Zum Inhalt der Seite

Der Kellner 2

Fortsetzung, aber der Vor-FF muss nicht zwingend vorher gelesen worden sein!
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Letzte Chance?

Gerade hatte Masao es sich auf seiner Couch mit einem dampfenden Becher Kakao gemütlich gemacht und wollte den Fernseher anschalten, als es an der Tür klingelte.

Wie vom Blitz getroffen sprang der Blauhaarige sogleich auf und rannte hin, kam ihn in letzter Zeit doch meist eine ganze bestimmte Person besuchen.

Tatsächlich war es Ginta, der geklingelt hatte und nun mit einem breiten Lächeln in die Wohnung kam: „Hi, ich stör doch nicht?“

„N... nein, ich freu mich, dass du vorbei kommst“, fiepte der Kleinere aufgeregt und nahm seinem Geliebten die Jacke ab.

„Was ist in der Tasche?“

Für gewöhnlich hatte der Rothaarige eigentlich keinen Rucksack oder dergleichen bei sich, sondern nur das Portmonee in der Hosentasche.

„Ach die... da ist ein Geschenk für dich drin“, erklärte der Ältere verlegen, was ihm einen zutiefst neugierigen Blick einbrachte.

„Für mich?“

„Ja, ich hab sie gleich am nächsten Tag nach unserem Kinotag gekauft, um dir eine Freude zu machen, doch jetzt soll sie eigentlich mehr als kleine Bestechung fungieren, damit du mir verzeihst.“

„Hm“, Masaos Augenbrauen zogen sich zusammen, als er sich auf die Couch setzte und seinen Freund verständnislos anblickte: „Weshalb sollte ich dir verzeihen müssen?“

„Na ja... weil ich... es ist so... ähm...“, stammelte der sonst so selbstsichere Langhaarige und schritt dabei nervös neben dem Sofa auf und ab, bevor er sich auf einmal neben dem Kleineren nieder ließ und seine Hände nahm: „Masao es ist so, ich will... ich meine, ich möchte... Gott, ist das schwer, ich stell mich an wie ein Vierzehnjähriger.“

Während Ginta sich selbst um Kopf und Kragen redete, stieg auch die Nervosität in dem immer noch unwissenden Masao, der nun deutlich spürte, wie aufgeregt sein Herz klopfte und seine Wangen sich rot färbten.

Irgendwie hatte er das Gefühl, dass etwas Schönes auf ihn zukam, auch wenn sein Freund sich recht merkwürdig aufführte.

„Vielleicht sollte ich dir erst mal dein Geschenk geben, vielleicht gefällt dir das ja gar nicht und ich... ich besorg lieber was Neues.“

Es war eine pure Flucht in ein Ablenkungsmanöver, dass Ginta nun doch lieber zuerst das Geschenk hervorholte, das sich offensichtlich in einem Karton befand, der mit einem schlichten Geschenkpapier eingepackt worden war.

Dennoch öffnete es der Jüngere mit so viel Bedacht, als würde in großen roten Buchstaben zerbrechlich drauf stehen.

Schließlich hatte er es aber endlich von der Verpackung befreit und hielt die kleine Uhr in Konekoform in den Händen, die es ihm so sehr angetan hatte.

„Das... die hast du extra für mich...? Ich meine... woher wusstest du denn, dass ich die unbedingt haben wollte?“

Große blaue Augen strahlten Ginta glücklich an, weshalb die Worte, die er zuvor nicht raus bringen hatte können plötzlich nur so aus ihm sprudelten: „Ich wollte dir eine Freude machen und als ich gesehen habe, wie begeistert du die Uhr angeschaut hast, da musste ich sie dir einfach kaufen. Außerdem hoffe ich, dass du sie vielleicht als ersten Wiedergutmachungsversuch akzeptieren könntest. Es tut mir nämlich wirklich wahnsinnig leid, dass ich dich die ganze Zeit, in der wir uns schon kennen, nicht richtig wahrgenommen und erst recht deine Gefühle nicht verstanden habe.“

Behutsam legte Masao sein Geschenk auf den Tisch vor sich, ohne den Blick gänzlich vom Rothaarigen abzuwenden und rückte anschließend ein ganzes Stück näher an ihn ran.

