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ein Mädchen landet in der FF Welt

von

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Kapitel 205-209

Kapitel 205:
 

Mein Weg führte mich zu der Strecke fürs Morgentraining. Ich wollte zu dem Felsen, auf dem ich heute Morgen schon einmal halt gemacht hatte. Dort würde ich bestimmt niemanden sehen, oder besser gesagt, niemand würde mich sehen. Es war zwar ein etwas längerer Weg von etwa 6 bis 7 Kilometer, also fing ich an zu laufen.

Diesmal tat mir wenigstens nichts mehr so doll weh. Von daher konnte ich wesentlich schneller als heute Morgen sein. Während ich so lief, dachte ich wie schön es gewesen währe, wenn ich heute Morgen schon so hätte laufen können. Das hätte mir bestimmt etliche Probleme erspart. Vielleicht währe der Tag dann sogar anders abgelaufen.
 

Nach einiger Zeit kam ich dann an meinem Zielort an, und setzte mich vor dem Felsen, mit dem Rücken daran gelehnt. Ich schloss meine Augen und dachte nach. Über mich, meine Situation, und darüber wie es weiter gehen soll. Während ich an das erlebte dachte, kam mir auch wieder etwas in den Kopf, was ich eigentlich schon vergessen hatte.
 

Es war schon eine etliche Zeit her. Es war das erste mal wo ich eine Strafe von Seph erhalten hatte. Meine unfreiwillige Laufstrafe, besser gesagt meine erste unfreiwillige. Als ich daran dachte musste ich ein wenig schmunzeln. Ich erinnerte mich auch daran, was danach passierte.

Musste an die Kalm-Wölfe denken, von denen ich damals gejagt wurde, und auch wie ich am Ende zusammengekauert an der Wand lag. Dabei kamen mir die Worte von Sephiroth wieder in den Sinn, die er zu mir sagte als ich mich vor dem Anblick ekelte. »An den Anblick wirst du dich als Soldier gewöhnen müssen.« Ja. Genau wie Zack vorhin. »Alltäglich als Soldier«
 

Muss ich so etwas ständig sehen? Muss ich wirklich mit den Anblick leben? Einen anderen das Leben nehmen?.....Sicher muss ich dies, wie ein normaler Soldat es auch in meiner Welt tun muss, wenn er den Befehl dafür erhält. Genauso werde ich dies auch tun müssen.

Aber so etwas könnte ich nicht, niemals. Egal wie gut ich an einer Waffe währe. Egal wie sehr man mit mir trainieren würde. Das könnte ich niemals übers Herz bringen. Ich würde denjenigen eher helfen damit dies nicht passiert. Erheblichen Körperlich Schaden zufügen ist schon schlimm genug für mich, aber noch erträglich. Das könnte ich eventuell noch übers Herz bringen. Weiter könnte ich nicht gehen, und will ich auch nicht.
 

Vielleicht hatte Sephiroth damals recht gehabt, als wir zusammen im See schwammen. Nein, er hatte bestimmt recht. Dies ist wirklich nichts für mich. Das Training könnte ich überstehen, das währe nicht das Problem. Was danach kommt, währe allerdings wie er sagte, »nichts für zarte Frauen«.

Ich musste wieder schmunzeln. Er kannte mich doch besser als ich dachte. Wollte mir diese Anblicke, dieses Leben ersparen. Ich musste mir eingestehen das er recht gehabt hatte, mit allem. Während ich nachdachte, verging die Zeit wie im Flug.
 

Irgendwann erhob ich mich wieder, um zurück zu gehen. Ich wusste nicht wie spät wir es jetzt hatten, wollte es auch nicht wissen. Den Weg zurück ging ich. Ein schöner langer Spaziergang, bei dem ich einfach die frische Luft genoss, und die Umgebung mir genauer ansah. Sonst hatte ich nie Zeit dafür. Musste mich immer auf die Strecke konzentrieren, damit ich nicht zu langsam wurde, oder damit mir niemand hinterher lief.
 

Wie gerne würde ich noch einmal von vorne beginnen. Einiges anders machen. Mich anders verhalten. Meine Situationen anders einschätzen. Aber nun konnte ich nichts mehr daran ändern. Das einzige was mir bleibt, ist das hier und jetzt zu verändern.

