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(To be) Dead at Midnight

von

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Kapitel 3

Es war kein Internat so wie es sich Lettuce vorgestellt hatte. Nachdem sie das hohe gusseiserne Tor passiert hatten, dauerte es noch ganze fünf Minuten bis sie zum Hof kamen. Im Dunkeln konnte sei Bänke, Bäume und Büsche erkennen. Das Internat selbst, war unglaublich groß und aus grauem Stein gebaut.

In den Schulhof hätten locker drei LKW gepasst, das Taxi hielt und der Fahrer stieg aus um das Gepäck auszuladen. Beim Einfahren waren von allen Seiten Lichter aufgeleuchtet. Lettuce, bewegte ihre versteiften Finger, schnallte sich ab und stieg aus. Der Fahrer hatte eben die Gepäcksstücke ausgeladen und in diesem Moment erschien eine Gestalt am Eingang.
 

„Alt, versteift und streng.“, waren die ersten Gedanken von Lettuce als sie Professor Syrgie das erste Mal sah.

„Willkommen in der Blackedge Scool.“, verkündete die Professorin und Lettuce spürte sogleich den bohrenden Blick der sie analysierte. Lettuce war für ein Mädchen relativ groß geraten, sie war größer als einige ältere Jungs, hatte dunkelblaue Augen. Rund um ihre Nase waren einige Sommersprossen gesprenkelt, doch die waren kaum der Rede wert wenn sie sich nicht von ihrer blassen Hautfarbe absetzen würden. Sie hatte schwarze, lockige Haare die sie meist in einem undefinierbaren Knoten im Hinterkopf gebunden hält. Doch bei der Kopflehne im Flugzeug und auch im Taxi hatte sich dieser Knoten unangenehm in ihren Kopf gebohrt, deswegen flog die unbezähmbare Mähne in allen Richtungen um ihren Kopf herum.

„Ich bin Professor Helga Syrgie. Ich bin die Direktorin der Schule.“, erklärte die Proffesorin.

„Was ist mit deiner Schwester?“, fragte sie leicht erstaunt.

Lettuce warf schnell einen Blick durch die Heckscheibe um sich zu versichern dass Joyce noch schlief.

„Der Flug hat ihr sehr zu schaffen gemacht.“, verschleierte sie die Wahrheit. Ein Aufblitzen in den grünen Augen der Professorin ließ Lettuce leicht schaudern.

Der Taxifahrer stellte sich neben Lettuce und lächelte die Professorin freundlich an.

„Ich werde das erledigen.“, bot er an und auf ein Nicken von Syrgie hob er Joyce aus dem Wagen und trug sie zum Eingang hin.

„Ich werde euch euer Zimmer zeigen.“, sagte die Direktorin und eilte dem Taxifahrer nach. Lettuce schnappte sich zwei leichtere Gepäckstücke und tappte missgestimmt hinterher.

„Das fängt ja schon perfekt an.“, murmelte sie und sehnte sich nach einer Zigarette.
 

Die sie sich auch später genehmigte, natürlich verbotenerweise in ihrem Zimmer. Joyce lag mit unterm Kopf verschrenkten Armen am Bett und starrte die Decke an.

„Wir sind noch nicht mal ein paar Stunden hier und du könntest dir Ärger einhandeln…“, betete sie mit ihrer melodiösen Stimme runter.

Lettuce hatte natürlich sicherheitshalber die Fenster weit geöffnet und sich weit heraus gelehnt. Sie zog noch ein letztes Mal an der Zigarette an, dann schnippte sie sie durchs Fenster. Nachdem sie eine Weile der wegfliegenden Glut zugesehen hatte, schloss Lettuce das Fenster und legte sich neben ihre Schwester aufs Bett.

„Ich mag die Direktorin…“, sagte Joyce, „ sie wirkt auf mich sehr nett. Ich glaube sie will dass es uns gut geht…“

„Nein Joyce!“, schnitt Lettuce ihrer Schwester das Wort ab. „Sie will bloß dass wir glauben dass sie will dass es uns gutgeht.“ Lettuce konnte die Verwirrung ihrer Schwester deutlich spüren, doch Joyce war noch zu jung um so etwas zu verstehen.

