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Another time ...

Another story [Zo ♥ Na]
von

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Ende gut...?

Hey ho :D

Fragt mich nicht, warum auf einmal zwei Kapitel innerhalb von wenigen Tagen hochgeladen werden xD Aber nachdem ich einmal angefangen hatte, wollte ich das Projekt auch ENDLICH zu Ende bringen... Ich hoffe, euch gefällt daher das letzte Chapter, ich bin eigentlich relativ zufrieden damit. Vor allen wollte ich die Kampfszene vermeiden, die sich eigentlich schon die ganze Zeit angekündigt hatte xD Ich kann sowas einfach nicht schreiben... Wie auch immer, ich hoffe, es finden sich ein paar Leser zusammen :3 Danke an alle, die bis hierhin gelesen haben, obwohl das Projekt nun zwei Jahre ging xD Aber ich hab's geschafft!
 

☆¤*★*¤☆
 


 

Kapitel 12: Ende gut...?
 


 

Auf einmal ging alles sehr schnell. Die Tür wurde aufgestoßen und knallte an die Wand, wo diese einen unschönen Fleck hinterließ. Der Putz bröckelte runter und landete auf dem Boden, der unter den Füßen der Person knackte, die gerade den Raum betreten hatte.

Bewaffnet mit zwei seiner Schwerter und einem mordlustigen Glitzern in den Augen, starrte der Grünhaarige, der vom Schrei der Orangehaarigen angelockt worden war, auf das Bild, das sich ihm bot.

Er erkannte Nami, die halbnackt unter dem Arschloch lag, das die Hose bereits bis zur Hüfte hatte runterziehen können. Überrascht hatte Jack in seinem Tun inne gehalten und starrte nun seinerseits den Schwertkämpfer in seiner Tür an.

Wut flackerte in den Augen des Blonden auf. Ohne Zorro aus den Augen zu lassen, hob er sich von Nami und stand nun seinem ungebetenen Gast gegenüber.

„Na, wo kommen Sie denn her? Hat man Ihnen etwa nicht beigebracht, zu klopfen, bevor man einen Raum betritt?“ Der kühle Tonfall, den er anschlug, vermochte zwar seine Wut unter Verschluss zu halten, aber seine angespannten und zu Fäusten geballten Hände, sowie das Funkeln in seinen Augen sprachen eine andere Sprache.

Jack war sauer und das nicht zu knapp! Kurz huschte sein Blick zum Tisch, wo er seine Waffe liegen gelassen hatte, dann zu Nami, die schluchzend auf der Seite lag und versuchte, ihre Blöße zu verdecken und dann wieder zu Zorro, der sich keinen Schritt weiter bewegt hatte, seit er die Tür eingetreten hatte.

Das Schweigen war beinahe tödlich, das sich nun ausgebreitet hatte.

In Zorros Augen glänzte Abscheu, Hass und Verachtung für den Mann, der es gewagt hatte, Nami auch nur anzufassen. Allein der Anblick, der sich ihm bot, wenn er die Orangehaarige ansah, brach ihm fast das Herz. Wie konnte ein Mann nur so mit einer Frau umgehen! Und okay, er war selbst nicht immer der Gentleman der Nation, aber es war unter aller Kanone, was dieser Typ da versucht hatte, zu tun! Und anscheinend war er gerade noch rechtzeitig gekommen.

„Wäre ich nicht so fair, würde ich dir jetzt und auf der Stelle den Kopf abschlagen“, zischte Zorro, der dabei zusah, wie Jack sich langsam und bedächtig die Hose wieder hochzog und verschloss. Allerdings ließ auch er den Grünhaarigen nicht aus den Augen.

„Was hast du mit ihr gemacht?“ Knurrend vor Wut nickte er zu Nami, die immer noch auf dem Bett lag und anscheinend die Augen zusammengekniffen hatte. Am liebsten wäre der Grünhaarige zu ihr herübergegangen und hätte ihr etwas übergelegt. Aber alles, was er selbst am Körper trug, war klitschnass und würde ihr wahrscheinlich wenig helfen. Die Decke wäre da schon eine andere Option, aber er wollte sie nicht mit etwas zudecken, das dieser Schmalzlocke dort gehörte!

„Was ich mit ihr gemacht habe? Was interessiert es dich?“ Jack wischte sich eine Strähne beiseite, die sich gerade gelöst hatte und taxierte den Grünhaarigen weiterhin mit seinem Blick. Unauffällig ging er ein paar Schritte, und selbst, wenn es dem Grünhaarigen auffiel, er tat nichts, um ihn davon aufzuhalten. Er brauchte nur seine Waffe, dann wäre ihm dieser Muskelprotz mit grünem Haar nicht länger im Weg.