Also, was wollte ich nun? Weitermachen? Ich glaube nein. Ansonsten müsste ich damit leben, und das geht nicht wie ich mir bereits selbst eingestanden habe. Aufhören? Und was dann? Ein normales…….für hier ein normales Leben führen? Und wie würde dies dann aussehen? Was sollte ich machen? Einen normalen Job hier finden? Welcher währe dann normal, und würde man mich überhaupt gehen lassen?
 

Wenn ich einfach so gehen würde, würde jemand bestimmt wieder alles in Bewegung setzten um mich zurück zu holen. Also konnte ich dies schon mal abhacken. Aber was dann? Vielleicht machte ich mir auch nur wieder zu viele Gedanken, und ich sollte es einfach auf mich zukommen lassen, genauso wie ich es bisher auch gemacht habe. Oder ich rede einfach mal mit jemanden darüber, und frage ihn nach seiner Meinung was ich machen sollte.

Dies ist vielleicht die beste aller Ideen. Jetzt stellt sich nur noch die Frage mit wem. Wer könnte mir dabei am meisten zur Seite stehen? Mir am meisten helfen?.....Ich kam langsam wieder an, und machte mich nun zu der Person auf, von der ich hoffte das sie mir mit Rat und Tat zur Seite stehen wird, oder es wenigstens versucht.
 

Kapitel 206:
 

Mein Ziel lag im linken Flügel des Gebäudes in dem die Quartiere sind. Ich stieg in den Lift, und drückte für die 32. Etage. Während ich hochfuhr, wurde ich immer nervöser und ein wenig ängstlicher. Ich wusste nicht mehr, ob dies wirklich eine gute Idee ist, immerhin weis ich nicht wie ich ihm gegenübertreten soll. Oder ob er mir überhaupt zuhören wird…will.
 

Ich lehnte mich an die Wand und versuchte mich schnellst möglich zu beruhigen. Ich meine im schlimmsten Fall würde ich einfach wieder alles runter schlucken, also was sollte schon passieren….Ich könnte noch ein wenig mehr in den Wahnsinn getrieben werden. Na und, das macht jetzt auch nichts mehr aus.

Die Türen gingen auf, und ich ging auf seine Tür zu. Blieb aber vor ihr stehen, und spielte mit den Gedanken wieder runter zu gehen. Ich gab mir schnellstens eine kräftige Gedankenohrfeige, und atmete tief durch. Dann klopfte ich zaghaft an…..Ich klopfte erneut…..Nachdem ich einige Momente wartete, und mir niemand aufmachte ging ich geknickt zum Lift zurück.
 

Ich rief ihn zu mir hoch. Als ich sah das er gerade nach unten fuhr, und erst wieder hätte hochkommen müssen, entschied ich mich spontan dazu die Treppe zu nehmen. Naja, damit hatte sich wenigstens das erledigt. Nun war ich wieder am selben Punkt wie vorhin.

Während ich die Treppen runter ging, fing mein Magen an sich endlich mal zu melden, bzw. ich hörte mal drauf. Gegessen hatte ich bis jetzt noch gar nicht. Ich entschied mich einfach in Anbetracht der Situation dazu, mich schnellstens umziehen zu gehen, und danach einfach mal in die Stadt zu einem Restaurant gehen. ‚Mache ich mir eben alleine einen schönen Nachmittag‘ dachte ich mir so.
 

Also war mein nächstes Ziel, wenn ich unten ankomme, Sephs Quartier wo ich mich umziehen werde. Nach Ewigkeiten, und den großen Verlangen etwas zu trinken und zu essen, kam ich unten an. Ich ging etwas fertig zum rechten Flügel, und dort nahm ich den Fahrstuhl, denn denselben Weg hoch gehen? Nein Danke! Das schaffe ich nicht mehr. Dann würde ich dort oben nur kriechend ankommen. Also wartete ich auf den Lift, der gerade im 12. Stock war, und zu mir runterkam.
 