Sachte legte er seine linke Hand auf den rechten Oberarm seines Gegenübers und fragte schüchtern, dennoch voller Hoffnung: „Und was noch?“

Dies ließ den Größeren wieder ein wenig ruhiger werden, verlieh ihm den Mut seine Arme um die schmale Taille seines Lieblings zu legen und ihm mit liebevoller Stimme zu entgegnen: „Ich wollte dich etwas wichtiges fragen.“

Masaos strahlende blaue Augen wurde noch größer und er fragte leise: „Ja?“

„Möchtest du es vielleicht mit mir Dummkopf versuchen und mit mir zusammen sein?“

Der Kleinere konnte sein Glück gar nicht fassen, er hatte nicht damit gerechnet, dass er Ginta so plötzlich und schnell für sich gewinnen könnte, doch offensichtlich hatten sich die Jahre des Wartens tatsächlich gelohnt.

Überglücklich viel er dem Rothaarigen um den Hals und drückte sich eng an ihn, jauchzte: „Natürlich will! Ich freu mich so wahnsinnig!“

Ein tiefer Seufzer befreite sich aus Gintas Kehle, während er seinen Liebling noch ein wenig näher an sich zog und schnurrte: „Gott, bin ich erleichtert. Und du verzeihst mir, dass ich mich dir gegenüber so blind verhalten hab?“

„Sicher, ich wäre doch bescheuert deswegen jetzt auf dich sauer zu sein, wo du endlich meine Gefühle erwiderst“, entgegnete ihm der Jüngere, der nun wieder etwas Raum zwischen sie brachte, um seinem neuen festen Freund in die Augen schauen zu können.

„Ach Ma-chan, du bist so süß, hätte ich das doch nur früher bemerkt“, säuselte der Größere und beugte sich zu Masao vor, verwickelte ihn vorsichtig in einen innigen Kuss.

Sanft küsste er die rosigen Lippen, leckte spielerisch darüber, ehe er mit vielen kleinen Küssen um Einlass bat, der ihm auch schüchtern gewehrt wurde.

Zunächst behutsam, doch mit der Zeit immer stürmischer werdend erkundete Ginta die warme Höhle, forderte seinen Gegenpart dazu auf mit ihm zu spielen, worauf dieser nur zu gerne einging.

Lange zögerten sie das Ende ihres Kusses hinaus, mussten sich aber schließlich doch wieder voneinander trennen.

„Es ist nicht mehr wichtig, wie lange du gebraucht hast, lass uns das abharken, ich möchte mich einfach nur noch freuen, dass wir jetzt zusammen sind, ja?“

Schmunzelnd streichelte der Langhaarige über Masaos rote Wangen und antwortete ihm: „Okay mein Liebling, ich hab verstanden und mir geht's da ja nicht anders.“

Sehnsuchtsvoll blickte der Blauhaarige Ginta an, der ihn daraufhin verschmitzt lächelnd auf seinen Schoß zog und umarmte, dabei sanft seinen Rücken streichelte.

Diese Geste machte den Jüngeren nur noch viel glücklicher, hatte sein Freund doch offensichtlich erkannt, wie sehr er sich gerade nach noch ein wenig mehr Nähe sehnte.
 

Desto näher sie einander waren, desto lauter klopfte sein Herz und Ginta schien es ähnlich zu gehen, weshalb der Blauhaarige seine Augen schloss und einfach nur die herrliche Wärme genoss, die ihn umhüllte.