„Das würde ich lassen.“ Bedrohlich zischend hob Zorro ein Schwert an und richtete es auf Jacks Brust, in der sich das Herz des Besitzers schon etwas beschleunigt hatte. Mit zusammengebissenen Zähnen blieb er stehen und ließ den Blick kurz zwischen Schwert und Zorro hin und her schweifen. So leicht würde es wohl nicht werden…

Nein, das würde es wirklich nicht, jedenfalls nicht, wenn es nach Zorro ging. Im Augenblick war er so wütend, dass er dem blonden Schönling wahrscheinlich den Kopf an Ort und Stelle abgetrennt hätte, aber das wollte er Nami nicht auch noch aufbürden. Er wusste, dass sie eine Waffe besaß und diese wahrscheinlich auch schon mindestens einmal in ihrem Leben benutzt hatte, aber im Augenblick war sie wahrscheinlich so labil und schwach, dass er nicht riskieren wollte, vor ihren Augen zu morden. Nein, das würde warten müssen.

„Beweg dich“, befahl der Grünhaarige und nickte zur Tür. Auf dem Gang galten andere Spielregeln und die würde Zorro auch nutzen. Niemand verging sich an einer Person, die ihm wichtig war und da es sich hierbei noch um eine Frau handelte, sah Zorro beinahe rot. Er wollte dieses Arschloch ein für alle Mal aus dem Weg räumen, damit sich Nami nicht mehr verfolgt und vor allen gedemütigt fühlen musste!

Zorro hörte ein Wimmern und leise seinen Namen, sodass er für einen Moment unnachsichtig war. Er blickte zu Nami, die ihn aus roten Augen heraus ansah und anscheinend ein stummes Danke an ihn weiterreichte. Im Augenblick konnte sie nicht denken, aber sie wusste, dass er ihr nicht nur das Leben gerettet, sondern auch ihre Seele verteidigt hatte. Aber es war ja noch nicht vorbei.

Den unbeobachteten Moment nutzte Jack, sich seine Pistole zu schnappen und wie wild auf Zorro zu schießen.

Es war, als ginge alles in Zeitlupe.

Zorro wandte sich jedes Mal genau richtig von der drohenden Gefahr ab, sodass die Kugeln nacheinander in der Wand landeten. Auch in Namis Nähe, aber die wurde ebenso haarscharf verfehlt wie auch Zorro. Lässig, als hätte man ihn gerade mit Kirschkernen beworfen, fasste er seine Schwerter fester und drehte sich vollständig zu Jack um. Dieser hob zuerst eine, dann zwei Augenbrauen und fasste ebenso seine Pistole mit zwei Händen, zielte und schoss erneut auf den Grünhaarigen. Zorro allerdings trat erneut einen Schritt zur Seite. So knapp, dass die Kugel an seinem Ohr vorbeisauste und seine Ohrringe am linken Ohr zum Klingen brachten.

„Wie… Wie ist das möglich?“, brachte Jack nervös hervor und zum ersten Mal erkannte man Überraschung in seinen Augen. Nicht nur das, auch das Zurückweichen seiner war ein wahrer Augenschmaus. Zorro grinste schief und trat weiter auf ihn zu.

„Du unterschätzt mich, wie es aussieht.“ Noch einmal schoss Jack, doch zu seinem Pech hatte er bereits seine gesamte Munition verschossen. Verdattert starrte er auf seine Pistole, während Zorro immer näher kam und ihn in eine Wand drängte. Hektisch schmiss er die Waffe beiseite und schnappte sich stattdessen die Weinflasche auf dem Tisch, zerdepperte sie an der Kante, sodass der restliche Wein wie vorhin den Boden übergoss. Die scharfen Kanten der Flasche richtete er nun auf Zorro und versuchte, seine Fassung wiederzuerlangen. „So leicht kriegst du mich nicht!“

Als Zorro zuschlagen wollte, duckte sich Jack und rannte zum Bett, wo sich Nami mittlerweile so gut es ging aufgerichtet hatte. Der Schock stand ihr ins Gesicht geschrieben, als Jack das scharfe Glas an ihre Kehle hielt und sie dabei festhielt.

Die Orangehaarige kniff die Augen zusammen und bemühte sich, nicht zu atmen, da sie sonst Angst hatte, das Glas würde ihr die Kehle aufschneiden. Lachend blickte Jack zu Zorro, der die Schwerter leicht sinken gelassen hatte.

