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Die Tochter des Phönix

von

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Das heilige Feuer Dranzer

Ich schrie.

Ich schrie so laut ich konnte doch er schien es gar nicht zu bemerken.

Ich sah wie Mom in sich zusammensackte und wie teilnahmslos ihr Mörder sie fallen ließ.

Langsam bückte sich der Mann der mein Vater sein sollte und zog das Blutverschmierte Messer aus der Leiche, dann drehte er sich zu mir um und sah mich mit dem selben teilnahmslosen Blick an wie zuvor meine Mutter.

„Jetzt ist nicht die Zeit zu weinen, schnell, lauf in den Keller!“

Erst jetzt spürte ich die heißen Tränen die sich ihren Weg über mein Gesicht brannten.

Trotzdem versuchte ich mich zusammenzureißen als der Mann auf mich zugelaufen kam.

So schnell mich meine wackeligen Beine trugen folgte ich der kellertreppe.

Unten angekommen stand ich vor einer Eisentür an der meine Mutter ein Schild befestigt hatte auf dem stand das wir den Raum nicht beträten dürften.

Ich zögerte.

„Er ist fast bei dir, mach die Tür auf!“

Befahl die hektische Stimme und aus irgendeinem Grund gehorchte ich.

Die Tür knarrte als wäre sie Jahrelang nicht mehr geöffnet worden.

Plötzlich packte mich der Mann an der Schulter, erschrocken schrie ich auf doch zu meiner Verwunderung taumelte er bereits zurück.

An seiner Hand züngelte sich eine Flamme entlang und ich nutzte seine Verwirrung um in den Keller zu renne und die Tür hinter mir zuzuschlagen.

Glücklicherweise konnte man sie von innen verriegeln, ich wusste das mir das etwas Zeit geben würde.

„Sehr gut, jetzt such nach einer kleinen Truhe.“

Mein Atem ging so schnell das ich glaubte gleich an einer überdosis Luft zu sterben und mein Herz schlug schmerzhaft gegen meine Rippen.

Ich hörte wie an der Tür gerüttelt wurde und fing völlig koordinationslos an die ganzen Papierstapel und Kisten in dem halbdunklen Raum umzugraben.

Auf einmal ertastete ich etwas das sich wie eine kleine Schatulle anfühlte und zog sie unter einem Papierberg hervor.

Sie war dunkelrot mit goldenen Verzierungen und als ich sie berührte jagte so etwas wie ein Stromschlag durch meinen Körper, nur viel angenehmer.

Mir wurde wohlig warm und die Angst fing an sich zu zerstreuen.

„Sehr gut, öffne sie.“

Sagte die Stimme nun wesentlich ruhiger und ich zog an dem Deckel.

Etwa zur gleichen Zeit als sich der Deckel der Schatulle öffnete wurde rechts von mir die Tür aufgerissen, der Riegel hatte wohl nachgegeben.

Der Mörder stand direkt neben mir und hatte das Messer bereits wieder fest in der Hand.

Ich schrie und meine weichen Knie gaben nach sodass ich unsanft auf dem Boden landete.

Als ich das nächste Mal aufsah baute sich vor mir eine Wand aus siedend heißen Flammen auf.

Ich wäre sicher verbrannt wenn sich nicht blitzschnell ein riesiger Vogel schützend vor mich gestellt hätte.

„Was...was bist du?“

Fragte ich mit schwacher Stimme und starrte zu dem riesigen, von Flammen umgebenen Tier auf.

„Ich bin der heilige Phönix Dranzer, Herrscher der Flammen und du brauchst keine Angst zu haben, ich schütze dich, kleine Prinzessin.“

„Prinzessin?“

„Das ist nicht der richtige Zeitpunkt, kletter auf meinen Rücken dann bring ich dich hier raus.“

Mit letzter Kraft klammerte ich mich an den weichen Federn fest und zog mich auf Dranzers Rücken, dieser schlug mit seinen großen Schwingen und im nächsten Moment rasten wir durch das Dach des Hauses.