In diesem Augenblick wollten die Beiden nichts mehr als in ihrem Glück zu schwelgen, konnte es doch jeder auf seine eigene Weise noch gar nicht so richtig glauben, dass sie nun ein Paar waren.
 

~~~~~~~~~~~~~~
 

Mit seiner üblichen Tasse heißen Kakao saß Rowen bei Tailin zu Hause auf der Couch, der immer noch ein wenig sprachlos war, nachdem sein Brüderchen ihm von den neusten Geschehnissen mit Kanji berichtet hatte.

„Weißt du Onii-chan, ich hab mir üerlegt, dass es vielleicht besser ist, wenn ich für ein paar Tage zu meinen Eltern fahre. Seit sie vor einem Jahr weggezogen sind, hab ich sie ja kaum besucht und der Ortswechsel würde mir sicher genug Zeit geben, um über meine Zukunft nachzudenken.“

„Hm, ja vielleicht ist das wirklich keine schlechte Idee, dort könntest du erst mal wieder zur Ruhe kommen und deine Gedanken ordnen. ... Trotzdem würde ich dich natürlich lieber hier bei mir wissen.“

„Ich weiß“, lächelte der Jüngere und lehnte sich an Tailins Schulter, der sofort den Arm um ihn legte und begann durch sein Haar zu kraueln.

„Hier bei dir fühle ich mich immer so sicher und geborgen Onii-chan, aber dieses Mal muss ich einfach mal eine Weile weg von hier. Hast du jemanden, der meine Schichten übernehmen könnte?“

„Moment, ich hol schnell den Plan und dann schauen wir uns das Ganze mal an.“

Nur ungern ließ der Langhaarige seinen Schützling los, um den Dienstplan zu holen, beeilte sich aus diesem Grund auch mehr als es nötig getan hätte.
 

„So, ab wann würdest du denn gerne fahren?“

„Schnellstmöglich, am liebsten schon morgen.“

„Morgen“, fragte der Ältere beinahe leidlich: „Meinetwegen, deine Schicht kann ich erst mal übernehmen und ab Montag muss Kanna dann ran oder ich such mir jemand anderes, hinkriegen werd ich das auf alle Fälle, also mach dir ums Café keine Sorgen und konzentrier dich nur auf dich selbst.“

„Danke“, lächelte Rowen milde und drückte seinem vermeintlichen Bruder einen Kuss auf die Wange, der ihn daraufhin erst einmal in seine Arme zog.

Mit einem tiefen Seufzen schmiegte sich der Kleinere an den vertrauten warmen Körper und begann leise zu erzählen: „Weißt du, ich würde Kanji ja nur zu gerne verzeihen. Er hat mich seinen Firmenangestellten vorgestellt und mit zu seinen Eltern genommen, wollte ihnen sogar verbieten Yuro zu sehen, wenn sie nicht endlich einsehen, dass wir zusammen gehören... Selbst Yuro hat er gefragt, was er von mir als seine Mutter halten würde. Er hat eigentlich alle gravierenden Hindernisse beseitigt und mir somit gezeigt, wie ernst es ihm mit seinem Neubeginn ist...“

„Aber“, fragte der Langhaarige sanft, strich ihm dabei unaufhörlich über den schmalen Rücken.

„Da ist dieses Gefühl... ganz tief irgendwo in mir drin... es hindert mich ihm zu verzeihen... ich weiß nicht, wie ich es erklären soll... es ist da und verschwindet nicht... es zerdrückt mein Herz und doch... Was soll ich denn nur machen Onii-chan, wie werde ich das los? Es tut weh und es tut auch wieder nicht weh... es...“

„Es ist ein Schutzmechanismus deiner Seele, um sie zu beschützen. Ich weiß, das klingt ungemein theatralisch, aber wenn man viel Schmerz erdulden musste, dann versucht der Körper die Seele zu beschützen, damit sie nicht noch weiter zerbricht und das versucht er auf die merkwürdigsten Wege. ... Das ist vielleicht kein so richtig passendes Beispiel, aber als ich damals die ganze Zeit mit mir gerungen habe, ob ich mich den Gefühlen für Kure stelle und mit ihm zusammen sein will, obwohl er mich so belogen und getäuscht hatte, da hatte ich auch so ein seltsames Gefühl in der Brust. Wie ein Knoten, der mir die Luft abdrückt...“

„Und wie bist du das losgeworden?“

„Gar nicht. Ich selbst konnte mich davon nicht befreien. Erst als Kure mir sagte, dass er mich aufgibt, damit ich glücklich bin, verschwand es. Es fühlte sich an, als wäre dieser Knoten dank seiner Worte geplatzt und ich konnte endlich seine Gefühle offen erwidern. Es hat sich plötzlich alles so richtig angefühlt und ich habe es nie bereut es mit ihm versucht zu haben. Du siehst ja, was aus uns geworden ist, eine richtige Familie und wir sind glücklich.“

„Meinst du ich könnte auch mit Kanji glücklich werden?“

„Wieso nicht, ihr wart es doch immer bis zu seinem Fehler. Ich will sein Handeln nicht schön reden, auf gar keinen Fall, aber wir sind doch alle nur Menschen.“

„Hm...“

Darauf wusste der kleinere Grünhaarige nichts zu erwidern, schloss stattdessen die Augen und kuschelte sich noch ein wenig näher an Tailin, der ihn nach einer Weile leise fragte: „Ro-chan, du kommst doch aber wieder und gehst nicht für immer fort, oder?“
 

~~~~~~~~~~~~~~
 

„Schläft Kasuki endlich“, fragte Tailin, der schon im Bett lag, als Kure zu ihm ins Zimmer kam.