„Du willst sie, stimmt’s? Ihr seid echt ein schönes Paar.“ Der Blonde erhob sich, zerrte Nami mit sich und schritt langsam mit ihr zur Tür. Zorro sah, wie ihre Beine zitterten, doch ihre Hände, die sich auf Jacks Arme gelegt hatten, waren ruhig.

Wenigstens wurde sie nicht hysterisch, das wäre das letzte, was Zorro gebrauchen konnte. Aufmerksam sah er dabei zu, wie Jack sie zur Tür zog und diese schließlich auch öffnete. Grinsend sah er Zorro an.

„Wolltest du nicht gerade noch auf den Gang gehen?“, ging er den Grünhaarigen an und verschwand mit seiner Geisel dann auf dem Gang.

Nami merkte sofort, dass es hier kühler war als noch im Zimmer und sogleich legte sich eine eiskalte Gänsehaut über ihren Körper. Ihr Hirn war immer noch vernebelt, aber sie fragte sich trotzdem, wieso immer sie in so ein Pech verwickelt wurde? Warum war sie neulich nicht zu Hause geblieben? Wieso musste dieser Typ gerade sie angraben? Und warum musste sie sich ausgerechnet bei ihm landen und ihm in die Weichteile treten? Wäre dieser Tag nie geschehen, wäre sie nicht angeschossen worden und sie wäre diesem Typen nie begegnet.

Allerdings…

Ihr Blick huschte kurz zu Zorro, der nun auch auf den Gang trat und Jack sowie sie nicht aus den Augen ließ. Wäre dieser Tag nicht passiert, hätte sie auch Zorro nicht kennen gelernt. Es war ihr egal, ob er dachte, dass sie nervig war, sich ständig retten lassen musste und nichts alleine auf die Reihe kriegte. Aber sie mochte ihn. Diese Erfahrung hätte sie sicherlich nie gemacht, wäre sie an diesem Tag nicht im Wirtshaus gewesen.

Jack zerrte sie weiter den Gang entlang, kratzte hin und wieder leicht mit dem Glas an ihrem Hals und entlockte ihr einen schmerzverzerrten Ausruf – wobei das Wort Ausruf nicht sonderlich passte. Die Orangehaarige war viel zu fertig, um sich laut gegen diese Aktion zur Wehr zu setzen. Am liebsten hätte sie jetzt ein Bier genossen und wäre danach ins Bett gefallen, um drei Tage durchzuschlafen.

Die Dielen unter ihren Füßen knarrten und alles drehte sich um Nami. Sie verlor das Gefühl für Zeit und Raum und ihre Wunde an der Seite schmerzte wieder. Sie steckte wirklich noch nie so tief in der Scheiße. Und sie wusste auch nicht, wie Zorro sie retten wollte. Sobald er auch nur einen Schritt zu viel machte, würde das Glas in ihrer Haut stecken und am besten noch die Luftröhre zertrennen, sodass sie erst verbluten und dann ersticken würde. Oder beides gleichzeitig? Ging das eine eigentlich noch, wenn das andere schon eingetroffen war? Sie war verwirrt und ihr Kopf schwebte im Nirgendwo.

Nachdenken wollte sie schon lange nicht mehr, sondern nur noch schlafen. Schlafen und die Geschehnisse der vergangenen Tage vergessen.
 

Zorro traute sich nicht wirklich, einen Schritt näher zu kommen. Zwar ging er Jack nach, betrat aber nie die unsichtbare Linie, die sein Gegenüber gezogen zu haben schien. Viel zu riskant war es, Nami dieser Gefahr auszusetzen. Verdammt, sie hatte doch schon genug durchgemacht!

Knurrend und wütend über sich selbst, dass er sich eben hatte ablenken lassen, verkrampften sich seine Finger um die Griffe seiner Schwerter. Wie konnte er Jack aus der Reserve locken und Nami aus seinem Griff befreien? Wie sollte er es schaffen, sie auch dieses Mal wieder zu retten? Das war gar nicht so leicht, wie es sich vielleicht anfühlte. Zähneknirschend folgte der Grünhaarige dem Blonden weiter durch den Gang. Tür um Tür tat sich an den Wänden auf, doch hinter allen war es ruhig. Wo waren die ganzen anderen Menschen, die in diesem Haus arbeiteten? Das hatte sich der Schwertkämpfer vorhin schon gefragt, aber jetzt hätte er ihre Hilfe gut gebrauchen können. Wobei Hilfe auch falsch war. Er würde sie einfach benutzen müssen, um ein Ablenkungsmanöver zu starten.

„Wo willst du hin, Feigling?“, zischte Zorro leise, als er immer noch nicht herausgefunden hatte, wo Jack eigentlich hinwollte. Das Zimmer, in das er eben geplatzt war, lag schon etwas weiter hinter ihnen und es schien, als würde dieser Gang nie enden.

