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Lavendel

Ghost Whisperer FF
von

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Das erste Date

Das Glöckchen an der Ladentür klingelte, als Melinda ihr Antiquitätengeschäft betrat. Sofort stellte sie fest, dass sie nicht die Erste war, denn der Laden war bereits aufgeschlossen.

„Guten Morgen Melinda.“, wurde sie auch schon begrüßt.

„Guten Morgen Delia.“.

Mit schnellen Schritten stieß Melinda zu ihrer Freundin an die Kassentheke und stellte ihre Tasche und einen Blumentopf darauf ab.

„Das ist aber schöner Lavendel, wo hast du den denn schon so früh her?“, fragte Delia neugierig und betrachtete beeindruckt die liebliche Pflanze.

„Jim hat mich heute Morgen damit beim Frühstück überrascht. Er hatte sie gestern Abend noch gekauft und heute Nacht draußen stehen lassen. Erst heute Morgen soll er so schön geblüht haben.“, meinte Melinda mit einem glücklichen Lächeln auf den Lippen.

„Gibt es denn einen besonderen Anlass?“.

Dilia konnte ein verspieltes Lächeln nicht unterdrücken. Es war auch auffallend, dass Melinda dieser Pflanze eine besondere Bedeutung zurechnete.

„Kann man so sagen. Heute ist der Tag, wo Jim und ich unser erstes Date hatten.“, Melinda wirkte ein wenig verlegen, sie fühlte sich wie damals an jenem Tag.

„Das ist wirklich süß. Dass ihr solche Kleinigkeiten feiert, finde ich einfach schön.“.

„Es ist eben irgendwie etwas Besonderes. Es war auch kein wirklich normales Date, wenn du verstehst was ich meine.“.

„Oh, schon klar. Er hatte damit nie ein Problem, was?“.

„Nein.“, Melindas Lächeln unterstrich ihre Freude darüber, wie glücklich sie sowieso schon jeden Tag über diesen Umstand war. „Aber er war auch einfach hartnäckig. Ich werde nie vergessen, wie er mir immer ganz zufällig über den Weg lief. Immer wieder wollte er mich zum Essen einladen. Irgendwann hab ich ihm dann schließlich nachgegeben und zugesagt.“.

„Heute bist du sicher froh darüber.“.

„Und wie, es war die beste Entscheidung, die ich je getroffen habe. Sonst hätte ich mich wahrscheinlich nie getraut, mich wieder jemandem zu öffnen und meine Gabe jemandem anzuvertrauen.“.

„Ich kann mir das richtig vorstellen, wie er dich mit seiner netten Art rumgekriegt hat.“, lächelte Delia.