„Ja, hat aber ganz schön was gekostet. Er hat mich die ganze Zeit nach Rowen und Kanji gefragt.“

„Tja, ist halt nicht von unseren kleinen Kupplern unbemerkt geblieben, dass die Beiden sich mehrfach getroffen haben.“

„Aber“, fragte der Ältere, während er sich mit unter die Bettdecke legte und sein Kätzchen in die Arme zog: „Das klingt so, als wäre da noch mehr, das du sagen wolltest.“

„Na ja, die Kleinen machen sich so viele Gedanken und haben sich schon so viel Mühe gegeben, aber ich glaube das ist völlig umsonst. Du weißt ja, dass Rowen morgen zu seinen Eltern fährt und ... wir haben vorhin doch noch miteinander gesprochen und ... ich glaube allein schafft Ro-chan das nicht.“

„Was schafft er nicht? Einen Schlussstrich zu ziehen oder neu anzufangen?“

„So wohl, als auch. Ku-chan, die Beiden gehören doch zusammen, ich sehe es ein, aber alleine hat Rowen sicher nicht die Kraft sich für Kanji zu entscheiden. Was können wir nur tun, um ihnen zu helfen?“

„Das weiß ich leider auch nicht. Es ist so viel passiert und Kanji hat so viel versucht, was könnte das noch toppen? Was könnte genug wiegen, um Rowen von Kanjis Aufrichtigkeit endgültig zu überzeugen? Tut mir leid, dieses Mal weiß ich nicht weiter. Damals hab ich dich ja nicht aus einem Entschluss, sondern eher aus Verzweiflung heraus freigeben wollen und dich zum Glück damit für mich gewonnen.“

„Hm, vielleicht ist das ja des Rätsels Lösung.“

„Was meinst du Kätzchen?“

„Eine Verzweiflungstat könnte das Züngelchen an der Waage sein.“

„Sag schon, was heckst du schon wieder aus?“

Grinsend beugte Tailin sich über seinen Mann und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen: „Das wirst du morgen früh schon noch erfahren.“

