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Dunkles Schicksal

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Dunkles Schicksal
 

Es war gerade zwei Uhr nachts. Ich bin aufgewacht und hatte Durst, also ging ich in die Küche und nahm mir ein Glas Limonade. Beim Trinken las ich mir Zeit, weil Samstag war und ich nicht früh aufstehen musste um zur Arbeit zu gehen.

Ich setzte mich ins Wohnzimmer und wollte den Fernseher einschalten solange ich das Glas trinke. Als ich einschalten wollte hörte ich auf der Straße ein seltsames Geräusch. Es war wie ein anstrengendes atmen. Ich schaltete die kleine Lampe, die auf einem kleinen Tisch in der Ecke stand, aus und stellte mich neben das Fenster, welches ich am Abend vorher schon geöffnet hatte. Ich lauschte dem Geräusch weiter und es hörte sich an als wäre jemand verletzt und konnte nur noch schwer atmen. Vielleicht war dort wirklich jemand schwer verletzt und wollte lieber mal nach sehen.

Ich zog mir eine Jacke über meinen Pyjama und schlüpfte in meine Hausschuhe. Ich ging aus meiner Haustür raus und sah mich dort um. Ich ging um die Ecke, zu der Stelle wo ich das Geräusch hörte. Dort war niemand und das Geräusch hörte ich auch nicht mehr. Vielleicht hatte ich mir das auch nur eingebildet. Es war schließlich spät nachts und war noch sehr müde. Ich ging wieder rein, zog meine Jacke aus und trank dann mein Glas Limonade aus.

Ich legte mich wieder in mein Bett und schloss meine Augen um langsam wieder einzuschlafen. Plötzlich erschrak ich und riss meine Augen auf. In meinem Zimmer war es sehr dunkel, weil ich die Rollläden runter gelassen hatte, man konnte kaum etwas erkennen. Ich spürte, dass ich nicht allein in meinem Zimmer war und hörte auf einmal wieder dieses schwere Atmen und das direkt neben meinem Bett, diesmal auch lauter. Neben meinem Bett war zum Glück gleich ein Lichtschalter, den ich auch sofort benutzte. Da lag ein Mann neben meinem Bett. Er blutete und das sehr stark. Er hat fast meinen ganzen Teppich rot gefärbt. Wie kam er bloß hier rein?

Mir fiel ein, dass ich beim Rausgehen die Haustür offen lies. Als ich um die Ecke lief ist er wohl rein gegangen ohne, dass ich es mitbekam. »Was ist denn mit Ihnen passiert«, fragte ich ihn erschrocken und sah ihn mit großen Augen an. So etwas ist mir im Leben noch nie passiert. Er stöhnte vor Schmerzen und hielt sich an seine linke Schulter. Das war die Stelle wo er am meisten blutete. Er brachte kein Wort raus, also stand ich aus meinem Bett auf und lief in das Wohnzimmer um den Notarzt anzurufen. Ich wählte die Nummer aber es piepste nur. Ich sah nach ob das Telefonkabel vielleicht rausgerutscht war, aber dem war nicht so. Der Stecker stak noch am richtigen Platz. Das Problem war, dass das Kabel in der Mitte auseinander gerissen war. Wie konnte das bloß passieren?

»Was hast du denn vor?« Eine tiefe, düstere Stimme sagte diese Worte direkt hinter mir leise in mein Ohr. Ich war wie versteinert. Ich konnte mich vor Schreck kaum rühren. Wie konnte das sein? Eben lag er doch noch schwer verletzt in meinem Schlafzimmer. Ich drehte langsam meinen Kopf zur Seite um ihn sehen zu können. Als ich ihn sah war ich etwas verwirrt. Das war nicht der Mann der eben noch in meinem Zimmer lag. Dieser sah ganz anders aus. Er nahm mich an meinen Schultern und drehte mich um. Nun sah ich ihn komplett. Dieser Typ war sehr groß, mindestens 1,90m. Er hatte etwa halblange schwarze Haare die er sich nach hinten gekämmt hatte. Ein paar kleine blaue Strähnen blitzten aus dem tief-schwarz hervor. Er trug eine Schwarze Lederjacke mit kleinen spitzen Nieten an dem weiten Kragen und an den Ärmeln, die über seine breiten muskulösen Schultern lag. Unter der offen getragenen Jacke trug er ein schwarzes Achsel-Shirt mit roten tribelartigen Mustern. Das Shirt hing ein Stück über der Schwarzen Jeans, die an mehreren Stellen aufgerissen war, was wohl Absicht gewesen sein musste.

Ich sah ihn nun in die Augen. Ich wusste nicht was er mit mir vorhatte. Was war denn jetzt mit dem verletzten Mann? »Hast du mich vermisst?«, fragte er mich mit einem leichten Lächeln. »Was?« Was sollte das denn bedeuten? Ich kenne diesen Kerl doch gar nicht. Wieso sollte ich ihn dann vermissen? Ich sah ihn fragend und zugleich auch ängstlich an. »Wie ich mitbekommen habe, hast du meinen Freund drüben schon kennen gelernt.« »Er ist verletzt, er braucht einen Arzt.«, versuchte ich ihn mitzuteilen. Er lächelte mich an. So ein Lächeln, als wäre das, was ich ihn eben gesagt habe, der größte Blödsinn. »Ein Arzt kann da wenig helfen.«

Er legte seine Hand auf meinen Rücken und drehte mich in die Richtung der Tür, die zu meinem Zimmer ging. Sie stand noch offen und der Mann lag immer noch blutend auf dem Boden. Er war auch ziemlich groß. In etwa so wie der Mann, der bei mir war. »Was wollt ihr bei mir? Ich kann euch da wenig helfen. Er muss ins Krankenhaus!«, sagte ich zu ihm, immer noch verwirrt.