Als er endlich ankam, stiegen ein paar Soldier aus, denen ich kurz Grüßte, und dann einstieg. Ich fuhr alleine hoch, bis ich auf der 17.Etage war. Dort gingen dann die Türen auf, und eine junge Turk kam zu mir rein. Sie lächelte mich kurz an, was ich erwiderte. Sie wollte runter ins Erdgeschoss, allerdings musste sie vorher mit mir in den 32. fahren. Sie lehnte sich an die andere Wandseite, und sah mich weiterhin lächelnd an, wobei ich einfach nach vorne zur Tür sah.
 

„Gleich müssen wir mit dem General nach unten fahren.“ Sagte sie belustigend, wobei ich sie fragend ansah. „Na 32. Etage, dort ist immerhin sein Quartier, und wir müssen erst hoch fahren, um wieder runter zu kommen. Also.“ Ich musste bei ihren Worten in mich hinein lachen. „nicht aufgeregt?“ Ich sah nicht zu ihr, sondern weiter nach vorne zur Tür.

„Warum sollte ich?“ „Also komm, du kannst mir nicht sagen das du nicht nervös wirst, wenn du vor ihm stehst.“ Sie lächelte mich wieder strahlend an. Nun musste ich anfangen zu kichern. „Ich bin nicht nervös.“ Sagte ich schmunzelnd, wobei sie mich verblüfft ansah. Wir kamen langsam an, wobei sie immer mehr verstummte, und sich ordentlicher und respektvoller hinstellte. Während ich noch genauso stehen blieb, und sie mir deswegen schon zu räusperte.
 

Ich war richtig gespannt auf ihr Gesicht, wenn sie sieht das ich dort aussteige, aber kein Seph ein. Dann war es so weit. Der Lift hielt an. Die Türen gingen auf, und…..ja, wie zu erwarten. Kein Sephiroth. Meine Lift-Begleiterin wunderte sich ziemlich, als niemand vor der Tür stand. „Vielleicht hat es ihm zu lange gedauert und er nahm die Treppe.“ Sagte ich während ich raus ging.

Als die Türen am schließen waren, drehte ich mich Augenzwinkernd um. „Oder vielleicht wollte ich einfach hier raus.“ Damit schlossen sich die Türen, und den letzten Ausdruck den ich von ihrem Gesicht wahrnahm, war Erröten. ‚Jedenfalls hat sie mich zum lächeln gebracht, ist doch schon mal ein anfang für den heutigen Nachmittag, nun kann es nur noch Bergauf gehen‘ dachte ich mir, während ich die Tür öffnete und rein ging.
 

Kapitel 207:
 

Ich ging gleich ins Schlafzimmer, wobei ich mir mein Oberteil auszog, und es auf die Couchlehne warf. Seph durfte nun eigentlich nicht mehr hier sein. Immerhin sagt er ja immer, dass er Samstagnachmittag anfängt zu arbeiten. Wenn man dies so hört, könnte man denken er macht sonst nichts anderes, außer genau an diesem Tag um diese Zeit zu arbeiten.

Als ich im Schlafzimmer ankam, war alles noch genauso wie heute Morgen, als ich es schnellstmöglich verlassen hatte. Ich lächelte ein wenig, als ich daran dachte. Aber nicht aus Freude, mehr darüber das ich ihm die Stirn bot, und noch am Leben bin.

Ich ging auf die Vorhänge zu, und zog sie auf. Danach ging ich zum Bett, und zog die dortigen Vorhänge ebenfalls auf. Während ich dies tat, sah ich auf meiner Bettseite mein Kopfkissen ziemlich verknautscht, als hätte jemand damit geschmust. Ich schüttelte diesen Gedanken schnell wieder weg, und machte das Bett dann noch ordentlich.
 

Nachdem ich fertig war ging ich zu meinem eigentlichen Ziel. Den Kleiderschrank. Ich öffnete ihn, und wollte mir Alltagskleidung rausholen. Als ich so durchsah, erkannte ich das dort nicht nur meine Sachen hingen, die ich mir einst gekauft hatte, als ich die Wohnung neu einrichtet.

Nein. Ich griff rein, und zog ein langes blauschwarzes Kleid raus. Als ich es mir ansah, musste ich Lächeln, und gleichzeitig weinen. Denn dies hieß offiziell, dass meine ganzen Sachen aus Cloud und meinem Quartier nun hier waren. Denn dieses Kleid kaufte ich mir eins als ich mir mit Vinc zusammen die Stadt angesehen habe. Das hieß nun wiederum auch, dass sich eine Frage erledigt hatte.