„Hinterhältiges kleines Biest, komm her du“, lachte der Braunhaarige und verwickelte sein Katerchen in einen leidenschaftlichen Kuss.
 

~~~~~~~~~~~~~~
 

„Ginta?“

„Ja mein Liebling“, fragte der Rothaarige in unschuldigem Ton, während er sich noch näher an Masaos Rücken drückte und die Hand weiter nach oben unter seinem Hemd wandern ließ.

„Ich fand's zwar schön, dass du hier bei mir übernachten wolltest, aber dass ich dir das erlaubt habe hieß nicht, dass du mich hier dreist befummeln darfst.“

„Ich fummel doch gar nicht, ich streichele nur deine zarte Haut“, grinste Ginta frech, worauf der Kleinere sich auf den Rücken drehte und ihn mit seinen großen blauen Augen verlegen anfunkelte.

„Lass das, wir sind erst seit ein paar Stunden zusammen, da kannst du dich doch nicht schon so an mich ranmachen.“

„Warum nicht, dafür bist du doch jetzt mein Freund, damit ich mich als Einziger an dich ranmachen kann.“

„Ach Ginta, du weißt sehr genau was ich meine“, jammerte Masao und schlang die Arme um den Hals des Größeren, zog ihn sanft zu sich runter und drückte ihm einen kleinen Kuss auf die Lippen.

„Ich weiß ja, aber ich bin auch nur ein Mann und kann mich deshalb auch nur sehr schlecht beherrschen, wenn so ein wunderschöner Körper neben mir liegt, besonders wenn er jetzt nur noch mir gehört.“

„Das betonst du zu gerne, was?“

„Natürlich, es soll dir in Fleisch und Blut übergehen, damit du dich nie wieder einem Anderen so aufreizend präsentierst.“

„Rowen hatte recht, du bist ein oller Schmeichler.“

„Das hat er gesagt“, fragte Ginta überrascht.

„Ja, hat er“, schnurrte Masao, hielt es nun selbst nicht mehr aus dem Rothaarigen so nahe zu sein, ohne ihn zu streicheln und vor allem zu küssen.

Begierig zog er ihn wieder zu sich ran und versiegelte seine Lippen mit den Eigenen, strich dabei unentwegt über den leicht trainierten Oberkörper seines Freundes, der sich nun auch dazu animiert fühlte ihn weiter zu liebkosen.

Immer inniger gestaltete sich ihr Kuss, während sie sich ihrer Shirt's entledigten und den Oberkörper des jeweils anderen mit ihren Händen verwöhnten.

Immer wieder stöhnte einer vor ihnen in ihren Kuss, musste ihn kurz unterbrechen, um nach Luft zu schnappen, nur um sofort darauf wieder die weichen Lippen seines Gegenparts zu suchen.

Schließlich verirrte sich Gintas Hand jedoch ein wenig zu weit nach unten, weshalb der Blauhaarige ihn leicht von sich weg drückte und keuchte: „Warte Ginta... das reicht für heute... okay?“

Nicht minder außer Atem blickte der Ältere seinen Liebling an, der so völlig fasziniert von seinen roten Rubinen war, dass er beinahe vergessen hätte, warum er ihr wundervolles Spiel gerade unterbrochen hatte.

„Tut mir leid Ma-chan“, hauchte der Ältere und streichelte Masao kurz liebevoll durchs Haar, bettete anschließend den Kopf auf seiner Brust und schmiegte sich an den erhitzten Körper.

„Es muss dir nicht leid tun“, wisperte der Blauhaarige in sein Ohr, während er die Decke über sie zog und Ginta fest umarmte: „Ich möchte einfach nur nicht gleich alles auf einmal.“

„Ich hab verstanden, tasten wir uns Schritt für Schritt voran, ja?“

„Ja“, lächelte der Jüngere und säuselte noch leise, kurz bevor er wegdöste: „Ich liebe dich.“

„Ich dich auch“, erwiderte der Ältere schmunzelnd und schmiegte sich noch ein wenig näher, ließ sich völlig von Masao einnehmen, von seiner Hitze, seinem Herzschlag und seinem Geruch.
 

~~~~~~~~~~~~~~
 

Obwohl weder Kure noch Tailin Yamaguchi am nächsten Tag Frühschicht hatten, klingelte ihr Wecker, als es gerade erst begann draußen hell zu werden.

Grummelnd drehte sich der Braunhaarige zu seinem Katerchen um und murrte: „Was soll das? Warum hast du den Wecker gestellt?“

„Pscht. Ich erklär dir gleich alles“, entgegnete ihm der Jüngere, der nun kerzengerade im Bett saß und den Wecker mit einer Hand abstellte, während er mit der Anderen schon eine Nummer ins Telefon eingab.

Anschließend atmete er noch einmal tief durch, während das Freizeichen ertönte.
 

Indes schliefen bei Familie Sarata noch alle seelenruhig, zumindest bis plötzlich Kanjis Handy klingelte.

Schlaftrunken setzte er sich auf und nahm den Anruf an, von dem er sich nicht mal die Mühe gemacht hatte auf den Display zu schauen, wer es denn war.

„Ja, Sarata?“

„Kanji! Was machst du noch zu Hause?! Beweg deinen Arsch aus dem Bett, es wird höchste Zeit!“

„T... Tailin? Was soll das? Wovon redest du überhaupt und warum bist du so aufgeregt“, fragte der Braunhaarige irritiert, während er allmählich wach wurde.

„Bist du bescheuert?! Ich dachte du liebst Rowen und willst ihn um jeden Preis für dich gewinnen!“

„Natürlich will ich das! Was ist denn verdammt noch mal los?!“

„Weißt du es denn nicht?! Rowen steht gerade am Bahnhof auf Gleis 2 und wartet auf seinen Zug! Er will uns verlassen! Für immer! Wenn du dich nicht sofort aufraffst, dann ist er weg und das ist allein deine Schuld!“

„Ist das... Er will wirklich weg?!“

„Ja doch! Jetzt steh schon endlich auf, nur du kannst ihn noch aufhalten! Wenn du dich beeilst, dann kannst du ihn vielleicht noch erwischen, aber sein Zug fährt schon in zwanzig Minuten und mit dem Auto schaffst du es nie so schnell durch die Stadt, du musst also laufen! ... Kanji?! Hörst du mir zu?! Willst du denn nicht endlich was unternehmen?!“

Für einige Sekunden war Kanji wie paralysiert, doch dann schmiss er Handy, sowie Bettdeck achtlos zur Seite und sprang aus dem Bett.

