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Die Königin des Mondrudels

Die Stimme der Vernunft
von

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Ein Unglück kommt selten allein

Ein Unglück kommt selten allein

Jahrevspäter. Der Wecker klingelte heute so laut, dass ich vor Schreck fast aus dem Bett fiel. Ich sah auf die Uhr - jetzt fiel ich Tatsache vor Schreck aus dem Bett. „Wuah… Du kleine miese Ratte, wenn ich dich in die Finger kriege.“ Mein kleiner Bruder hatte mal wieder den Wecker verstellt. Es war fünf vor sieben. Ich zog mich so schnell wie möglich an, wobei ich resignierend feststellte, dass ich ganz dringend mal wieder den Kleiderschrank aufräumen sollte, da alles durcheinander war. Als ich fertig war, kam Max rein. „Luna, warum bist du jetzt erst wach?“ „Das weißt du Vollpfosten ganz genau.“ „Mutti Luna hat mich…Ah!“ „Mit einen Hausschuh beworfen. Wolltest du das sagen?“, knurrte ich ihn an. Meine Mutter kam vor. „Was ist hier los?“ „Die…“ „Nichts! Wieso weckt mich keiner?“ „Ich dachte, du hättest Ausfall. Und ich hab dir schon hundert Mal erzählt, dass du deinen kleinen Bruder nicht anrühren sollst.“ „Was Ausfall? Oh …he stimmt ja.“ Das war ja mal wieder typisch, jetzt wollte ich schon zur ersten Stunde in die Schule gehen, obwohl ich erst zur zweiten hatte.

„Max du musst zur Schule.“ Max war 8 Jahre und ging in die 2. Klasse. Er war auf der gleichen Grundschule wie ich früher. „Ach und Luna, zieh dir eine andere Hose an.“ „Was, wieso denn?“ „Weil die hier ein Loch hat.“ „Aber das ist meine Lieblingshose.“ „Ist mir egal.“ „Nähst du sie bitte?“ „Weiß ich noch nicht.“

Missmutig zog ich mir eine andere Hose an. Dann ging ich in die Küche um zu frühstücken. Ich wollte mir gerade ein Ei nehmen, als ich angewidert die Hand zurück zog. Das Ei bewegte sich nämlich. „Äh, was bist du denn?“ Ich beugte mich vor… nahm einen echt widerlichen Geruch wahr und dann sah ich eine riesige, fette Made im Ei. „Igitt. Das ist ja… bäh.“ Mehr als das konnte ich dazu nicht sagen, es war einfach nur mordsmäßig räudig. Ich beschloss das Ei wegzulassen und einfach nur Toast zu essen. Aus den Küchenschrank nahm ich einen Teller und eine Tasse und aus den Besteckkasten ein Messer und einen Teelöffel. Nachdem ich das Toast in den Toaster gesteckt hatte, häufte ich einen Löffel Kakao in meine Tasse und nahm die bereits erwärmte Milch vom Herd und goss mir ein. Wenn ich jetzt im Nachhinein darüber nachdenke, dann ist das, was ich als nächstes tat eigentlich ziemlich bekloppt. Ich trank einen Schluck Milch mit der Folge dass ich diese „wunderbare“ Haut im Mund hatte. Ich hasse dieses Zeug. Das ist echt ein ekliges Gefühl. Ich zwang mich sie runterzuschlucken und schüttelte mich. Nachdem ich fertig gefrühstückt hatte, lief ich ins Bad, um mir die Zähne zu putzen. Ich nahm den Becher, warf ihn jedoch eine Sekunde später mit einem Aufschrei wieder weg. Warum? Weil im besagten Becher ein Weberknecht saß und ich Spinnen nicht mag. Hört auf zu lachen, dass ist einfach so und ich denke es gibt noch eine Menge Leute, die nicht gerade eine Sympathie für Spinnen haben. Ich beschloss ohne Zahnputzbecher zu putzen, geht schließlich auch.