Der Boss der ganzen Maschinerie hier grinste nur und zog Nami weiter. Wo er hinwollte? Nun, jedenfalls irgendwohin, wo seine Leute waren und wo er sich aus dem Staub machen konnte, solange Zorro abgelenkt war. „Das wirst du noch früh genug erfahren“, grinste er also und legte einen Gang höher ein, um sich noch schneller zu bewegen. So war zwar auch die Gefahr größer, Nami am Hals zu verletzen, aber das war ihm ja völlig egal. Er würde seine Tat vollenden und dann war es sowieso egal, was mit ihr geschah. Und seine Leute würden den Grünhaarigen aus dem Weg schaffen. So wären zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen worden.

Der Gang war fast zu Ende, doch genau dort tat sich eine Tür auf. Ein wenig fahrig und ohne Zorro aus den Augen zu lassen, hantierte Jack am Knauf herum. Zuvor hatte er kurz angeklopft, um auf sich aufmerksam zu machen. Er lauschte kurz und er hörte ein paar bekannte Geräusche. Das Rücken von Stühlen, das vereinzelte Greifen zur Waffe. Grinsend öffnet er die Tür und sprang mit einem Ruck in den Raum, sodass Zorro kurz große Augen machte. Allerdings folgte er dem Übeltäter und fand sich schnell in einem Speiseraum wider mit ein paar mehr bewaffneten Menschen, die allesamt auf ihn zielten.

Auch Nami, die die Augen geöffnet hatte, war verwirrt. Wo waren sie denn hier gelandet? Und was hatte Jack nun vor?

Die Waffen der Männer im Raum richteten sich auf Zorro. Unzählige Läufe von Gewehren, Pistolen oder auch Schwertern. Die Stille war drückend.

Nami erschauderte und kniff kurz die Augen zusammen. Sie hoffte, dass Zorro nichts passieren würde, auch wenn ihr selbst im Augenblick nicht klar war, was vielleicht mit ihr passieren könnte. Denn sie spürte, dass sich Jack wieder in Bewegung setzte und sie mit sich zog. Langsam, als wolle er nicht auf sich aufmerksam machen und so leise verschwinden, wie es ihm möglich war. Ein Grinsen hatte sich auf seine Lippen geschlichen und als er den Raum durch einen anderen Eingang verlassen hatte, zog er leise die Tür hinter sich zu. Er war siegessicher, das sah man ihm auch an.

Er zog Nami weiter, dieses Mal etwas härter. Er wollte endlich zur Sache kommen!

Nami stiegen beinahe schon wieder Tränen in die Augen, doch als sie an einer Tür vorbeigingen, zuckte ihr Kopf leicht in die Richtung. Die Frau, die dort stand, kam ihr mehr als bekannt vor…

„Cinq Fleurs~“, flüsterte sie, verkreuzte die Arme und wie aus dem Nichts taten sich fünf Arme aus dem Boden auf. Zwei davon hielten Jack an den Fußknöcheln fest, zwei andere an den Handgelenken und die fünfte nahm die Flasche aus seiner Hand und warf sie unbekümmert in eine Ecke, wo sie in tausend Einzelteile zerbrach.

Erschrocken wandte Jack den Blick zu seiner Gefährtin, die mit einem ernsten Gesichtsausdruck zu ihm herüber sah.

„Was zum Teufel machst du da?!“, fluchte er und sah zu Nami herunter, die auf den Boden gesunken war und sich den Hals rieb, wo sie die Flasche das ein oder andere Mal gestriffen hatte.

„Es geht über meine Prinzipien, zuzusehen, was du mit der Kleinen da anstellen willst.“ Und das war nun wirklich nicht schwer herauszufinden. Immerhin trug die Orangehaarige nichts weiter als Unterwäsche und auch Jack sah nicht mehr so schick und ordentlich aus wie sonst, wenn sie ihn sah. Da waren die Absichten doch wohl offensichtlich.

Robin trat einen Schritt auf Jack zu, kniete sich dann allerdings zu Nami und zog sie hoch, während ihre Arme den Blonden noch immer festhielten.

„Lass mich…“, murmelte Nami nur und versuchte, sich aus dem Griff zu befreien, doch leider hatte die Schwarzhaarige einen kräftigeren Griff als sie selbst im Moment. Es kam auch keine Antwort, stattdessen wurde Nami an eine Wand gelehnt und auf den Boden gedrückt, sodass sie erstmal sitzen konnte. Robin hingegen wandte sich wieder an Jack, der sie immer noch verständnislos anblitzte.