„Was soll das denn bitte heißen? Bin ich so leicht zu haben?“, scherzte Melinda mit. „Aber ich kann mich noch genau daran erinnern, wie ich an dem Tag die Wohnung verlassen hatte, es war genauso ein sonniger Sommertag wie heute, und draußen auf der Straße kam mir Jim entgegen, ganz zufällig natürlich hatte er in der Nähe einen Einsatz gehabt. In der Nähe hieß bei ihm zehn Blocks weiter. Aber er kam auf mich zu und sagte sofort ‚…’
 

~~~
 

„Hi! Wie wäre es, wenn Sie heute mit mir Essen gehen? Ein Freund hat mir ein gutes Restaurant empfohlen.“.

Mit einem Lächeln war er vor ihr stehen geblieben und ließ sie endlich antworten.

„Ein ‚nein’ akzeptieren Sie wohl nicht, was?“, es war nicht das erste Mal, dass er ihr so rein zufällig entgegen kam und sie das fragte, doch bis jetzt hatte sie immer erfolgreich abgelehnt.

„In diesem Fall nicht. Kommen Sie schon, wovor haben Sie Angst, ich bin wirklich ein netter Kerl.“.

„Das glaube ich Ihnen sogar. Es ist nur…“.

„Es ist nur was? Ich mache Ihnen einen Vorschlag: gehen Sie heute mit mir essen, wenn es kein schöner Abend wird, dann sehen Sie mich nie wieder.“.

Melinda überlegte. Sie würde sich gerne mit diesem Mann treffen, aber was, wenn wieder ein Geist auftauchen würde? Sie könnte ihm ihr Geheimnis niemals sagen, er würde sie wahrscheinlich auch wie jeder andere für verrückt halten. Und er war wirklich nett, sie wollte ihn nicht auch noch vergraulen.

„Ich fasse ihr Schweigen einfach als ein ‚ja’ auf.“, riss Clancys Stimme Melinda aus ihren Gedanken. „Ich hole Sie dann um 19 Uhr ab, bis heute Abend.“, er hob die Hand zum Abschied und verschwand auch schon die Straße hinab und bog um die nächste Ecke.
 

Melinda fühlte sich überrumpelt, so schnell hatte sie nicht widersprechen können. Jetzt blieb ihr wohl nichts anderes übrig, als mit ihm heute Abend essen zu gehen. Einerseits war dieser Gedanke ein wenig erschreckend, aber es könnte doch auch ein schöner Abend werden. Wenigstens ein schöner Abend. Danach musste sie ihn ja nicht wieder sehen. Was sie andererseits dazu brachte, sich doch auf diese Verabredung zu freuen. Sie war schon länger nicht mehr ausgegangen, es wäre eine erfrischende Abwechslung.
 

Schließlich war es so weit. Melinda war gerade dabei sich Lippenstift aufzutragen, als es gleichzeitig mit dem Uhrenschlag an der Tür klingelte.

„Ich komme sofort!“, rief sie und steckte den Lippenstift in ihre Handtasche.

Sie öffnete die Tür und da stand er, gekleidet in einen schwarzen legeren Anzug. Das dünne Jackett trug er offen, was das weiße Hemd Preis gab, welches er darunter trug. Auf eine Krawatte oder Fliege hatte er zu Melindas Erleichterung verzichtet, was sie dahingehend deutete, dass sie nicht in ein Nobelrestaurant gehen würden. So empfand sie ihr rotes, recht einfaches Cocktailkleid als angemessen.

„Wow, Sie sehen wirklich toll aus. Vielleicht hätte ich mir doch eine Krawatte umbinden sollen.“, kam es von Clancy, der nicht umher kam, Melindas Erscheinung zu bewundern.

„Ach was, so toll ist das nun auch wieder nicht. Aber da Sie verpasst haben mir zu sagen, wo wir genau hingehen, wusste ich nicht, was ich anziehen sollte. Ich hoffe, es ist ok.“.

„Auf jeden Fall.“, meinte er mit einem Lächeln, „Wollen wir dann?“.

„In Ordnung.“, Melinda nahm sich noch ihre Schlüssel und schloss die Tür hinter sich ab, bevor Clancy ihr seine Wagentür offen hielt.

Mit einem ‚danke’ stieg sie ein, so dass er auf der Fahrerseite Platz nehmen konnte. Zwei Stadtviertel weiter hielt er vor einem schicken, kleinen Lokal mit dem passenden Namen ‚Bella Melinda’.

„Das haben Sie sich ja schön ausgeguckt.“, kommentierte Melinda die Wahl, musste aber selbst dabei grinsen.

„Ich finde den Namen sehr ansprechend, Sie nicht?“.

„Auf jeden Fall.“, mit diesen Worten stieg sie vor dem Lokal aus, bevor Clancy den Wagen hinter dem Restaurant auf dessen Parkplatz abstellte.
 

„Nach Ihnen.“, Clancy war so freundlich und hielt Melinda die Lokaltür auf.

Der Einladung folgend schritt sie als Erstes in das nett eingerichtete italienische Restaurant. Es hatte an einigen Wänden kleine Fliesen mit italienischen Landschaftsbildern darauf, kleine Lampen an Wänden und auf den Tischen sorgten für ein angenehmes Ambiente.

Ein Kellner trat an die beiden heran.

„Einen Tisch für zwei?“.

„Ja bitte.“, gab Clancy zurück und er und Melinda folgten dem freundlichen Kellner zu einem gemütlichen Tisch am Fenster.
 

Der Kellner brachte die Speisekarten, nahm kurze Zeit später die gewünschten Bestellungen entgegen und Melinda und Jim waren endlich unter sich.

„Und, wie ist das Date bis jetzt?“.

„Oh, ich kann mich nicht beklagen. Ich bin gespannt, was mich noch so erwartet.“, gab Melinda genauso verspielt zurück.

Sie konnte nicht genau beschreiben, was es war, aber Jim hatte so eine Art, die ihr eine gewisse Vertraulichkeit vermittelte. Er schien ein ganz besonderer Mensch zu sein und Melinda genoss seine Gesellschaft sehr.