Wenig später verließ ich das Bad und ging in mein Zimmer. Dort angekommen, machte ich mein Bett. Als ich fertig war, packte ich den restlichen Schulkram zusammen. Ich hatte heute noch sechs Stunden: Bio (bei meinen Klassenlehrer), Mathe, Englisch, Deutsch und zum Schluss zwei Stunden Sport. Nachdem ich fertig war, sah ich auf die Uhr - 7.55 Uhr. Zeit mich auf den Weg zu machen. Ich schulterte meinen Ranzen, verließ die Wohnung und schloss die Tür zu. Ich stieg die Treppe zum Keller hinab und holte mein Fahrrad hoch. Als ich den Ranzen in den Fahrradkorb stellen wollte, sah ich, dass ich einen Platten hatte. „Och nee! Verfluchte Sch…“ „Satan, was fluchst du den so?“, das war der Pfarrer. „Sie sind Pfarrer, Satan sollte für sie ein Fremdwort sein. Ich ließ den verdutzten Pfarrer stehen und sagte: „Sie entschuldigen mich - ich muss Frühsport machen.“ „Äh…“ Ich schloss mein Fahrrad an und rannte los, um nicht ganz zu spät zu kommen.

Ich erreichte die Schule fünf Minuten nach Stundenklingeln, lief zum Klassenraum und klopfte. „Herein.“ Ich öffnete die Tür, ging hinein, sagte: „Entschuldigung.“ und wollte mich auf meinen Platz setzen - nur da saß schon jemand. Jemand den ich nicht kannte, ein Junge mit mausbraunen Haar und grauen Augen. „Ähm. Das ist mein Platz.“ „Nein. Ich sitze schon immer hier.“, antwortete der Junge verunsichert. Ich sah mich um… nein, dass war nicht meine Klasse und auch nicht mein Lehrer. „Oh tut mir Leid, ich glaube ich bin in der falschen Klasse gelandet.“ Das war ja mal wieder typisch. Ich verließ den Klassenraum und stieg die Treppen hinab ins Erdgeschoss, um an den Vertretungsplan zu sehen. Dort stand am Ergänzungsplan - Raumtausch 1205. Na super, wieso stand das gestern noch nicht dran? Ich rannte, drei Stufen auf einmal nehmend die Treppe vom Haus 1 nach oben in den 2. Stock. Ich klopfte wiederum an die Tür. „Ja?“ Ich trat ein, sah mich um - diesmal war es meine Klasse. „Entschuldigung dass ich zu spät komme. Mein Fahrrad hatte einen Platten.“ „Hast du mal auf die Uhr geschaut?“ „Ja allerdings. Darf ich sie daran erinnern, dass sie letztens sogar eine viertel Stunde zu spät kamen? Bei mir sind es nur sieben ein halb.“ Oh nein. Ich biss mir auf die Zunge. Ich bin so blöd, warum kann ich nicht einfach mal mein vorlautes Mundwerk halten. Meine Klassenkameraden fanden diese Bemerkung super und einige klatschten anerkennend in die Hände. „Ey, Klark, wenn du so weiter machst, wirst du noch cooler als ich.“ „Setz dich Luna.“ Ich lief zu meinen Platz und wollte mich hinsetzen, plumpste jedoch auf den Boden. Ich drehte mich um. Andy grinste mich an. „Wirklich witzig. Demnächst kriegst du ein Orden für Babystreiche. Ich zog den Stuhl wieder zu mir ran und packte mein Zeug aus. „Luna ich habe dich etwas gefragt.“ „Verzeihung ich habe gerade nicht zugehört.“ „Du hörst doch sowieso kaum zu.“ „Clemens… halts Maul.“ „Genau. Ich darf sowas aber nicht sagen.“, meinte mein Klassenlehrer. Ich grinste- eins zu null für mich. „Wie dem auch sei. Du hast meine Frage noch nicht beantwortet.“ „Ähm…“ In diesen Moment ertönte der Feueralarm. Was für ein Glück. „Wir sprechen uns noch.“ „Na toll.