Sich hastig Hose und Hemd überziehend rannte er aus seinem Schlafzimmer und hämmerte gegen Atsukos Zimmertür: „Atsuko! Atsuko! Wach auf! Du musst auf Yuro aufpassen, ich muss weg!“

Wahnsinnig erschrocken über das unsanfte Erwachen kam die Blauhaarige aus ihrem Zimmer gestürzt und fand Kanji schon auf dem Flur, wo er sich schnellstmöglich in seine Schuhe zwängte.

„Um Gotteswillen, was ist denn passiert?!“

„Ich muss sofort weg, ich muss Rowen aufhalten! Pass du auf Yuro auf, ich erklär dir alles später!“

„J... ja“, stammelte die Jüngere immer noch völlig durch den Wind und schloss hinter dem Braunhaarigen die Tür, der Hals über Kopf davon stürmte.
 

„Sag mal Kätzchen, schämst du dich gar nicht? Wie kann man nur so perfekt lügen? Dabei will Rowen doch nur für ein paar Tage zu seinen Eltern und nicht heimlich türmen.“

„Schon, aber das weiß Kanji nicht und vielleicht stellt er sich ja nicht allzu blöd an und die Beiden kommen endlich wieder zusammen“, grinste Tailin und schmiegte sich an die Brust des Älteren.

„Du hast wohl gar kein schlechtes Gewissen, dass du ihm solche Angst eingejagt hast, oder?“

„Hm... nö. Lass uns noch ein bisschen schlafen Schatz, es ist noch viel zu früh um wach zu sein, wenn man keine Frühschicht hat.“