„Das ist schon mal ein Anfang. Ich weiß jetzt nur leider überhaupt nicht, worüber ich mit Ihnen reden könnte.“, gab er ganz unvermittelt zu und lächelte ein wenig beschämt.

„Das klingt nun aber gar nicht viel versprechend. Das hätten Sie sich vorher überlegen müssen oder liegt es an meiner Person, dass Ihnen nichts einfallen will?“, meinte Melinda teils ironisch teils ernst.

„Nun, ich sehe Sie einfach nur gerne an, deshalb will mir wohl nichts einfallen.“, gab er zurück.

Melinda wurde leicht verlegen und strich sich über den Nacken.

„Tja, aber ich hoffe, Sie wollen mich nicht den ganzen Abend über anstarren.“, lachte sie leicht.

„Nun ja, da Sie mir gegenüber sitzen, wird es mir zumindest schwer fallen, Sie nicht anzugucken.“.

Melinda musste lachen. Dieser Mann war wirklich anders als jeder, dem sie bisher begegnet war. Alles wirkte einfach so unbeschwert, auch wenn er sie in Verlegenheit brachte, aber es war eine angenehme Verlegenheit.
 

„Dürfte ich Ihnen eine Frage stellen?“, kam es dann von Clancy.

„Natürlich, fragen Sie.“.

„Sie haben mir immer noch nicht gesagt, woher Sie wussten, dass noch jemand in dem brennenden Gebäude war.“.

Jim interessierte diese Tatsache wirklich. Er konnte sich einfach nicht erklären, wie sie so sicher dabei gewesen sein konnte.
 

Melindas Lächeln verschwand. Sie hätte ahnen müssen, dass er wieder danach fragen würde. Es war der Tag ihrer ersten Begegnung gewesen. Im Haus nebenan hatte es ein Feuer gegeben und ein Geist hatte ihr gesagt, dass noch jemand lebend in dem Gebäude war. Schon da war sie beeindruckt gewesen, dass Clancy ihr einfach vertraut hatte und zurück ins das Gebäude ging, um nach dem Überlebenden zu suchen.

Sie hatte sich ein paar Tage später auch von ihm zu einem Hot Dog einladen lassen, wo er ihr dieselbe Frage wie eben gestellt hatte. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie ihm nicht geantwortet. Könnte sie es jetzt? Aber sie wollte nicht wieder diesen Blick in den Augen sehen. Dieser Blick der Abscheu, der Unverständnis, des Glaubens, sie wäre verrückt. Nicht bei ihm.
 

„Es tut mir Leid… ich… sollte besser gehen.“, meinte sie nervös und griff bereits nach ihrer Handtasche, die über ihrer Stuhllehne hing.

„Nein… bitte, bleiben Sie. Es tut mir Leid, dass ich gefragt habe. Sie müssen es mir nicht sagen, wenn Sie nicht wollen.“, versuchte er sie zum Bleiben zu bewegen.

Er wollte den Abend nur aufgrund dieser Frage nicht verderben und noch weniger wollte er, dass sie ging.

Melinda blickte ihn an. Sie hatte sich bereits erhoben und ihre Handtasche über die Schulter geworfen.

„Bitte.“, er blickte entschuldigend zurück.

Er sah, dass er sie mit dieser Frage verletzt hatte. Doch die Hoffnung, dass sie ihm noch eine Chance geben würde, spiegelte sich ebenfalls in seinen Augen wieder.

„Na schön.“, Melinda setzte sich erneut. „Aber bitte fragen Sie nicht mehr danach.“.

„Werde ich nicht.“.
 

So saßen sich die beiden wieder gegenüber, allerdings war die angenehme Atmosphäre doch ein wenig gestört.

„War es schon immer Ihr Wunsch gewesen, Rettungshelfer zu werden?“, fragte Melinda auf einmal und lenkte das Gespräch damit in eine neue Richtung.

„Ja, irgendwie schon. Ich denke, dass ich in meinem Job etwas bewirken kann und das ist mir sehr wichtig.“, antwortete er entschlossen.

„Das hört sich gut an.“.

„Haben Sie auch eine Arbeit, die sie erfüllt?“.

„So was in der Art.“, Melinda lächelte geheimnisvoll. „Aber es gibt mir auch das Gefühl, dass ich etwas bewirken kann und das ist ein schönes Gefühl.“.

„Das sehe ich auch so.“.

Ihre Blicke trafen sich. Sie beide schien etwas zu verbinden, etwas Starkes, Vertrauliches. Beide mussten leicht lachen, wie sie sich zu lange so ansahen. Es war schon eine merkwürdige Situation.

„Sagen Sie, darf ich Melinda und du zu Ihnen sagen?“, wagte Jim schließlich den Vorstoß.

„Gerne. Dann darf ich dich also Jim nennen?“.

„Ich wäre beleidigt wenn nicht.“, scherzte er und beide mussten erneut lachen.

Melinda wusste nicht, wann sie sich das letzte Mal so unbeschwert und glücklich gefühlt hatte. Die einzige Person, bei der sie sich so gefühlt hatte, war ihre Großmutter.
 

Im nächsten Moment trat der Kellner an ihren Tisch und servierte das Essen.

„Na dann, guten Appetit.“, verkündete Jim.

„Guten Appetit.“, kam es ebenfalls von Melinda und beide nahmen ihr Besteck an sich.

Während des Essens plauderten die beiden über belanglose Dinge wie ihre Lieblingsfilme, Lieblingsschauspieler, Ereignisse aus ihrem Leben. Irgendwann kam der Kellner schließlich Abräumen und Melinda und Jim genossen noch gemeinsam ein Glas Wein, während sie auf das Dessert warteten.

„Das war wirklich ein wundervolles Essen.“, gestand Melinda.

„Das finde ich auch.“, Jim lächelte ihr sanft zu. „Ich bin dafür, dass wir das wiederholen oder was meinst du?“.

Melinda lächelte ebenfalls fröhlich.

