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Final Destination

OneShoot- Sammlung
von

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Sonntagmorgen

Die Sonne. Der kraftvolle, glühende Stern, der unserer Welt Licht, Wärme und Energie schenkt. Trotz der doch schon stärken Einstrahlung glänzten die Scheiben eines großen Fensters, bedeckt waren sie von kleinen Schneekristallen, kleinen Schneeblumen, die zu dieser Jahreszeit sehr untypisch für das Schloss Oblivion waren. Dennoch waren sie ein schöner Anblick, brachen das Licht zu tausender kleiner Regenbogen, die selbst noch zu dem Bett reichten, das auf der anderes Seite des Raumes stand. Die Vorhänge des Baldachins waren halb zugezogen, nur auf der rechten Seite reichte ein länglicher, nackter Fuß aus dem warmen Bett.

Dieser nackte, nebenbei recht hellhäutige Fuß gehörte zu einem Mann mittleren Alters, der wohlig ausgestreckt unter einer mit rotem Satin bezogenen Bettwäsche lag. Das aschblonde Haar lag wirr auf seinem Gesicht, Rücken und den unterm Kopf verschränkten Armen. Nackt war er, wie immer, wenn er in diesem Bett lag, völlig ausgelaugt vom stundenlangen Arbeiten unter den sanften Berührungen seines Partners eingeschlafen. Kein Wunder, wenn man den Wochenplan des Blonden betrachtete. Montag bis Mittwoch ohne Unterbrechung arbeiten, viel Kaffee und viele Vitaminpillen schlucken, um wach zu bleiben. Ein paar Stunden Schlaf und dann weiter von Donnerstag bis Samstag nach dem gleichen Rythmus. Nur Sonntag fiel aus dem Muster. Der Tag, den er seinem Liebsten versprochen hatte. Die 24 Stunden, in denen es nur sie beide gab. Keine Experiemente, keine Aufträge, keine Arbeit. Lange Schlafen, eine ausgedehnte Ruhephase und Umsorgt werden. Zwar hatte das der Forscher zunächst immer abgelehnt, wollte dem Anderen nicht zur Last fallen. Doch inzwischen, nach mehreren Monaten Beziehung, war es zum Alltag für die Beiden geworden. Ein Alltag, der zunächst nur akzeptiert, dann genossen, zuletzt herbeigesehnt und gebraucht wurde. Kurz gesagt wollten sie nicht, dass sich jetzt noch etwas änderte.

Eben einer dieser Sonnatge war angebrochen. Im Garten, der um das Zimmer herum sproß, hörte man Vögel zwitschern, die Sonne schien durch eines der großen Fenster, Frühstück stand auf einem der Tische bereit. Dies war mit ein Grund, warum der Blonde langsam seine Augen aufschlug, blinzelte, sich diese rieb, um den Schlaf loszuwerden. Strähnen fielen ihm ins Gesicht, verdeckten die Sicht der waldgrünen Augen, die noch trübe von der anstrengenden Woche waren. Sofort war eine sanfte Hand zur Stelle, um ihm diese hinter die Ohren zu streichen. "Guten Morgen, Vexen..." Ebeneso sanft wie die Hand war die Stimme, die diese Worte sprach. Dennoch merkte man, dass sie das Befehlen und Schreien gewohnt war. Für den Blonden, Vexen, war sie die schönste Stimme, die wunderbarste Melodie der Welt. Für ihn, die Nummer IV der Organisation, war überhaupt sein Gegenüber der schönste Mann der Welten. Das hellrosane Haar fiel ihm locker auf Schultern und ins Gesicht, stufig wirkte es etwas wirr, dennoch geordnet. Die haut war leicht gebräunt und dennoch rosig, volle rote Lippen und hohe Wangenknochen rundeten das Bild des Assassins ab. Augen, blau und tief wie das Meer. Sein Geliebter roch so nach Rosen, dass man meinte, man hätte einen Strauß dieser edlen Pflanzen vor sich. "Guten Morgen, Marluxia..." Ein kurzer Kuss folgte vom Angesprochenen. Warm-weiche, volle Lippen trafen auf kalte, dünne. Eine ebenso warme Hand verschwand unter den langen Haaren, leckte sich in den knochigen Nacken, zog den zugehörigen Niemand näher zu sich. Auf die gleiche Weise fand eine Hand den Weg in Marluxias Nacken, nur dass diese vollkommen anders war als seine eigene. Knochig und dünn war sie. Wie alles an Vexen. Doch für ihn war der Gelehrte das schönste Wesen, das er kannte. Sein Gesicht war zwar voller Denkfalten, aber schlief er wirkte es wie das eines jungen Mannesm voll und glatt. Sein Rücken war gekrümmt, aber nur vom Arbeiten. Die Stimme krächzend durch das lange Schweigen bei der Arbeit oder das Schreien bei Wutausbrüchen klang bei ihm, und nur bei ihm, wie sie klingen sollte. Nur für ihn wurden die frostigen Augen warm und weich. Er kannte eine Seite am Eismagier, die sonst niemand kennen lernen würde.

Nach wenigen Sekunden lösten sich die Partner voneinander, ein Lächeln traf auf das andere, während der Rosahaarige auf den Schoß des Blonden kletterte, die Arme um seinen Nacken legte, schmunzelte. "Du hast schon wieder angenommen, Vexen... Wie soll das nur mit dir weitergehen? Du musst mehr essen und schlafen!" Eine Predigt, die jeden Sonntagmorgen gepredigt wurde. "Und du weißt, dass ich dafür keine Zeit habe. Meine Experiemente sind wichtiger, wenn ich arbeite. Essen und Schlaf sind zweitrangig." Die gleichen Argumente wie immer. Beide beharrten auf ihrem Standpunkt, sturr wie sie waren. Und doch wussten sie, was der andere meinte und respektierten das. "Dann muss ich dich also heute wieder aufpäppeln, wie es aussieht!" Ein anzügliches Lächeln trat auf die vollen Lippen des Assassins, als er sich zur nackten Brust des Forschers beugte, mit flinker Zunge darüberleckte. Etwas bitter schmeckte der Ältere, nach Zimt und Mohn. "Darfs gleich der Nachttisch sein oder erst die Vorspeise?" Ebenso anzüglich wie das Lächeln war auch die Stimme des Botanikers. "Du kennst mich doch, XI." Mehr als ein Seuseln war die Antwort nicht, genießerisch hatte der Blonde die Augen geschlossen und den Kopf in den Nacken gelegt. "Also darf es der Nachtisch sein..." Sofort flogen Küsse leicht wie Schmetterlinge auf die brust des Forschers, die freche Zunge glitt immer wieder auf dieser umher, malte feuchte Linien auf die blasse Haut. Schon jetzt keuchte Vexen leise, entspannte sich vollkommen und hob seine Brust an, strich dem Jüngeren rastlos durchs Haar. "Du kennst mich viel zu gut... Marluxia..." Keine Antwort kam aus diese Aussage. Er kannte ihn wirklich viel zu gut. Schon nach wenigen Handgriffen, einem Streicheln hier, einem Zwicken da, ein kurzes Lecken und schon war der sonst kalte Eisklotz geschmolzen, lag da, stöhnend, sich vor Genuss unter seinem Geliebten räkelnd. In diesem Zustand ließ er es ohne Wiederworte zu, dass seine Hüfte angehoben wurde und sie sich wie jeden Sonntagmorgen vereinten.



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