„Was redest du denn wieder? Beim Abendessen war sie doch recht nett?“
 

Kaum war der Taxifahrer mit Joyce auf den Armen in die Eingangshalle getreten war diese auch gleich aufgewacht. Die Direktorin hatte ihnen erklärt wo ihr Zimmer sich befinden würde und die Schwestern hatten ihr Gepäck hinauf geschleppt. Ihr Zimmer lag im vierten Stock Ost-seitig gelegen. Lettuce ärgerte sich jetzt schon darüber dass sie morgens immer von dem hellen Schein der Sonne aufgeweckt werden würde wo sie doch die gemütliche Dunkelheit bevorzugte. Den Gedanken einfach ein paar Decken über das Fenster zu hängen, verwarf sie sogleich. Es war ein unglaublich hohes Fenster und Lettuce befürchtete sie würde bei der Aktion wahrscheinlich die vier Stockwerke hinabstürzen.
 

Nachdem sie das Gepäck raufgebracht hatten waren die Schwestern in die Eingangshalle zurückgekehrt wo sie dann von der Direktorin in den Speisesaal geführt worden waren. Das Abendessen nahmen die Schwestern alleine im Speisesaal ein. Die Direktorin leistete ihnen keine Gesellschaft. Lettuce konnte sich nicht mehr erinnern was eigentlich auf ihrem Teller gelegen hatte. Doch es war relativ geschmacklos. Joyce hatte kaum was gegessen, denn ihr Magen war vom Flug noch immer leicht flau.
 

Als die Schwestern im Begriff waren sich zu erheben und in ihr Zimmer zu gehen, erschien Professor Syrgie mit einer Frau, die sehr Hausmädchenartig gekleidet war und ein silbernes Tablett trug.

„Entschuldigt bitte dass ich euch beim Essen nicht beigewohnen konnte. Ich habe Mr. Und Mrs. McFarland über euer Ankommen informiert. Lasst uns nun den Tee zusammen einnehmen.“, mit einer flüssigen Bewegung nahm Helga Syrgie am Kopfende der Tafel platz.

„Das ist Pollyana.“, die Direktorin deutete auf das Hausmädchen, welches sich plötzlich bewegte. Pollyana stellte das Tablett ab, verteilte das Teegeschirr, platzierte Kekse an der Tischmitte und schenkte schließlich den Tee ein.

„Ich werde die zwei Wochen bis Schulbeginn leider nicht hier sein.“, die Direktorin versenkte zwei Zuckerstückchen in ihrer Tasse.

„Deswegen wird sich Pollyana um euch kümmern. Sie wird euch den Tagesrhythmus der Schule erklären und euch mit den Verhaltensregeln vertraut machen.“

Lettuce musterte diese Polyanna, sie wirkte sehr jung, kaum älter als 24. Dunkelbraune Augen blickten neckisch hinter einem langen Pony hervor. Ihre hellbraunen Haare waren unter einem Spitzenhäubchen versteckt und gaben einen seidigen Schimmer ab. Lettuce fühlte sich enttäuscht, also hatten sie ein Kindermädchen.

Joyce lächelte Pollyana zu, Lettuce ahnte schon dass ihre jüngere Schwester wohl kaum eine Autoritätsperson in ihrer „Nanny“ sah.

„… und sie wird euch natürlich auch helfen den Stoff vor Schulbeginn ein wenig aufzufrischen.“, sprach die Direktorin amüsiert. „Ich werde morgen sehr früh abreisen also werden wir uns erst wieder zu Schulbeginn begegnen. Ich hoffe ihr werdet euch gut einleben.“
 

Lettuce trank schweigsam ihren Tee und lauschte nur halbherzig den Nichtigkeiten die ihre Schwester daher plapperte. Pollyana war, nachdem sie noch eine Runde Tee ausgeschenkt hatte, verschwunden. Für Lettuce war es eine unangenehme Situation, sie wollte den prüfenden Adleraugen der Direktorin entgehen und erhob sich schließlich.