Ich wohnte ab jetzt nicht mehr in Clouds Quartier mit. Somit hätten wir uns die damalige Einweihungsparty auch schenken lassen können, und die daraus entstandenen Ereignisse gleich mit. Ich wollte das Kleid gefrustet wieder rein hängen, bis mir eine schöne Idee kam.
 

Warum sollte ich als Kerl durch die Stadt laufen. Die Männer heute Mittag sagten es doch so schön. Ich sehe aus wie ne Frau, nur halt flach wie ein Brett. Danke übrigens nochmal. Als ich an sie dachte, musste ich kurz innehalten. Fasste mich dann aber tief durchatmend wieder. Ich brachte das Kleid zum Bett, und legte es da rauf.

Dann ging ich wieder zum Kleiderschrank, und nahm mir eine Tasche vor, die ich seit meinem damaligen Zwangsurlaub nicht mehr geöffnet hatte. Ich tat alle Sachen, auch die von den Jungs gekauften, hier rein. Ich holte mir einen wunderschönen präparierten BH von Klara raus, und musste dabei lachen. Als nächstes kamen noch schwarze Strumpfhosen dazu, die ich auch von ihr damals bekam. Dann noch mein ganz kleines Schminkköfferchen, das mir die Damen in den 3 in 1 Shopp, wenn man dies so nenne durfte, gaben.

Ich musste wieder lächeln. So wird man mich sicher nicht erkenne, egal wen ich draußen begegne. So mit hatte ich bestimmt meine Ruhe wenn ich alleine einfach mal den Samstagnachmittag genießen gehe. Und irgendwo fein essen gehe. Leisten konnte ich mir dies ja, alleine schon durch den Lohn den ich für den einen Tag in Costa Del Sol bekam.
 

Als ich daran wieder dachte, viel mir ein, das bald auch Sven hier eintreffen müsste. Den hatte ich dank der heutigen Aufregung total vergessen. Ich fragte mich, was er wohl zu meinem Aufzug dann sagen würde. Bestimmt so etwas wie: „Du bist doch verrückt“ oder „Das steht dir doch gar nicht.“ Ach ne, das war ja Seph. Na egal, ich lächelte jedenfalls wieder, und dies war die Hauptsache.

Ich stand auf, nahm die Sachen, und verschwand mit ihnen im Bad. Dort machte ich mich so weites gehend fertig. Also präparierter BH, Strumpfhose anziehen, dann Kleid drüber ziehen. Und es stand mir hervorragend, wenn ich dies selbst sagen durfte. Na gut, es war nicht ganz meinen Formen angepasst, dafür hätte ich noch etwas mehr Oberweite gebraucht. Aber nein, dies wollte ich nicht. Es reichte mir schon das ich in meiner Welt mit so viel rumlaufen muss, und hier nicht auch noch. Nein Danke!

Ich ging danach vor den Spiegel, und legte ein wenig schwarzen Eyeliner und dunklen Liedschattenauf. Auf meine Lippen machte ich ein kleinen Trick. Ich nahm mir zuerst einen dunkelroten Lippenstift zur Hand, und ging danach mit einem dunkel braunen, fast schwarzen drüber, wobei die Lippen noch dunkler wurden, und so gut zu meinen Augen, Haaren, und Kleid passten.
 

Als ich mich am Ende sah, musste ich mir eines eingestehen, mich selbst würde ich nicht erkennen, vor allem daran, das ich mich eh nie schminken würde. Aber hier war es mehr Tarnung. Ich machte zu guter letzt noch meine Haare auf, und ließ mir die Seitensträhnen über die Schulter hängen, der Rest blieb hinten. Nun stand ich hier im Bad, fertig mit einem blauschwarzen Kleid, das Ärmellos war. Es besaß dazu noch Raffungen unter der Brust und an den Trägern mit raffiniertem Knotendetail. Das beste was mir aber gefiel war der Schlitz an der rechten Seite von der Hacke bis zur Mitte des Oberschenkels.