“ Die Klasse verließ ruhig das Klassenzimmer und ging nach draußen auf den zugehörigen Stellplatz. Die Feuerwehr kam. Hatte ich also richtig gerochen - es brannte tatsächlich irgendwo im Schulhaus. Am Ende stellte sich heraus, dass irgendein Idiot den Handtuchhalter angezündet hatte - im Jungenklo. Mädels hätten vermutlich gleich das gesamte Bad abgefackelt - ähm… wobei ich hinzufügen möchte, dass ich niemals so etwas tun würde. Ja, ja feixt ihr nur. Was immer ihr denkt, ich mache sowas nicht. OK. Themawechsel. Nachdem die Feuerwehr den Brand bekämpft hatte, konnten wir wieder in den Unterricht. Jetzt hatten wir Mathe - mein Lieblingsfach (Ja, das ist ironisch gemeint). Es klingelte zum Unterricht. „So welches Datum haben wir denn heute?“ „Den 5.Mai.“, antwortete Sylvie. „Danke. So dann wollen wir mal sehen, wer ist sie Nummer 10 im Klassenbuch. Luna komm bitte vor.“ „Oh nö. Ich kann das doch nicht.“ „Hast du deine Hausaufgaben gemacht?“ „Ähm. Hausaufgaben?“ „Ja. Lehrbuch Seite 150 durchlesen.“ „Oh. Das. Hab ich schon, aber ich habe vergessen, was ich da gelesen habe.“ „Das heißt du hast keine Ahnung?“ „Nein, aber fragen sie doch Andy, der hat zu viel Energie.“ „Willst du aufs Maul haben oder was?“ „Erstens Menschen haben einen Mund und zweitens habe ich keine Angst vor dir.“ „Ach ja? Dann komm doch her. Wie du sicher weißt, hab ich in Karate den blauen Gürtel.“ „Ich war auch in Karate und kann’s auch. Schreien und wegrennen.“ Bevor Andy den Mund aufmachen konnte um etwas zu erwidern, ging unsere Lehrerin dazwischen. „Das reicht jetzt. Zettel und Stift raus. Hefter zu. Wir schreiben eine LK.“ Die Klasse murrte und befolgte widerwillig die Anweisungen, während der Lehrer die Aufgaben an die Tafel schrieb - Winkelsätze. Wie ich das Thema liebe, aber das war noch längst nicht alles, denn es kam noch etwas dran, was wir noch gar nicht hatten: Vektorrechnung. Ich meldete mich. „Ja bitte?“ „Verzeihen sie mir den Hinweis, aber Vektorrechnung kommt meines Wissens nach erst in der 11. Klasse dran.“ „Du willst dich also beschweren?“ „Nein, ich habe nur gerade den Eindruck, dass sie nicht wissen, in welcher Klasse wir sind. Der Lehrer stand auf und kam zu meinen Tisch. „Du willst also sagen, dass ich dement bin?“ Ich versuchte wirklich ernst zu bleiben, aber irgendwie wollte mir das nicht gelingen. „Ok. Das reicht. Gib mir deinen Zettel und verschwinde aus meinen Zimmer.“ „Ihr Zimmer? Ich dachte das gehört der Schule.“ „Raus!“ „Sie müssen nicht so zu schreien, ich bin nicht taub.“ „Sofort.“ Ich packte mein Zeug, gab den Lehrer mein leeres Blatt und verließ den Raum. Ich hätte sowieso bloß eine sechs bekommen und so hatte ich wenigstens eine Freistunde. Ich ging in den Freizeitraum. „Hallo.“, grüßte ich die Frau, die den Freizeitraum beaufsichtigte. „Hallo. Na Freistunde?“ „Nicht direkt. Ich bin aus den Unterricht geflogen.“ „Wie bitte? Du… nee. Sowas traut man dir gar nicht zu.“ „Ach der Lehrer hat sich selbst beleidigt und ich musste drüber lachen.“ „Wie das?“ „Na ja, er hat offenbar vergessen, dass wir keine 11. Klasse sind. Als ich sie darauf hinwies, fragte sie mich, ob ich glaube, dass sie dement sei.“ „Oh. Ach mach dir nichts draus.“ Ich lächelte und erwiderte: Mach ich auch nicht.“ Ich setzte mich an den PC und surfte ein bisschen im Internet.

