetaucht war und das Gleiche beobachtet hatte.

Während die anderen unter Jubel und Freudeschreien ins Schloss gingen und sich auf den Weg zum Gemeinschaftsraum machten um zu feiern, entfernten sich Harry, Ron und Hermine und suchten nach Hagalaz. Im Flur, der zum Hof führte, wurden sie fündig. Doch sie war nicht allein.
 

14. Ein gebrochenes Vertrauen
 

An eine Wand gelehnt stand Hagalaz da und sah mit einem etwas verschleierten Blick zu Lucius.

"Was soll das Lucius? Was willst du von mir?" Ihre Stimme war zwar schwach, doch hörte man den scharfen Unterton heraus.

Malfoy antwortete nicht und schien ihre unfreundliche Begrüßung zu ignorieren. Stattdessen reichte er ihr ein kleines Fläschchen, das mit einer roten Flüssigkeit gefüllt war.

"Du sollst mir hier doch nicht zusammenbrechen. Das lässt dich wieder zu Kräften kommen, Kleines." Es wirkte fast fürsorglich, wie er es sagte.

Sie musterte das Fläschchen in seiner Hand erst skeptisch, nahm es dann aber und trank einen Schluck davon.

Es schmeckte wie bittere Medizin und rann heiß die Kehle hinunter, doch gleich nach dem ersten Schluck spürte sie die Kraft, die sich wieder in ihrem Körper ausbreitete.

"Ich dachte, dass du mich etwas freundlicher begrüßt, nach all dem was ich für dich getan habe. Oder soll das jetzt der Dank sein?" Seine Stimme hatte einen dunklen Ton angenommen und es war nicht festzustellen, ob er ihr nun freundlich gesinnt war oder nicht.

"Was willst du hier?" Wiederholte sie im gleichen Tonfall.

"Ich will wissen, warum du Draco angegriffen hast. Warum hast du das gemacht?"

Hagalaz Blick war finster und Hass war in ihr Gesicht geschrieben.

"Warum ich das getan habe? Weil du ihm erzählt hast, wer ich bin. Du bist schuld an seiner Situation. Und wenn du auch nur einer weiteren Person oder sogar dem Zauberministerium davon berichtest, dann ist nicht nur dein Sohn in Gefahr, sondern deine ganze Familie!"

Wut überkam sie und ihre Stimme war nun kein schwaches Flüstern mehr. Wie eine Schlange zischte sie die bedrohlichen Worte und ihr Augen schimmerten wieder unnatürlich rot.

"Weshalb sollte ich das tun?" Lucius wirkte nervös und schien mit ihren Worten sehr wohl etwas anfangen zu können. "Hast du denn vergessen, wer dir das Leben gerettet und sich in der schweren Zeit um dich gekümmert hat? Ich habe mein eigenes Leben dafür auf' s Spiel gesetzt und seit dem Festival vertraust du mir auf einmal nicht mehr."

"Vertrauen?!" Hagalaz brüllte ihn nun an und Tränen schossen ihr in die Augen. "Natürlich habe ich das! Und wie ich dir vertraut habe. Ich hatte ja sonst niemanden. Du warst der Einzige, der für mich da war und der für mich gesorgt hat. Aber das hast du nicht für mich getan, du Verräter! Du hast es für Lord Voldemort getan!"

"Das ist nicht wahr." Antwortete er gestellt. "Ich wollte dich nie an ihn oder irgendjemanden anderen verraten und das weißt du."

"Ich weiß gar nichts, Lucius. Ich weiß nicht einmal mehr, wem ich vertrauen kann. Du hast doch gar keine Ahnung wie schmerzhaft es für mich war, zu erfahren, dass du, die einzige Person die ich hatte, ein Todesser bist. Für ihn hast du mich gestärkt, damit ich ihm dienen sollte und nicht, weil du mir einen Gefallen tun wolltest. Du wolltest mich hinterrücks verraten und hast mein Vertrauen missbraucht." Sie drehte ihm den Rücken zu und blickte aufgebracht zur Decke. "Wie konnte ich nur so naiv sein? Ich hätte es mir doch denken können. Ihr Menschen kommt immer dann angekrochen, wenn ihr Hilfe braucht. Und sonst behandelt ihr uns wie Monster! Ich hätte auf meine Schwestern hören sollen."

Bei den Worten funkelten seine Augen, doch schwieg er, als habe er nichts dazu zu sagen.

Harry und die anderen beobachteten versteckt hinter einer Säule das Geschehen. Lucius hatte ihr das Leben gerettet und sie versteckt. Sollte das etwa das bedeutet, was Harry schon bei dem Turnier aufgefallen war? Die Symbole auf dem Besen hatte er damals schon gesehen. In dem Zimmer von Agan Zalaggah. Was hatte das jetzt wieder zu bedeuten? Warum hatte sie ihnen nichts davon erzählt? Sie wollte ihnen doch die Wahrheit sagen, aber dennoch hatte sie gelogen und schien aus irgendeinem Grund darüber geschwiegen zu haben. Vielleicht verfolgte sie eigene Ziele. Wer konnte denn schon mit Sicherheit sagen, dass sie ihnen wirklich freundlich gesonnen war, nur weil sie nicht auf Voldemorts Seite stand?