Ich ging aus dem Bad raus, zurück ins Schlafzimmer, dabei nahm ich noch schnell mein Oberteil von der Sofalehne, und brachte es schnell ins Bad in den Wäschekorb. Dann ging ich schnell ins Schlafzimmer. Wieder auf den Kleiderschrank zu. Ich musste etwas wühlen, fand sie dann aber doch, und wunderte mich eigentlich warum Seph die Sachen aufgehoben hat. Und nicht gleich als er sie hat hochbringen lassen, oder selbst geholt…..nein, sicher holen lassen.

Jedenfalls, das er sie behalten hat, und nicht weggeworfen. Immerhin wollte er doch, das ich nicht in Frauenkleider rum laufe. Dies waren ja auch seine Worte. Mir machte es nichts aus, ich war daran gewöhnt. Ich zog mir schnell die schwarzen Stiefel mit Absatz an. Schnappte mir schnell eine kleine Tasche mit dem Geld drinnen und verschwand Richtung Ausgang.
 

Wo Sven ist, kann ich morgen auch noch in Erfahrung bringen, heute wird er bestimmt genug zu tun haben. Und was Sephiroths Abendessen angeht, das kann er sich in die Haare schmieren. Heute bin ich für niemanden mehr, als für mich selbst zuständig. Das heißt, ich kümmer mich um niemanden, mache mir keine Sorgen, und vor allem, lasse mich nicht rum kommandieren.

Ja, dies wird mit einer der besten Nachmittage, und Abende die ich seit langem hatte. Und mich erkenne tut keiner, selbst wenn ich in der Stadt zufällig einen Soldier, Rekruten, oder sonstigen begegnen sollte. Und für den Falle das mich der Wachposten heute Nacht nicht durchlassen sollte, habe ich sicherhalshalber meinen Ausweis, und die Schlüsselkarte von Seph mit.

So ging ich nun mit den Waffen einer Frau von dannen, sprich auf den Lift zu. Ich wartete kurz, bis er ankam, und stieg dann ein, mit Ziel unten. Als ich ankam, ging ich gleich weiter auf Ausgang des Gebäudes zu. Als ich an mehreren Leuten vorbei kamen, sahen sie mir verwundert hinterher. Ich lächelte nur in mich rein.
 

‚Diesen Tag wird mir keiner Versauen.‘ dachte ich lächelnd auf den Weg nach draußen. Ich ging raus, und auf das Tor drauf zu. Ich Lächelte den Wachmann entgegen, der mich mit weit offenen Augen ansah. Und wollte Richtung Innenstadt gehen.

Ja, ich wollte. Warum wollte? Ganz einfach. Ein etwa 1,90 Meter großer Mann in schwarzen Sachen, und mit langen weis-silbernen Haaren, dazu noch ausgestattet mit einem Verdammt langen Schwert, kam gerade zurück, von wo auch immer, und sah mich neugierig an.

Ich versuchte mein Gesicht mit meinen Haaren zu verstecken, und ging etwas in gebückter Haltung an ihm vorbei. Ok, ich habe es versucht so an ihm vorbei zu gehen.
 

Kapitel 208:
 

Also, ich ging einen etwas ausgeholten Bogen um ihn, dabei mein Gesicht von ihm abgewendet, immer mit der Hoffnung er erkennt mich nicht. Tja, mal wieder falsch gedacht, oder? Hm. Er kam mir jedenfalls schnellen Schrittes hinterher, und ging nun neben mir. Ich immer noch versucht mein Gesicht zu verstecken, ging einfach weiter gerade aus, und verfluchte ihn in Gedanken. Bis jetzt hatte er ja noch nichts gesagt, also bestand die Hoffnung das er nicht weis wer ich bin. Ja, bis jetzt.
 

„Wo willst du hin?“ ‚Verdammt noch mal!‘ Ich schwieg, wollte nichts sagen. Vielleicht denkt er dann, er hätte sich nur vertan. „Ich rede mit dir!“ ‚Vergiss es!‘ dachte ich mir zähneknirschend. So langsam wurde es mir zu blöde. Ich ging nun so gut ich konnte, verkleidet durch die Straßen von Midgar auf den Weg in irgendein schönes Restaurant, um meinen Hunger zu stillen. Und der ach so liebe und nette General geht neben mir her. Skurril sieht anders aus.
 