„Entschuldigen sie Professor, sie werden sicherlich verstehen dass der Flug mich ermüdet hat. Ich würde mich gern zurückziehen.“
 

Joyce lachte, „So förmlich wie du dich da ausgedrückt hast, habe ich dich noch nie sprechen hören.“

Lettuce erwiderte darauf nichts und rutschte vom Bett. Schweigend betrachtete sie die zwei übrigen, leeren Betten. Insgeheim hoffte sie dass ein Wunder geschehen würde und sie keine Zimmergenossin bekommen würden.

„Lass uns schlafen gehen…“, murmelte Lettuce, schlüpfte unter die Decke und löschte das Licht ohne auf den Protest ihrer Schwester zu achten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2008-10-30T19:30:53+00:00 30.10.2008 20:30
Schön, jetzt weiß ich auch endlich wie der Salat aussieht...ehm, ich meinte Lettuce XD
Nein, ehrlich, mir gefällt wie sie aussieht. Nicht perfekt, mit Besonderheiten, so was ist toll. Vor allem die Sommersprossen, obwohl sich beide Schwestern wohl lieber in der Dunkelheit aufhalten. Richtige Nachtschattengewächse sind das XD
Und diese Direktorin und die "Nanny" kommen mir schon jetzt irgendwie merkwürdig vor. Du hast aber auch was mit ungewöhnlichen Namen, oder? Polliana. Gefällt mir, aber eher selten. Das ist aber was Gutes^^
Ein bisschen mehr wie das Internat so von innen aussieht, hätte ich gern gewusst, aber ich denke mal, das kommt in zukünftigen Kapiteln noch. Denn wenn tatsächlich so komische Sachen passieren, dass bleibt das wohl nicht aus. Ach, aber ich konnte mir ziemlich gut ihr Zimmer vorstellen, vor allem das mit dem Fenster. Aber wieso hat Lettuce Angst vier Stockwerke nach unten zu fallen? Wollte sie die Decken draußen aufhängen? Oo
Die Stimmung hat man auch gut gespürt. Lettuce vertraut der Direktorin keinen Milimeter und Joyce ist ein bisschen naiv. Aber normal in dem Alter, das gefiel mir ja so an ihr. Du beschreibst Personen gut und sie interagieren auch toll. Als Lettuce sich zum Schlafen entschuldigte, dachte ich auch erst: okay, geht auch ohne hochgestochen zu wirken, aber hey, Joyce hat's auch gemerkt XD
Das Einzige, was mich stört, ist, dass deine Kampitel so übermächtig kurz sind^^
Naja, das mit den Sätzen und Fehlern muss ich dir ja jetzt nicht in jdem Kommentar schreiben^^
Von: abgemeldet
2008-10-18T18:31:00+00:00 18.10.2008 20:31
Hallo^^
Mann echt klasse geworden!^^ (wie immer eigentlich xDD)

Ich mag Lettuce am liebsten^^ ihr aussehen und charackter .. SUPPPI!!!^^
Oki^^
will jetzt aber weiter lesen!!!
Also ... bis gleich xDD
Dein Mega Treuer Fan nummer ^1^ Keysuke
Von:  Taroru
2008-10-17T19:50:34+00:00 17.10.2008 21:50
wider supie geworden ^^
es ist echt klasse beschrieben worden, die charas sind der hammer XD
wie machst du das nur?
Von:  propheiy
2008-10-17T07:10:17+00:00 17.10.2008 09:10
Ich find die characktere aus deiner ff sowas von cool, wenn die menschen in wirklichkeit auch nur so drauf wären... xDDD
kann man halt nix machen!^^

bor mann, du schreibst so schnell, ich komm mit lesen kaum nach!
*hächel*

bin mal gespannt wies weitergeht, ich hab da irwie son dunkle vorahnung, aber ich sag ,mal besser noch nix ;)


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