„Ich würde…“, plötzlich stockte sie.

Ihr Lächeln verschwand und Jim bemerkte, dass sie irgendwie an ihm vorbei zu schauen schien.

„Alles in Ordnung?“.

„Ich…“.
 

Melinda wusste nicht, was sie tun sollte. Ein paar Meter hinter Jim tauchte doch tatsächlich ein Geist auf. Eine junge Frau, die verzweifelt etwas oder jemanden zu suchen schien.

Was sollte sie jetzt machen? Sie konnte der Frau doch nicht helfen, während Jim hier war. Warum musste das nur passieren, sie hatte sich so sehr gewünscht, heute Abend keinem Geist zu begegnen. Aber ignorieren konnte sie die Frau doch auch nicht. Wieso tauchten sie immer auf, wenn sie es am wenigstens gebrauchen konnte, das war so ungerecht.
 

„Ich muss jetzt… wirklich gehen.“, versuchte Melinda die Situation in den Griff zu bekommen.

„Habe ich etwas Falsches gesagt?“, Jim verstand ihren Wandel nicht, hatte er sie etwa wieder verletzt?

„Nein… nein, es liegt nicht an dir.“, gab Melinda zurück, während sie weiter die Frau anstarrte, die sich in dem Lokal umsah.

Diese bemerkte im nächsten Moment Melindas Blick.

„Kannst du mich sehen?“, fragte die Frau.

Melinda hatte gehofft, nicht von der Frau bemerkt zu werden, denn wie sollte sie ihr jetzt antworten? Doch die Frau kam bereits auf sie zu.

„Ist wirklich alles in Ordnung, du siehst auf einmal so blass aus.“, erklang erneut Jims Stimme.

Ihm entging auch nicht Melindas starrender Blick hinter ihn, so dass er sich kurz umwandte, um zu überprüfen, was so besorgniserregend sein könnte, aber es war nichts zu sehen. Nicht einmal ein Gast saß in der Ecke des Restaurants. So wandte er seinen Blick wieder Melinda zu, die wegen irgendetwas den Kopf zu schütteln schien, was allerdings nicht ihm galt.

„Melinda, was ist los?“, nun wurde auch er immer besorgter.

Als die Geisterfrau neben Jim stand, nahm sie ihn erst wieder richtig war.

„Tut mir Leid, das ist schwer zu erklären. Ich möchte dich da nicht mit rein ziehen. Ich gehe jetzt besser.“, Melinda hatte sich bereits erhoben und ihre Handtasche ergriffen, als sie plötzlich Jims Griff an ihrem Handgelenk spürte.

„Wo willst du mich nicht mit hinein ziehen? Du kannst ruhig mit mir reden oder wirke ich nicht so vertrauenswürdig?“.

Melinda sah entsetzt in die besorgten Augen von Jim. Merkwürdigerweise beruhigte sie sein Anblick.

„Rede mit mir.“, bat er sie.

„Du würdest es nicht verstehen.“, Melinda wandte ihren Blick wieder ab.

„Versuch es.“.

„Du wirst mich für verrückt halten.“.

„Das werde ich ganz sicher nicht, das verspreche ich.“.

Melinda kam nicht umher, ihn wieder anzusehen. Er war sich so sicher bei dem, was er sagte, so überzeugt von sich und auch scheinbar von ihr.

„Ich werde dich nicht für verrückt halten, aber sag mir bitte, was dich so nervös macht. Du kannst mir vertrauen.“.

Melinda spürte die Ehrlichkeit in seinen Worten. Vielleicht würde er es wirklich verstehen.
 

„Bitte, kannst du mir helfen?“, vernahm Melinda auf einmal wieder die Stimme der toten Frau.

Sie schien sehr verzweifelt zu sein und sie musste ihr einfach helfen. Aber vorher musste sie es Jim sagen. Es würde sich zeigen, ob sie wieder jemandem vertrauen könnte, sie musste es einfach versuchen, denn von Anfang an war ihr klar gewesen, dass sie nichts glücklicher machen würde, als wenn er sie verstünde.

Melinda spürte immer noch seinen besorgten und fragenden Blick auf ihr ruhen und für einen Moment überlegte sie, wie sie am besten anfangen sollte. Manchmal war es wirklich schwieriger, mit den Lebenden zu reden als mit den Verstorbenen.

„Jim, es ist so…“, begann sie und versuchte ihn anzusehen.

Kurz musste sie sich mit einem leichten Lachen abwenden, da ihr das Ganze jetzt schon peinlich war. Doch sie zwang sich, ihn wieder anzusehen und bemerkte an seinem Gesichtsausdruck, dass er ihr aufmerksam zuhören würde. Also atmete sie noch einmal tief durch, bevor sie fortfuhr.

„Es klingt wahrscheinlich mehr als merkwürdig und du wärst nicht der Erste, der mir nicht glaubt, aber das, was ich dir jetzt sagen werde, ist die Wahrheit.“.

Jim sagte nichts dazu, aber er gab Melinda zu verstehen, dass sie weiter reden könnte.

„Ich habe eine Gabe.“, Melinda musste kurz inne halten, „Ich habe die Fähigkeit, Geister zu sehen. Ich kann mit ihnen reden und sie so ins Licht führen, so dass sie Frieden finden.“.

Sie hatte es geschafft, diese schweren Worte hatten ihren Mund verlassen. Es war nicht von der Hand zu weisen, dass sie im ersten Moment Erleichterung verspürte, denn endlich hatte sie sich jemandem anvertraut. Doch dieser glückliche Moment wich schnell der Angst auf die bevorstehende Reaktion. Erwartungsvoll und vermutlich auch ein wenig ängstlich sah sie zu Jim.

„Bitte sag etwas.“, flehte sie, als von ihm nichts weiter ausging als beunruhigendes Schweigen.

„Du meinst hier in diesem Lokal treibt ein Geist sein Unwesen?“, sagte er schließlich mit einer Mischung aus Schrecken und Neugier.