Als es zum Stundenende klingelte, kamen Sylvie und Kassandra aus meiner Klasse zu mir. „Genial Luna. Hast du ihr Gesicht gesehen?“ „Kassie, ich glaube nicht, dass Luna sich eine sechs leisten kann.“ „Wer kann das schon Sylvie.“ „Du legst dich heut echt mit jeden an, was?“ „War keine Absicht Kassie.“ „Kommt wir haben Englisch.“, sagte Sylvie. „Da kriegen wir bestimmt die KA wieder.“, meinte Kassandra. Gemeinsam liefen wir zum Raum in dem wir Englisch hatten. Wir mussten zum Haus drei… den ältesten Gebäude, welches nicht renoviert war.

Tatsache bekamen wir die Arbeit wieder. Bei mir blieb Krusty, so nannten wir unseren Englischlehrer, da er voll auf Krusty den Clown von den Simpsons stand, kurz stehen und sagte: „I’m sorry, you miss a half point to mark one.“ „No…“ „Of course.“ Er gab mir die Arbeit. Ich hatte es tatsächlich geschafft einen halben Punkt an der eins vorbei zu schlittern. Ich sah nach, wo der Fehler lag und stellte fest, dass ich lediglich ein Wort falsch geschrieben hatte und eine Vokabel falsch. So ein Pech, dachte ich. „Everybody has to do a correction of this test. No not everybody - Luna and Lars you didn’t need to do it.” „Streber!“, kam es von Andy. „Shut up! Well, open your books on page 37. Luna read please.” „Role Play. Imagine you’re a member of a big family. In groups of six or seven persons prepare a discussion about the holiday plan.” “Ok. Thanks. You’ re 24. That’s great. Therefore, we have four groups of six. Stopp!“ Einige der Leute wollten sich schon umsetzen. „I’ve prepare something. Here are 24 little sheets of paper.“ Mit diesen Worten ging er durch die Klasse und jeder zog sich eines der Lose. Ich war in der Gruppe mit Andy, Clemens, Katrin, Sylvie und Lars. Irgendwie hatte ich das geahnt. „Wait a minute please. I’ve to write down the groups. Well ok. The leaders are Kristin, Luna, Robert and Victor.“ „Warum bist du Gruppenleiterin?“, fragte Andy mit abwertenden Ton in der Stimme. „Frag nicht mich du Depp, sondern den der’s festgelegt hat.“ „Lass ihn doch labern.“ „Hast Recht Sylvie. Also gut, wer ist die Mutter?“ „Gut Katrin. Wer der Vater?“ „Na wer outet sich?“ Ich schnaubte genervt und wandte mich an Clemens: „Machst du’s bitte?“ „Mit ihr?“ „Nein. Du spielst den Vater. Der Rest sind die Kinder.“ „Mann, hab ich Missgeburten.“, kam es von Katrin. „Ich muss sagen, du hast dich mal wieder sehr charmant ausgedrückt. Also ich geh mal fragen, ob wir den Raum verlassen dürfen.“ „Gute Idee Luna, hier drin ist es zu laut.“ „Genau deshalb Sylvie.“ Ich ging also nach vorne zum Lehrertisch. „What’s the matter Luna?“ „Can we go outside this room?“ „Yes, of course. You can go to the school library.” „Ok thanks.“ Ich lief zu meiner Gruppe zurück. „So alles klar, wir gehen in die Bibo.“ Ich ging meiner Gruppe voran, doch auf den halben Weg zur Tür stolperte ich über etwas und fiel der Länge nach unsanft auf den Boden. Ich hatte das Gefühl, dass ich mir sämtliche Rippen gebrochen hatte. Der Schmerz trieb mir die Tränen in die Augen, doch ich wischte sie gleich wieder weg. Andy kugelte sich vor Lachen fast auf den Boden, während Katrin und Clemens angestrengt versuchten nicht zu lachen. Sylvie half mir auf und fragte besorgt: „Alles okay?“ „Ja, ich denke schon.“ Ich wusste, wer das gewesen war, ignorierte Andy jedoch geflissentlich um ihn die Show zu stehlen und befahl: „Los! Gehen wir endlich, damit wir heute noch fertig werden.“