Das war das erste Mal das ich auf dem Rücken eines Phönix saß und auf die weiße Welt hinunter sah.

Nur ein paar Minuten später landeten wir wieder und ich rutschte von Dranzers Rücken hinunter in den Schnee.

„Alles in Ordnung?“

drang seine besorgte Stimme an mein Ohr doch egal wie sehr ich mich abmühte, ich konnte nicht antworten.

Stattdessen klappte ich nur hilflos den Mund auf und zu während mir die Tränen nur so über die bleichen Wangen strömten.

Ziemlich hilflos stand mein Retter neben mir bis plötzlich die Sirene eines Krankenwagens durch die Stille dröhnte.

„Oh nein...“

Die hallende Stimme des Phönix verstummte und er löste sich vor mir in einen wirbel aus Lichtern und Flammen auf.

Der rot-weiße Wagen war inzwischen nicht weit von mir entfernt zum stehen gekommen und ich hörte leise Stimmen die aufgeregt miteinander tuschelten.

Plötzlich verstummten die fremden und jemand hockte sich neben mich.

„Feliziti Crowd?“

Die heisere, raue Stimme jagte mir kalte Schauer über den Rücken doch ich nickte langsam.

Er lachte triumphierend und erhob sich wieder.

Verängstigt dachte ich erst das er mich hier liegen und sterben lassen würde doch einen Moment später spürte ich das ich auf eine Trage oder so etwas ähnliches gelegt und hochgehoben wurde.

„Was sollen wir mit ihr machen Boris, Sir?“

Fragte einer der Männer die mich in Richtung Wagen trugen.

„Bringt sie in die Abtei, je eher wir mit dem Training beginnen desto besser.“

Antwortete die raue Stimme.

„Jawohl!“

Danach ging alles recht schnell, ich wurde im Krankenwagen auf der Bare festgeschnallt damit ich nicht runterfiel, dann spürte ich einen kräftigen Ruck als der Wagen anfuhr.

Nach etwa zehn Minuten wurde mir ein Schlafmittel verabreicht und ab da erinnerte ich mich an nichts mehr bis ich das nächste Mal wieder in einem großen Zimmer mit weiß gestrichenen Wänden erwachte.

Ich weiß noch das an der gegenüberliegenden Wand, die ich gezwungenermaßen anstarren musste solange ich im Bett lag, ein Bild hing.

Es zeigte ein riesiges Riesenrad das sich vor einem atemberaubenden Sonnenuntergang drehte und im Hintergrund konnte man noch einige Buden erkennen.

Immer wenn ich dieses Bild später wiedersah weckte es ein seltsames Gefühl tief in mir, fast sowas wie eine Sehnsucht.

Jetzt allerdings fühlte ich mich völlig ausgebrannt und leer, mein Mund war staubtrocken und ich konnte weder weinen noch schlucken.

Ich weiß nicht wie lange ich so da lag und dumpf die Decke anstarrte doch irgendwann wurde die ebenfalls weiße Tür des Zimmers geöffnet und eine ältere Frau in einer weißen Krankenschwesternuniform trat auf mich zu.

Sie steckte mir ein Fieberthermometer in den Mund, maß meinen Puls und fragte mich ein paar mal wie es mir ginge doch als ich nicht antwortete gab sie es seufzend auf.

„Sie können jetzt zu ihr aber sie spricht immer noch nicht.“

Mit diesen Worten verließ sie das Zimmer und an ihrer Stelle betrat ein älterer Mann, ich schätzte ihn auf 50, den Raum.

„Na, ausgeschlafen? Wie geht es dir denn heute Morgen?“

Er sprach Englisch mit mir allerdings konnte ich einen leichten Russischen Akzent heraushören.

Als ich weiterhin schwieg nickte er nachdenklich.

„Es stimmt also, du sprichst wirklich nicht.“

Langsam zog der Mann, den ich durch die seltsame Stimme als diesen Boris identifizierte, sich einen Stuhl heran und setzte sich neben das Bett.

