Mörderische Nacht
Stille. Nur das Ticken der Uhr drang an ihr Ohr. Und das Kratzen ihrer Fingernägel auf der Haut des Mannes vor ihr. Sie lächelte ihn an und beugte sich zu ihm vor. „Wartest du ganz kurz?“ Und schon war sie von seinem Schoß aufgestanden und eilte zum angrenzenden Bad.
Der Mann, mit einem beachtlichen Bauchumfang, lockerte den Knoten seiner Krawatte etwas und strich über seine Wange, als er etwas Warmes und Nasses dort spürte. Etwas erschrocken schaute er auf sein Blut, das im Mondschein glänzte. Er hielt seine Hand vors Gesicht und drehte seine blutverschmierte Hand. Die Flüssigkeit bahnte sich einen Weg auf den Boden und der Mann wurde immer blasser und benommener.
Die Frau hingegen stand vor dem riesigen Badezimmerspiegel und richtete sich ihre Haare. Aus ihrer kleinen Samttasche holte sie lange und spitze Haarnadeln heraus und steckte sie in ihrer Frisur fest. Danach strahlte sie sich selber an und strich über die Oberfläche des Spiegels. Für einen Moment war ihre Miene versteinert und das Lächeln unecht, doch das hielt nicht lange an.
Als sie die Tür öffnete, wich die Dunkelheit im Zimmer und er musste seine Augen etwas zusammenpetzen, um diese blonde Schönheit, so fand er, erkennen zu können. Sie schloss geräuschlos die Tür hinter sich und bewegte sich sicher auf den Politiker zu und beugte sich zu ihm vor und drückte ihn mit ihrem Gewicht sanft aber bestimmt nach hinten aufs Bett.
„Es tut mir Leid, dass du so lange warten musstest!“
„Das ist kein Problem!“, hauchte, mit alkoholgeschwängertem Atem, der Politiker. Schon gleich, als sie sich wieder auf seinen Schoss niederließ, wanderten seine Hände über ihre Kurven. Die Blonde machte nichts dagegen und leckte ihm über die Halsschlagader, was eine Gänsehaut seinerseits hervorrief.
Langsam bahnten sich ihre dünnen, langen Finger unter sein Hemd und bearbeiteten seine Brustwarzen. So konnte sie ihm ein Stöhnen entlocken, was sie nur zum Augenschließen brachte. Das war nichts Ungewöhnliches mehr.
Der sabbernde und stöhnende Mann wollte sich nun auch etwas beteiligen, doch sie hielt ihn davon ab, sie auszuziehen.
„Das mache ich selbst. Entspann dich lieber!“, murmelte sie in sein Ohr und küsste ihn stürmisch, aber ohne Gefühl.
Mit der anderen Hand glitt sie in seine Leinenhose zu seinem besten Stück und massierte dieses. Er bäumte sich auf und keuchte. Mit zittrigen Fingern wollte er doch noch sein Glück versuchen und etwas mehr Haut von ihr zu sehen.
Die Frau schüttelte nur den Kopf über sein Benehmen und hatte keine Lust mehr mit ihrem Opfer zu spielen.
Mit einem gekonnten Griff in ihre Frisur hatte sie ein paar lange Haarnadeln, die sie noch vor kurzem in ihr Haar gesteckt hatte, in der Hand.
Sie leckte ihm das Blut von der Wange und drehte ihn unter sich auf den Bauch. Er war in ihren Fingern nur noch Butter und ließ sich alles gefallen. Sie fand ihn einfach nur abstoßend und sobald er mit dem Gesicht in das Kissen gedrückt wurde, verzog sie ihren leuchtend roten Mund zu einer verzerrten Grimasse.
Jetzt ging alles ganz schnell. Sie drückte ihm diese spitzen Haarnadeln in den Nacken hinauf zum Kleinhirn und presste dabei sicherheitshalber noch seinen Kopf ins Kissen. Seine verzweifelten Hilferufe wurden im Keim erstickt und nach kurzer Zeit hörte er auch auf zu strampeln.
Erleichtert, dass er nun endlich tot war, setzte sich neben die Leiche und drückte ihre Hände auf die Augen.
Nach einigen Minuten stand sie auf, nahm ihren Schal und den Mantel, holte einen roten Lippenstift aus der Tasche und malte sich die Lippen nach. Gemächlich schritt sie durch das luxuriöse Zimmer und als sie am Wandspiegel ankam, drückte sie ihren Mund aufs Glas.