In der Bibo angekommen, setzten wir uns an einen Tisch. Vor mir lagen Papier und Stift. „Gut. Hat irgendjemand eine Idee?“ „Ich bin dafür, dass der Vater beginnt und jeder woanders hin will.“ „In genau die Richtung habe ich auch gedacht Sylvie. Das jüngste Kind macht zum Schluss einen Vorschlag, der alle zufrieden stellt.“ „Apropos Kinder, wie alt sollen die eigentlich sein?“, fragte Clemens. „Wie wärs mit 5, 10 und 12, wobei die beiden ältesten Zwillinge sind. Wir sollten übrigens englische Namen benutzen. Kommt bei Krusty besser an.“ „Wer ist welches Kind?“, erkundigte sich Lars. „Luna ist die Jüngste in der Klasse, also sollte sie auch das jüngste Kind sein. Dann Andreas, Lars und schließlich Sylvie.“, verlautbarte Katrin. „Ok. Dann heiße ich Mary.“, sagte ich. „Ich Ann.“ „Ich bleib bei Andy.“ „Ich weiß nicht recht.“ „Wie wärs mit Lance, Lars?“ „Ok. Gut, dann haben wir das ja geklärt.“ Wir machten uns an die Arbeit, wobei Sylvie und ich den größten Teil übernahmen. „Also schön. Wir sind fertig. Gehen wir.“ Wir kamen genau pünktlich im Klassenzimmer an. „Ok. Are you ready?“ „Yes, we are.“, sagte ich. „Ok. Than your group is the first.” Das überraschte mich jetzt keineswegs. Meine Gruppe bereitete Tische und Stühle für das Rollenspiel vor. Nachdem wir uns alle hingesetzt hatten und die allgemeine Unruhe in der Klasse vorbei war, begann Clemens : „Wie wäre es mit Ägypten? Die Pyramiden von Gizeh. Ich will sie schon sehen, seit ich ein kleiner Junge war.“ „Oh nein Schatz. Dort ist es zu heiß. Ich bin für Russland. Ich mag dieses Land wirklich sehr. Wie du weißt, war meine Mutter russisch.“ „Nein. Keiner von uns kann richtig russisch außer dir.“ „Ihr könnt es lernen.“ „Natürlich, aber die Ferien sind schon in drei Wochen.“ „Wo liegt das Problem? Hast du nicht gesagt, dass du sehr intelligent bist?“ „Jetzt hör bloß damit auf.“ „Ich will nach Hawaii.“ „Warum Andy? Du bist zu jung um zu trinken.“ „Oh. Aber dort gibt es viele schicke Mädels, Dad.“ „Yeah.“ „Nein. Andy du bist 10 und nicht 20. Und Finn, das ist nicht lustig.“ „Wieso? Ich denke, dass unser Junge recht hat.“ „Du bist furchtbar Schatz.“ „Och hört auf damit. Ich will mit meinen Freunden campen gehen.“ „Nein Ann! Diese Ferien wollen wir alle zusammen vereisen.“ „Ich will aber mit meinen Freunden vereisen!“ „Ich sagte nein!“ „Pah. Ich will aber nicht in so einen langweiligen Hotel pennen.“ „Ich will nach Rio.“ „Wie bitte Lance?“ „Rio de Janeiro Mum.“ „Oh, was willst du denn dort?“ „Karneval.“ „Du bist ein Clown.“ „Nein Ann, du bist ein Clown.“ „Nein…“ „Haltet den Rand! Mary, was hast du da?“ „Ich habe eine Idee. Hier sind Broschüren von einen Ferienpark in Greenwich. Dort kann man campen und es gibt verschiedene Areale - zum Beispiel Ägypten, Russland, Hawaii, Deutschland und noch viele mehr.“ „Wow. Das ist meine Tochter.“ „Nein Kathrin, das ist unsere Tochter.“ „Ja, da hast du recht. Ok. Ich werde diese Nummer hier anrufen.“ „Alles klar.“ Wir erhoben uns und verließen den Tisch in verschiedene Richtungen. „We’ve finished.“, sagte ich zu meinen Englischlehrer. „That was really excellent. Mark 1.“ Ha! Ich liebe Rollenspiele. Ich wollte schon seit ich denken kann Schauspielerin werden. Nun hatte ich wieder einmal Gelegenheit gehabt mein Können unter Beweis zu stellen. Einige sagen, dass ich auch als Regisseur gut wäre. Wer weiß vielleicht schlage ich ja nebenberuflich diesen Weg ein. Es klingelte- na toll. Deutsch bei Miss Piggy stand jetzt auf den Plan. Sie konnte ja echt nett sein, aber was die Bewertung anging - na ja. Wo wir grade bei Bewertungen sind, ich frage mich, ob wir den Aufsatz wohl heute zurück bekommen.