„Nimm deine Arme zurück, du Hexe! Ich habe dich nicht dafür bezahlt, mich von etwas abzuhalten!“ Er wand sich und versuchte, von ihr frei zu kommen. Ohne Erfolg.

„Nein~“, war Robins einzige Aussage und um ihm einfach mal den Mund zu verbieten, ließ sie noch eine weitere Hand wachsen, die sich auf seinen Mund legte und zudrückte.
 

Von nebenan hörte man mittlerweile Kampflärm. Geschirr zerbarst, Stimmen erhoben sich, stöhnten, keuchten auf. Männer gingen zu Boden, Schüsse fielen.

Doch Zorro sah mittlerweile rot. Er wusste nicht, dass Jack mittlerweile aufgehalten worden war, er wollte sich nur beeilen, um Nami endlich aus seinen Fängen zu befreien. Er metzelte die Männer nieder, die ihm zu nahe kamen, drehte sich mit seinen Schwertern wie in einem Wirbelwind und verdoppelte seine Kraft dabei noch mal, als die Klingen seine Gegner trafen und das Blut aus ihren Brustkörben quoll.

„Geht mir aus dem Weg! 72 Sinnesphönix!“ Die Schwerter sausten nur so durch die Luft und ließen die gegnerischen Männer wie Fliegen umfallen. Tief getroffen und röchelnd. Einige von ihnen, die ihm hatten ausweichen können, versuchten zwar, ihn zu treffen, doch Zorro würde so schnell nicht locker lassen.

Er hatte ein Ziel vor Augen und das ließ er sich von nichts und niemanden nehmen!

„NAMI!“
 

Benommen wie sie war und vor allen erschöpft, hob die Orangehaarige den Blick. Sie befand sich anscheinend auf dem Weg irgendwohin, denn sie spürte an ihrem Rücken berührende Bewegungen, die sie anscheinend über den Boden beförderten. Dass sie auf Händen lag, die Robin erschaffen hatte, war ihr im Moment nicht sonderlich bewusst. Die Schwarzhaarige selbst ging neben Jack her, der immer noch gegen seine ‚Fesseln‘ protestierte.

„Wo bringen Sie mich hin?“, fragte Nami, die nach dem ersten Verdacht, eben ihren Namen gehört zu haben, den Blick nun zu Robin wandte. Diese schmunzelte leicht – was Nami ein wenig verwirrte – und blickte die junge Frau an.

„Dein Freund wird da sicher gleich fertig sein und dann wird er uns schon finden.“ Es war fraglich, ob das nun positiv oder negativ gemeint war, aber im Moment hatte sie keine Lust, sich darüber Gedanken zu machen. Sie war schon froh, von Jack weggekommen zu sein, der nun brav wie ein Schoßhund neben Robin her ging. Okay, sein Mund war unbrauchbar gemacht worden mit der Hand, aber was soll’s…

Robin öffnete eine Tür einen Gang weiter und ließ zuerst Nami hinein und folgte ihr dann zusammen mit Jack. Der Raum war eine kleine Bibliothek, wie es aussah, mit gemütlichen Ohrensesseln, einem Kamin und vor allen vielen vielen Büchern an den Wänden. Nami wurde auf einen der Sessel am Kamin befördert und Jack landete in einer Ecke, an der Robin ihn mit ein paar Händen einkesselte, sodass er nicht fliehen konnte. Anschließend setzte sich die Schwarzhaarige selbst in einen Sessel und lehnte sich zurück.

Nami fixierte die andere Frau skeptisch, wagte aber auch nicht, sich zu Wort zu melden. Wo war sie hier gelandet? Und wieso benahm sich die Schwarzhaarige auf einmal ganz anders als vorhin noch? Da hätte sie sie erschießen wollen und jetzt?

Robin schien die Frage schon zu wissen, denn sie wandte den Blick zur Orangehaarigen und überschlug nebenbei ein Bein. „Wie ich schon sagte, ich habe Prinzipien. Und wenn ein Mann so mit einer Frau umspringen will, hat dieser Jemand kein gutes Haar mehr bei mir.“ Das Geld hatte sie von Jack bereits bekommen, also konnte sie machen, was sie wollte. Und wenn sie sich auf die Seite von Nami schlagen musste.

Nami verstand den Sinn ihrer Worte, schwieg aber weiterhin. Sie wollte hier raus und diese ganze Sache einfach vergessen. Wo blieb nur Zorro?
 

Dieser war bereits auf dem Weg. Die letzten noch stehenden Männer hatte er einfach bewusstlos geschlagen und war dann aus dem Raum gestürmt. Wie viel Zeit er nun damit verbracht hatte, sich zu verteidigen, wusste er nicht genau, aber Fakt war einfach, dass er sich beeilen musste. Wo auch immer Nami hingebracht worden war, er hoffte, dass dieser Blonde noch nicht versucht hatte, ihr an die Wäsche zu gehen!