Er seufzte noch einmal kurz, und ging dann etwas schneller. Allerdings nicht um weg zu gehen, sondern um sich vor mich zu stellen. Somit war ich gezwungen anzuhalten. Ich schaute nun in Richtung Boden. „Sieh mich an.“ ‚Warum sollte ich? Ich kenne dich nicht.‘ dachte ich mir gefrustet. „Jan. Sieh mich an.“ ‚Verdammt! Das ist doch nicht fair!‘ Ich ballte meine Hände und schnaufte kurz.
 

Dann ging ich an ihm vorbei, mit den Worten. „Müssen mich verwechseln.“ Ich versuchte dabei meine Stimme etwas höher klingen zu lassen. Er seufzte erneut, und ging mir wieder hinterher. „Wo willst du hin?“ „Ich kenne sie nicht.“ Sagte ich wieder mit der kleinen Pips stimme. „Ich habe gefragt wo du hin willst. Und vor allem in diesem Aufzug.“ ‚So langsam gehst du mir echt auf die Nerven.‘ Ich rollte kurz mit den Augen.
 

„Ich kenne sie nicht, habe sie noch nie im Leben gesehen, und möchte auch gerne dass dies so bleibt.“ Sagte ich nun etwas energischer. „Ach, ist dies so?“ „Ja.“ Er musste kurz auflachen, und griff dann nach mir, wobei er mich an der Schulter festhielt. Ich blieb gleich stehen, und wollte mich umdrehen um ihn eine zu ballern. Verdenken kann man mir dies nicht, jedenfalls hoffe ich das. Immerhin sahen uns jetzt schon viele Leute auf der Straße mit runter geklappter Kinnlade an.
 

Naja, also ich wollte. Jedoch kam er so nah an mich ran, das er seine Arme von hinten um meine Schultern legte. „Und du bist dir ganz sicher, das du nicht mein kleiner Wildfang bist?“ Er hauchte mir diese Worte ganz leise ins rechte Ohr. Ich schaute knurrend zur Erde runter. Dann strich er mir meine Haare nach hinten und fing an zu lachen. „Ich wusste es doch. Dich würde ich in allen Sachen der Welt wieder erkennen.“ ‚Ich hasse ihn!‘ Er kam wieder ganz nah an mein Ohr ran, und flüsterte weiter. „Oder hast du meine Bisswunde schon vergessen?“
 

Ich schnaufte noch mal kurz, und ließ meine Schultern nun hängen. „Nein.“ Gab ich gefrustet zurück. „Na also. Wo wolltest du hin?“ Ich seufzte kurz, und erhob mein Gesicht nun. Jetzt war es eh egal. „Essen.“ Kurz und knapp. „Warum?“ ‚Was soll diese blöde Frage denn jetzt?‘ Ich drehte mich in seinen Armen um, und sah zu ihm rauf. „Och, nur aus langerweile weist de. Hat keinen tieferen Sinn. Ich meine wer braucht schon Nahrung? Ich sicherlich nicht.“ Er musste wieder lachen, wobei ich nur den Kopf schütteln konnte.
 

„Wir haben eine Küche bei uns oben. Da brauchst du nicht in diesen Aufzug durch die Gegend zu laufen.“ „Wenn es mir Spaß macht!“ „Dann lass uns doch gemeinsam gehen.“ Ich sah ihn verwundert in die Augen. Drehte mich wieder um, ging weiter, wobei er mich los lies, und neben mir herging. „Hast du nicht noch zu arbeiten?“ „Kann warten bis nachher.“ „Keine Hausaufgaben auf?“ „Bitte?“ „Vergiss es.“ Wir gingen schweigend neben einander her. ‚Mein schöner Samstagnachmittag, futsch, weg, finito.‘ Ich hätte heulen können.
 

„Und wo willst du genau hin?“ „Irgendwo wo es schön ist, und man ungestört sein kann.“ „Da kenne ich den perfekten Platz.“ „und am liebsten alleine.“ Das lässt sich einrichten.“ „Wirklich?“ Ich sah ihn nun mit großen leuchtenden Augen an. Er lächelte ein wenig während wir die Straße entlang gingen.