Es klingelte zur Stunde und Miss Piggy holte einen Stapel Arbeiten aus ihrer Tasche. Sie hatte sie also tatsächlich schon kontrolliert. Sie teilte aus, wobei sie bei jeden stehen blieb und noch etwas sagte. Bei mir kam: „Also mit der Leistung fällst du in Deutsch durch. Bei dir ist mehr rot als blau.“ „Wissen Sie, ich bin der Meinung, dass rot viel schöner ist als blau.“ „Du solltest das Alles etwas ernster nehmen und ich würde dir anraten Deutsch mündlich zu machen.“ „Sie haben recht. Das wäre wohl wirklich besser.“ Sie ging weiter, während ich das Blatt umdrehte um nach zu sehen, welche Note ich hatte. Vier, na immerhin. Hätte schlimmer kommen können. Als sie fertig mit austeilen war, ging sie vor zur Tafel. „Ich möchte euch darauf hinweisen, dass ihr im Abitur alle mindestens eine Note schlechter gewesen wärt.“ „Die Betonung liegt auf gewesen wäre.“, murmelte ich meinen Banknachbarn Robert zu. Der schnaubte, auch er hatte eine vier - allerdings mit einem Plus.

Miss Piggy stand vorn und begann über die Prüfungen zu labern, wie viele schon durchgefallen waren. Ich begann Figuren an meinen Heftrand zu malen. Ich bekam nicht wirklich mit, was sie erzählte, bis sie vor meinen Tisch stand. „Manche meinen natürlich, dass sie sowieso durchfallen und zeichnen deshalb Karikaturen von Lehrern.“ Ich blickte auf die Zeichnung… eigentlich hatte ich sie ganz gut getroffen, dafür, dass es ein Manga war… ich sagte nichts und malte noch ein paar Striche in die Haare, so dass diese noch etwas gelockter wirkten. Piggy riss mir den Stift aus der Hand. „Hörst du mir überhaupt zu?“ „Ja. Ich bin weiblich. Ich kann mehrere Dinge gleichzeitig. Sie doch auch, oder?“ „Wie? Ja natürlich.“ Sie gab mir den Stift zurück. „Na schön. Die Aufgabe für die heutige Stunde steht an der Tafel. Was ihr heute nicht schafft, beendet ihr zu hause. Ich sammle es nächste Stunde ein.“. Die Aufgabe war: Interpretieren Sie das folgende Gedicht von Georg Heym. Wir bekamen das Gedicht als Kopie. Im Unterricht wurden wir mit dem Gedicht nicht mal annähernd fertig, was bedeutete, dass wir uns heute den Rest des Nachmittags mit dieser Aufgabe beschäftigen mussten. Als hätten wir nichts anderes zu tun.