„Es steht einer neben dir.“.

Jim wich automatisch ein Stück näher Richtung Fenster und blickte zu seiner Linken auf den für ihn leeren Gang.

„Sie hat mich gebeten, ihr zu helfen, deshalb muss ich jetzt leider gehen.“.

„Hat sie dich um Hilfe gebeten?“.

„Ja.“.

Melinda wandte sich zu der Frau, die sie immer noch Hilfe suchend anblickte.

„Bitte, ich suche jemanden.“, sagte die Verstorbene.

„Sie sucht jemanden.“, gab Melinda an Jim weiter.

Melinda hatte gar nicht so richtig wahrgenommen, dass er nicht weggerannt, sie angeschrieen oder sie einfach für verrückt erklärt hatte. Es war einfach angenehm, so eine Unterhaltung zu dritt zu führen.
 

Jim musste zugeben, dass dies wirklich eine unglaubliche Tatsache war, aber Melinda hatte es mit so einer Überzeugung gesagt, es gab keinen Grund an ihren Worten zu zweifeln.

Sie schien wirklich mit einem Geist zu reden und neugierig verfolgte er die Unterhaltung.

„Wen sucht sie?“, wollte er wissen.

Melinda sah wieder zu der Frau und gab die Frage so an sie weiter.

„Ich suche… meine Verlobten.“.

„Sie sucht ihren Verlobten.“, gab Melinda nun an Jim weiter, „Hast du ihn zuletzt hier gesehen?“, fragte sie dann die Frau.

„Wir waren einmal hier…“, der Geist schien zu überlegen, „Wir wollten uns woanders treffen…“.

„Weißt du, wie und wo du gestorben bist?“, stellte Melinda ihre nächste Frage.

„Ich war auf dem Weg zu diesem Ort… einer Blumenwiese.“, die Erinnerungen schienen nach und nach wieder zu kommen. „Doch ich kam nicht an. Ein anderes Auto kam auf mich zu…“.

„Hattest du einen Autounfall?“, fragte Melinda mit traurigem Blick.

Die Frau nickte.

„Oh mein Gott…“.

„Was hat sie gesagt?“, mischte sich Jim ein.

„Sie hatte gerade einen Autounfall gehabt. Sie war auf dem Weg zu ihrem Verlobten.“.

„Kannst du mich zu der Blumenwiese bringen?“, fragte die Frau, bevor Melinda noch mehr erklären konnte.

Doch Melinda war damit leider überfragt, sie kannte keine Blumenwiese hier in der Nähe.

„Jim, kennst du vielleicht eine Blumenwiese hier in der Nähe?“, wandte sie sich nun wieder an ihn.

„Ja, nicht weit von hier außerhalb der Stadt hinter dem kleinen Wäldchen gibt es eine Wiese mit Lavendel.“.

„Meinst du die vielleicht?“, fragte Melinda die Verstorbene.

„Lavendel… davon hat er gesprochen. Dort wartet er jetzt auf mich, ganz sicher. Könntet ihr mich zu ihm bringen?“, bat die Frau aufgeregt.

„Jim, würde es dir was ausmachen, dorthin zu fahren? Die Frau hat offenbar den Weg vergessen und dort wartet ihr Verlobter auf sie.“.

„Natürlich, wir können sofort los. Geh du oder geht ihr schon mal zum Wagen, ich zahle schnell die Rechnung und bestelle den Nachtisch ab.“.

„Ist gut.“.

Melinda ging bereits nach hinten zum Auto, während Jim den nächsten Kellner aufsuchte. Als sie am Wagen ankam, war die Frau verschwunden, aber sie war sich sicher, dass sie wieder auftauchen würde, wenn sie die Lavendelwiese erreicht hätten.
 

Melinda musste leicht lächeln. Erst jetzt wurde ihr so richtig bewusst, dass Jim ganz anders reagierte, als sie erwartet hatte. Er hatte sie nicht wie eine Verrückte betrachtet, sondern ihr zugehört und sogar indirekt mit dem Geist gesprochen. Es schien ihn nicht zustören, nun half er ihr sogar, diese Frau ins Licht zu führen.

Es war einfach ein wunderbares Gefühl, von jemandem verstanden zu werden. Sie hatte sich also doch nicht in ihm getäuscht.
 

Kurze Zeit später kam auch schon Jim auf den Parkplatz gelaufen und schloss den Wagen auf.

„Nur eine kurze Frage, sitzt der Geist jetzt hier im Auto?“, ein bisschen nervös machte ihn dieser Gedanke doch.

„Nein, sie ist verschwunden. Wenn wir dort sind, wird sie sich sicherlich wieder zeigen.“.

„In Ordnung. Ich habe auch gerade den Mann an der Bar gefragt, der leise das Radio laufen hat, ob vielleicht irgendetwas über einen Unfall in den Nachrichten kam und tatsächlich, es wurde über eine Frau berichtet, die bei einem Crash ein paar Blocks weiter ums Leben kam. Ich denke, dabei handelt es sich um diesen Geist.“.

„Wie schrecklich.“.

Melinda fand diese Geschichte sehr tragisch und sie hatte nun die Aufgabe, dem wartenden Verlobten die schreckliche Nachricht vom Tod seiner Geliebten zu überbringen.
 

Nicht einmal eine halbe Stunde später erreichten sie das Wäldchen und Jim stellte seinen Wagen auf einem kleinen Kiesparkplatz ab.

„Die Wiese müsste gleich da vorne sein.“, meinte Jim, während er und Melinda aus dem Auto stiegen.

„Ich denke, dass ihr Verlobter noch dort sein wird, der Wagen hier gehört wahrscheinlich ihm.“.

Ein paar Meter neben Jims Wagen stand noch ein weiterer geparkt, dessen Fahrer nicht zu sehen war.

„Weißt du schon, was du dem Mann sagen willst?“, fragte Jim interessiert, als sie beide durch das Wäldchen gingen.

„Was soll ich ihm schon sagen, die Wahrheit natürlich. Ich werde ihm beibringen müssen, dass seine Verlobte nicht kommen wird, weil sie einen Autounfall hatte.“, Melindas Bedauern war nicht zu überhören.