„Natürlich. Ein Ort, wo man schön Essen kann, und das in trauter Zweisamkeit.“ „Einsamkeit!“ Protestierte ich. „Genau, nur wir beide in Zweisamkeit.“ „Einsamkeit bedeutet ich für mich, und du für dich.“ „Und wir beide zusammen in Zweisamkeit.“ „Och man! Ich alleine, und du alleine! Ist das so schwer zu verstehen?!“ Er drehte sich zu mir um, und lächelte mich siegessicher an. „Und wir beide zusammen alleine. Also…“ „Ja ja, ich weis. Zweisamkeit.“ Ich drehte mich wieder gefrustet von ihm weg. Da konnte ich sagen was ich wollte. Alleine lässt der mich nicht mehr.
 

„Ach ja, ist doch ein schöner Tag.“ „Ja. Ein schöner Tag zum sterben.“ Sagte ich sarkastisch. Er sah mich fragend an, woraufhin ich mit der Hand abwinkte. Wir gingen nun also zusammen Richtung Restaurant, wobei ich ihn bei jedem Schritt mehr verfluchte und verwünschte. Irgendwann kamen wir dann am Ziel an. Von außen sah es verdammt nobel aus. Als ich es sah stutzte ich ein wenig und blieb erst einmal davor stehen.
 

Er ging noch ein paar Schritte weiter, und drehte sich dann zu mir um. „Was ist?“ „Ich glaube das werde ich mir nicht leisten können.“ Sagte ich mit hochgezogener Augenbrau, und fing gleich an zu lächeln. „Also wünsche ich dir hier viel Spaß, und wir sehen uns.“ Ich drehte mich gleich um. Sollte er doch alleine rein gehen. „Aber ich lade dich doch ein.“

Ich hielt in meiner Bewegung inne, und drehte mich mürrisch um. „nein danke. Ich kann gut für mich alleine Sorgen.“ Er kam auf mich zu, und legte seine Arme um meine Hüfte. „Warum sollte ein Mann nicht mal eine Frau ausführen?“ „Hä?“ Er lächelte mich an, und sah dann an mir runter, was ich gleich tat. Dann seufzte ich nur, und wurde von ihm an der Hand reingezogen.
 

Kapitel 209:
 

„Einen Geschenkten Gaul guckt man nicht ins Maul.“ Sagte ich leise und mürrisch vor mich hin, um mich wieder aufzubauen. Ich wurde von Seph in so ein absolutes Nobel-Restaurant rein geschleift, bei uns hätte es sicher schon für die Atmosphäre 5 Sterne bekommen. Gut, schlecht ist dies ja nicht unbedingt. Ich wollte eh essen gehen. Aber warum zum Henker musste er für uns einen abgetrennten Raum nehmen?
 

Wir saßen hier wirklich nur zu zweit in einem riesigen Raum, in dem bestimmt gut 100 Leute Platz gehabt hätten. Dies ähnelte mehr einen Festsaal, selbst eine kleine Kapelle hatten wir hier für uns alleine. Ich fragte mich nur, wie er die Leute hier überreden konnte das Feld zu räumen, damit wir alleine waren.

Außerdem, wie er dies dem Personal hier klar machen konnte? Ich meine, die Verdienen doch an den Leuten, und dann sorgten sie dafür, das sein Wille durchgesetzt wurde, und alle anderen Gäste dir hier waren einfach noch schnell bedient wurden, und dann gehen mussten.

Also ich als Gast hätte mir dies nicht bieten lassen. Ich hätte dagegen vehement protestiert. Aber als sie sein knurrendes Gesicht sahen, sind sie alle schon freiwillig abgehauen. Selbst das Personal wäre am liebsten in den Feierabend gegangen. Dazu viel mir nur ein Wort ein, das ich schon lange nicht mehr benutzen musste. ‚Schlappschwänze.‘
 

Naja, ist nun Vergangenheit. Jedenfalls saßen wir hier in der Mitte des Raumes an einem wunderschön gedeckten Tisch, der eine Weiße Tischdecke mit edlen Stickereien drauf hatte. Ebenfalls hatten wir eine schöne Blaue Kerze in der Mitte. Dazu noch zwei edel Gedecke und Bestecke, und wunderschöne Gläser vor mir. Trotz der schönen Atmosphäre gab es einen Hacken. Der ist ungefähr 1,90 groß, sitzt mir genau gegenüber, und heißt Sephiroth.
 