Ich wusste nicht was das Ganze hier sollte. Wer waren die nur? »Ich habe eine Bitte an dich, Lena.« Jetzt war ich noch mehr verwirrt. »Lena…? Ich heiße nicht so.« Wieso nannte er mich Lena? Mein eigentlicher Name war doch Natasha. Er nahm mich bei meiner Hand und wollte mich zu dem Verletzten in meinem Zimmer führen. »Nein! Sag mir was ihr hier wollt! Ich versteh das alles nicht!«, schrie ich ihn an.

Wer zum Teufel waren die denn nur? Mir kam das alles langsam wie ein Alptraum vor. Aber ein Traum war das leider nicht. Das war alles Realität. »Du wirst gleich alles verstehen, das verspreche ich dir. Ich möchte dass du ihm hilfst und dann wirst du eine Belohnung erhalten, für die du mir ewig dankbar sein wirst.« »Was soll das denn jetzt wieder sein? Ich will, dass ihr verschwindet!«

Immer noch sprach er mit ruhiger und tiefer Stimme, die irgendwie auch beruhigend klang. »Komm einfach, wir werden dir nichts Böses tut. Das verspreche ich dir. Du wirst gleich alles verstehen.« Ich glaubte ihn jetzt irgendwie. Ich weiß nicht warum, aber seine Stimme klang so vertraut. Ich ging nun mit ihm zu dem Verletzten. »Also, ich weis nicht genau, wie sie sich das vorstellen, aber wie soll ich ihm denn nun helfen?« Ich sah in die Augen von ihm, der sich gerade neben seinen Verletzten Freund setzte.

Er sah mich jetzt auch an und vor Schreck hielt ich die Luft an. Seine vorher dunklen Augen leuchteten nun in einem hellen eisigem blau. Das was jetzt geschah passierte in etwa zwei bis drei Sekunden. Plötzlich stand er hinter mir und hielt mich straff an meinen Schultern fest, sodass ich mich kaum rühren könnte. Was war das für eine Schnelligkeit. Ich konnte überhaupt nicht registrieren wie er sich hinter mich stellte. Im gleichen Moment sprang der verletzte Mann auf und er riss mich zu Boden. Ich schrie, doch der Schrei wurde erstickt durch einem stechenden Schmerz an meinem Hals.

Jetzt wusste ich was los war. Sie waren Vampire und der Verletzte brauchte Blut, weil er schon viel Blut verloren hatte. Ich fühlte wie er mir Schluck für Schluck das Blut aus meinen Adern zog. Anfangs versuchte ich mich zu wehren, was jedoch vergeblich war. Doch nach einer Zeit wurde ich schwächer irgendwann so schwach, dass ich kaum noch meine Augenlieder halten konnte. Nun zog er seine Zähne wieder aus meinem Hals heraus. Wie ich noch vermerken konnte waren auf einmal all seine Wunden geheilt. Er führte nun seine untere Hälfte seines Unterarmes an seinen Mund und biss mit seinen spitzen Fangzähnen hinein. Er nahm seinen Arm wieder weg von seinem Mund und es quoll sehr viel Blut aus seinen Adern. Jetzt hielt er seine offene Wunde an meinen Mund und, obwohl ich so was eigentlich niemals getan hätte, schluckte so viel Blut wie ich nur konnte. Das war irgendwie zufrieden stellend. Ich wollte gar nicht mehr aufhören, aber er riss dann seinen Arm weg. Auf einmal raste mein Herz und mir wurde zunehmend schwindlig. Eine unnatürliche Hitze strömte durch meinen Körper. Es fühlte sich an, als würde ich gerade zum Leben erwachen. Als würde mein Leben jetzt erst anfangen. Ich fühlte mich auf einmal so frei.

Ich kam langsam wieder zu mir aus meinem Rausch. »Wie geht es dir, Lena?« Lena…. Ich …heiße doch Nat…. Nein! Mir fiel alles wieder ein. Ich stand auf. »Mir geht es gut, Vincent. Besser als je zuvor.« Es ist dreiundzwanzig Jahre her, als ich in einem Krieg zwischen Vampiren und Dämonen gestorben bin. Damals war ich schon zweihundertfünfundfünfzig. Ich wurde wiedergeboren um den Krieg irgendwann mit meinen Gefährten weiter zu führen. »Also. Hast du mich denn nun vermisst?«, fragte mich Dante, der hinter mir stand und mich mit seinen kühlen blauen Augen anstrahlte. »Und wie!«, antwortete ich ihm.

Nun bin ich wieder in meinem wirklichen zu Hause. Es ist ein sehr, sehr großes Grundstück, welches auch noch zwanzig Meter in die Tiefe geht. Wir sind viele Vampir-Krieger und sind schon nahe dran die Dämonen der Apokalypse zurückgehalten und vernichtet zu haben.



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