Wut flammte in seinen Augen auf, sodass er jede Tür, an der er vorbeirannte, eintrat und sich drinnen umsah. Er entdeckte nur hin und wieder noch ein paar mehr Männer, die mit einem plötzlichen Auftauchen des Grünhaarigen nicht gerechnet hatten, doch diese ließ er einfach stehen und eilte weiter. Es war unwichtig, wen er noch hätte erledigen müssen, er wollte nur Nami finden!

Tür um Tür flog aus ihren Angeln, ab und an rief er nach der Grünhaarigen. Doch er bekam nie eine Antwort. Zum Glück auch nichts anderes wie ein Schluchzen oder Stöhnen, sodass seine Hoffnung, nicht zu spät zu kommen, weiter wuchs.

Vor einer Tür blieb er, nach Luft schnappend, stehen. Er hatte das Gefühl, richtig zu sein. Schon beinahe sachte legte er die Hand an die Türklinke. Von drinnen hörte er nichts, aber das sollte nichts heißen. Vielleicht waren die Wände ja auch schalldicht oder dergleichen… Nein, sowas sollte er nicht denken!

Er drückte die Klinke runter und sogleich hörte er, wie von jemanden die Luft angehalten wurde. Sein Blick fiel sofort auf die orangehaarige junge Frau auf einem Sessel, die eine Wolldecke um die Schultern gelegt bekommen hatte. Ebenso die Schwarzhaarige auf dem Sessel daneben und den Blonden, der mit ein paar Händen an einer Wand angekettet war. Fragend hob er eine Augenbraue, lief dann aber sofort zu Nami.

„Geht’s dir gut?“, fragte er direkt und betrachtete ihren Hals, an dem ein paar Schrammen zu sehen waren. „Wer bist du?“, richtete er auch direkt die nächste Frage an die Schwarzhaarige, die amüsiert zugesehen hatte, wie der Grünhaarige auf Nami zugelaufen war.

„Robin. Ich habe mir erlaubt, ihr zu helfen und ihn hier“, sie deutete auf Jack, „erstmal unter Verwahrung zu nehmen. Du kannst sie mitnehmen.“ Robin erhob sich und nahm von einem kleinen Hocker neben ihrem Stuhl ein paar Klamotten herunter, die sich als die von Nami herausstellten. „Hier. Ihr solltet verschwinden. Die Männer im Essensraum waren nur eine Hand voll von seinen Lakaien, also solltet ihr zusehen, dass ihr Land gewinnt.“ Überrascht, aber auch dankbar, nahm Zorro die Kleider entgegen und sah dann kurz zu Jack. „Und er?“

Robin schmunzelte leicht. „Mal keine Sorge, um ihn kümmer‘ ich mich schon.“ Und danach würde sie auch von hier verschwinden. „Jetzt haut ab~“

Zorro fackelte nicht lange, er drückte Namis Klamotten in ihre Hand, hob sie samt Decke auf seine Arme und eilte dann zur Tür. Jedoch warf er einen letzten Blick auf Jack, der ihnen mit einem hasserfüllten Blick nachsah. Zorro überlegte für einen Moment, ihm alles heimzuzahlen, was in der letzten Zeit passiert war, doch Nami musste hier raus und da würde er zurückstecken. Irgendwann würden sie sich bestimmt wiedersehen.

Zusammen mit der Orangehaarigen lief Zorro den Gang entlang, ohne zu wissen, wo genau er eigentlich hinmusste. Dieses Haus war einfach riesig! Allerdings hörte er auch schon vereinzelt Stimmen, also würde er sich auf jeden Fall beeilen müssen, hier herauszukommen, ohne noch einmal angegriffen zu werden.
 

Nami navigierte ihn ein wenig, sodass sie nach ein paar endlos erscheinenden Minuten endlich an die kühle Luft traten. Es regnete immer noch, aber das störte sie nicht. Wichtig war nur, dass sie endlich von hier verschwanden. Also eilte Zorro durch die dunkle, kalte Nacht davon und war heilfroh, dass alles noch einmal gut gegangen zu sein schien…
 

Der Morgen war klar. Nur ein paar Wölkchen standen am Himmel, die Sonne schien auf die kleine Hafenstadt herunter und trocknete die Überreste des Sturms der letzten Nacht.

Auch die Temperaturen waren schon wieder soweit angestiegen, dass niemand mehr zitternd im Garten stand und die zerstörten Beete rettete, die verwüstet worden waren.