„Sprichst du Englisch?“

Ich nickte langsam.

„Und Russisch?“

Wieder nickte ich.

„Verstehe, ich habe auch nichts anderes erwartet.“

Fragend drehte ich den Kopf und sah ihm nun das erste Mal ins Gesicht.

Wieder lief mir ein eisiger Schauer über den Rücken, als würde sich mein ganzer Körper dagegen sträuben in der Nähe dieses Mannes zu sein.

„Oh und wie ich sehe wurdest du auch schon gebrandmarkt.“

Anscheinend machte ich einen ziemlich verwirrten Eindruck denn er stand auf und holte einen kleinen Handspiegel von einem Waschbecken das an der Wand zu meiner rechten befestigt worden war.

Er reichte mir den Spiegel und ich warf einen unsicheren Blick hinein.

Im ersten Moment fiel mir nichts auf doch dann riss ich entsetzt die Augen auf und betastete mein weiches, langes Haar.

Zu meiner Überraschung war eine Strähne auf der rechten Seite statt dem üblichen Blond nun Feuerrot und leuchtete geradezu im Gegensatz zum Rest meiner Haare.

Schnell nahm mir Boris den Spiegel wieder aus der Hand eh ich ihn fallen lassen würde und ich ließ mich erschöpft wieder in das weiche Kissen sinken.

„Das ist das Zeichen des Phönix, man könnte sagen wer von Dranzer gebrandmarkt wurde muss einfach einer der besten Blader werden.“

Gebrandmarkt, das klang als wäre ich bloß ein Stück Vieh oder eine Sklavin, dachte ich mit einem unwohlen Gefühl im Magen und schloss die Augen.

„Bevor du wieder einschläfst solltest du lieber in dein neues Zimmer umziehen, ich habe es gerade herrichten lassen.“

Genervt schlug ich die bleischweren Augenlider wieder auf.

„Kai wird dich in dein neues Quartier begleiten.“

Er klatschte laut in die Hände, sofort wurde die Tür geöffnet und ein junge der ungefähr in meinem Alter sein musste trat ein.

Das silber-blaue Haar und der leere Blick fielen mir sofort ins Auge und bestätigten mein schlechtes Gefühl nur noch.

„Kai, führe unseren Gast bitte in das freie Zimmer.“

Folgsam ging er auf mich zu.

„Folge mir bitte.“

Seltsam, dachte ich, seine Stimme war völlig monoton, als wäre er gar nicht richtig hier sondern in Gedanken ganz woanders.

Trotzdem stand ich folgsam auf und stellte fest das mir bereits ein knielanges, himmelblaues Nachthemd angezogen worden war.

„Also dann junge Dame, wir werden uns Morgen wiedersehen. Süße Träume wünsche ich dir.“

Mit diesen Worten schob er mich hinter Kai her aus der Tür obwohl das eigentlich gar nicht nötig war denn egal wohin ich kommen würde, alles war besser als die Gesellschaft dieses Mannes.

Wahrscheinlich konnte glücklich darüber sein das ich jetzt noch nicht wusste wie sehr ich den Satz „Ich wünsche dir süße Träume.“ in den nächsten Jahren noch hassen lernen würde.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2008-06-29T21:38:16+00:00 29.06.2008 23:38
hey na.
das pitel war echt total klasse.
man war das spanned und vor allen so knapp..
hmm nun ist sie also bei boris und co.
mal schaun was da noch so passieren wird.
lg flor
Von:  Tonja
2008-06-27T13:16:05+00:00 27.06.2008 15:16
Hi,
das Kappi ist echt klasse.
Ich frag mich, was noch weiter passiert.
Schließlich muss ja irgnetetwas passieren, dass Kai Dranzer hat...
Obwohl er je eigentlich Black Dranzer hat.
Kann natürlich sein, dass deine FF gar nichts mit dem späteren Beyblade zu tun hat, oder?
Auf jeden Fall ist es super spannend, egal wies weiter geht.
Bye Tonja


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