Nun war erst mal Mittagspause. Ich ging nach draußen zum Haupteingang, wo ich mich mit meinen Freunden Bianca und Linda traf. „Hi Leute, wie geht’s?“ „Super, und dir Luna?", fragte Bi. „Abgesehen von der Tatsache, dass heute so gut wie alles schief läuft gut.“ „Wie jetzt?“ „Also erst dachte ich, dass ich zu spät bin - dann war ich es tatsächlich. Ich hab mich mit Lehrern angelegt und bin aus den Unterricht geflogen…“ Ich konnte den Satz nicht beenden, da ich anfangen musste zu lachen. Bianca war bei meinen letzten Satz fast die Kinnlade heruntergefallen und Linda blinzelte mich verwirrt an. „So was… traut man dir gar nicht zu.“, brachte Bi mühevoll hervor. „Stille Wasser sind tief.“, gab ich zurück und lachte. „Du bist echt irre.“, meinte Linda. „Jedem das seine.“

Wie immer ging die Pause viel zu schnell vorbei. Ich machte mich auf den Weg in die Turnhalle, da jetzt 2 Stunden Sport dran waren. Heute sollten wir noch einmal Hochsprung üben, denn die LK würde noch heute erfolgen. Hochsprung war eine meiner Lieblingsübungen. Allerdings bekam ich es nie hin nur mit einen Bein abzuspringen - ist ja eigentlich auch unnatürlich. Ich sprang reflexartig immer mit beiden Beinen ab, deshalb musste ich um eine eins zu bekommen die Höhe der Jungen springen. Ich zog mich schnell um und war die Erste in der Halle. Aufgebaut war schon, also setzte ich mich auf die Bank. Die Anderen kamen wie immer fünf Minuten später. „Schön, dass endlich alle eingetroffen sind. Die 1. Stunde habt ihr nochmal zum üben und in der 2. Stunde werden wir die LK in Pferd- und Hochsprung abnehmen.“

Ging klar. Ich beschloss das Pferdspringen noch einmal zu üben. Wir mussten längst rüber, also sprang ich Grätsche. Ich kam locker rüber. „He! Wenn ich dich noch einmal erwische, wie du ohne Sicherheitsmann über das Pferd springst, gibt’s Ärger.“ „Tut mir Leid.“ Die Lehrerin stellte sich jetzt neben das Pferd. „Hocke oder Grätsche?“ „Grätsche.“ Sie blieb am selben Ort stehen. Ich nahm Anlauf und sprang, wobei ich die Lehrerin mit umriss. Ich verkniff mir zu lachen, doch meine Klassenkameraden lagen vor Lachen fast am Boden. „Vielleicht solltest du besser Hocke rüber.“ „Da denk ich immer ich bleib hängen.“ „Was? Ich bitte dich, du bist nicht über das Pferd gesprungen, du bist geflogen.“

Die zweite Stunde begann mit der LK in Pferdspringen. Ich bekam eine eins minus. Danach war Hochsprung an der Reihe. Wir mussten alle Noten springen, bis wir nicht mehr rüber kamen. Als ich bei der eins für Jungen ankam, nahm ich mehr Anlauf. Reflexartig sprang ich wie immer mit beiden Füßen ab und flog mit einer Art Köpper über die Stange. Danach rollte ich mich ab, hatte allerdings noch zu viel Schwung und die Matte war zu weich. Daher blieb ich erst sitzend auf der Bank, welche hinter der Matte war zum stoppen. Ich musste lachen und auch der Rest der Klasse lachte. „Echt krass Klark. Du solltest Stuntman werden.“, kam es von Andy. „Hey, hey, was war denn das? Doch nicht etwa ein Kompliment von dir.“ Der Junge wurde leicht rot und sagte: „Naja, endlich kommt mal ein bisschen Aktion hier rein.“ „Ach so ist das.“. Damit war der heutige Schultag gelaufen und ich bekam meine eins im Hochsprung.