Zorro hatte Nami, nachdem sie das Haus des Blonden verlassen hatten, in die Bude gebracht, die er sich gemietet hatte und wo sie bereits schon einmal eine Nacht verbracht hatten. Es hatte lange gedauert, bis er sie gefunden hatte, aber wenigstens ein paar Stunden Schlaf waren für beide nun möglich gewesen.

Bereits in den frühen Morgenstunden war Zorro allerdings wieder aufgewacht und hatte sich ein Boot organisiert, mit dem sie die Insel endlich verlassen konnten. Er wusste nicht, ob Nami ihn begleiten wollte oder auf der nächst besten Insel wieder aus seinem Leben verschwand, aber wichtig war nur, dass sie erstmal diese hier hinter sich ließen.

Nach einem kargen Frühstück und steifen Gliedern machte sich die Orangehaarige mit Zorro auf den Weg zum Hafen, der bereits zu dieser Uhrzeit mit Leben gefüllt war. Händler priesen ihre Waren an, Stände wurden aufgebaut, Frauen mit vollen Körben liefen durch die Gegend und suchten die Schnäppchen der Auslage heraus. Nichts deutete darauf hin, dass jemand wusste, was letzte Nacht passiert war. Oder gar die letzten Tage.

Nami war noch immer ziemlich schlapp und Schmerzen hatte sie in der Nacht auch genug gehabt. Nun hoffte sie einfach, dass sie schnell von hier verschwinden konnten. Aber Zorro hatte ja ein Boot gefunden, wie er ihr gesagt hatte und darauf baute sie nun. Auch, dass der Kahn auch etwas aushielt, sodass sie nicht am ersten Riff bereits kenterten.

Das Boot sah jedoch gut aus, als Nami es aus der Nähe betrachtete, nachdem sie angekommen waren, sodass sie mit Zorro zusammen schließlich hinaufging und ablegte.

Diese Insel reichte ihr erst einmal, zum Glück hatte sie alles getan, was sie musste. Der nächste Ausflug hierher könnte also ruhig auf die Ewigkeit verschoben werden.

Die Orangehaarige sah der Insel nicht weiter zu, wie sie langsam zum Leben erwachte. Viel eher blickte sie aufs Meer, atmete die tiefe, frische Seeluft ein und genoss für einen Augenblick die Freiheit. Was ihr nächstes Abenteuer werden würde, war noch nicht klar, aber sie würde es auf sich zukommen lassen.

Nachdem die Insel nur noch ein kleiner Punkt am Horizont war, trat Zorro zu ihr an die Reling am Bug und sah ebenfalls aufs Meer hinaus. Hier gefiel es ihm um einiges besser und er war froh, dass sie ohne einen weiteren Zwischenfall endlich verschwinden konnten.

„Endlich ist das vorbei…“, seufzte er und strich sich durchs Haar, welches in den letzten Tagen mit Sicherheit die ein oder andere graue Strähne bekommen hatte. Aber was sollte es schon… Die Hauptsache war, dass es Nami gut ging. Sie wirkte zwar noch blass und erledigt, aber das würde sich wieder alles einpendeln, sobald sie eine Weile auf See waren und sich mehr und mehr von der Insel entfernten.

Zorro blickte sie an und verfiel in Gedanken darüber, ob sich ihre Wege bald trennen würden oder nicht. Er hatte die kleine hilfsbedürftige Ziege ins Herz geschlossen, so war das nun mal…

Er bemerkte nicht, dass Nami den Grünhaarigen nun ebenfalls ansah und beinahe die gleichen Gedanken hegte. Vorsichtig legte sie eine Hand auf seine und lächelte, als er sie überrascht ansah.

„Danke, Zorro. Für alles. Ohne dich wäre ich schon mehr als einmal gestorben auf dieser Insel.“ Der Grünhaarige zuckte kurz mit dem Kopf, was vermutlich so etwas heißen sollte wie ‚Kein Problem‘, doch wirklich interpretieren konnte sie das nicht.

Ohne seinen Gesichtsausdruck zu verändern, sah er hinab auf seine Hand, auf der immer noch die von Nami lag. Der Druck war leicht, aber doch kräftig genug, um ihn daran zu hindern, die Hand zu entziehen. Er war ein wenig benebelt von dieser Geste; er hörte das Rauschen des Meeres noch stärker, als es sowieso schon war, er hörte Namis Atem, obwohl sie ruhig und vollkommen normal atmete, es sich für ihn aber anhörte, als befände sie sich dicht an seinem Ohr. Ihre Augen glänzten so faszinierend, als er in sie hineinsah, dass er sich beinahe wunderte, keinen Diamanten darin zu finden.