"Glaubst du denn wirklich, dass ich dich verraten wollte?" sagte Lucius mit heuchlerischer Betroffenheit. "Ich habe extra deinen Tod vorgetäuscht, damit du unbemerkt untertauchen konntest."

"Erzähl mir nicht, dass du das geplant hättest." Spott lag in ihrer Stimme. "Es war Glück, dass ich Dumbledore dort traf und er mir Schutz gewähren wollte. Du hattest da doch gar nichts mit am Hut. Du hattest doch nur Angst, dass dein dunkler Lord dich tötet, wenn er davon erfährt, dass ich geflohen bin. Hätte ich mich doch gleich hier versteckt, dann wäre mir dieses Leid mit dir erspart geblieben."

Ein bedrückendes Schweigen trat ein und nach einigen Minuten schritt Hagalaz an Lucius vorbei.

"Was hast du vor?" er hielt sie am Arm fest. "Du wirst Dumbledore doch nichts von den Todessern erzählen?" Man hätte fast etwas Angst in seiner Stimme hören können.

"Wir sind beide gefangen." Antwortete sie nur ernst. "Wenn du mich nicht verrätst, dann verrate ich dich auch nicht." Sie schlug seine Hand beiseite und schritt eilig an ihm vorbei.

"Warum tust du das? Warum lässt du deine Rache an mir und meiner Familie aus? Du tust so, als sei ich Schuld an deiner misslichen Lage. Du weißt, wer der Schuldige ist und es wäre besser gewesen, wenn du dich dem dunklen Lord angeschlossen hättest." Es klang nach verlockenden Worten. "Du hast noch die Chance! Du kannst dich dann endlich an ihnene rächen!"

Auf einmal kam ein Anflug von Ärger in ihr Gesicht und sie blieb mit dem Rücken zu ihm stehen.

"An allem ist dieser Mr. Crouch schuld." Sagte er überzeugt. "Er ließ die ganze Aktion doch damals laufen und nun wollen die vom Zauberministerium ihren Fehler, dass sie dabei auch Unschuldige hingerichtet haben, nicht zugeben. Die haben Angst davor, dass jemand wie du überlebt haben könnte und nun versucht, die Wahrheit ans Licht zu bringen. Das drängt sie zu diesen Lügen. Deshalb wollen sie auch eure Vergangenheit löschen. Wenn sich keiner mehr an euch erinnert oder nur Schlechtes von euch hört, der wird euch auch nicht helfen."

"Daran kann ich mittlerweile nichts mehr ändern." Sie antwortete ohne sich umzudrehen.

"Es bleibt mir nur übrig, mich mein Leben lang zu verstecken oder einen aussichtslosen Kampf anzutreten. Aber das will ich nicht. Ich will frei leben und es genießen, aber diese Freiheit hat man mir einfach genommen. Und du, Lucius, hast mir gezeigt, dass ich wirklich keinem mehr vertrauen kann." Sie machte eine kurze Pause und blickte sich um.

"Die Unsterblichkeit kann hart sein, aber so ist sie unerträglich und du trägst auch deinen Teil der Schuld! Wie wir alle!"

Unter der Oberfläche der scharfen Worte nagten unerträgliche Qualen. Erinnerungen kamen in ihr auf. Erinnerung an das Eingesperrt sein, an den dunklen Keller, in dem sie 5 Jahre lang leben musste, ohne auch nur einmal das Tageslicht sehen zu können. Der Schmerz kam wieder. Das blinde Vertrauen zu ihm, das sie die ganze Zeit über hatte und das ihr die Kraft gab sich nicht aufzugeben. Seine fürsorgliche und zuvorkommende Art. Das alles war Trug und Schein gewesen. Die Wahrheit war grausam und bohrte sich wie eine Dorn in ihr Herz, was eh schon porös war von der schmerzlichen Vergangenheit. Verrat. Sie wurde einfach verraten und hintergangen. Wie schon so oft. Sie hätte es damals wissen müssen, aber was hätte es gebracht. Ohne seine Hilfe wäre sie nie lebend aus jener Situation gekommen.

"Und solltest du dich auch noch einmal hier blicken lassen, dann werde ich deinem Sohn nicht nur die Beine brechen." Fügte sie zischelnd hinzu und ließ Lucius mit besorgter Miene im Flur stehen.
 

Die Fortsetzung folgt ^_^



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2003-05-23T16:15:34+00:00 23.05.2003 18:15
darauf bin ich auch scho gespannt warum sie harry damals james genannt hat und was hat lucius mit all dem zu tun???
Schreib ganz schnell weiter!! Freu mich schon auf die fortsetzung.

lg yvymaus
Von:  DemonCaedes
2003-05-22T18:58:14+00:00 22.05.2003 20:58
Ich sag nur : Lass dich überraschen, (aber du hast gut aufgepasst @Dax ^_^)
Ich werd die nächsten Kapitel heute noch laden ;)
Von: abgemeldet
2003-05-21T23:36:24+00:00 22.05.2003 01:36
Hmmm... Wieso nannte sie Harry damals James?


Zurück