Ich machte mich daran mit dem Fahrrad nach hause zu fahren… zumindest wollte ich das. Das Problem war, das mein Fahrrad immer noch zu hause war. Ich fluchte. Gerade heute wo ich die Sporttasche noch zu schleppen hatte. Ich lief los und kam zwanzig Minuten später als sonst nach hause. Ich klingelte und meine Mutter öffnete die Tür. „Wo kommst du jetzt her?“ „Keine Ahnung aus der Schule vielleicht.“ „Komm mir ja nicht blöde, sonst knallts.“ „Tut mir Leid, dass ich meinen Schlüssel vergessen habe und mein Fahrrad einen Platten hat. Ich richte den beiden aus, dass das ganz ungezogen war.“ Ich duckte mich und entging den Schlag. „Ich versteh echt nicht, wie ihr andauernd eure Schlüssel vergessen könnt.“ Sie schloss die Tür, während ich erwiderte: „Was heißt andauernd? Das ist das 1. Mal in diesen Jahr, dass ich meinen Schlüssel vergessen habe. Du vergisst wohl nie was.“ „Ich habe noch nie…“ „Ach nein? Soll ich dich mal an damals erinnern, wo wir mit den Jungs unterwegs waren und du die Tür zugemacht hast, während der Schlüssel auf der Kommode lag.“ Für diese Bemerkung handelte ich mir einen Schlag auf meine Unterarmknochen ein, da ich die Arme schützend vors Gesicht genommen hatte, als ich ahnte was sie vorhatte. „Autsch! Wofür war das denn?“ „Für dein dummes Gelaber.“ Der seelische Schmerz war viel größer als der körperliche. Ich ging in mein Zimmer, warf meinen Ranzen in die Ecke und schmiss die Tür zu. Daraufhin kam meine Mutter ins Zimmer gestürmt und schlug mit einen Latsch auf mich ein. Wieder schützte ich meinen Körper mit meinen Armen. Ich konnte nicht fliehen, lag auf den Bett ohne jeglichen Ausweg. „Ah! Hör auf!!“ „In meiner Wohnung werden keine Türen geschmissen. Und jetzt geh in die Küche essen!“ „Ich habe aber keinen Hunger.“, knurrte ich sie an. „Geh sofort!“, brüllte sie. Wie ich diese Stimmlage hasse. Ich beschloss, dass es besser war in die Küche zu gehen, wobei ich darauf achtete einen möglichst großen Bogen um meine Mutter zu machen - ihr könnte ja nochmal die Hand ausrutschen. In der Küche angekommen sah ich in die Töpfe und rümpfte die Nase. Saure Eier- bah - wie ich dieses Zeug hasse. Ich spülte die Soße ab und erwärmte das Zeug. Als ich mit Essen fertig war, stellte ich mein Geschirr in die Spüle und ging wieder in mein Zimmer. Dort legte ich mich erst mal aufs Bett und las ein Buch.

Gegen fünf fand ich, dass es an der Zeit war, mit den Hausaufgaben anzufangen. Ich nahm mir den Deutschaufsatz vor. Als ich einen Arm auf den Tisch legte, zuckte ich vor Schmerz kurz zusammen. Ich krempelte die Ärmel meines Pullovers hoch und sah, dass ich von den Schlägen blaue Flecken bekam. Ich beschloss sie zu ignorieren und wandte meine volle Konzentration den Gedicht zu. Um sechs machte ich eine kurze Pause, da es Abendessen gab, wobei ich meiner Mutter keinen Blick schenkte. Dann setzte ich meine Arbeit fort. Fünf vor neun war ich endlich fertig und zwar so fertig, dass ich es nicht einmal mehr schaffte meinen Ranzen zu packen. Ich ging nur noch kurz ins Bad um mir die Zähne zu putzen und mich umzuziehen. Es war zehn nach neun, als ich wieder in mein Zimmer kam und das Licht löschte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Schattenphoenix
2008-10-07T18:18:18+00:00 07.10.2008 20:18
*kicher* Wölfchen wie sie lebt, aber die Sache mit dem Pfarren ist mir neu
Hoffe du schreibst schnell weiter^^


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