Fast hätte Zorro aufgelacht – solche romantische Gedanken hatte er sonst selten, aber irgendwie… Er konnte seine Gefühle einfach nicht beschreiben.

Wie von Sinnen und völlig mechanisch beugte er sich zu ihr und versiegelte seine Lippen mit den Ihren. Er spürte zwar, dass sich Nami kurz anspannt und vermutlich auch überrascht die Augen aufriss, aber ebenso spürte er, wie sie den Kuss nach kurzem Zögern erwiderte. Zorro legte einen Arm um ihre Hüfte und zog sie enger zu sich heran, kostete von ihren weichen Lippen, die ihm die Sinne vernebelten und schloss die Augen.

Der Moment war einzigartig. Nie zuvor hatte sich der Schwertkämpfer so gefühlt. Es war alles so friedlich, so ruhig, so schön…

Nami fühlte sich ähnlich. Nie war sie so geküsst worden und obwohl sie noch immer überrascht darüber war, dass Zorro die Initiative ergriffen hatte, freute es sie. Und wie es sie freute.

Sie legte ihre Arme um seinen Hals und drückte sich mehr an seinen starken Körper, der sich unter seinen Klamotten so gut anfühlte. Allerdings widerstand sie dem Drang, unter sein Shirt zu streichen und seine Haut zu spüren. Sie wollte den Moment nicht zerstören. Aber der Kuss war ohnehin schon mehr, als sie sich je erträumt hatte.

Es dauerte ein paar Momente, bis sie sich wieder voneinander lösten. Mit rosigen Wangen und etwas beschleunigtem Atem sah sie in die dunklen Augen des Grünhaarigen. Er grinste leicht und legte den Kopf schief.

Es war wahrscheinlich bescheuert, diesen Gedanken zu hegen, gerade er, der stets alleine unterwegs war. Aber er wollte es wenigstens versuchen und herausfinden, was sie darüber dachte.

„Willst du mit mir kommen?“

Die Frage überraschte Nami, doch sie konnte nicht anders und strahlte übers ganze Gesicht.

„Ja!“

Immerhin… waren sie ja doch irgendwie ein gutes Team.
 

☆¤*★*¤☆
 

So, das war das Ende... Was aus Zorro und Nami nun passiert, überlass ich euch und eurer Fantasie :3 Ich hoffe, ihr hattet ein bisschen Spaß. Bis zum nächsten Projekt, wenn ihr dann noch Lust habt ;3



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Bella-hime
2012-03-08T14:39:26+00:00 08.03.2012 15:39
wow echt ne tolle geschichte
und sooo schön spannend *_*
und dieser jack hat mich schon wieder an sanji erinnertn *hust*
aber egal =D
echt toll geschrieben
:)
hatte teils echt voll die gänsehaut =D
aber ich hätte an deiner stelle zorro mehr schmerzen zugefügt *gehässig ist* Muhahaaaa
aber das ende ist toll =D
und auch schön dass es noch so ein bisschen offen bleibt und kein:
und so lebten sie glüchlich bis ans ende ihrer tage XDDD

ich hoff es kommen noch ganz viele nami/zoro ff's von dir *_*
Von:  Kugelfischi
2011-06-20T16:58:50+00:00 20.06.2011 18:58
Aaaaaalso...
nachdem ich deine letze Mail erhalten habe, hab ich kurzerhand beschlossen, deine ganze FF nochmals von vorne zu lesen ^^

...
UND ES HAT SICH GELOHNT!! ;D ich habe sie Kapitel für Kapitel nochmals genossen =]
dass du Robin noch in die Geschichte miteingeschlossen hast, fand ich super! Sie passte in ihre Rolle perfekt hinein. Hoffentlich hat sie Jack noch so richtig gequält!!! *grrr* ;)

das Ende war total schön! Und nach all den Strapazen, die die beiden durchmachen mussten, auch überhaupt nicht kitschig oder so....

kurz und gut: Eine rundum echt gut gelungene FF!!

LG,
Kugelfischi
Von: abgemeldet
2011-05-30T14:31:36+00:00 30.05.2011 16:31
Also ich finde denn schluss ziemlich gut, also damit hätte ich jetzt nicht gerechnet und danke das du uns doch nicht so lang hast damit warten lassen .

Kanns kaum erwarten bis du wieder mit was neuem guten kommst !

LG
Von:  HathorCat
2011-05-30T09:45:10+00:00 30.05.2011 11:45
ein gelungender abschluss^^
erst dachte man wirklich, dass es mit nami zuende ging
aber robin ist ihr dann doch zu hilfe gekommen..

eine gelungende geschichte ♥


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