„Also, was möchte mein kleiner Wildfang?“ Ich nahm die Karte runter, und sah ihn gereizt in die Augen. „Hör auf mich so zu nennen. Ich habe einen Namen.“ Er lächelte mich an. „Ja, Jenni. Besser?“ Ich knurrte ihn kurz an, und hob die Speisekarte wieder in Augenhöhe. „Also?“ „nichts also. Kann mich nicht entscheiden.“ „Wie wäre es wenn ich für dich mit aussuche.“ Während er dies sagte streckte er seine Hand zu mir, und schob die Karte, die ich in der Hand hielt runter.
 

Ich sah ihn wieder gereizt in die Augen. „Ich kann selbst entscheiden.“ „Ich will dir nur helfen.“ Ich schnalzte kurz mit der Zunge, klappte die Karte zu, und legte sie zur Seite. Er lächelte mich an, wobei ich ihn mit hochgezogener Augenbraue ansah. „Das heißt, ich würde dir sehr gerne helfen. Und nicht ich will.“ Nun musste er lachen. Ich lehnte mich gefrustet zurück und ließ meinen Blick in den Raum wandern, während Seph einen Kellner herbestellte, der auch gleich spurte.

Er bestellte für uns beide eine kleine Vorspeise in Form einer….Suppe würde ich mal sagen. Genau verstand ich dies nicht was er sagte. Auch den Hauptgang und die Nachspeise kannte ich nicht. Also jedenfalls konnte ich mit den Namen für die Gerichte nichts anfangen, sagen wir es mal so.

Als nächstes kam dann natürlich die Frage nach den Getränken. Und hier durfte ich nicht zuerst frei entscheiden. Nein, der Herr mir gegenüber bestellte gleich für uns beide Rotwein, und dazu noch den besten den dieses Haus zu bieten haben soll. Ich hätte mir lieber ein Glas Wasser bestellt, als mit ihm Rotwein zu trinken. Wie so etwas ausgehen kann hatte ich noch als Schatten in meiner Erinnerung vergraben.
 

Nach einiger Zeit kam dann ein anderer Kellner, und schenkte uns den Wein ein. Zuerst für, wie der Kellner sagte, junge Dame, wobei ich ihn mit hochgezogener Augenbraue ansah. Danach noch für den verehrten General. Dann ließ er die Weinflasche auf den Tisch stehen, und ging wieder. Damit wir beide alleine sein konnten. Natürlich immer noch mit der kleinen 5-Mann Kapelle im Nacken, denen ich am liebsten die Instrumente aus der Hand gerissen hätte, und sie damit erschlagen.
 

„Du scheinst nicht bester Laune.“ Ich sah in sein Grinsendes Gesicht. „wie sollte ich? Immerhin hat man mir meinen Samstagnachmittag gestohlen.“ „Abend.“ Ich sah ihn fragend an. „Wir haben es bereits nach 18 Uhr, also ist abends.“ „Was? Aber ich bin doch vorhin erst losgegangen, da war es erst Nachmittag.“ „Spätnachmittag.“ „Ist doch egal, aber Nachmittag.“ „Ja, nur sind wir eine halbe Stunde hierher gegangen, dann noch die anderen Leute raus schaffen. Was auch nochmal eine halbe Stunde dauerte. Dann alles für uns beide herrichten lassen, und das essen auswählen, wobei du sehr viel Zeit brauchtest. Machte zusammen noch einmal eine halbe Stunde. Also 1 ½ Stunden.“ Während er mir gerade dies erklärte, driftete ich immer mehr ab, und dachte an alles andere, nur nicht an Zeit.
 

„Hörst du mir überhaupt zu?“ „schon lange nicht mehr.“ „Dann hätte ich mir dies auch sparen können.“ „eigentlich ja.“ Wir schwiegen wieder. Ich nahm dann aus Frust einfach das Glas mit Inhalt in meine Hand, und wollte draus trinken. „Willst du nicht vorher anstoßen?“ Ich sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an. „Auf das der Wahnsinn nie enden möge.“ Sagte ich sarkastisch, und erhob das Glas zum Mund. Seph sah mich fragend an, und erhob sein Glas ebenfalls. „Auf einen schönen Sonntag der morgen kommen wird." Was er wieder vorhat wollte ich überhaupt nicht wissen.



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