„Machst du das öfter? Ich meine jemandem sagen, dass ein geliebter Mensch tot ist… ich weiß nicht, ob ich das so einfach könnte, wenn ich die betreffende Person nicht einmal irgendwoher kenne.“.
 

Melinda war ein wenig überrascht über Jims Neugierde, aber es war auch ein angenehmes Gefühl, einmal so etwas wie Anerkennung zu erfahren. Denn es war wirklich keine leichte Aufgabe und das würde es wahrscheinlich auch nie werden. Aber jedes Mal spürte Melinda, dass sie das Richtige tat und das Leid der Menschen lindern konnte.
 

„Es ist meine Aufgabe den Geistern zu helfen, ich habe gar keine andere Wahl. Aber es gibt auch mir das Gefühl, dass ich etwas bewirken kann, auch wenn es nicht immer einfach ist, den Hinterbliebenen alles zu erklären.“.

„Du bist wirklich was Besonderes.“.

„Du bist der Erste außer meiner Grandma, der das zu mir sagt.“.

Jim sah sie kurz ein wenig verwundert an, als sie das Ende des Wäldchens erreichten und auf eine wunderschöne Lavendelwiese blickten.

„Da vorne.“, Melinda zeigte auf einen Mann, der alle paar Sekunden auf seine Armbanduhr schaute.

„Das ist er.“, vernahm Melinda plötzlich wieder die Stimme der Frau.

„Wie heißt er denn?“.

„Michael.“.

„Und wie ist dein Name?“, Melinda hatte ganz vergessen, sie das schon im Restaurant zu fragen.

„Catherine.“.

„Dann werde ich jetzt zu ihm gehen. Wartest du hier auf mich?“, fragte Melinda Jim mit einem erwartungsvollen Blick.

„Natürlich.“, er nickte ermutigend, so dass Melinda sich schließlich diesem Michael näherte.
 

Mit einem überraschten Blick nahm dieser Melinda wahr, als sie auf ihn zukam und vor ihm stehen blieb.

„Hallo Michael.“, begrüßte sie ihn freundlich.

„Kennen wir uns?“.

„Nein, aber ich kenne Ihre Verlobte, Catherine.“, sagte Melinda ruhig.

„Wo ist sie? Wir wollten uns heute hier treffen, sagen Sie nicht, dass sie nicht kommt. Und woher wissen sie überhaupt, dass sie meine Verlobte ist, ich habe sie doch noch gar nicht gefragt.“.

„Catherine sagte mir, dass sie verlobt seien.“, nun war auch Melinda ein wenig verwirrt.

„Er wollte mich heute Abend fragen. Ich durfte nichts von seinem Plan erfahren, aber unsere Freundin Caroline hat es mir erzählt.“, hörte Melinda Catherines Stimme neben sich.

„Das hättest du ruhig eher sagen können.“, meinte Melinda nicht gerade begeistert zu ihr.

„Mit wem reden Sie da?“, fragte Michael sofort.

„Wissen Sie, Catherine wird nicht kommen, jedenfalls nicht so, wie sie es sich gewünscht hatte.“, entgegnete Melinda und wurde dabei sofort wieder traurig, „Catherine hatte einen Autounfall.“.

„Was? Und wie geht es ihr, ist sie im Krankenhaus?“.

„Es tut mir schrecklich Leid, aber sie hat den Unfall nicht überlebt.“.

„Das ist nicht witzig, woher wissen Sie das?“, fuhr er Melinda an und hatte dabei selbst bereits feuchte Augen.

„Ich habe ihren Geist getroffen.“.

„Wollen Sie mich veralbern?“.

„Nein, ich weiß mit Sicherheit, dass Catherine tot ist, weil ihr Geist jetzt hier bei uns ist.“.

„Was?“, Michael schien ihr nicht zu glauben, dennoch sah er sich verzweifelt um.

„Sag ihm, dass ich weiß, warum er sich hier mit mir treffen wollte, denn ich weiß von dem Antrag und er hat diesen Ort gewählt, weil Lavendel meine Lieblingsblumen sind.“, mischte sich Catherine ein.

„Catherine weiß, was Sie sie hier fragen wollten und Sie haben diesen Ort gewählt, weil Lavendel ihre Lieblingsblumen sind.“, gab Melinda ihre Worte nun an Michael weiter.

„Lavendel sind ihre Lieblingsblumen. Sie ist also wirklich…“, die Realität schien ihn einzuholen.

„Ja, aber ihr Geist ist nun hier, weil sie Ihnen noch etwas zu sagen hat.“.

„Er soll mir den Antrag machen, denn ich würde ihm so gerne noch eine Antwort geben.“.

„Sie möchte, dass Sie ihr die Frage stellen, weshalb Sie sie heute herbestellt haben.“.

„Aber…“, er schien keinen Sinn darin zu sehen.

„Bitte, tun Sie ihr den Gefallen, sie würde Ihnen nämlich sehr gerne darauf antworten.“.

Michael schien kurz zu überlegen, doch dann griff in seine Hosentasche und holte einen wunderschönen Silberring hervor.

„Catherine, es tut mir wirklich Leid, dass ich dich das nicht schon viel eher gefragt habe…“, nun stiegen ihm sogar wirklich Tränen in die Augen, denn er bedauerte es wirklich, sie nicht schon viel früher gefragt zu haben, „Ich dachte, dies wäre der perfekte Ort und ich dachte, dass ich heute endlich den Mut dazu hätte.“, er musste kurz schluchzen, „Catherine, ich liebe dich und ich wollte mein Leben mit dir verbringen.“, einen Moment lang hielt er inne und atmete tief aus, „Würdest du mich heiraten?“.

Melinda stiegen auch Tränen in die Augen. Sie blickte zu Catherine, die ebenfalls weinte, aber auch lächelte. Sie brauchte nicht zu warten, bis Catherine etwas sagte, sie wusste auch so, was sie antworten würde.