„Bin ganz deiner Meinung mein unmögliches Kätzchen.“

„Miau“, maunzte der Grünhaarige und kuschelte sich lachend noch ein wenig näher an seine geliebte Wärmequelle.
 

~~~~~~~~~~~~~~
 

Völlig abgekämpft und mit brennender Lunge kam Kanji am Bahnhof an, der abgesehen von einem schlanken grünhaarigen jungen Mann völlig leer war.

„Rowen!“

Erschrocken wirbelte der Grünhaarige herum und fand sich von Angesicht zu Angesicht Kanji gegenüber wieder.

Gerade wollte er ansetzten zu fragen, warum er gekommen war, als ihm jedoch hastig das Wort abgeschnitten wurde: „Bitte geh nicht! Verlass uns nicht, verlass mich nicht! Ich weiß ich hab so viel falsch gemacht, ich hab dich verlassen wegen dem dummen Gesäusel meiner Ältern. Aber glaub mir, nichts habe ich in meinem Leben mehr bereut, als dich von mir gestoßen zu haben!“

Tränen standen dem Braunhaarigen in den Augen, bahnten sich allmählich ihren Weg über seine Wangen, als er auf die Knie sank und Rowens Hüfte umschlang, die Stirn gegen seinen Bauch lehnte: „Ich weiß wie armselig das ist, wenn ich dich auf Knien anflehe, aber ich tue es dennoch. Ich kann nicht mehr ohne dich leben Rowen, ich will es nicht mehr. Bitte verzeih mir und lass uns neu beginnen, wir beide und Yuro. Ich habe dir versprochen dich glücklich zu machen und wenn es mein Leben lang dauert, dieses Versprechen will ich um jeden Preis halten. Bitte Rowen, ich liebe dich, ich liebe dich so sehr, verlass mich nicht. Geh nicht weg von hier... geh nicht weg...“

„K... Kanji...“

Ruckartig hob der Angesprochene seinen Kopf, blickte in die unsicheren Iriden seines Lieblings und gestand ihm noch einmal mit rauer Stimme: „Ich liebe dich Rowen.“

Das Zittern, das den Körper des Älteren befallen hatte und seine Verzweiflung konnte Rowen bis tief in sein Innerstes spüren und es berührte ihn, es berührte ihn so sehr, dass ein Wandel in den Tiefen seines Herzens stattfand.

Wo vorher dieses beklemmende Gefühl gehaust hatte wurde es leer, nur um sich anschließend mit unsäglicher Wärme zu füllen.

Eine Wärme, die sein ganzes Herz in Beschlag nahm und vor Glückseeligkeit rasen ließ.

Die Unruhe in seinen Augen legte sich und übrig blieb nur ein liebevoller Glanz, der die Verzweiflung in Kanji verjagte.

Langsam, beinahe vorsichtig ließ der Grünhaarige sich ebenfalls runter auf die Knie sinken, nahm das Gesicht des Älteren in seine Hände und wischte ihm sanft mit den Daumen die Tränen von den Wangen.

Mehr noch, ein unendlich liebevolles Lächeln zierte nun seine Lippen, während er leise zu ihm sprach: „Menschen sind keine Maschinen, sie machen unweigerlich Fehler, das ist so und wird auch immer so sein. Doch Fehler kann man beheben... und Menschen verzeihen.“

„Heißt das...?“

„Pscht“, hauchte der Jüngere sanft und verschloss Kanjis Lippen mit den Eigenen.

Nur ein kleiner hauchzarter Kuss war es, doch trug er unendlich viel Gefühl in sich.
 

Tief atmete Rowen ein und aus, während er die Arme um den Hals des Älteren legte und sich eng an ihn drückte, nur um ihm leise - als hätte er Angst er könne aus einem Traum erwachen, wenn er zu laut sprach - ins Ohr zu wispern: „Ich liebe dich.“
 

~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~
 

Hach, das war also das offiziele Ende von 'Der Kellner 2' QQ

Irgendwie ging mir das fast schon wieder zu schnell, aber es kommen ja noch zwei weitere Kapis, bei denen ich hoffe, dass ihr sie auch lesen werdet und sie euch hoffentlich auch gefallen -^.^-
 

Nya, was gibt's noch zu sagen? ... Das Ende war mal wieder sehr emotionsgeladen, doch ich bin guter Hoffnung, dass es nicht zu übertrieben war und freue mich auf eure Kommis (die natürlich auch gerne Kritik oder Verbesserungsvorschläge enthalten dürfen) ^.~
 

*taschentuchbox hinstell für evtl. gebrauchsbedarf*

*großes büfett mit allem möglichen Leckerein aufstell*

*alle leser knuddel*
 

eure luci-maus ^^
 

ps.: Ich habe eine Umfrage gestartet, in der es um Kasuki und Yuro geht! Schaut doch mal vorbei ^.~
 

http://animexx.onlinewelten.com/umfragen/11508/



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (6)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Fina
2009-12-12T21:29:42+00:00 12.12.2009 22:29
Q/////////////////Q
*gerührt ist*
*ins Taschentuch trötet*
*KanjixRown- Fähnchen schwenk*
Es war so toll Q//Q
Auch wenn ich wusste das es am ende so kommt xD