„Das würde sie sehr gerne und es tut ihr Leid, dass sie es nicht geschafft hat, herzukommen. Aber sie ist sehr glücklich, Sie getroffen zu haben.“.

„Catherine…“.

Melinda warf noch einen Blick zur Seite und sah, wie Catherine mit einem sanften und dankbaren Lächeln ins Licht ging.

„Sie ist nun fort.“.

„Ich kann es immer noch nicht glauben.“.

„Es tut mir wirklich Leid.“.

Michael nickte nur noch leicht und zog schließlich trauernd von dannen. Melinda konnte nichts mehr für ihn tun, aber sie war sich sicher, dass es auch ihn befreit hatte, ihr diese Frage noch stellen zu können, obwohl er ewig mit der Gewissheit leben musste, dass es zu spät war.
 

Schließlich stieß Melinda wieder zu Jim, der sie tröstend anblickte, denn ihm entging nicht ihr von Tränen errötetes Gesicht.

"Geht es dir gut?", fragte er sanft.

"Es ist alles in Ordnung, die Frau hat ihren Frieden gefunden. Ich frage mich nur, wie gut Michael damit klar kommen wird. Ich will mir gar nicht vorstellen, wie schrecklich ist es sein muss, den über Alles geliebten Menschen zu verlieren, und dann auch noch auf diese Weise.", Melinda legte ihre Arme wie schützend um ihren Körper.

"Ich bewundere dich wirklich.", sagte Jim zu ihr und nahm sie in seine Arme.

Melinda nahm das Angebot an und schmiegte sich an ihn. Es tat gut, nicht allein zu sein.

"Können wir noch ein wenig so stehen bleiben?", entgegnete sie, sie wollte den Augenblick noch ein wenig länger genießen.

"Natürlich.", Jim konnte das Gefühl nicht genau beschreiben, aber auch er wollte den Moment noch festhalten.

So verharrten sie eine ganze Weile in harmonischer Stille.
 

Die Sonne begann langsam aber allmählich hinterm Horizont zu verschwinden und eine leichte Brise zog auf. Jim spürte, wie Melindas Oberarme von einer leichten Gänsehaut überzogen wurden.

"Soll ich dich nach Hause fahren?", fragte er schließlich und löste die Umarmung ein wenig.

"Ja...", flüsterte sie und blickte ihn so dankbar an, dass es sie beinahe selbst erschreckte.

Sie hätte nicht mehr erwartet, so jemandem wie Jim zu begegnen.
 

Auch er war von ihr bezaubert. Er konnte es nicht benennen, es nicht in Worte fassen, aber bereits an dem einen Abend hatte er gewusst, dass Melinda etwas Besonderes war. Er konnte es in ihren Augen sehen, diese Faszination, die auch er empfand.

Die nächste Brise zog auf und strich über den Lavendelteppich, der seinen angenehmen Duft in die Lüfte entsandte. Es war wirklich der perfekte Ort.

Jim wollte Melinda noch nicht los lassen, so zog er sie wieder näher an sich, berührte ihr Gesicht und küsste sanft ihre Lippen.

Melinda genoss diese Berührung und verlangte sofort nach mehr. Sie legte ihre Hände auf seine starken Schultern und küsste ihn erneut. Es war einfach zu schön, um aufzuhören.
 

Als dieses Verlangen endlich gestillt war, mussten beide schmunzeln.

„Wir knutschen hier wie zwei Teenager, die sich heimlich treffen müssen.“, meinte Melinda und beide lösten auch die zärtliche Umarmung.

„Es ist doch wunderschön hier. Ich mag den Duft von Lavendel an dir.“, erwiderte Jim und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, „Außerdem schadet es nie, sich auch mal wieder wie Teenager zu benehmen.“.

„Oh bitte, ich muss als Teenager schrecklich gewesen sein.“.

„Schlimmer als ich sicherlich nicht.“.

Beide mussten lachen, während sie endlich zurück zum Auto spazierten.
 

Die Fahrt über sagte keiner mehr ein Wort, beide genossen einfach nur den Abklang dieses Abends. Schließlich hielt Jim vor Melindas Haus und sie stieg aus. Bevor sie die Wagentür schloss, beugte sie sich noch einmal hinunter, um Jim anzublicken.

„Es war wirklich ein wundervoller Abend, ich würde mich freuen, wenn wir das mal wiederholen.“, meinte sie mit einem Lächeln.

„Wie wäre es, wenn du mir deine Telefonnummer gibst, dann kann ich dich anrufen und muss dir nicht wieder hier auflauern.“.

„Du gibst also zu, dass du mich verfolgt hast?“, warf Melinda spielerisch ein.

„Aufgelauert, nicht verfolgt.“.

„Meine Telefonnummer findest du im Telefonbuch, aber gegen eine persönliche Einladung habe ich auch nichts einzuwenden.“, erwiderte sie und trat einen Schritt zurück, um die Tür schließen zu können, „Wir sehen uns also.“.

Damit ließ Melinda die Tür zu fallen und schritt die Stufen zu ihrer Haustür hinauf.

Jim blickte ihr nach, bis sie in der Tür stand. Ein letztes Mal drehte sie sich zu ihm um. Sie winkte ihm noch lächelnd zu und verschwand schließlich im Haus.

Jim atmete tief aus. Sie hatte sich noch einmal umgedreht, nun war es wirklich ein gelungener Abend gewesen.
 

Melinda lehnte drinnen an der Tür und lauschte ihrem Herzklopfen. Sie kam sich wirklich vor wie ein Teenager, aber das machte sie nur noch glücklicher. So hatte sie sich schon lange nicht mehr gefühlt. Sie konnte es kaum noch erwarten, ihn wieder zu sehen, denn er hielt sie nicht für verrückt, er konnte ihre Gabe akzeptieren. Vermutlich war sie noch nie so glücklich gewesen.
 