Hat Rowen ihm eigentlich noch verraten das er eigentlich nur zu seinen Eltern wollte?
*hehe*
Aber ich freu mich >//<
Endlich sind sie wieder zusammen, wurde auch Zeit <3
Wirklich super Kapi!
*strahl*
*kekse und kuchen da lass*
viele liebe grüßchen
Fina <3
Von: abgemeldet
2009-06-07T13:29:49+00:00 07.06.2009 15:29
tailin also wirklich, kanji sooooo einen schrecken einzujagen!! kanji hat doch schon ein gewisses alter erreicht, er hätte nach dieser nachricht auch einfach tot umfallen können und was hätte das kätzchen dann gemacht? dann wären rowen und yuro auf ewig traurig gewesen!
tailin,tailin... tse, tse, tse......
lese gleich weiter.
bis nächstes mal Shizuka_Hiou
Von: abgemeldet
2009-05-08T18:08:14+00:00 08.05.2009 20:08
... huch, dass kam Überraschend~ *geschockt*
Das Ende hatte man irgendwie gar nicht vorraussehen können, ich dacht es kommt noch das eine oder andere Kapitel ^^" Ich hatte doch so gehofft, du lässt die Kleinen noch ein paar mal 'kompliziert' sagen x3
Deswegen das muss erst mal verdaut werden U_U
[...]
*schmacht* och Gotti war das Ende schick. Erstmal Tailin frech - wie könnte es anders sein? Musste Kanji auch noch durch die ganze Stadt rennen anstatt mit dem Auto loszurasen~ Ok aber ein verschwitzter und nach Atem ringende Kanji kommt da einfach besser~ Ohje und dann weint er sogar! *quiek* Dann der völlig verwirrte Rowen, der dann nur noch die drei Worte wispert *-*. Und dann dieses fabelhafte HAPPYEND!! Ach ich steh auf HappyEnds :P
Hasu echt toll geschrieben! *gehäckeltes Luci-Fan-Stirnband trag* ;)
Ich freu mich schon auf die zwei Bonus Kapitel - kann mich doch gar nicht von der Geschichte trennen QQ

Und was noch am Schluss gesagt werden muss: Toll von dir ist, dass du deinen Lesern immer noch schön Knabberzeug und dergleichen dalässt :D *am Büffet bedien*
Von:  Vampire-Hero
2009-05-06T07:14:50+00:00 06.05.2009 09:14
Supi Chap, sowohl was Ginta, als auch Kanji angeht. Beide gehen jeweils bis zum äußersten, um ihren Liebsten Geständnisse zu ihren Gefühlen machen. Und bei beiden hatte es geklappt ^^ auch wenn Taichan etwas geflunkert hat, als er Kanji meinte, Rowan würde für immer weggehen. Dennoch sehr schön zu sehen, wie der andere dann zu Rowan gerannt ist, um ihn davon abzuhalten. Ich denke, ich kann Rowan gut verstehen, schließlich war das nicht von Kanji berechnet gewesen, denn bisher hatte er stets alles unter Kontrolle gehabt, bei dem Versuch, Rowan für sich zu gewinnen, doch jetzt hatte er Angst verlieren zu können und gab schließlich seine Maske auf und zeigte wahrhaft Tränen. Nun, das hat selbst Rowan beeindruckt, weswegen er auf Kanji zugeht... also ein Happy End ist in sicht ^__^

LG
Vampire
Von:  Mel_Vineyard
2009-05-05T19:50:04+00:00 05.05.2009 21:50
ginta ist ja soo süß!!wie er sich schämt und entschuldigt!!masao hat sich den richtigen ausgesucht, auch wenns etwas gedauert hat....

ja, ja,ja tailin, das macht man doch nicht!den armen kanji so aufzuscheuchen, aber immerhin hat es ja geklappt!das ist die hauptsache!
kanji ist bestimmt ganz schön sportlich oder der bahnhof ist ganz nah.....oder tailin hat früh genug angerufen oder es war die verzweiflung oder alles zusammen.....^^
hmmm...fährt rowen jetzt noch zu seinen eltern? die warten doch, oder?

freu mich schon auf die nächsten 2 kaps, obwohl das hier ja auch nicht schlecht war!=))))

lg
Mel

Von:  Haine_Togu
2009-05-04T17:11:32+00:00 04.05.2009 19:11
Hey Mausi!^^
*quieeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeetsch*
Das war ja wieder super sweet!! Oh man, das letzte Kapi schon! T.T Aber da kommen ja noch zwei, wenigstens das, ich hab die ja alle sooooo gern!!! <<<3
Und Ma-chan und Ginta sind endlich zusammen. Das war so kawaii, wie Ginta so rumstotternd durch das Haus gelaufen ist, weil er nicht wusste, wie er es ihm sagen sollte!! Hätte ja zu gern gesehen, wie die beiden da schmusend im Bett gelegen sind! ^^=
XD Und Tai-chan war wieder göttlich! Wo er mit seinem Miau angekommen ist, hab ich mir genau das gedacht was passiert ist!! *schwein gehabt*
Und dann ists gekommen! Hab gegrinst wie ein Honigkuchenpferd!^.- Und wie schön du das geschrieben hast, ich fand das Geständnis von K-chan wirklich schön!^^
*hach* Ein herrliches Ende!
Ich freu mich schon sehr auf die nächsten zwei Kaps!
Danke dir für die Ens, und das liebe beantworten des Kommis! ^-^
*grüßle*
deine Haine-chan <3


Zurück