~~~
 

„Wow, das ist fast wie ein Märchen. Ihr beiden gehört wirklich zusammen.“, mehr konnte Delia nicht zu Melindas Geschichte sagen.

„Danke.“, Melinda musste unweigerlich noch mehr strahlen, „Ich bin auch jeden Tag dankbar dafür, dass wir uns getroffen haben.“.

„Da heute also ein besonderer Tag für dich ist, werde ich die Inventur machen und keine Widerworte, du sollst heute einfach nur glücklich sein.“, meinte Delia und ging bereits nach hinten.

„Du bist die Beste!“, rief Melinda ihr noch hinterher und betrachtete dann den Lavendeltopf.

Sie war wirklich dankbar für alle Personen, die in ihr Leben getreten waren und für die schönen Erinnerungen, die sie mit ihnen teilen konnte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2008-08-17T19:42:46+00:00 17.08.2008 21:42
Erst einmal ein ganz dickes Dankeschn für diese tolle Wichtel-FF! *___*
Ich hätte ja wirklich nicht zu hoffen gewagt, dass mir tatsächlich jemand etwas zu Ghost Whisperer schreiben würde und doch hast du genau das getan *___*
*dich dafür immer noch total knuddeln könnte*
Danke!

Jetzt aber zur eigentlichen FF ^-^
Ich fand sie wirklich sehr schön geschrieben und auch ziemlich authentisch. Also ich könnte mir wirklich vorstellen, dass so eine Episode wirklich mal in der Serie auftaucht ^.^
Auch die Rahmengeschichte, wie Melinda morgens in den Antiquitäten-Laden kommt und Delia erzählt was damals los war... echt gut gelöst ^-^
(auch wenn ich mich immer noch frage, warum sie das Töpfchen von daheim mitgebracht hat XD)
Nyo, auch ihre Ängste etc. waren gut geschildert und wie sie langsam auftaut ^^
Es hat mich zwar etwas gewundert, dass sie es Jim dann doch so offenherzig gleich erzählt hat, anstatt einfach erstmal kurz zur Toilette zu gehen und dem Geist zu verstehen zu geben ihr zu folgen, aber nun gut.
War se da halt noch net so abgeklärt wie heute XD
Die restliche Geschichte war dann schön erzählt, wie sie zum Lavendelfeld fahren, die Erklärung, die Begegnung... Jims unsichere Reaktion..
Echt schön ^^
Und die Umarmung danach war einfach nur.. *____*
Darauf hab ich doch die ganze Zeit gewartet *hihi*
Das anschließende Gespräch fand ich bisschen platt, aber nyo... die Szene davor hat mich genug entschädigt XD
Da hat man so richtig schön die Nähe und Vertrautheit der beiden gespürt, die man dann ja auch in der Serie ständig spürt ^---^

Das Ende kam dann leider etwas abrupt und irgendwie hatte ich das Gefühl, als hättest du die Szene im Laden noch ein wenig schöner ausklingen lassen können...
Aber eigentlich ist das ja dann auch nicht mehr wirklich wichtig, zentraler Punkt war ja wirklich die Vergangenheitsszene ^---^

Insgesamt hat es mir jedenfalls richtig gut gefallen ^--^
Ich hab's gerne gelesen und strahle immer noch total, dass du mir genau dazu was geschrieben hast *hihi*
Dankeschön ^.^
*knuddel*


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